Armaque de ducibus trina recepta tribus. Imbuis exemplum primae tu, Romule, palmae Tempore quo portas Caeninum Acronta petentem 'Iuppiter, haec hodie tibi victima corruet Acron.' einem römischen Feldherrn dem - 2. Drei Mal wurden in seinem Tempel Waffen aufgehängt (Val. Max. 3, 2, 3 ss.), die von Romulus, A. Cornelius Cossus und M. Claudius Marcellus (vgl. Verg. Aen. 6, 855 ss.) erbeutet waren. 5. imbuis exemplum] du hast zuerst ein Beispiel gegeben; ähnlich Cat. 64, 11: illa rudem cursu prima imbuit Amphitriten; imbuis redis fundis, als ob dies der Gegenwart angehörte. Acron aus 7. portas] Romae. Caenina, einer Stadt der Sabiner; vgl. Liv. I, 10. 9. Herculeus] ein Abkömmling des Hercules, der König der Sabiner gewesen sein sollte. 11. Quirini]=Romuli; ein Anachronismus, indem Romulus diesen Beinamen erst nach seinem Tode, da er als Gott verehrt ward, erhielt. 18. aprico Lare] unter freiem Himmel. 20. galea lupina] ein Helm aus der Haut eines wilden Thieres angefertigt; solche trugen die Sabiner; vgl. Verg. Aen. 7, 688 und 11, 680 (fulvosque lupi de pelle galeros tegmen habent capiti). 23. Cossus besiegte den Führer der Vejenter Tolumnius; vgl. Liv. 4, 19. 24. Vgl. Verg. Aen. 1, 33: tan Necdum ultra Tiberim belli sonus, ultima praeda Cantat, et in vestris ossibus arva metunt. Illi virgatis iaculantis ab agmine braccis Nunc spolia in templo tria condita: causa Feretri, tae molis erat Romanam condere 25. Nomentum und Cora] Städte in Latium. 26. iugera terna] ein kleines Gebiet; vgl. Ovid e P. 4, 3, 26: verbis carta notata tribus; vgl. zu Cat. Nr. 1, 6. 28. Der Sessel, von welchem herab der König auf offenem Marktplatz Recht sprach. 30. in ossibus] auf den Gebeinen der dort Begrabenen; vgl. Ovid her. 1, 53: iam seges est, ubi Troia fuit etc. 31. arcem portae] der Thurm über dem Stadtthor. 36. nec mora fit] in der Regel nur nec mora, namentlich bei Ovid. 38. Das Blut strömt aus dem Haupt des erschlagenen Feindes auf das Ross des Siegers herab. 39. Claudius Marcellus nahm im Kampfe mit den Insubrischen Gal 25 30 35 40 45 liern 222 vor Chr. dem Könige Viridomarus oder Virdumarus die Waffen ab; vgl. Plut. vita Marc. cap. 7 s. 40. vasti] er überragte an Grösse sein Heer. 41. Er leitete sein Geschlecht von Brennus, dem berühmten Anführer der Gallier, ab. 42. Vgl. Caes. b. G. 4, 33: primo per omnes partes perequitant et tela coniciunt; tantum usu quotidiano et exercitatione efficiunt, uti in declivi et praecipiti loco incitatos equos sustinere et brevi moderari et flectere et per temonem percurrere consuerint. Während er Pferd und Wagen lenkt, schleudert er sein Geschoss. -- 43. illi] alter Genetiv. virgatis braccis] abl. qualit. Verbinde agmen virgatis braccis. 45. Properz leitet also Feretrius von ferire ab; dieses Wort ist von günstiger Vorbedeutung. Seu, quia victa suis umeris haec arma ferebant, Hinc Feretri dicta est ara superba Iovis. II. Cynthialieder. A. Nr. VII (c. 1, 1). Cynthia prima suis miserum me cepit ocellis, Tum mihi constantis deiecit lumina fastus 47. Er fügt eine andere Etymologie hinzu, indem er den Namen von ferre ableitet. haec arma] die V. 45 erwähnten; vgl. Ovid fast. 5, 565: hinc videt Iliaden humeris ducis arma ferentem. VII. Der Dichter klagt seinem Freunde Tullus sein Liebesleid und bittet um seinen Trost. Dieser Tullus, wahrscheinlich ein Neffe des Consuls L. Volcatius Tullus, und ein Altersgenosse des Dichters, gieng im J. 27 mit seinem Oheim in die Provinz Asien. Da Properz in dieser Elegie davon spricht, dass er in ferne Länder reisen wolle, um sich die Liebe zur Cynthia aus dem Sinn zu schlagen, so dürfen wir wohl annehmen, dass er beabsichtigte in der Cohors des Tullus mit nach Asien zu gehn. V. 1–18: des Dichters Klage. V. 19-30: er sucht ein Heilmittel gegen die Liebe; entweder mögen Zauberinnen den Sinn der Geliebten ihm wieder zuwenden, oder die Freunde ihn aus Rom entfernen, damit er auf der Reise die Cynthia vergesse. V. 31 5 -38: sein trauriges Loos möge andern zur Warnung dienen. 3 s. Verbinde lumina constantis fastus: von Amor besiegt muss er den vorher stolzen Blick zu Boden senken; Amor steht siegreich über dem Haupt des Besiegten; vgl. Prop. III, 30, 7 ss.: instat semper Amor supra caput: instat amanti, et gravis ipsa super libera colla sedet; excubat ille acer custos et tollere numquam te patietur humo lumina capta semel; Ovid rem. am. 529 s. Der Besiegte senkt beschämt den Blick zu Boden im Gegensatz zu den ὀρθοὶ ὀφθαλμοί des Siegers ; vgl. Prop. III, 14, 11: at dum demissis supplex cervicibus ibam. 5. Prop. hasste die züchtigen Mädchen, weil sie ihn verschmähten. 9. Milanion] ein Arcadier, hielt um die Hand der schnellfüssigen (velocem V. 15) Nymphe Atalante, einer Tochter des lasos, an und erhielt sie endlich nach langem Werben; vgl. Ovid a. a. 2, 185 ss.: quid fuit asperius Nonacrina Atalanta ? subcubuit meritis trux tamen illa Saevitiam durae contudit Iasidos. Nam modo Partheniis amens errabat in antris, Tantum in amore preces et benefacta valent. En agedum dominae mentem convertite nostrae viri; saepe suos casus nec mitia 10. Atalante Iasidos verschieden von der gleichfalls schnellfüssigen Atalante, der Tochter des Schoeneus, die aber nicht precibus (V. 16) besiegt ward, sondern durch die goldenen Aepfel, die sie beim Wettlauf aufhob; vgl. Cat. 2, 11 ss. 11. Partheniis] vom Berg Parthenios in Arcadien; Servius zu Verg. buc. 10, 57: Parthenius mons est Arcadiae, dictus a virginibus, quae illic venari consueverant. in antris]= apud antra. 12. videre] ideiv: „aufsuchen"; feras videre: ähnlich Verg. georg. 2, 68: casus abies visura marinos; Aen. 6, 134 s. bis nigra videre Tartara. ibat videre] der Infinitiv steht nach griech. Sprachgebrauch. 13. Hylaeus] ein Centaur, bewarb sich gleichfalls um die Hand der Atalante und verwundete seinen Nebenbuhler. 15. domuisse] aoristischer Infinitiv. sidera et amnes 17.,,Mir ersinnt Amor keine Mittel, das Herz der Geliebten zu gewinnen, und nicht ist er mir, wie früher, wohlgesinnt; so muss ich denn zu Zaubermitteln meine Zuflucht nehmen." 19. Durch Zauberkünste glaubte man den Mond vom Himmel herabziehen zu können; vgl. Verg. buc. 8, 69: carmina vel caelo possunt deducere lunam; namentlich die Thessalischen Zauberinnen standen in dem Ruf dies thun zu können; vgl. Hor. epod. 5, 45 s.: quae sidera excantata voce Thessala lunamque caelo deripit. Ovid met. 12, 263 s. Mit vos redet der Dichter die Zauberinnen an, welche nach altem Aberglauben die Mädchen durch Beschwörungen zur Liebe zwingen konnten. 20. sacra piare] = facere, pera gere. 22. pallor] ist die Farbe der Liebenden; vgl. Prop. 1, 5, 21 s. : nec iam pallorem totiens mirabere nostrum, aut cur sim toto corpore nullus ego; Nr. XXIX, 17. 23. vobis] eine bei Properz gewöhnliche Attraction des Pronomens; vollständig sollte es heissen: crediderim vobis, vos posse ducere sidera etc.; dergleichen ahmten die römischen Dichter den Griechen Posse Cytaines ducere carminibus. Hoc, moneo, vitate malum: sua quemque moretur Nr. VIII (c. 1, 6). Non ego nunc Hadriae vereor mare noscere tecum, nach; vgl. I, 4, 1 s.: quid mihi tam : = 24. Cytaine] Medea, so genannt von Kútata, wie Colchis öfter in der Argonautensage heisst. ducere] gehört eigentlich nur zu sidera; aus diesem ducere nach Belieben lenken und leiten, ist zu amnes etwa vertere zu ergänzen. 25. aut vos, magae, mentem dominae convertite, aut vos, amici, quaerite auxilia etc. sero gehört zu revocatis. 26. non sani] liebeskrank. 27. ferrum et ignes] téμvεiv xai καίειν, die beliebtesten Heilmittel der Wundärzte; vgl. Ovid her. 19, 183 s. ut valeant, aliae ferrum pa 25 30 335 tiuntur et ignes; fert aliis tristem sucus amarus opem. 31. Verbinde deus facili aure: abl. modi; der Gott, der den Bitten willig Gehör schenkt; vgl. Hor. sat. I, 1, 20 ss.: quid causae est, merito quin illis Iuppiter ambas iratus buccas inflet neque se fore posthac tam facilem dicat, votis ut praebeat aurem? 32. pares] glücklich verbunden. 33. nostra Venus] im Gegensatz zu vos: ihr, die ihr glücklich liebt. amaras] = πικρός. 34. vacuus] proleptisch; ebenso I, 20, 2: id tibi ne vacuo defluat ex animo. VIII. Der Dichter wünscht mit diesem Gedicht seinem Freund Tullus, der eben im Begriff ist mit seinem Oheim nach Kleinasien abzureisen, glückliche Fahrt. Er selbst müsse in Rom zurückbleiben, wo die Liebe zur Cynthia ihn fessele. Von neuem von ihr besiegt, hat er die in Nr. VII ausgesprochene Absicht Rom zu verlassen bald wieder aufgegeben. |