Iphigenie. Dir scheint es möglich, weil der Wunsch dich trügt. Arkas. Willst du denn alles so gelassen wagen? Iphigenie. Ich hab' es in der Götter Hand gelegt. A'r kas. Sie pflegen Menschen menschlich zu erretten. Iphigenie. Auf ihren Fingerzeig kommt alles an. Arkas. Ich sage dir, es liegt in deiner Hand. Das Heer entwöhnte längst vom harten Opfer Ein freundlich Menschenangesicht begegnet. Denn nirgends baut die Milde, die herab Iphigenie. Erschütt're meine Seele nicht, die du Arkas. So lang' es Zeit ist, schont man weder Mühe Noch eines guten Wortes Wiederhohlung. Iphigenie. Du machst dir Müh’und mir erregst du Schmer zen; Vergebens beydes: darum laß mich nun. Arkas. Die Schmerzen sind's, die ich zu Hülfe rufe: Denn es find Freunde, Gutes rathen sie. Iphigenie. Sie fassen meine Seele mit Gewalt, Doch tilgen sie den Widerwillen nicht. Arkas. Fühlt eine schöne Seele Widerwillen Iphigenie. Ja, wenn der Edle, was sich nicht geziemt, Statt meines Dankes mich erwerben will. Arkas./ Wer keine Neigung fühlt, dem mangelt es An einem Worte der Entschuld'gung nie. Dem Fürsten sag' ich an, was hier geschehn. O wiederhohltest du in deiner Seele, Wie edel er sich gegen dich betrug Von deiner Ankunft an bis diesen Tag! Dritter Auftritt. Iphigenie allein. Von dieses Mannes Rede fühl ich mir Die Felsen überspült, die in dem Sand' Ein Freudenstrom mein Innerstes. Ich hielt Ergriff das Herz mit einziger Gewalt: Lag Tauris hinter mir. Nun hat die Stimme Des treuen Manns mich wieder aufgeweckt, Daß ich auch Menschen hier verlasse mich Erinnert. Doppelt wird mir der Betrug Verhaßt. O bleibe ruhig, meine Seele! Beginnst du nun zu schwanken und zu zweifeln? Den festen Boden deiner Einsamkeit Mußt du verlassen! Wieder eingeschifft Bierter Auftritt. Iphigenie. Pylades. Pylades. Wo ist sie? daß ich ihr mit schnellen Worten Die frohe Bothschaft unsrer Rettung bringe! Iphigenie. Du siehst mich hier voll Sorgen und Erwartung Des sichern Trostes, den du mir versprichst. |