Das Haus ist offen. Vor der Thiir stehen drey in schwarze Mäntel gehüllte Männer mit Fackeln. Clavigo in einen Mantel gewickelt, den Degen unterm Arm, kommt. Ein Bedienter geht voraus mit einer Fackel, Clavigo. Ich sagte bir's, du solltest diese Straße meiden. Bedienter. Wir hätten einen gar großen Umweg nehmen müssen, und Sie eilen so. Es ist nicht weit von hier, wo Don Carlos sich auf hält. Clavigo. Fackeln dort? Bedienter. Eine Leiche. Kommen Sie, mein Herr. Clavigo. Mariens Wohnung! Eine Leiche! Mir fährt ein Todesschauer durch alle Glieder. Geh, frag, wen sie begraben? Bedienter geht zu den Männern. Wen begrabt ihr? Die Männer. Marien Beaumarchais. Clavigo feht sich auf einen Stein und vers hüllt sich. Bedienter fommt zurück. Sie begraben Marien Beaumarchais. Clavigo aufspringend. Mußtest du's wiederhohlen, Verräther! Das Donnerwort wie derhohlen, das mir alles Mark aus meinen Gebeinen schlägt! Bedienter. Stille, mein Herr, kom men Sie. Sie schweben. Clavigo. Geh in die Hölle! ich bleibe. Bedienter. O Carlos! O daß ich dich fände, Carlos! Er ist außer sich! ab. Clavigo. In der Ferne die Leichen männer. Cavigo. Todt! Marie todt! Die Fackeln dort ihre traurigen Begleiter! Es ist ein Zauberspiel, ein Nachtgesicht, das mich erschreckt, das mir einen Spiegel vorhält, darin ich das Ende meiner Verräthereyen ahndungsweise ers kennen soll. Noch ist es Zeit! Noch! Ich Ich bebe, mein Herz zerfließt in Schauer! Nein! Nein! du sollst nicht sterben. komme! Ich komme! Verschwindet, Geister der Nacht, die ihr euch mit ängstlichen Schreck nissen mir in den Weg stellt fie los. Verschwindet! geht auf Sie stehen! Ha! fie sehen sich nach mir um! Weh! Weh mir! es sind Menschen wie ich. Es ist wahr Wahr? Sie ist Kannst du's faffen? todt — Es ergreift mich mit allem Schauer der Nacht das Gefühl: sie ist todt! Da liegt fie, die Blume zu deinen Füßen- und du Erbarm dich meiner Gott im Himmel, ich habe 242 sie nicht getödtet! Verbergt euch, Sterne, schaut nicht hernieder, the, die ihr so oft den Missethäter saht in dem Gefühl des innigsten Glückes diese Schwelle verlassen, durch durch eben diese Straße mit Saitenspiel und Gesang in goldnen Phantasien hinschweben, und sein am heimlichen Gegitter lauschendes Mädchen mit wonnevollen Erwartungen entzünden !. - Undi du füllst nun das Haus mit Wehklagen und Sammer! und diesen Schauplah deines Glückes mit Grabegefang! Marie! Marie! nimm mich mit dir! nimm mich mit dir!« Eine traurige' Musik tönt einige Laute von innen. Sie beginnen den Weg zum Grabe! →→→→ Haltet, halter! Schließt den Sarg nicht! Laßt mich sie noch eins mal schen! Er geht auf's Haus los. Ha! wem, wem wag' ich's unter's - Gesicht zu treten ? wem in feinen entfeßlichen Schmerzen zu begegnen ?— Ihren Freunden? Ihrem Bruder? dem wüthender Jammer den Busen füllt! Die Musik geht wieder an. Sie ruft mir! fie rust mir! Ich komme! Welche Angst umgibt mich! Wel ches Beben hält mich zurück! Die Musik fängt zum drittenmale an und fährt fort. Die Fackeln bewegen sich vor der Thür, es tre ten noch drey andere zu ihnen, die sich in Ordnung reis hen, um den Leichenzug einzufassen, der aus dem Hause fommt. Sechs tragen die Bahre, darauf der bedeckte Sarg steht. Guilbert, Buenco in tiefer Trauer, Clavigo hervortretend. Haltet! Guilbert, Welche Stimme! Clavigo. Haltet! Die Träger stehen. Buence. Elender ist deiner Schands thaten kein Ende? ist dein Opfer im Sarge nicht sicher vor dir? Clavigo. Laßt! macht mich nicht rasend! die unglücklichen find gefährlich! Ich muß sie sehen! Er wirft das Tuch ab und den Deckel. Marie liegt welßgekleidet und mit gefalteten Händen im Sarge. Elavigo tritt zurück und verbirgt sein Gesicht. |