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Hühnern) beobachtet werden. Die Knochen eines guten Häuptlings
wurden verborgen, während man aus denen eines schlechten Pfeil-
spitzen oder Angeln fertigte. Beim Tode eines Häuptlings wurden die
Vorderzähne ausgeschlagen. Die Leichen wurden sitzend (in Zeug
eingeschlagen) in Höhlen beigesetzt, mit einem Topf Poe (in Hawaii).
Beim Tode eines Häuptlings wetteiferten die Freunde, zu seinen Ehren
zu rauben. Uko sind Leichen-Ceremonien. Die Höhle Kaualahu wurde
zu Begräbnissen benutzt. Die Königin von Hawaii bewahrte ihres
Vaters Knochen im Bett der Schlafkammer (1810). Im Hare o Keave
(Haus Keave's) finden sich zu Honaunau die Gräber der Könige von
Hawaii.

Wao (schattige Wildniss) bezeichnet den Wohnsitz der Götter in
den Bergen (auf Hawaii). Mili lani bezeichnet Himmel (lani) als (zum
Himmel) emporgehoben. Der böse Häuptling Milu herrschte (nach
dem Tode) über die Unterwelt der Abgeschiedenen, benannt als Kealii
no lalo o ka po, ka kaku o ka pouli (der Häuptling unten in der
Nacht, der Fürst der dunklen Nacht). Die Seelen zogen nach Po,
um von den Göttern gefressen zu werden, oder nach dem von Akea
und Milu (verstorbenen Königen Hawaii's) in der Unterwelt gegründe-
ten Reiche (in Dunkelheit von Schmetterlingen und Eidechsen lebend).
Die von Kaonohiokala (Augenball der Sonne) und seinen Gefährten
nach dem Himmel geführten Seelen der Häuptlinge konnten von dort
zurückkehren, um über ihre Nachkommen zu wachen 1).

Die abgeschiedenen Seelen der Vorfahren, als Ao-makua (makua
oder Verwandter), strafen Beleidigungen durch Krankheit. Bei Kaene-
point (auf Oahu) zogen die Seelen zur Unterwelt (in Uhane-Leinga) des
Reinga. Kohaloe, als äusserster Punkt Molokai's, hiess Kohaloe o
Kahiki, der Weg nach Tahiti. Beim Passiren schmaler Thäler, WO
Steine herabrollen können, setzten die Reisenden Steinchen auf dar-
gebrachte Blätter längs des Weges. Die Fischer (in Hawaii) werfen
die Todten in die See, damit die Seelen in Haie übergehen und als
solche den Menschen freundlich seien. Die Leichen wurden in Hawaii
hockend zusammengebunden, aber die der Häuptlinge (mit Zurück-
behalten des Kopfes), sowie die der Priester ausgestreckt beigesetzt.
Der dicke Häuptling von Kauai, der sich in Mamele (Sänfte) Abgründe
emportragen liess, wurde herabgestürzt wegen seiner Quälereien (wie
es am Quindiu erzählt wird).

1) Als Liebling der Haingöttin (Nemonensis) wurde Virbius (König von Aricia)
von den Todten zurückgesandt (und der Nymphe Aegeria zur Pflege zugewiesen).
Hyppolyt, von den Todten auferweckt, zog nach Aricia (den Tempel Diana's grün-
dend). Hinter dem Demeter-Tempel in Hermione öffnete der Erdschlund, als kür-
zester Weg zum Hades (s. Strabo), und so bei Troezen und Lerna (nach Pausanias).
Herakles war am Vorgebirge Taenaron herabgestiegen und Persephone auf den
xalxous ólós am Sikelia-Hügel entführt. St. Patrick's Weg war in Irland vertraut.

In dem Hoi genannten Gespensterzug schweben dem einsamen Wanderer die Seelen verstorbener Häuptlinge vorüber.

Die (20) Generationen von Kumuhonua bis Helaahilaninui (und seine Frau Owe) wanderten beständig umher (von Kahiki nach Hawaii). Die Sandwich-Inseln heissen Hawaii-nei-pae-aina (diese Inseln Hawaii). In den Mele oder Gesängen (Hawaii's) werden die Inseln Nuuhiva, Tahuata, Upolu, Savaii, Tahiti u. s. w. genannt. Die Hawaiier kamen von Papa-nui. Der Häuptling Tonafiti (mit seiner Frau Mavenga) besiedelte Hawaii. Paumakau (aus Kaneohi-Koolaupoka) holte die (Kaekae oder Malii genannten) Weissen aus der Fremde. In den Wandersagen Hawaii's heisst die Sprache der fremden Länder Hoopahaohao. Vor der Einwanderung aus Vavao herrschten die Fürsten Kahikalani und Punkahonua in Hawaii. Unter der Herrschaft Kahakapui's kamen die weissen Priester (Kahuna) mit den Göttern nach Hawaii. Als gleichzeitig mit Umi in Hakau sein Vater Keliiokaloa in Kailua herrschte, fand man die Schiffbrüchigen (den Capitain und seine Schwester) aus dem bei Kealakeakau gestrandeten Schiffe niedergebeugt (kulou) bei Kulou-Kauai.

Die den Tapa-Zeugen aufgedruckten Verzierungen besitzen manchmal symbolische Bedeutungen (in Hawaii), um Worte durch Zeichen auszudrücken, wie bei der für Heiraths - Ceremonien gebrauchten Kleidung. Vierecke zwischen Linien zeigen an, dass die Ehe vollzogen wurde

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Die weibliche Linie auf den Genealogenstöcken der Maori (s. o.) zu bezeichnen.

Das Meiste in diesem Capitel, sowie in dem über Neuseeland 1), Vieles auch aus Fiji 2) (Tonga 3), den Gilbert 4) u. s. w.) ist den eigenen Aufzeichnungen auf der Reise entnommen, und nachfolgend noch einige Notizen aus den Tagebüchern (wie gesprächsweise aufgezeichnet.)

1) Mit gütiger Unterstützung durch die Herren White in Wellington, Locke in Napier, Manning in Auckland, Davis, Travers u. s. w.

2) Besonders durch Herrn Thornton.

3) Herrn Rev. Baker zu danken (bei seinem Aufenthalt in Auckland).

4) wofür den Missionären Mr. und Mrs. Bingham (damals Honolulu) freundlich verpflichtet.

Milu's unterweltliches Reich scheint von Anfang bestanden zu haben (während das des einst als König herrschenden Wakea's später begründet wurde), und wird fortdauern ohne Veränderung und Ende für immer. Die besten Nachrichten darüber sind von Einem (als Scheintodter) in Kuala (auf Hawaii) Verstorbenen zurückgebracht, der bei seiner (nach achttägiger Abwesenheit erfolgter) Rückkehr in's Leben die gemachten Beobachtungen seiner Familie mittheilte und fortan unter dem Namen Namaka-o-Milu (die Augen Milu's) bekannt blieb. Das Land ist flach und fruchtbar, auch einigermassen erhellt, und alles wächst dort von selbst, so dass in Milu's Palasthof Gelegenheit zu aller Art Ergötzungen geboten ist. Milu ist nicht mit einer bestimmten Frau verheirathet, wählt sich aber stets die schönsten unter den weiblichen Seelengeistern, sobald sie dort anlangen, für sich aus, und diese bleiben dann für die übrigen Akua tabuirt. Die Seelen leben dort in demselben Zustand fort, in welchem sie den Körper verlassen haben, die der Jungen (also besonders die in der Schlacht Gefallenen) kräftig und stark, die der im Bett durch Krankheit Verstorbenen dagegen siech und schwach, wie die der Alten.

Als der Häuptling Elleiu (in Maui) um seine verstorbene Frau klagend, sie zurückwünscht, erhält er von den Kahuna den Gott Lono Kialii zum Begleiter und Führer, um die Seele aus Milu's Reich abzuholen.

Wenn in Oahu abgestorben, begeben sich die Seelen zunächst nach dem Leinaakuanni genannten Platz am West-Cap, um von dort hinabzusteigen, werden aber erst für einige Zeit in den Vorländern (an der Grenze von Milu's Reich) herumgeführt, um, wenn etwa nur scheintodt, in die Oberwelt zurückkehren zu können.

Wakea und Milu herrschen (der erste für hohe, der letztere für niedere Seelen) in verschiedenen Abtheilungen der Unterwelt, die gegenseitig tabuirt sind, so dass man von der einen nicht zur andern gelangen kann (in Hawaii). Wakea, als Akea, wohnt im Himmel für die Seelen der Häuptlinge, während

die Seelen der Gemeinen nach dem schlammigen Platz Milu's (in der Unterwelt) gehen (in Hawaii). Wenn Scheintodte nach einigen Stunden oder Tagen plötzlich wieder aufleben, ist die Uhane (Seele), von Milu wiedergesandt, in den Körper zurückgekehrt. Nach der irdischen Herrschaft gründete Wakea (Awakea oder Mittag, als Sonne im Zenith) ein Reich im Jenseits. Die abgeschiedenen Seelen (auf Hawaii) begeben sich fort in der Richtung der untergehenden Sonne und springen entweder von einem Fels in's Meer oder verschwinden durch ein Loch in der Erde, um in Milu's Unterwelt zu gelangen. Die Reiche Wakea's, als des Akua-olu-olu (gütigen Gottes) und Milu's, als des Akua - huhu (tollen Gottes) sind in der Unterwelt durch einen Zaun geschieden.

In Kolau (auf Oahu) gebar Malekahana an der Stelle, wo durch Verwandlung der jüngsten Schwester in einen Fisch, ein Loch gebildet wurde, die Tochter Laieikawei, durch deren am Himmel gesehenen Glanz gerufen, der Kahuna-Makaula von Kauai kam und die bei dem Bruder der Mutter versteckte Tochter auffand. Als sie nach Molokai gebracht wurde, folgte er, und ebenso nach Lanai, wohin (nach dem Heiau-Kauiviki) Laieikawai's Grossmutter Waka in Vogelgestalt herüberkam und sie fortführte nach dem (in schwierigen Eingängen bezauberten) Paradiesland Paliuli auf Hawaii, wo die von vielen Liebhabern umworbene Schöne schliesslich durch Kanonohiolala (Augenbild der Sonne) nach der Sonne fortgenommen wurde.

Frischabgeschiedene Seelen (ehe nach Milu fortgegangen) werden als Akua-lapu gefürchtet, da sie durch ihre halbkörperliche Erscheinung bis zum Wahnsinn erschrecken können (in Hawaii). Pokinikini (Pomanomano oder Polio) oder Poli-ukua (Poliola) war ein Ort der Qual für die Bösen, als Kape-make-mau-loa, ka-lilo-i-ka-make (die Nacht des fortdauernd langen Todes, das Uebergehen in den Tod). Ma-kahi-o-na-hoku-i-kau-ai-ma-ka-paia-kua-oka-lani, ma-kahi-poelede, der Platz, wo die Sterne hängen an der Rückseite des Himmels, ein tief dunkler Platz. An dem Pomanomano genannten Platz erheben sich die Wolken aus dem Wasser. Powehiwehi bezeichnet trübes Dasein (undeutliches Erkennen). Po-ele bezeichnet die schwarze (ele) Dunkelheit der Tiefe.

Als der über den Tod seiner Frau (in Hawaii) betrübte Häuptling sich an seinen Priester wandte, gab dieser ihm den Kane-i-kou-alii (Gott der Häuptlinge) genannten Gott, als Führer in Milu's unterirdisches Reich. Am Weltende auf einen Baum gelangend, spaltete sich dieser, so dass sie in die Tiefe hinabglitten. Dort verbarg sich der Gott hinter einem Felsen und liess den Häuptling allein vorangehen, nachdem er ihn mit einem stinkenden Oel eingeschmiert hatte. An den Palast Milu's angelangt, fand er den ganzen Hof desselben mit lärmenden und tobenden Akua gefüllt, so in ihre Spiele vertieft, dass er sich unbemerkt zwischen die Menge mischen konnte, und zwar um so leichter, weil die Nächststehenden eine neuangekommene Seele (Uhane) vor sich zu haben glaubten, und sich unwillig abwandten, mit höhnischen Beschwerungen über das zu lange Verweilen beim verwesenden Körper dieses Akua-pilau (stinkenden Geistes). Als nach allerlei Spielen ein neues ausgedacht werden sollte, schlug der Häuptling vor, dass sich Alle die Augen ausreissen sollten, und diese auf einen Haufen zusammenwerfen. Dies gefiel, und Jeder war rasch dabei, doch hatte der Häuptling genau Acht, um aufzumerken,

wohin die Augen Milu's fielen, so dass er diese im Fluge aufgreifen und in seinen Cocusnussbecher (Punia) verbergen konnte. Da Alle blind waren, gelang es ihm, nach dem nahegelegenen Reiche Wakea's zu gelangen, das (als der für Häuptlinge bestimmte Platz in der Unterwelt) gegen die Heerschaaren Milu's tabuirt ist, und von diesen nicht betreten werden darf. Nach längeren Verhandlungen (unter dem Schutze Wakea's) erhielt Milu seine Augen nur unter der Bedingung zurück, dass er die Seele (Uhane) der Frau auslieferte, und diese auf die Oberwelt zurückgebracht, wurde mit dem Körper wieder vereinigt. Beim Eintritt in die Unterwelt kann die zur Zurückgezogenheit geneigte Seele, statt Milu's Lärmplatz, den Ruheplatz Wakea's aufsuchen, wenn sie zum Eintritt Berechtigung besitzt.

Im Reiche Milu's (des Akua-huhu oder tollen Gottes) versammeln sich allnächtlich in seinem Pallaste die Akua aus allen Theilen der Welt, um sich in lärmenden Spielen zu ergötzen, während Wakea (der Akua-olu-olu oder milde Gott) in seinem tabuirten (und deshalb der grossen Menge unzugänglichen) Reich in stiller Ruhe zurückgezogen lebt, allen wilden Spielen abhold. Milu begründete sein unterweltliches Reich, als Mann aus dem Volke, während Wakea erst später, nachdem er auf der Erde als Fürst geherrscht hatte, hinabstieg, und einen besonderen Platz für sich abgrenzte. Wakea oder Akea, als mit höherem Tabu begabt, besitzt grössere Macht, als Milu, und kann denselben unter Umständen hindern, zu tödten. In den ersten Tagen nach dem Tode bleibt die in einen Akua (Geist) verwandelte Seele (Uhane) in der Nähe des Grabes oder Hauses und wird dann als Akua-lapu (schreckender Geist) gefürchtet, weil sie sichtbar, in Gespenstern, erscheinen kann. Im Laufe der Zeit wird sie schwächer und schwächer (nawaliwali) und verschwindet schliesslich unsichtbar, gleich den übrigen Akua. Sie wird bis dahin dann auch schon einen Führer gefunden haben, um den Weg nach Milu's Reich zu finden, von wo keine Rückkehr ist. Bisweilen indess geschieht es, dass der Unihe-pili oder Familiengott sich der Seele in den Weg stellt, um ihr Fortgehen zu verhindern und zur Rückkehr in den Körper zu zwingen, so dass Scheintodte dann wieder aufleben, und andererseits kommt es vor, dass die eines solchen Schutzgeistes (Unihe-pili) bedürftige Familie die Seele eines geliebten Verwandten durch Gebet (Homana) festbannt, so dass sie in der Nähe (bei Reliquien) zu bleiben hat, und für Begeistern gerufen werden kann. Unter den (in Körpergestalt abscheidenden) Seelen (als Akua-lapu oder schreckende Geister) sind besonders die gewaltsam Getödteten gefürchtet, die am wildesten umhertoben, als Kakauoula oder Hakakaula (wie ein Lebender kämpfend) gefährlich (in Hawaii).

Nachdem beim Tode eines Fürsten (Alii-nui) der Thronfolger nach einem andern Bezirk (um der Verunreinigung zu entgehen) gebracht war, wurde die Leiche in dem Esshaus (Mua) vor die Versammlung der Häuptlinge gelegt, um von dem Kahuna-hui (Priester der Versammlung) dem Gott Lolupe übergeben und in einen Akua-aumakua verwandelt zu werden. In Bananenblättern fand (unter Gebeten) die oberflächliche Begrabung mit Feuer darüber statt, bis zur Putrification der Palakahuhi (am 10. Tage), und nachdem (beim Ausgraben) die Knochen herausgenommen waren, wurde die verweste Fleischmasse (oder Pela) in einer tabuirten Nacht (wo Niemand bei Todesstrafe das Haus verlassen durfte) in die See geworfen. Indem (mit Ende der Verunreinigung)

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