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Consilium proprium; neque enim, cum lectulus aut me
Porticus excepit, desum mihi. Rectius hoc est;
Hoc faciens vivam melius; sic dulcis amicis
Occurram; hoc quidem non belle; numquid ego illi
Imprudens olim faciam simile? haec ego mecum
Compressis agito labris; ubi quid datur oti,
Illudo chartis. Hoc est mediocribus illis
Ex vitiis unum, cui si concedere nolis,
Multa poetarum veniet manus, auxilio quae

Sit mihi, nam multo plures sumus, ac veluti te
Iudaei cogemus in hanc concedere turbam.

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dem Genitiv. [Einfacher: aliquid ist zu ergänzen, wie bei den partitiven Genitiven.] v. 133. lectulus, bei Suet. Aug. 78. lecticula lucubratoria, ein Sopha, worauf man liegend studirte oder schrieb, bei Senec. Ep. 72. lectus. Auf solchen xvidios studirten auch die Griechen. Die Sache hat Casaub. zu Suet. Aug. 78. erschöpft. Vgl. Sat. 1, 6, 122 u. dort Bentl. zu v. 126. v. 134. Porticus, der gewöhnliche Ort zum Spazierengehen. Vgl. Ep. 1, 1, 71. v. 139. Illudo chartis, ludibundus chartis illino. Verschieden, aber eben so glücklich ist der Ausdruck Virg. Georg. 2, 464 illusae auro vestes, von der leichten, nur hier und da im Purpur hervorschimmernden Goldstickerei. v. 140. nolis. Die Lesart aller Codd. Warum soll nicht auf das praes. nolis das fut. veniet, cogemus folgen können? Die Griechen lassen gewöhnlich auf den Indicat. praes. ε ¿élus im Nachsatz das fut. folgen. Die launige Wendung, mit der Horaz hier von dem ganzen Heere der damaligen Versmacher (Vgl. Epist. 2, 1, 108 sqq.) Beistand droht, fühlt jeder. Diese Dichterlinge, so sehr sie einander alle anfeinden, stehen doch, wenn einer angegriffen wird, für Einen Mann. v. 143. Iudaei, den toleranten Römern lächerlich wegen ihrer Proselytenmacherei und ihres hostilis odii adversus omnes alios Tacit. Hist. 5, 5. Vgl. Ann. 15, 44, wo den mit den Juden verwechselten Christen ein odium generis humani beigelegt wird, und Iuvenal. 14, 100 sqq. Daher Quintilian. 3, 7, 21 die Juden perniciosam ceteris gentem nennt. Wie gross unter den übrigen Ausländern die Zahl der Juden in Rom schon zu Ciceros Zeiten war, lehrt die Stelle Or. pro Flacco 28. Scis quanta sit manus (Iudaeorum Romae), quanta concordia, quantum valeat in concionibus, und nachher, multitudinem, flagrantem nonnunquam in concionibus, pro republica contemnere, gravitatis summae fuit. Vollends jetzt, nachdem dies Volk so sehr vom Cäsar begünstigt und ihnen Ausübung ihres Cul

tus in Rom bewilligt war. Vgl. Sueton. Caes. 84 extr. Ioseph. Antiqq. 14, 17. [Nicht die Proselytenmacherei der Juden bildet das Tertium comparationis, sondern ihr festes Zusammenhalten gegen alles, was nicht Jude ist; welches auch Cicero a. a. O. mit quanta concordia andeutet, und Tacitus Hist. 5, 5 Apud ipsos fides obstinata, misericordia in promptu; sed adversus omnes alios hostile odium ausmalt. ]

Hor. Sat.

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V.

an

Schol. Porphyr. Lucilium hac satira aemulatur Horatius iter suum a Roma usque Brundusium describens, quod et ille in tertio libro fecit, primum a Roma Capuam usque et inde fretum Siciliense. Es leidet wohl keinen Zweifel, dass Horaz in diesem Tagebuche einer Reise von Rom nach Brundusium, wovon er den grössten Theil im Gefolge Mäcens machte, ein Gegenstück zu jener Satire des Lucilius hat liefern wollen; wie weit er hier Geschmack und Correctheit seinen Vorgänger übertroffen, können wir aus den noch vorhandenen, wenn gleich nicht bedeutenden Fragmenten des Vorbildes in der Sammlung von Dousa ahnen. Es ist jedoch die Frage, ob diese Darstellung unsers Dichters in allen einzelnen Zügen eben so interessant für alle römische Leser gewesen sein kann, als sie es für uns jetzt ist; Verse, wie 30, 38, 48, 49, 95, 96, noch mehr die blosse Andeutung v. 36, und was v. 82-85 erzählt wird, lassen uns vielmehr vermuthen, dass diese Erzählung keineswegs für das grosse Publikum geschrieben sei, sondern für einen engen Kreis von Freunden, zur Belustigung der Reisegesellschaft, welcher Horaz das Andenken an die kleinen Abenteuer dieser Reise lebendig erhalten wollte. Den Zweck der Reise des Mäcenas und Coccejus, der Hauptpersonen, an die sich Horaz nebst andern anschloss, giebt er selbst v. 28 an; beide sollten eine Versöhnung zwischen den jetzt entzweiten Beherrschern der Römer, dem Octavianus und Antonius, zu Stande bringen. Masson in der vita Horat. p. 81 sq. setzt diese Reise in den Herbst des Jahres 717 nach Dio Cass. 48, 54, Wesseling dagegen Observatt. 2, 15 mit triftigern Gründen in den Frühling

des vorhergehenden Jahres, als Antonius nach Brundusium kam Appian. V. 78 sq. ed. Schweigh. p. 815 sq. Die Reise wurde anfänglich zu Fuss, [?] dann in einem Kahn, nachher auf Maulthieren (v. 47), zuletzt zu Wagen (v. 86) gemacht.

[Zum leichtern Verständniss füge ich die aus Orelli und Wüstemann entlehnte Reiseroute bei.

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Egressum magna me excepit Aricia Roma

Hospitio modico; rhetor comes Heliodorus,
Graecorum longe doctissimus: inde Forum Appi,

V. 1. Egressum. Schol. Acr. Egressus Roma dicimus et Romam. Wie kam Gesner auf den Gedanken, Roma werde hier magna genannt wie Graecia magna, mit einer Ausdehnung, quia, setzt er hinzu, egressum statim Aricia excipit? Wo fand er das statim? Der Roma magna wird das kleine Städtchen Aricia entgegengesetzt, wo die Bewirthung schlecht war, daher hospitio modico, d. h., wie oft, exiguo, parvo (S. Gronov. de pec. vet. p. 307). Aricia in Latium hinter dem Mons Albanus an der Via Appia, sechzehn Milliarien von Rom (S. Wessel. zu Antonini Itinerar. p. 107), bekannt durch einen Hain der Diana und den fons Egeriae in diesem Haine. S. Cellar. Geogr. Ant. T. 1. p. 641. excepit. Lambin accepit. Accipere bezeichnet wohl mehr eine freiwillige Aufnahme des hospes. v. 3. Graec. longe doctissimus. Dass ein griechischer Rhetor, wie Heliodorus, eine vollkommene Kenntniss der griechischen Sprache hatte, war für ihn kein Lob. Nichts anderes aber kann lingua in der Lesart Graec. linguae doctissimus bedeuten; nicht, wie Gesner meint, Graece loquentium doctissimus, auch nicht artis oratoriae. Aber Graecorum longe doctissimus kann auch nicht, wie Wieland will, den gelehrtesten unter den griechischen Rhetoren bedeuten, so dass man bei Graecorum aus rhetor rhetorum hinzudenkt, sondern den gelehrtesten unter den Griechen überhaupt. Dergleichen rühmende Hyperbole nimmt niemand genau. Dieser Heliodorus wird sonst nicht erwähnt. Inde Forum Appi sc. excepit me. Ein Städtchen an der Via Appia, da wo sich diese in den Pontinischen Sümpfen verlor, zwischen dem 42. u. 43. lapis (S. Wessel. zu Antonin. Itiner. p. 107), so genannt vom Gründer der Via Appia, Appius Claudius Caecus Liv. 9, 29. Von hier ging ein Kanal durch die Sümpfe bis Anxur oder Terracina v. 26. Lucan. 3, 85 Et qua Pomptinas via dividit uda paludes. Strabo 5, 6 Πλησίον δὲ τῆς Ταῤῥακινῆς βαδίζοντι ἐπὶ τῆς Ρώμης παραβέβληται τῇ ὁδῷ τῇ Ἀππίς διώρυξ ἐπὶ πολλοὺς τόπους πληρουμένη τοῖς ἑλείοις τε καὶ τοῖς ποταμίοις ὕδασι· πλεῖ ται δὲ μάλιστα νύκτωρ, ὥστ ̓ ἐμβάντας ἐφ ̓ ἑσπέρας ἐκβαίνειν πρωΐας καὶ βαδίζειν τὸ λοιπὸν τῇ ὁδῷ τῇ ̓Αππίς· ἀλλὰ καὶ μεθ' ἡμέραν ῥυμουλκεῖ Tai si nuιóvæv. Daher die nautae dort v. 4. Das Wort nauta, ναύtns, gebrauchen die Alten, wie wir Matrosen, sprüchwörtlich von der rohesten Art Menschen. Daher Plat. Phaedr. §. 45 v vavτais tɛdgaμμένων καὶ οὐδένα ἐλεύθερον ἔρωτα ἑωρακότων. Theopomp. bei Athen. 6. p. 254. Β. πλήρεις εἶναι τὰς Αθήνας διονυσοκολάκων καὶ ναυτῶν καὶ λωποδυτῶν. Plutarch. vit. Demosth. p. 849 ὀδυρομένου τοῦ Δημοσθέ

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