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Schillers

Wallenstein

in Hinsicht

auf

griechische Tragödie.

Von

Johann. W Süvern.

D

Berlin, 1800.

In der Buchhandlung der Königl. Realschule.

1

2-7-46

·42246

Die alte Tragödie ist uns gröss

tentheils noch verschlossen, von Wenigen ist sie gekannt, von We nigern verstanden. Ehe wir nicht in diese eine vollkommene Einsicht gewonnen haben, werden wir in Ansehung der Tragödie überhaupt im Dunkeln bleiben. Denn unsre modernen Trauerspiele sind eben so wenig Tragödien, als das Heldengedicht ein Epos ist, und Shakespeare's Hauptseite ist mehr

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Der Wallenstein war mir bey der Mangelhaftigkeit unserer Kunstlehren Aufforderung, gegenwärtigen Versuch bekannt zu machen.

Er soll nicht Vorläufer eines neuen Systems von Regeln seyn, dą ich nur zu gut weifs, auf welchem groben Milsverständnisse

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unsere

Kunstlehren und Poëtiken beruhn, Das Einzige, was man thun kann, ist, ein schon vorhandnes, durch ́ eigne Schöpfungskraft erzeugtes Kunstwerk genetisch erklären. So hat jedes Gedicht seine eigene Poetik wie seine eigne Erklärung, und jede Dichtungsart eine allgemeine Theorie ihrer Entstehung, die sich nie in Regeln und For

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meln verwandeln läfst, ohne alle Entfremdung vom Geiste der Poë sié, Die Muse wie die Religion sind über alles System unendlich erhaben; beyde sind nur für kind. liche Gemüther, wie sie auch nur in diese ihre heiligsten Offenba rungen ergielsen.

Eben so wenig wünsche ich, dafs er als durchgeführte Kritik angesehen und beurtheilt werde. Als Probe einer gröfsern Schrift über das tragische Theater der Griechen mag er gelten, wo man auch ausführlichere Entwickelung und gründliche Bestätigung der hier nur kurz und dürftig angedeuteten Ideen erwarten kann,

In Ansehung der Übersetzungen erinnere ich noch, dafs sie nicht

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