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Gönner1. Zu letztern zählen wir Pollio, Mäcenas und vor allen Octavianus selbst, zu erstern gehören der Elegiendichter Cornelius Gallus, der tragödische Dichter L. Varius, Plotius Tucca, Propertius und Horatius.

In den Jahren 717-724 u. c., wie die Grammatiker und Servius, der Exeget Vergil's, angeben, schrieb Vergil seine Georgica in 4 Büchern. Neuerdings hat man diese Angaben von sieben Abfassungsjahren der Georgica aus kritischen und historischen Gründen beanstandet. 2

Nach Vollendung der Georgica wandte sich V. einem umfassenden epischen Gedichte, der Aeneis, zu. Höhern Ortes erwartete man von ihm ein Nationalepos, welches die mythischen Anfänge Roms und die Familiensagen der Dynastie der Julier verherrlichen sollte. An diesem Werke soll er nach Angabe des Servius, 12 Jahre gearbeitet haben. Leider wurde der Dichter durch den Tod, der ihn auf einer Reise plötzlich in Brundusium überraschte, verhindert, die letzte Hand an sein Epos zu legen.

Dem Wunsche des Dichters, man möge seine unvollendete und nicht hinreichend verbesserte Aeneis den Flammen übergeben, wurde von seinen Freunden, auf Zuthun des Kaisers Augustus, nicht entsprochen.

Die Quellen, aus denen Vergil für sein Nationalepos schöpfte, waren für die Irrfahrten des Aeneas, welche sich im dichterischen Gehalt und Tone sonst an Homer's Odyssee vielfach anschmiegen, die cyklischen Dichter, die Alles das behandelten, was sich auf das Geschick Troja's nach seinem

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1) Die Bemerkungen zu den Ecl. von Genthe. H. Fritzsche zu Theokrit u. Vergilius, Leipzig, 1860. Ausgaben Vergils von Ph. Wagner, Forbiger und Ladewig, welche die oft veralteten Ansichten Heyne's (Ausg. 1767-1800) berichtigen. Für Texteskritik merke besonders M. Haupt (recens. Lips. 1858) und O. Ribbeck Verg. op. rec. Lips. 1859-1862. J. H. Voss übers. u. erkl. die Ecl. und Georgica, Eutin, 1789 u. Altona, 1797. 2) Schaper de Georg. a Vergil. emendatis, Berol. 1873. Bockemüller Verg. Georg. nach Plan und Motiven erklärt, Stade, 1874. Verg. Georg. von mir erkl. u. herausg. Halle, Ueber die auf V.'s Gedichte bezüglichen Schriften s. Teuffel Gesch. der R. Lit. S. 402 ff. Ueber die Entstehungszeit der Eclogen s. C. Schaper,, Neue Jahrb." Bd. 89 S. 633 ff. u. 769 ff.

1872.

Fall und auf die Abenteuer der heimkehrenden Helden bezieht, wie die Ιλίου πέρσις des Arctinus, die Νόστοι des Agias, die Ἰλιὰς μικρά des Lesches und die Ιλίου πέρσις des Lyrikers Stesichorus. Für die Kämpfe des Aeneas in Latium und seine Berührungen mit den hier bereits ansässigen Völkerschaften benutzte V. den ältern Cato in seinen Origines (S. Corn. Nep. Cat., c. 3), sowie den gelehrten Alterthumsforscher Varro in seinen vielen Schriften, besonders dessen libri antiquitatum rerum humanarum."

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Eine tiefer eingehende Würdigung der Aeneis kann hier so wenig unsre Aufgabe sein, als eine allgemeine Charakteristik der dichterischen Eigenthümlichkeiten Vergils.1 Ueber seine Bedeutung als Naturdichter haben wir allein zu reden, und in Bezug hierauf verweisen wir auf die beiden folgenden Studien.

1) Siehe diese bei Weidner Commentar zu Verg. Aen. I u. II Einl.

II. Studie.

Die Griechische Bucolik in ihrem Verhalten zur Römischen; Theokrit und Vergil.

Ueber die Herkunft und den Ursprung der bucolischen Poesie wird so viel Widersprechendes von den alten Grammatikern und Exegeten berichtet, dass wir oft in Verlegenheit sind, woran sich in dieser Frage zu halten sei. Wir sind meistens gewöhnt, Arkadien als den Ursitz der ländlichen Poesie, des Hirtenliedes zu betrachten. Schiller sang: „Auch ich bin in Arkadien geboren," indem er damit andeutete, dass dieses Mitteland des Peloponnes als das Eldorado der Hirtengedichte zu betrachten sei. Im Schildgemälde des Homer ziehen Hirten mit Syringen daher1; die Syrinx aber gilt als Erfindung des Arkadischen Pan und mit jenem Instrumente stand natürlich auch Gesang in Verbindung. Auch Vergil preist hin und wieder die Arkadier als die vorzüglichsten Hirtensänger. Und doch ist keine Sage bekannt, die uns in das Land Arkadien als den Ursitz der Erfindung oder auch nur der Blüte einer bucolischen Musekunst versetzte.

Dagegen finden wir bei den Erklärern des Theokrit und Vergil vielfache Andeutungen über eine Hirtenpoesie, welche in Lakonien und Sicilien blühte.3

In Lakonien, so erzählt Probus zu Vergils ländlichen Gedichten, traten die Hirten aus den anliegenden Ländereien zusammen und verrichteten der Göttin Artemis Opfer, unter Anwendung ländlicher Gedichte; den Ritus aber bei den desfallsigen Opfern nannten sie Bukolikon. Der Erklärer Diomedes sagt: pastorali carmine composito deae honorem celebraverunt, unde etiam ẞovzohioμòs dictus. Welker bemerkt

1) Hom. Il. 18, 525. 3) Welker kl. Schr. p. 403 ff.

2) Verg. Ecl. X, 32 u. VII, 5.

hierzu: Die Thatsache steht fest, dass am Feste der Artemis in Karyä der Göttin auch von Hirten Hymnen angestimmt wurden; und hieraus ist zu schliessen, dass Lieder und Gesang dieser Hirten und vielleicht auch ihr Spiel auf der Syrinx oder einem andern Instrumente, womit sie sie begleiteten, nicht verächtlich waren.

In Sicilien finden wir an verschiedenen Orten denselben Gebrauch ebenfalls mit dem Feste der Artemis verbunden. Hierüber berichten die Erklärer Servius, Probus und Diomedes übrigens vielfach sich Widersprechendes, und lassen im Grunde die Frage über den Ursprung des eigentlichen Hirtenliedes, das sie meistens mit den an den Artemisfesten ad hoc gefertigten und gesungenen Hymnen identificieren, ganz unbeantwortet.1

Was wir daher von dem eigentlichen bucolischen Liede wissen können, beschränkt sich auf das, was wir aus einzelnen Zügen jener kunstreichen, aber auf scharfe Beobachtung des Hirtenstandes und gute Kenntniss seiner Sangesart gegründeten Nachahmung desselben durch Theokrit entnehmen und zu einem Gesammtschluss auf das Wesen der Bucolik benutzen dürfen. Sicilien, das Geburtsland des Theokrit, des Bucolikers κατ' ἐξοχήν, war bekannt als das Land der idealen Hirten. Pindar nennt es gradezu πολύμαλος Σικελία. Das Poetische, was nach der Auffassung des Alterthums das Hirtenleben überhaupt hatte, mochte sich gerne bei den sicilischen Hirten noch besonders zeigen, da sie von der sie umgebenden Natur so überaus begünstigt wurden. Sie waren begreiflicher Weise reich an Liedern, Gesängen und Weisen, reich an Sagen von Hirten, unter denen Daphnis der berühmteste ist. Nach Diodor von Sicilien (IV, 84) war er der Sohn des Hermes und einer Nymphe. Diese setzte ihn in einem Lorbeerhaine aus, wovon er den Namen άqvis erhielt. Die Nymphen erzogen ihn, Pan selbst unterwies ihn im Flötenspielen. Er ward ein Hirte, der viele Herden weidete und dessen Lieder lange nach ihm in Sicilien fortlebten. Er

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II. Studie.

Die Griechische Bucolik in ihrem Verhalten zur Römischer Theokrit und Vergil.

Ueber die Herkunft und den Ursprung der bucolisc Poesie wird so viel Widersprechendes von den alten Gr matikern und Exegeten berichtet, dass wir oft in Verlegen sind, woran sich in dieser Frage zu halten sei. Wir s meistens gewöhnt, Arkadien als den Ursitz der ländlic Poesie, des Hirtenliedes zu betrachten. Schiller sang: „A ich bin in Arkadien geboren," indem er damit andeutete, d dieses Mitteland des Peloponnes als das Eldorado der Hirt gedichte zu betrachten sei. Im Schildgemälde des Ho ziehen Hirten mit Syringen daher1; die Syrinx aber gilt Erfindung des Arkadischen Pan und mit jenem Instrume stand natürlich auch Gesang in Verbindung. Auch Vel preist hin und wieder die Arkadier als die vorzüglichs Hirtensänger. Und doch ist keine Sage bekannt, die uns das Land Arkadien als den Ursitz der Erfindung oder a nur der Blüte einer bucolischen Musekunst versetzte.

Dagegen finden wir bei den Erklärern des Theokrit 1 Vergil vielfache Andeutungen über eine Hirtenpoesie, wel in Lakonien und Sicilien blühte.S

In Lakonien, so erzählt Probus zu Vergils ländlich Gedichten, traten die Hirten aus den anliegenden Ländere zusammen und verrichteten der Göttin Artemis Opfer, un Anwendung ländlicher Gedichte; den Ritus aber bei den d fallsigen Opfern nannten sie Bukolikon. Der Erklärer D medes sagt: pastorali carmine composito deae honorem ce braverunt, unde etiam Sorzoliσuòg dictus. Welker beme

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