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145. Kommunistisches Mauerplakat in Pompeji.

(Corp. insc. Lat. IV, 1597.)

Communem nummum dividendum censio est;
Nam noster nummus magnam habet pecuniam.

146. Einem Weinpantscher in Pompeji.

(Corp. inscr. Lat. IV, 3948.)

Talia te fallant utinam mendacia, copo;

Nam tu vendis aquam, sed bibis ipse merum!

M. Apicius war ein Schlemmer, der zur Zeit des Tiberius (14-37 n. Chr.) lebte. Das Kochbuch, das den Titel führt Cael. Apicii de obsoniis et condimentis sive de arte coquinaria, stammt jedoch erst aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Es enthält, nach sachlichen Gesichtspunkten zusammengestellt, etwa 500 Kochrezepte. Nr. 76.

C. Julius Caesar (100—44 v. Chr.), Roms größter Staatsmann und Feldherr, dessen Taten aus der Geschichte bekannt sind. Unter seinen Schriften sind die acht Bücher commentarii de bello Gallico für uns von besonderem Interesse, weil in ihnen die Zusammenstöße der Römer mit den Germanen, insbeson dere mit Ariovistus, beschrieben werden. Auch finden sich hier die ersten genaueren Schilderungen der geographischen und ethnographischen Verhältnisse Galliens, Germaniens und Britanniens. Nr. 1, 2, 3, 54.

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C. Valerius Catullus (84?-54 v. Chr.), aus Verona, der liebenswürdigste und echteste Lyriker der Römer, singt von Freundschaft und Liebe. Seine Lieder an Clodia, eine dämonische, sittenlose Frau, die er unter dem Namen Lesbia feiert, sind wohl das Schönste, was in römischer Sprache jemals ein liebender Dichter gesungen Nr. 89-110.

hat.

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M. Tullius Cicero (106-43 v. Chr.), aus Arpinum, Roms glänzendster Redner, ein Mann von umfassender Bildung und feinstem Sprachgefühl, das für philosophische Betrachtung und elegante Plauderei, für wortgewaltige Rede und sachliche Beweisführung stets den richtigen Ausdruck findet, war der Begründer und der unerreichte Meister der römischen Kunstprosa. Er war es auch, der den Römern, den christlichen Apologeten und z. T. auch dem Mittelalter die Kenntnis der griechischen Philosophie vermittelte, der die lateinische Sprache für diese Disziplin brauchbar machte, sodaß Descartes, Spinoza, Copernicus, Newton, Leibniz usw. in ihr ein Ausdrucksmittel hatten, das ihnen die eigene Sprache damals noch nicht bieten konnte. Dazu war er als Mensch ein Charakter von unantastbarer Lauterkeit in einer Zeit, in der anständige Gesinnung und Ehrbarkeit nicht als selbstverständliche Eigenschaften eines Staatsbürgers angesehen wurden. Demgegenüber sollte man seine Schwächen, die zur Kritik Anlaß bieten mögen, zurückstellen, zum mindesten dieselben nicht zum alleinigen Maßstab bei seiner Beurteilung machen. Wir bringen von seinen Werken vornehmlich Auszüge aus seinen philosophischen Schriften. Nr. 19, 20, 22, 23, 26, 27, 29, 33, 34, 38, 40-42, 44, 60, 61, 65, 66, 68. Colloquia. Da man im römischen Reiche Griechisch und Lateinisch sprechen mußte, so verfaßte man für den Schulunterricht griechisch-lateinische Vocabulare per ordinem litterarum a prima littera usque ad novissimam litteram und kleine Dialoge. Quoniam parvulis pueris incipientibus erudiri necessariam videbam auditionem interpretamentorum sermonis cotidiani, per quem facilius Latine et Graece loqui instruantur, idcirco paucis de sermone cotidiano conscripsi. (Colloquia Monacens. 1; Goetz, Corp. Glossar. Lat. III, S. 645). Sie sind wohl ins 4. Jahrhundert n. Chr. zu setzen. Nr. 31, 32.

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Corpus inscriptionum Latinarum. In diesem monumentalen Werke, das die preußische Akademie der Wissenschaften auf Mommsens Anregung seit 1862 unter Mitwirkung vieler namhafter Gelehrten herausgibt, werden sämtliche Inschriften lateinischer Sprache, nach den Provinzen des Römerreichs geordnet, mit genauestem wissenschaftlichen Apparat veröffentlicht. Die Inschriften von Germanien bilden den Band XIII. Das Werk ist ein Ehrendenkmal deutschen Fleißes und deutscher Wissenschaft! Nr. 5, 13-17, 78, 140-146.

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Q. Curtius Rufus verfaßte unter Claudius (41-54 n. Chr.) zehn Bücher historiarum Alexandri Magni, in denen die Kriege des großen Makedoniers in engem Anschluß an griechische Quellen behandelt werden. Er wurde im Mittelalter viel gelesen, wie die zahlreichen Handschriften beweisen, die auf uns gekommen sind. Nr. 58. L. Annaeus Florus verfaßte unter Hadrian (117-138 n. Chr.) libri duo bellorum omnium annorum DCC mit starker Betonung rhetorischer Gesichtspunkte, so daß die geschichtliche Wahrheit seiner Darstellungen oft fraglich erscheint. Nr. 49.

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Gaius (etwa 110—180 n. Chr.), ein Jurist, dessen Einführung in die Rechtswissenschaft institutiones durch die klare und lebendige Behandlung des spröden Stoffes noch heute jedem Studenten der Jurisprudenz die Geheimnisse des römischen Rechts zu erschließen pflegt, ehe sich derselbe an das Corpus iuris selbst wagt. Nr. 39. Q. Horatius Flaccus (65-8 v. Chr.), aus Venusia in Apulien, erhielt, obwohl er aus einfachen Verhältnissen stammte, eine sorgfältige Bildung. Nach der Schlacht von Philippi (42 v. Chr.), in der er auf der Seite des M. Brutus mitkämpfte, zog er sich von politischer Betätigung zurück. Durch seinen Gönner Maecenas wurde er der Sorgen des Alltagslebens enthoben und lebte behaglich in Rom oder auf seinem Landgut Sabinum. Auch dem Kaiser Augustus stand er nahe. In seinen Satiren sermones spottet er humorvoll über die Schwächen der Menschen; in den Oden carmina, die den Römern die Lyrik der lesbischen Dichter Alkaios, Sappho und Anakreon erschlossen, ist er der Sänger heiterer Lebensfreude und maẞvollen Genusses.,,Er ist der menschlichste aller Römer, der feinfühligste Geist, dem teilnehmende Leser nicht fehlen werden, solange die Nacht der Barbarei nicht alle edlere Bildung begraben hat." (Ribbeck) Nr. 111-124.

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M. Iunianius Iustinus verfaßte wohl um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. einen Auszug aus der Weltgeschichte des Pompeius Trogus, der etwa zur Zeit des Augustus seine historiae Philippicae in 44 Büchern schrieb. Dieses auf griechische Quellen zurückgehende Werk behandelte mit starker Berücksichtigung geographischer und ethnographischer Dinge die Geschichte von Ninus und Semiramis an bis zur Zeit des Augustus unter Ausschluß der römischen Geschichte. Nr. 55, 56, 62.

T. Livius (59 v. Chr. bis 17 n. Chr.), aus Patavium (Padua), schrieb ab urbe condita lib. CXXXXII. Das gewaltige Werk, das in Dekaden eingeteilt war, behandelte die römische Geschichte von der Gründung der Stadt bis zum Tode des Drusus (9 v. Chr.). Erhalten ist nur Buch 1-10, in denen die Sagen der älteren Zeit berichtet werden, und Buch 21-45, deren interessantestes Stück die lebensvolle Darstellung des zweiten punischen Krieges ist. Nr. 43, 46-48.

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M. Valerius Martialis, aus Bilbilis in Spanien, verfaßte zur Zeit Domitians (81-96 n. Chr.), an dessen Hofe er auch verkehrte, scharf geschliffene, z. T. sehr graziöse und formgewandte Epigramme, die besonders Lessing viel bewunderte. Sie sind eine reiche Quelle für die freilich nicht immer erfreuliche Sittengeschichte jener Zeit. Nr. 125-139.

M. Minucius Felix schrieb wohl in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. einen Dialog Octavius. Auf einem Spaziergange, der den Minucius und seine beiden Freunde, Octavius und Caecilius Natalis, nach dem Meeresufer geführt hat, sehen die drei dem Spiele der Knaben am Strande zu und unterhalten sich dann über religiöse Fragen. Caecilius, der die Sache des Heidentums verficht, wird von Octavius, der vor kurzem Christ geworden ist, widerlegt und für das Christentum gewonnen. Nr. 73.

Monumentum Ancyranum,,,die Königin der Inschriften“. Sueton, Aug. 101, berichtet, daß der Kaiser Augustus verfaßt habe indicem rerum a se gestarum, quem vellet incidi in aëneis tabulis, quae ante Mausoleum (das für die kaiserliche Familie erbaute Grab auf dem Marsfelde) statuerentur. Eine Abschrift dieser Grabschrift des Augustus fand sich in Ancyra in Kleinasien an der Vorhalle des Augustus- und Romatempels rechts und links der Tür. Ihr war die griechische Übersetzung beigefügt, die an der Außenwand der Tempelzelle angebracht war. Nr. 52. P. Ovidius Naso (43 v. Chr. bis 18 n. Chr.), aus Sulmo in Mittelitalien, erhielt eine vortreffliche Ausbildung, die durch Reisen nach Athen, Asien und Sizilien ergänzt wurde. Von der Staatslaufbahn zog er sich bald zurück und lebte zu Rom in sehr guten äußeren Verhältnissen ganz seinen dichterischen Neigungen. Im Jahre 8 n. Chr. wurde er aus Gründen, die wir nicht klar übersehen können, nach Tomi am Schwarzen Meere (Köstendsche) verbannt, wo er starb. Hier wurde ihm in der Neuzeit ein Denkmal errichtet, das noch im Kriege den Marktplatz der Stadt zierte. Ovidius ist der eleganteste und formvollendetste Dichter der Römer, dem auch ungewollt die Sprache rhythmisch von den Lippen floß. Quidquid temptabam scribere, versus erat sagt er selbst. Unter seinen Jugendwerken ist das bedeutendste die ars amandi, in der er den Jünglingen Ratschläge erteilt, wie sie die Gunst der Frauen sich erwerben und erhalten können; im 3. Buche gibt er auch den Mädchen entsprechende Winke. Den Höhepunkt seines dichterischen Schaffens bezeichnen die 15 Bücher der metamorphoses, eine auf griechische Vorbilder zurückgehende Sammlung von Verwandlungssagen. Ovid wurde im Mittelalter gern gelesen und gab den Künstlern der Renaissance vielfach Anregungen und Vorlagen für ihre Arbeiten, Nr. 79-88.

C. Plinius Secundus der Ältere (24-79 n. Chr.), aus Novum Comum in Oberitalien, wurde nach ehrenvoller Laufbahn im Verwaltungs- und Heeresdienst Kommandeur der römischen Westmittelmeerflotte, die zu Misenum bei Neapel stationiert war. Er starb als Opfer seines Wissensdranges beim großen Vesuvausbruch im Jahre 79 n. Chr. In seiner naturalis historia in 37 Büchern ist mit staunenswertem Fleiß alles gesammelt, was man im Altertum über Naturgeschichte wußte. Er rühmte sich, 2000 Bücher von 100 Quellenschriftstellern gelesen zu haben. Im ganzen Mittelalter galt er als Autorität. Nr. 69-71. C. Caecilius Plinius Secundus der Jüngere, geboren 61/62 zu Comum, der Neffe des Vorigen, war ein feinsinniger Literat, der wissenschaftliche Leistungen über alles stellte. Er war befreundet mit Tacitus und dem Kaiser Traianus (98-117 n. Chr.),

unter dem er Statthalter von Bithynien war. Wir besitzen seinen Briefwechsel, epistularum lib. XI, der, da er von vornherein für die Veröffentlichung bestimmt war, sorgsam stilisiert und künstlerisch gestaltet ist. Nr. 28, 30, 53. C. Sallustius Crispus (86-35 v. Chr.), aus Amiternum nordöstlich von Rom, beteiligte sich an den Parteikämpfen und Bürgerkriegen der caesarischen Zeit auf Caesars Seite. Er gelangte in den Besitz großer Reichtümer; die berühmten horti Sallustiani waren sein Eigentum. Nach Caesars Tode zog er sich vom politischen Leben zurück und widmete sich der Geschichtsschreibung. Erhalten ist von ihm das bellum Catilinae, das wegen der lebendigen Milieuzeichnung und der feinen Charakterisierung der Persönlichkeiten besonders anziehend ist, und das bellum Iugurthinum. Nr. 24, 35-37.

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L. Annaeus Seneca der Rhetor (54? v. Chr. bis 39? n. Chr.), aus Corduba in Spanien, verfaßte eine Sammlung der Schulthemata, die zu seiner Zeit in den Rhetorschulen behandelt zu werden pflegten, die controversiae. Diese trockenen Spitzfindigkeiten interressieren den heutigen Leser wenig, doch finden sich in ihnen köstliche Proben eines überaus treffsicheren Humors. Nr. 74.

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L. Annaeus Seneca, der Philosoph (4 v. Chr. bis 65 n. Chr.), aus Corduba in Spanien, der Sohn des Vorigen, trat in Rom mit einer gründlichen philosophischen Bildung ausgerüstet in das politische Leben ein. Er wurde der Erzieher des Nero, den er so zu leiten verstand, daß man die glücklichsten Hoffnungen auf den jungen Kaiser zu setzen wagte. Doch Nero wurde des Mahners und Erziehers überdrüssig und zwang ihn, da er der Teilnahme an einer Verschwörung verdächtigt wurde, sich selbst zu töten. Seine sehr ausgedehnte Schriftstellerei erstreckt sich vor allem auf ethische Fragen und naturwissenschaftliche Probleme; auch Tragödien schrieb er. Die eine Stelle, die wir bringen (Nr. 18), ist einem Briefe an seinen Freund Lucilius entnommen und bestärkte die ---- übrigens irrige — Meinung, daß Seneca Christ gewesen sei. Wie verbreitet diese Anschauung war, zeigt der Umstand, daß sogar ein apokrypher Briefwechsel des Seneca mit dem Apostel Paulus erhalten ist. Nr. 18, 21.

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C. Suetonius Tranquillus (um 75-160 n. Chr.) war Sachwalter und Schriftsteller unter Hadrianus (117–138 n. Chr.), einige Zeit auch kaiserlicher Sekretär (magister epistularum). Von seiner Schriftstellerei, die sich auf fast alle Gebiete des Lebens erstreckte er schrieb z. B. über Kleider, Schuhe, Schimpfwörter, Hofämter usw. - sind die Biographien der Kaiser von Caesar bis Domitian besonders bemerkenswert, weil sie für die spätere Zeit wegen ihrer anekdotenreichen Darstellung eine Quelle des Wissens wurden. Nr. 50, 51.

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P. Cornelius Tacitus (um 55—120 n. Chr.), wohl in Rom geboren, stammte aus einer sehr vornehmen und wohlhabenden Familie. Er bekleidete unter Domitianus (81-96 n. Chr.) höhere Staatsämter, im Jahre 97 n. Chr. das Konsulat. Er ist ,,der letzte Klassiker der römischen Literatur", ein Meister in der Zeichnung der Charaktere und deren psychologischer Entwicklung, ein scharfblickender Menschenkenner und strenger Beurteiler menschlichen Tuns. Seine wundervolle, nicht selten herbe, aber immer geistvoll und künstlerisch abgewogene Sprache macht die Lektüre seiner Schriften zu einem hohen, freilich nicht immer leichten Genuß. In seinen Geschichtswerken, den annales oder besser ab excessu divi Augusti und den historiae, behandelt er die römische Geschichte vom Tode des

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