XVII. ΕΓΚΩΜΙΟΝ ΕΙΣ ΠΤΟΛΕΜΑΙΟΝ. Ἐκ Διος ἀρχώμεσθα καὶ ἐς Δία λήγετε, Μοῖσαι, ἐκ πατέρων οἷος μὲν ἔην τελέσαι μέγα ἔργον Λαγείδας Πτολεμαῖος, ὅτε φρεσὶν ἐγκατάθοιτο 2. κλείωμεν Schäfer] ἀείδωμεν 14. Λαγείδας Geier] Λαγίδας XVII. Loblied auf Ptolemäos II., König von Agypten. Das Gedicht ist, wie aus ἀποτέμ νεται ν. 86 f. hervorzugehen scheint, während eines der beiden syrischen Kriege des Ptolemãos verfafst. Über beide sind wir äusserst ungenügend unterrichtet. Droysen (Gesch. des Hellen. III 12 p. 271 fig. u. 318 fig.) setzt den ersten in die Zeit von 266-265, den zweiten in die Zeit von 258-248.Vgl. aufserdem Hauler p. 17 flg. Bücheler, Rhein. Mus. 30 p. 55 Ag. Anm. zu v. 44 u. 86. (Η.) Die Vergötterung des Ptolemãos, welche hier ausgesprochen ist, charakterisiert die Zeit, in welcher der Dichter lebte. Vgl. Kallim. Hymn. in Del. 165, welcher Ptolemäos II. einen Gott nennt. 1. Ἐκ Διὸς ἀρχ. Mit denselben Worten beginnt Aratos seine Φαινόμενα. Dafs Theokrit hieran habe erinnern wollen, nahmen schon die alten Erklärer an. Hypoth.: Αρα 5 10 τείᾳ δὲ κέχρηται εἰσβολῇ. Ebenso Hauler p. 64 u. a. Vgl. Anm. zu 7, 103. Fritzsches Meinung, dals beide Dichter einen alten Hymnus vor Augen gehabt hätten, ist unbegründet. - Vgl. Cic. de Legg. 2, 3 a Iove Musarum primordia. Verg. Ecl. 3, 60. Ovid Met. 10, 148. λήγετε. Ilias 9, 97 Ατρείδη, ἐν σοὶ μὲν λήξω, σέο δ ̓ ἄρξομαι. Vgl. Theognis 2. Verg. Ecl. 8, 11. Hor. Epist. 1, 1, 1 u. s. w. 4. προφ. ἄλλων. Krüger I § 47, 28, 10. II § 47, 28, 6. 6. καλὰ ἔργα. Über den scheinbaren Hiatus von καλὰ ἔργα, μέγα ἔργον ν. 13, καλὰ εἰπεῖν ν. 7, μυρία εἰπεῖν ν. 11, φίλα εἰδώς τ. 18 8. zu 25, 37. 13. Vgl. Odyss. 2, 272. 14. Λαγείδας. Πτ. Der Vater des in diesem Gedichte besungenen Königs, Ptolemäos I. Soter, galt als der Sohn eines gemeinen Kriegers, Lagos; nach einer andern Uberlie βουλάν, ἣν οὐκ ἄλλος ἀνὴρ οἷός τε νοῆσαι. ὅττι σφέων Κρονίδης μελέων ἐξείλετο γῆρας, 17. θρόνος Bergk, Rhein. Mus. 4 (1886) p. 221] δόμος 20. κενταυροφόνοιο *] κε ταυροφόνοιο ferung war er Sohn des makedon. Königs Philipp, welcher die von ihm schwangere Arsinoe jenem Lagos zur Gemahlin gegeben hatte. S. Paus. 1, 6, 2. Geier, de Ptolemaei Lag. vita, Hal. 1838 p. 4flg. Parthey, Abh. der Berl. Akad. d. Wiss. 1860 p. 333. 16. τῆνον κτλ. Ptolemãos II. hatte seinen Eltern, Ptolemäos I. und Berenike, Tempel errichtet und göttliche Verehrung derselben eingeführt. Vgl. Schol. zu v. 16 und 121. Geier p. 54. 18. Αλέξ. Αlexander der Grofse hatte sich schon bei Lebzeiten göttlich verehren lassen. φίλα εί δώς. Odyss. 3, 277. Alexander hatte seine Zuneigung zu Ptolemäos wiederholt aufs sprechendste bewiesen. S. Curt. 9, 33. 19. βαρύς θεός wie 3, 15. Vgl. 1, 100. Soph. Antig. 1251 u. a. Hor. Od. 1, 2, 22 graves Persae. Stat. Ach. 2, 43 gravis Phrygibus Achilles. απολομίτρας. Homericum epitheton (Il. 5, 707) adsumpsit poeta in alium significatum deflectens, novo distinguens lepore. Kallim. hymn. 4, 168 σαωτήρων γένος, ᾧ ὑπὸ μίτρην ἵξεται οὐκ ἀέκουσα Μακηδόνι κοιρανέεσθαι ἀμ φοτέρη μεσόγαια: ubi schol. ὑπὸ την 26. μφω κτλ., ambobus, et Alexandro et Ptolemaeo. Uber ἄμφω als Dativ vgl. Krüger II § 25, 4, 6. Köchly zu Quintus Smyrn. 2, 460.Heraclidem poeta dicit auctorem regii generis Caranum, ut recte statuit Scaliger animadvers. in Euseb. chron. p. 64. Non laudandus tamen poeta quod Caranum eo nomine designavit, quod de quovis regum Macedoniae dici potuit: ac fortasse versus excidit, quo Caranus accuratius indicatus erat. (Meineke.) Ptolemäos wird hier als Halbbruder des Alexander betrachtet. S. Anm. zu ν. 14. Sowohl in diesem Gedicht wie in den Epyllien 24 und 25 endigen, ebenso wie in den homerischen Gedichten versus spondiaci mehrfach mit Eigennamen. Vgl. v. 27. 79. 101. 24, 2. 16. 53. 60. 76. 108. 25, 7. 10. 29. 110. 143. 154. 173. 191. 202. 15, 48. 16, 56. 28. δαίτ. Hor. Od. 4, 8, 30. τῷ μὲν τόξον ἔδωκεν ὑπωλένιόν τε φαρέτραν, οἷα δ ̓ ἐν πινυταΐσι περικλειτὰ Βερενίκα 36. ἔχ., quae tenet (Hor. Od. 3, 28, 14). 38. τῷ im Anfange des Verses bleibt hier lang vor ou wie z. B. Ilias 14, 126. Theokr. 17, 104. 114. Ilias 14, 350. 4, 531 u. a. 40-42. Universe haec dicta sunt: sic aliquis mandare domum suam potest liberis, si amans amantem coniugem habeat. (Hermann.) Vgl. Krüger II § 61, 4, 1. 44. τέκνα κτλ., d. h. sie sind im Ehebruch erzeugt. Hesiod W. u. T. 235 zählt unter den Belohnungen der Guten auf: τίκτουσιν δὲ γυναῖ 30 35 40 κες ἐοικότα τέκνα γονεῦσιν. Hor. Od. 4, 5, 23. Catull 61, 221. — Es ist anzunehmen, dafs die Verse 43 u. 44 einen bestimmten persönlichen Bezug haben. Hauler p. 24 meint, sie bezögen sich auf Arsinoe, die erste Gemahlin des Königs, eine Tochter des Lysimachos; Ptolemãos hatte von ihr drei Kinder (darunter Ptolemäos III.), während er von seiner zweiten Gemahlin, seiner gleichfalls Arsinoe genannten Schwester (v. 128 fig.), keine Kinder hatte. Er trennte sich von seiner ersten Gemahlin, nachdem er entdeckt zu haben glaubte, sie trachte ihm nach dem Leben, und schickte sie in die Verbannung. Droysen p. 265. Aber trotzdem bezweifele ich, dafs ein Hofpoet in einem Enkomion es gewagt habe, ihre Kinder als Bastarde und den König als betrogenen Ehemann hinzustellen. Mit etwas mehr Wahrscheinlichkeit vermutet Droysen p. 346, dafs Apama oder Arsinoe (vgl. Droysen p. 271) gemeint sei, die Tochter des Antiochos I. und Gemahlin des Magas von Kyrene. Letzterer war Stiefsohn des Ptol. Soter und Halbbruder des Ptol. Philadelphos; er lag mit diesem in Streit und veranlafste den ersten syrischen Krieg. Wir wissen von einer κάλλει ἀριστεύουσα θεάων πότν Αφροδίτα, Αργεία κυάνοφρυ, σὺ λαοφόνον Διομήδεα μισγομένα Τυδῆι τέκες, Καλυδώνιον ἄνδρα, ἀλλὰ Θέτις βαθύκολπος ἀκοντιστάν ̓Αχιλῆα Αἰακίδα Πηλῆι, σὲ δ ̓ αἰχμητὰ Πτολεμαῖε αἰχμητᾷ Πτολεμαίῳ ἀρίζηλος Βερενίκα. καί σε Κόως ἀτίταλλε βρέφος νεογιλλὸν ἐόντα, 50. ἑᾶς. S. zu 25, 55. Kallim. Hym. 4, 9 Δήλῳ νῦν οἴμης ἀποδάσσομαι. (Bücheler.) πο 52. κούφας. Vgl. 11, 3. θέοντι. Vgl. 12, 2. - μερίμνας. Hor. Epod. 2, 37. 53-54. Αργ. Καλυδ. Τydeus wohnte in Kalydon, (weshalb der Dichter seinen Sohn als Kalydonier bezeichnet), musste aber eines Mordes wegen fliehen und nahm seine Zuflucht zu Adrastos, König von Argos, welcher ihm seine Tochter Deïpyle zur Gattin gab. Diese gebar den Diomedes. Ilias 14, 115 flg. Apollod. 1, 8, 5. Diodor 4, 65. κυάνοφρυ. Die schwarzen Augenbrauen galten, zu 45 50 55 60 mal wenn sie in einander liefen, als vorzügliche Schönheit. Vgl. 3, 18. 8, 72. Anacreont. 17, 10. 55. βαθύκολπος ist bei Homer Epitheton der troischen Frauen. 58. Κόως. Auf Kos wurde Ptolemäos II. geboren. Kallimach. Hymn. in Del. 165. 60. ἐβώσατο. Vgl. 25, 263. Anm. zu 12, 35. Ilias 10, 463 ἐπβωσόμεθα. Odyss. 1, 378 und 2, 143 ἐπιβώσομαι. Krüger II § 10, 5, 2 und p. 104. Kühner I p. 187. 61. Αντιγόνας θ., Berenike. S, Droysen II 2 p. 94 Anm. 1. Bücheler p. 59. 62-63. κάδ κατέχευε. Mit einer gewissen Fülle des Ausdruckes ist nach der Präposition das mit derselben Präposition zusammengesetzte Verbum gesetzt, wie z. B. Odyss. 5, 260. Vgl. Alkäos frg. 36 Bergk, und aufserdem mit dem Genetiv bei κατὰ Theokr. 22, 104. 25, 256. 7, 82. 7, 135. φᾶ δὲ καθαπτομένα βρέφεις χείρεσσι φίλῃσιν· ὡς ἄρα νᾶσος ἔειπεν· ὁ δ ̓ ὑψόθεν ἔκλαγε φωνᾷ 67. κυανάμπ. Die dunkele Farbe des Stirnbandes, mit welchem Delos geschmückt ist, erhöht das Würdevolle der Göttin. So sagt Pindar fragm. 5 τὰν κυανάμπυκα Θήβαν ὑμνήσομεν. 68-69. Die der Insel Kos benachbarte karische Landspitze Triopion (Τρ. κολώνα) war der Vereinigungspunkt der sechs dorischen Städte an der Küste Kleinasiens; es wurden daselbst die vielbesuchten Kampfspiele des triopischen Apollon abgehalten. Herod. 1, 144. 70. Ρήνεια oder Ρηναία (nicht Ρήναια) war eine kleine Insel bei Delos. Dafs Th. das Triopion mit derselben verglichen haben sollte, erscheint kaum denkbar. Nam Rhe 65 70 75 80 75. γεινόμενον. Uber diese Form vgl. Schneider, Callim. I p. 206. 77. τε καί, terrae continentes (ἄπειροι = ἤπειροι) cum incolis suis. S. zu 2, 77. 79. χθαμ. Αϊγ. Mit dem Tonfall der Worte und dem Hiatus vgl. z. B. Ilias 17, 543 κρατερή υσμίνη. Theokr. 22, 174. Verg. Εcl. 7, 53 castaneae hirsutae. Ovid Met. 3, 184 purpureae Aurorae. 8, 315. 11, 93. Verg Georg. 2, 5. Ovid Met. 1, 117. 1, 193. 7, 365. 80. θρύπτει. Vgl. Herod. 2, 12. 81. ἔργα δ. wie Hom. Ηymn. in Vulc. 6. |