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§ 553, 6 A. 7 S. 904 zu verweisen; nur möchte ich gleich hier erwähnen, dass sich Bis Accus. 21 ἵνα mit dem Conj. in einem irrealen Satze findet (s. u. 70). Hier verteidigt Epikur die ηδονή gegen den Vorwurf, den Dionysius der Stoa durch unerlaubte Mittel abwendig gemacht zu haben; ἀποκλείειν ἐχρῆν αὐτὸν (sc. Διονύσιον), sagt er, ὥσπερ ἐκ ναυαγίου λιμένι προνέοντα καὶ γαλήνης ἐπιθυμοῦντα παρέχειν ταῖς ἀπορίαις, καὶ ταῦτα ὥσπερ ἱκέτην ἐπὶ τὸν τοῦ ἐλέου βωμὸν ἐπὶ τὴν ἡδονὴν καταφυγόντα, ἵνα τὴν πολυθρύλητον δηλαδὴ ἀρετὴν ἐπὶ τὸ ἔρθιον ἱδρῶτι πολλῷ ἀνελθὼν ἴδῃ κατα δι' ὅλου πονήσας τοῦ βίου εὐδαιμονήσῃ μετὰ τὸν βίον; Cobet hat dies wohl nicht bemerkt, sonst würde er wohl auch hier nicht vor einer gewaltsamen Aenderung zurückgeschreckt sein, wie er3) Ocyp. v. 62 63 (s. u. 106) lesen will

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ποῦ σὺ στρατιώτης γέγονας, ἵνα παρεμβολὴν

βαλὼν [σὺ] ἐπλήγης;

3. Im Ganzen gilt also für Lucian die Regel, dass va den Conjunctiv nach sich hat; er ist an 94 Stellen überliefert. Von diesen vermittelt

a) eine ziemliche Anzahl den Uebergang der Rede zu etwas Anderem in der Form der praeteritio. So Tim. 5 (s. u. 9) Eva rà κοινὰ ἐάσας τἀμὰ εἴπω Piscat. 25 (Nr. 23) ἵνα σιωπήσω De mercede cond. 19 (Nr. 28) ἵνα παρῶ Navig. 27 (Nr. 89) ἵνα ἀφῶ Charidem. 15 (Nr. 104) ἵνα παραλείπω, ferner ἵνα μὴ (μηδὲ κτλ.) mit dem Conjunctiv λέγω Deorum Dial. 7, 1 (Nr. 12) Pro lapsu in salut. 6 (Nr 30) Iup. Confut. 17 (Nr. 60), mit εἴπω Pro Imag. 24 (No. 55) Conviv. 8 (Nr. 92) ibid. 23 (Nr. 93), mit διατρίβω λέγων Philopseud. 11 (Nr. 79), mit δόξω λέγειν Charidem. 6 (Nr. 102), mit δόξωμεν δια τρίβειν Charidem. 19 (Nr. 105), mit προοιμιάζωμαι Bis Accus. 26 (Nr. 71), mit διηγήσωμαι Dial. Mort. 12, 5 (Nr. 16). Es liegt in der Natur dieser Uebergangsformen, dass sie nicht von dem regierenden Verbum beeinflusst werden; sie beziehen sich ja alle auf den Sprechenden. Auch werden sie in der Regel vor dem übergeordneten Satze stehen müssen; nur gelegentlich folgen sie nach, um die neue Wendung des Gedankens, die bereits ganz oder zum Teil einen Ausdruck gefunden hat, zu rechtfertigen oder zu ent

3) V. Lect. p. 104.

schuldigen. Wenn wir von Charidem. 15 (Nr. 104) absehen, weil diese Stelle lückenhaft ist, so findet sich der Satz mit va nur zweimal nachgestellt. Pro laps. in salut. 6 (Nr. 30) schreibt Lucian ὁ τὸ σκόλιον γράψας, οὗ καὶ Πλάτων μέμνηται, τί καὶ οὗτός φησιν ὑγιαίνειν μὲν ἄριστον . . . τρίτον δὲ πλουτεῖν, τοῦ χαίρειν δὲ τὸ παράπαν οὐκ ἐμνήσθη, ἵνα μή σοι τὸ γνωριμώτατον ἐκεῖνο καὶ πᾶσι διὰ στέματος λέγω,

Υγίεια πρεσβίστα μακάρων, μετὰ σοῦ ναίοιμι τὸ λειπόμενον βιοτᾶς·

Der Grund liegt hier auch klar zu Tage; der Schriftsteller will gerade hieran eine Folgerung (ὥστε εἰ πρεσβίστη ἐστὶν ὑγίεια, καὶ τὸ ἔργον αὐτῆς προτακτέον τῶν ἄλλων ἀγαθῶν) anknüpfen. Iup. Confut. 17 (Nr. 60) will Cyniscus die ungerechte Behandlung der Lebenden nicht berühren, nur möchte er von Zeus erfahren, warum von hervorragenden Männern der Vergangenheit ein Phocion, ein Sokrates u. A. leiden mussten, während ihre nichtswürdigen Ankläger straflos ausgingen. Auch hier folgt ἵνα ὑμῖν μὴ τὰ νῦν λέγω erst nach den Fragen über das Los jener berühmten Persönlichkeiten der Geschichte und zwar deshalb, weil Cyniscus an den Satz mit ἵνα μὴ λέγω doch sofort die auffallendsten Erscheinungen von Unbilligkeit in der gegenwärtigen Welt anschliessen will; καθ ̓ ἕκαστον ἐπεξιών, fährt er fort, τοὺς μὲν πονηγοὺς εὐδαιμονοῦντας κτλ. Bemerkenswert erscheint es mir auch noch, dass der Hauptsatz in zwei Fällen insofern eine Einwirkung von der Negation des vorangehenden Finalsatzes erfährt, als er mit diλá eingeleitet wird. Wenn Alexander Dial. Mort. 12, 5 (Nr. 16) sagt ἵνα σοι μὴ τὰ ἐν Τύρῳ μηδὲ τὰ ἐν Αρβήλοις διηγήσωμαι, ἀλλὰ καὶ μέχρι Ἰνδῶν ἦλθον, 30 deutet das did den unterdrückten, leicht zu ergänzenden Gegensatz an: von den Ereignissen in Tyrus und bei Arbela will ich nichts erzählen, sondern nur meine bedeutendste That erwähnen; ich kam sogar bis zu den Indern. Und wenn Diogenes Piscat. 25 (Nr. 22) die Wendung gebraucht ἵνα τὸ κατ' ἐμὲ σιωπήσω, ἀλλὰ Πυθαγόραν καὶ Πλάτωνα καὶ Ἀριστοτέλην καὶ Χρύσιππον καὶ τοὺς ἄλλους τίς οὐκ οἶδεν ὅσα ἐς τὸν βίον καλὰ εἰσεκομίσαντο; so haben wir dieselbe Ideenassociation: ich schweige von meiner eigenen Wirksamkeit und hebe nur die Thaten der grössten Philosophen hervor.

b) Mit dem Conjunctiv wird iva aus einem ähnlichen Grunde auch regelmässig dann verbunden, wenn der Absichtssatz dazu dient, ein Citat einzuführen, den Gebrauch eines Wortes oder einer Phrase zu motivieren. Die Formel ἵνα καθ' Ὅμηρον εἴπω findet sich Somn. 5 (Nr. 1), um B 56 f. zu verwenden, Piscat. 42 (Nr. 23), um ßoμßyqôòv xai Borpudóv nachträglich als homerische Bildungen (B 89) zu kennzeichnen, Icarom. 2 (Nr. 62) steht der Ausdruck of Oupaviwveç für Götter nach E 373 und ibid. 29 (Nr. 67) der Versschluss Twσov azdos apoions nach 104. Ebenso wird Nigr. 38 (Nr. 7) tétpwpa durch ἵνα κατὰ σὲ εἴπω, Tim. 3 (Nr. 8) ἱετοί τε ῥαγδαῖοι καὶ βίαιοι durch ἵνα σοι φορτικῶς διαλέγωμαι vorbereitet, während Philopatr. 22 (Nr. 101) der eben angewendete Ausdruck eppivioa durch &' εἴπω τι κωμικευσάμενος entschuldigt wird.

c) In mehreren Stellen wird ein Satz mit va in loserer Form, gewöhnlich mit Ergänzung eines naheliegenden Gedankens, eingefügt, wie dergleichen Fälle auch in der guten Gräcität (cf. Krüger I § 54, 6 A. 14) hin und wieder vorkommen. Hierher, glaube ich, gehört Nigr. 1 (Nr. 2), wo sich Lucian fragen lässt rí đè tò μéta τοῦτό ἐστιν, ἐφ' ὅτῳ καὶ κομᾷς, ἵνα μὴ ἐν κεφαλαίῳ εὐφραινώμεθα, ἔχωμεν δέ τι καὶ ἀκριβές; denn es ist hier doch wohl ein λέγε' oder etwas Aehnliches zu ergänzen. Wenn der Epikuräer Damis Iup. Trag. 37 (Nr. 61) zum Stoiker Timokles sagt oùdé σe huvvavto (SC. οἱ θεοὶ ὧν ἐπιορκεῖς ἀεὶ καὶ τῶν ἄλλων, ἵνα μὴ καὶ αὐτὸς βλασφη μεῖν ἀναγκάζωμαι, so tritt ἵνα μὴ zu dem Gedanken hinzu und deine sonstigen Schandthaten, die ich gar nicht nennen mag. Aus einer gleichen Brachylogie erklärt sich auch am bequemsten Rhetor. praec. 7 (Nr. 78). Der zweite Weg, der zur Rhetorik führt, heisst es dort, ist τοιαύτη οἵαν μικρῷ πρόσθεν εἶπον (den ich daher nicht zum zweiten Mal schildern will), ἵνα μὴ καὶ ταὐτὰ λέγων πολλάκις ἐπέχω σε ἤδη ῥήτορα είναι δυνάμενον). Das ἵνα hier consecutiv zu fassen, halte ich grammatisch für unmöglich. Dieser elliptische

4) In der Uebersetzung von Wieland VI S. 10 ist dieses Verhältnis verdunkelt, weil W. Totaúry nicht auf ola bezogen hat; er sagt: der andere hingegen ist breit, blumicht, von Quellen und Bächen durchschlängelt, kurz wie ich ihn vorhin geschildert habe, so dass ich dich nicht durch Wiederholung des bereits gesagten um eine Zeit bringen will, in der du schon ein ausgemachter Redner geworden sein könntest.

Gebrauch von ἵνα hat noch statt Dial. meretr. 9, 5 (Nr. 90) Charidem. 9 (Nr. 103) Bis Accus. 5 (Nr. 69). Vielleicht muss hierher auch Nigr. 30 (Nr. 5) (Νιγρίνος προσετίθει,) ὅτι μίαν φωνὴν Ῥωμαίων παῖδες ἀληθῆ παρ ̓ ὅλον τὸν βίον προΐενται, τὴν ἐν ταῖς διαθήκαις λέγων, ἵνα μὴ ἀπολαύσωσι τῆς σφετέρας ἀληθείας gezogen werden; indes ist die Stelle von Hemsterhuis u. A. angefochten; Fritschze bezieht ἵνα μὴ auf μίαν φωνήν und übersetzt semel tantum . . . vera dicunt, in testamento, ne veracitate sua malum habeant'. Mir genügt diese Interpretation nicht, ich bin aber ausser Stande, selbst eine ganz befriedigende zu geben.

d) Wyttenbach hat, soviel ich weiss, zuerst in einer Anmerkung zu Plutarch De discern. Adul. ab Amico p. 67 F (Animadvers. I p. 517) auf iva im Sinne von »sodass« hingewiesen, Kühner II § 553, 2 A. 3 und Andere haben ähnliche Erscheinungen bei Homer finden wollen, für Lucian kommt diese Bedeutung nur an zwei Stellen in Betracht: De luctu 19 (Nr. 76) οὐχ οὕτως ἄσπορος ἡ τοῦ Πλούτωνος ἀρχὴ οὐδὲ ἐπιλέλοιπεν ἡμᾶς ὁ ἄσφοδελος, ἵνα παρ' ἡμῶν τὰ σιτία μεταστελλώμεθα, was Wieland richtig wiedergiebt mit den Worten : so rar ist der Asphodelos nicht bei uns, dass wir unsere Lebensmittel bei euch holen müssten. Hierher ziehe ich auch Ocyp. v. 62 f. (cf. S. 286 med.), wo der τροφεύς auf die Prahlerei des Ocypus παλαίων ὡς θέλων παρεμβολὴν βαλεῖν ἐπλήγην höhnisch frägt: ποῖος στρατιώτης γέγονας, ἵνα παρεμβολὴν | βαλὼν σὺ πληγῆς; d. h. du bist ein so vorzüglicher Kerl, dass du deinem Gegner ein Bein stellst, ihn schlägst, aber dabei das Unglück hast, selbst blau und braun geschlagen zu werden! Dies kann allein der Sinn sein, unmöglich aber ist die Frage nach dem Ort der That, wie Cobet und Dindorf wollen, wenn sie που σὺ στρατιώτης κτλ. lesen.

e) Der Conjunctiv Aoristi steht 55, der des Präsens 43 Mal3), bisweilen mit recht merkbarem Unterschied. Wenn Luc. gegen Ende von De domo 32 (Nr. 87) schreibt: ἔγωγε διεξῆλθον αὐτά, οὐχ ἵνα τὸν ἀντίδικον καταγνῶτε καὶ μισήσητε καὶ ἐπὶ τῶν λόγων ἐγκαταλίπητε, ἀλλ ̓ ἵνα μᾶλλον αὐτῷ συναγωνίσησθε καὶ ὡς οἷόν τε καταμύ οντες ἀκούητε τῶν λεγομένων, so wünscht er, dass die Auseinandersetzung auf die Richter auch dann noch wirke, wenn sie das

....

5) Nr. 3 31 87 u. 98 sind doppelt gezählt.

Urteil zu fällen haben, mögen auch die übrigen Absichten schon als abgeschlossen zu betrachten sein. Man vergleiche auch noch Nigr. 11 (Nr. 3) Hermot. 77 (Nr. 31) Cynic. 20 (Nr. 98) mit einigen Stellen, in denen das gleiche Tempus festgehalten ist z. B. Icarom. 11 (Nr. 63) Bis Accus. 21 (Nr. 70) Patriae enc. 9 (Nr. 88). Ueber die Stellung und das Tempus der beiden in Frage kommenden Sätze, über das Vorkommen der Conjunction in den einzelnen Schriften, über ἵνα μή und die Trennung des μή von ἵνα u. dergl. wird die folgende Tabelle bei möglichster Kürze doch hoffentlich hinreichende Aufklärung gestatten.

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1. Somn. 5 (Reitz 18) ἵνα γὰρ καθ ̓ Ὅμηρον εἴπω, θεῖός μοι ἐνύπνιον ἦλθεν ὄνειρος. s. o. 3 b.

2. Nigr. 1 (R I 39) τί κομᾷς, ἵνα μὴ ἐν κεφαλαίῳ εὐφραινώμεθα, ἔχωμεν δέ τι; s. 0. 3 c. – 3. ib. 11 (Ι 50) ἵν ̓ οὖν μὴ καὶ αὐτὸς ἐλέγχωμαι, βούλομαι προσλαλεῖν, ἵνα μὴ συγκατασπάσω τὸν pwa. s. o. 3e. - 4. ib. 28 (Ι 68) Νιγρίνος ἡγεῖτο χρῆναι τῆς ἀγω γῆς ἐστοχάσθαι, ἵνα μὴ τὰ παρὰ δύναμιν ἐπιτάττων ἐλέγχηται. 5. ib. 30 (Ι 71) Νιγρῖνος ἥπτετο τῶν ἀμφὶ τὴν νεκυίαν, προστιθεὶς ὅτι μίαν φωνὴν κτλ. s. o. 3c fin. 6. ib. 32 (Ι 75) ἐχρῆν αὐτοὺς στέφεσθαι, ἵν ̓ ὡς πλεῖστον ἀνέσπων τῆς ἡδονῆς. s. 0. 2. - 7. ib. 38 (Ι 81) καὶ ἵνα δὴ καὶ κατὰ σὲ εἴπω, τέτρωμαι. s. o. 3b.

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8. Tim. 3 (I 105) καὶ ἵνα σοι φορτικῶς διαλέγωμαι, ὑετοί τε ῥαγδαῖοι καὶ βίαιοι, ποταμὸς ἑκάστη σταγών. s. o. 3 b. — 9. ib. 5 (Ι 108) ἵνα γὰρ τὰ κοινὰ ἐάσας τἀμὰ εἴπω, τοσούτους Αθηναίους ἄρας οὐκέτι οὐδὲ γνωρίζομαι. s. 0. 3a. — 10. ib. 32 (Ι 145) οὕτως ἄρα εὐκαταφρόνητος ὑμῖν ἡ Πενία δοκῶ ὥσθ' 8 μόνον κτῆμα εἶχον ἀφαιρεῖσθαί με, ἵν ̓ αὖθις ὁ Πλοῦτος ἀνόητον ἀποφήνας ἀποδῷ πάλιν ἐμοί.

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11. Deorum Dial. 5, 2 (Ι 214) πίνεις, ἵνα καὶ πίνῃς καὶ φι λῇς. 12. ib. 7, 1 (Ι 220) ΑΠ. τούτου γάρ (sc. "Αρεως) ἐξείλκυσεν Ἑρμῆς τὸ ξίφος, ἵνα μὴ ἐμαυτὸν λέγω, ὃν ἀφώπλισε. 13. ib. 20, 5 (Ι 257) βαδίζωμεν, ἵνα μὴ διαταράξωμεν αὐτόν (sc. Πάριν). – 14. ib. 20, 15 (Ι 266) δεήσομαι δὲ καὶ τῶν Χαρίτων ἀκολου θεῖν, ἅπαντες αὐτὴν (Ἑλένην) ἵνα πείσωμεν).

6) So nach Handschriften Dindorf und Jacobitz; ich halte die Stelle wegen des dem ἵνα voranstehenden ἅπαντες αὐτήν für corrupt. Fr. schreibt z. Τ. mit einigen codices ἀκολουθεῖν, καὶ οὕτως ἅπαντες αὐτὴν ἀναπείσομεν.

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