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stehende Nadelspitze in den Körper eindringt und die Vene öffnet. Dies Instrument wird auch beim Aderlassen von Pferden, Schweinen u. s. w. angewendet. BUDAPEST. ANTON HERRMANN.

XVIII. Het weeklagen der bruiden, een gebruik dat o. a. in Rusland bij bevolkingen van verschillenden stam voorkomt (zie hierboven blz. 151), is ook in zwang in een gedeelte van China. Wij lezen daaromtrent in de Ling-wai-tai-tah, een werk uit de 12e eeuw, hst. 4:

„Ten zuiden van den bergpas (d. i. in het noord„oosten van Kwangtoeng) zet de bruid zich in den „Vooravond van haar huwelijk in vol ornaat in ,,het hoofdvertrek van de woning. Hare metge. „zellinnen, eveneens in vol ornaat, plaatsen zich „nevens haar. Aan beurten zingen zij elkander liedjes „toe, die zoowel toegenegenheid als verdriet ademen, „liedjes waardoor elkeen om het zeerst bewogen „wordt. Men noemt zulks het schenken van ouderdom, „hetgeen zeggen wil, dat zij, op dit scheidingsuur van hunne jeugdige gezellin, deze uitgeleiden met „den wensch dat het paar een hoogen leeftijd moge „bereiken. Muziek en woorden zijn vervaardigd door „iemand uit Tsing-kiang, op het thema van „De op„Vroolijkende Gordijnbedekking", en door iemand uit „Khin, naar het thema van den „Maankring der „achtste Maand"; men kiest de stukjes willekeurig „uit, doch wil liefst niet in herhalingen vervallen.

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„Er zijn zeer schoone bij. In den regel geschiedt „dat schenken van ouderdom in het holst van den „nacht. De mannelijke dorpelingen gaan er gezamenlijk „naar kijken, en soms gebeurt het dat ook iemand „onder de talrijke menigte een lied aanheft, instem,,mende met dat van de vrouwelijke gezelschap„houdsters. Is het dezen bekend wie de zanger is, „dan zingen zij ook een liedje bij wijze van antwoord. „Er komt wel eens iets in voor omtrent de geheimen „en verborgenheden van het familieleven, en telkens „loopt het daardoor op krakeelen uit".

J. J. M. DE GROOT.

XIX. Muscheln im Haushalt des Menschen. Einen neuen Beitrag zur Kenntnis der Verwendung von Muscheln liefert Prof. H. CONWENTZ im VI Bande der Mitth. des Westpreuss. Fischereivereins (Die Verwendung der Flussmuscheln in Westpreussen). An verschiedenen Orten traf er, gelegentlich seiner Reisen durch die Provinz, Muschelhaufen vor den Käthnerwohnungen, oder in der Nähe derselben an. Dieselben gehörten verschiedenen Arten der Gattungen Unio und Anodonta (U.termida, Phil. et var. lacustris Rossм., U. batavus

LMK, var. ater und A. mutabilis CLESS. var. anatina L.) an und wurde auf Befragen mitgetheilt dass die Thiere dieser Muscheln zur Schweinemast verwendet werden. Die Schalen fanden sich an einer Stelle zur Ausbesserung eines Weges verwandt.

XX. Shell heaps on the East Coast of Florida. There are many evidences that a portion of the East-coast of Florida was quite thickly settled in prehistoric times and remains of this setsingle habitations. These heaps, which are often tlement are found in refuse heaps of villages and of a great extent, contain besides the remains of food, such of implements and weapons of shell, pottery, mostly in fragments, and sinkers of various shapes. The food has been of great variety and included al kinds of shellflish, numerous kinds of fish, a species of turtle, together with various birds, and mammals which now inhabit the peninsula. These implements and weapons tell us all we know of the mode of life of the race, which inhabited the region, and enable us, more or less correctly, to reconstruct this early society. An interesting account on these heaps has been published by DE WITT-WEBb, M. d., conducted by seven beautiful photolithographic plates in the Proceedings of the U. St. National Museum, Washington, 1893, No. 966, of which at copy reached us just now. J. D. E. SCHMELTZ.

XXI. Die Sammlung peruanischer und mexikanischer Alterthümer aus welcher Herr Dr. A. ERNST in Caracas im Bd. V dieses Archivs einige Steinjoche beschrieb, ist, nachdem sie längere Zeit im National Museum zu Caracas ausgestellt gewesen, durch den Kais. Deutschen MinisterResidenten in Venezuela, Herrn Graf KLEIST-TYCHOW angekauft.

Eine andere Sammlung peruanischer Alterthümer, viele mit Malereien und Reliefs geschmückte Gefässe und interessante Metallgeräthe enthaltend, ist durch den Direktor der grossen Venezuela-Eisenbahn, Herrn C. BLOCK angekauft und wird wahrscheinlich nach Deutschland kommen.

(Briefl. Mittheilung von Dr. A. ERNST.) XXII. Ueber Pfeilgifte, deren Bereitung, Verwendung und Wirkungen ist Dr. L. LEWIN mit einer umfangreichen Untersuchung beschäftigt, deren erster und zweiter Theil (in VIRCHOW's Archiv erschienen) uns jetzt vorliegt. Dieselben umfassen neben einer allgemeinen Geschichte der Pfeilgifte, die Schilderung dessen was über die Pfeilgifte in Europa und Afrika bis jetzt bekannt ist. Wir ersehen daraus dass solche in Europa schon in sehr alter Zeit in Gebrauch waren und dass sich dies bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung für die Gebiete diesseit und jenseit des Rheines nachweisen lässt. Noch

um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Giftpfeile zur Jagd in Frankreich verwandt und THUANUS berichtet dass ALFONSUS PORTOCARERUS (1570) in einem Maurenkampfe den Wirkungen eines Giftpfeils erlag. Aus Afrika werden Pfeilgifte und deren Gebrauch etc. von einer grossen Anzahl von Stämmen im Osten, Süden und Westen des Erdtheils geschildert; der zweite Theil umfasst fast nur die des Congo-gebietes und Südafrika's. Die Bereitung der Pfeilgifte scheint strenge geheim gehalten zu werden und nicht jedes Stammesmitgliedes Sache zu sein. In der Regel stellen dieselben Gemische verschiedener Stoffe dar, bei den Hottentotten und Buschmännern werden neben pflanzlichen, auch animalische Substanzen (von Schlangen, Käfern und Spinnen) dafür benutzt; doch scheinen die pflanzlichen in allen Fällen das Uebergewicht zu behalten.

Auf die sehr eingehenden Versuche des Herrn Verfassers, betreffs der Wirkungen an Thieren, können wir hier nicht eingehen; seine fleissige Arbeit bildet einen höchst werthvollen Beitrag zur Kunde eines Brauches der in Süd-Afrika heut schon dem Verschwinden nahe, und gleichzeitig, wie wir glauben, den ersten Versuch diesen Gegenstand gründlich und umfassend zu behandeln.

XXIII. Hawaiische Legenden. Von diesen veröffentlicht A. VENUS in No. 17 des Zeitgeist, Montagsbeigabe des Berl. Tageblatts) die Sage von „Kelea, die berühmte Schwimmerin von der Insel Maui".

XXIV. Eine Sammlung Kleinrussischer Volkslieder hat Prof. S. A. SIMIGINOWICZ-STAUFE kurzhin bei O. WIGAND, Leipzig, erscheinen lassen; sie ist für die Kenntnis des Volkscharacters und seiner

psychologischen Eigenarten von grossem Werth.

Einen dadurch veranlassten interessanten Aufsatz bringt der Zeitgeist", Montagsbeigabe des Berliner Tageblatt von 23 April 1894, aus der Feder von HERMAN MENKES.

XXV. Die Schlange im Volksglauben der Indonesier. Herr C. M. PLEYTE, veröffentlicht unter diesem Titel im Globus, Bd. LXV pg. 93 ff. & 169 ff., einen Aufsatz der in ziemlich erschöpfender Weise Alles behandelt, was bis jetzt in

III. MUSÉES ET COLLECTIONS.

X. The Field-Columbian Museum at Chicago. This new institution was opened, with appropriate ceremonies, on the afternoon of June 2d. It is a direct outgrown from the Worlds -Columbian Exposition of last year. The Museum has been established through the interest of Mr. MARSHALL

der Litteratur über Schlangenverehrung und Verwandtes bei den Eingebornen des Malayischen Archipels und eines Theils der Südsee-Inseln vorliegt. Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Leser auf dieses interessante Thema, können indes nicht unterlassen darauf hinzuweisen, dass ein Theil der Schlussfolgerungen, zu denen Herr PLEYTE gelangt, nämlich dass Schlangenverehrung schon den Urvätern der heutigen Malayo-Polynesier eigen war, bevor jene ihr Stammland einst verliessen, und dass die Form des Krisses in der Schlangenverehrung wurzle, schon in der Arbeit „Indonesische Prunkwaffen" (Dieses Archiv Bd. III. pg. 85 ff.) ausgesprochen sind.

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XXVI. Neues Repertorium für die Lit teratur der Niederländischen Kolonien. — Nachdem bis vor kurzer Zeit in den Niederlanden keine, über die neueren Erscheinungen referirende Zeitschrift, ähnlich dem litterarischen Centralblatt u. a. in Deutschland, dem Polybiblion in Frankreich, Atheneum & Academy in England etc. bestand, wurde Anfang 1893 von einer Anzahl Gelehrter das, im Verlage von J. B. WOLTERS in Groningen erscheinende, Organ Museum" gegründet, welches sich indes mehr auf die philologische und classische Litteratur beschränkt. Diesem reiht sich, als eine willkommene Ergänzung, jetzt an das „Nederlandsch Koloniaal Centraalblatt", von dem im Mai die erste Nummer, nnter Redaction von C. M. PLEYTE in Amsterdam, im Verlage von E. J. BRILL in Leiden erschienen ist. Die neue Zeitschrift wird speciell die ethnologische, biologische und geologische Litteratur in den Kreis ihres Wirkens ziehen und dürfte einen erwünschten Ersatz bieten für die seit lange vermissten, früher in der Zeitschrift „Indische Gids" erschienenen Besprechungen und Uebersichten aus dem Gebiet der kolonialen Litteratur.

XXVII. Trois parties du rapport intéressant contenant les résultats du voyage de M. le docteur H. TEN KATE, que nous avons annoncé (voir Vol. VI pg. 184) viennent de paraître dans le Journal de la Société de Géographie d'Amsterdam; Nouv. Sér. Tome XI, livr. 2 & 4. J. D. E. SCHMELTZ.

MUSEEN UND SAMMLUNGEN.

FIELD, one of Chicago's most wealthy citizens, who promised the sum of $ 1.000.000 to the enterprise, in case other specified sums should be raised and certain stated conditions should be met. This has been done, nearly $ 3.000.000 are represented in the Museum, which starts on its career with bright prospects for

the future. For the present at least the Museum occupies the Fine Arts Building of the Exposition.

The scope of the Field-Columbian Museum is practically unlimited: there are departments of Geology, Botany and Plant Economics, Zoology, Anthropology, Industrial Arts, the Worlds Railway, the Columbian Memorials. FREDERICK J. V. SKIFF, who was in charge of the Department of Mining in the Exposition is Director of the Museum. Competent curators are at the head of the departments.

The Department of Anthropology occupies about one half of the main or central portion of the building. One great court, an upper gallery and fifteen halls are devoted to its display. Prof. WILLIAM H. HOLMES, recently of the Bureau of Ethnology at Washington is the Curator. The collections at present in hand were, in the main, on the Exposition and considerable of the material was gathered by collectors sent out by the Exposition management. While, as is natural, in so new an institution some of the articles have little value, there are some series of great importance

Very impressive is the great series of reproductions of Central American carvings in the South Court. It is perhaps the most comprehensive collection of its kind, including, in addition to new copies, made by the Worlds Columbian Exposition expedition, the well known series of the Berlin Museum and of DESIRÉ CHARNAY, as well as some pieces presented by the Government of Guatemala. Copan, Quirigua, Uxmal, Labna, Lorillard City, Sikal, S. Lucia Cozumahualpa, Chichenitza, Palenque, are all represented. In this same court, to which Mr. HOLMES will apply the name of Hall of American Sculpture, are four of the great totem posts of British Columbia and Alaska.

Of great importance is the Ayer-Collection in North American Ethnography. While comprising material from every district on the Continent, it is particularly rich in specimens from the Plains-tribes and represents dress, weapons, implements, ornaments, very fully. It contains a considerable number of baby-frames or papoose-boards, canoes, and a fine representation of bead-work, porcupine-quill work, etc. There is also a good series of basketry and pottery. The collections from the NorthWest Coast are of interest. Dr. BOAS reproduction of Skidegate Village, the most important Haida-town is attractive. The fourteen models of houses, made by the natives themselves are presumably accurate copies; they are set in proper position, accompanied by totem and other carved colums and backed life by a suitable landscape. In the hall with it, are the collections made I. A. f. E. VII.

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in that region for the Exposition and a figure, in life size, of a cannibal dancer of the Kwakiutl in full costume. The accuracy of this is guaranteed from its having been prepared under the direction of Dr. BOAS. In the American Archaeology must be mentioned: first, Mr. WARREN K. MOOREHEAD'S remarkable series from Ohio mounds, gathered for the Exposition management; it includes the wonderful deposit of 8000 great hornstone discs found in a single mound, rare obsidian objects, curious little pieces of copper in a great variety of forms, and a unique headdress of copper; second, the WYMAN-Collection of copper implements from Wisconsin; also well worth mention is the model, accurately reproducing the Great serpent Mound of Adams Co., Ohio, constructed under the direction of Prof. F. W. PUTNAM.

The HASSLER-Collection from Paraguay represents admirably some of the tribes of the GranChaco. Here are a good series of stone axes, some ceremonial, in their handles; a remarkable collection of bows and arrows; a number of the curious pellet bows, with double strings and a rest for the second missile. The series of nets and hammocks is unusually full and deserves careful study. A remarkably extensive series of feather wands, headdresses, necklaces and ornaments form part of this collection. The QUELCH-Collection from British Guiana comprising hammocks, basketry, pottery, gourds, ornaments, dress, etc. is the best probably in American The collections from Peru are of unusual richness. Mr. GEORGE A. DORSEY, sent to Peru by the Exposition-management, gathered largely. His collections are in the Museum, as also the well known MONTES-Collection of Peruvian Archaeology, which particularly illustrates the Cuzcoregion and contains most important gold, silver and copper objects from Bolivia. With these is the wonderful collection from the United States of Columbia, particularly fine in pottery and the characteristic gold figures of the region, which attracted much attention at Madrid in 1892.

museums.

Such are some of the more important series in the new museum. It will be seen that there is here the nucleus for a grand collection. All who are acquainted with Prof. HOLMES know, that under his direction this department must rapidly develop and become of great significance.

FREDERICK STARR.

XI. Städtisches Museum. Altona. Nachdem schon seit Jahren durch Legate und Schenkungen ein Baufonds von 40.000 Mark angesammelt, soll jetzt mit der Errichtung eines eigenen Gebäudes in nächster Zeit begonnen werden.

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XII. Sammlung von Musikinstrumenten im Haag. Einem Zufall verdanken wir die Entdeckung dieser, im Besitz des Herrn Bankier D. F. SCHEURLEER befindlichen Sammlung, welche ausser Abbildungen, Photographien etc. cca 400 verschiedene Instrumente, worunter viele von aussereuropäischem Ursprung und von Naturvölkern, enthält. Im October und November vergangenen Jahres war die Sammlung öffentlich ausgestellt, in der Einleitung des derzeit erschienenen, in prägnantem Stil geschriebenen und sehr lehrreichen Führers durch die Ausstellung, weist der Verfasser mit Recht auf das Gewicht, welches das Studium fremder Musikinstrumente für die Kenntnis der Tonsysteme anderer Völker und für die, der Entwicklung der Musikinstrumente selbst, habe.

XIII. Museum der Missionsgesellschaft, Utrecht. Diese Anstalt verdient besondere Beachtung wegen ihres Reichthums an Gegenständen von Niederl. Neu Guinea und den benachbarten Inseln wo die von der Gesellschaft ausgesandten Missionäre ihre Arbeit im Dienste der Civilisation verrichten. Ein Katalog der Sammlung ist noch nicht gedruckt, doch heben wir hervor eines jener seltnen Ahnenbilder mit aufgesetztem menschlichem Schädel (Schädelkorwar). Ein Boot in natürlicher Grösse mit Malerei etc. verziert, eine Anzahl interessanter Schmucksachen von Neu Guinea, sowie ein antikes Porzellangefäss, welches von Halmahera stammt und in die Klasse jener, als Sitz eines Geistes betrachteten Pomali-Gefässe gehört. Wir behalten uns Genaueres für eine spätere Mittheilung vor und wollen für heute nur unsere, Utrecht berührenden, Fachgenossen auf das Bestehen dieser Sammlung, die eines Besuches mehr als werth, hinweisen.

XIV. Die Sammlungen von der Weltreise des Erzherzogs FRANZ FERDINAND Von Oesterreich-Este, die im Jahre 1893 ausgeführt wurde, sind seit Mitte April in Wien ausgestellt und umfassen neben einer grossen Menge zoologischer Objekte nicht weniger als ca. 18000 ethnographische Gegenstände und Photographien. Ein Bericht über die Ausstellung aus der Feder F. HEGERS findet sich in der Wiener Zeitung von 18-26 April d. J. (No. 88 — 91 & 94-95); ausserdem erleichtert ein kurzer, vortrefflich geschriebener Führer die Orientirung.

Was den ethnographischen Inhalt der Sammlungen angeht, so ist Afrika nur durch wenige Gegenstände von den Somalis repräsentirt, Ceylon durch eine Reihe hölzerner Masken der Dämonentänzer, wie solche im letzten Bande dieses Archivs beschrieben, sowie durch geschmackvoll gearbeitete Messer, Schwerter und Schmucksachen. Eine, an einer um die Hüften geschlungenen

Schnur getragene, und als Schaamdeckel für kleine Mädchen dienende herzförmige, silberne Platte findet sich analog im Malayischen Archipel (WILKEN: Handleiding voor de vergelijkende Volkenkunde etc., pg. 50) bei einer Reihe Völker und wurde noch neuerdings von Atjeh, auch aus anderen Metallen oder selbst Kokosnusschale verfertigt, gemeldet (Dr. JUL. JACOBS: Het Familie- en Kampongleven op Groot-Atjeh. Vol. I pg. 166). Aus den Himalayastaaten begegnen wir lamaitischen Cultusgegenständen, u. A. Trinkschalen und Trommeln aus Menschenschädeln und Blaseinstrumenten von menschlichen Schenkelknochen; aus dem sonstigen Indien sind reiche Sammlungen der so sehr mannigfachen Schmuckgegenstände, Waffen, Panzerhemde, prächtige Proben der Metalltechnik und der Miniaturmalerei auf Elfenbein, ein Modell eines Hochzeits- und das eines Leichenzugs etc. etc. vorhanden. Ein farbenprächtiges Bild bildet nach H. dieser Theil der Ausstellung. Von der malayischen Halbinsel begegnen wir nur Gegenständen aus Dschohor; die Bevölkerungen des Malayischen Archipels lieferten reiches Material: zunächst von Java gebattikte Stoffe, Waffen, Wayangfiguren etc. etc.; von Sumatra zumal Waffen aus Atjeh,. dem sich eine reiche, fast einen ganzen Saal füllende, Sammlung Gegenstände von der Insel Nias anschliesst: Waffen, Schilde, Geräthe für Feuerreiben, Trommeln (die Angabe Bambustrommeln im Führer dürfte wohl kaum richtig sein), Bekleidungen aus Baumbast und Götzenbilder (Ahnenbilder) enthaltend. Borneo ist durch Waffen, Schilde, Bekleidungsgegenstände vertreten; von den zur Residentschaft Amboina gehörenden Inseln wurde eine Sammlung erworben, die, was Reichhaltigkeit und wissenschaftlichen Werth anlangt, nach dem was wir von kundiger Seite darüber hörten, aus jenen Gebieten nicht wieder zusammenzubringen möglich sein wird. Neben Schmucksachen, Bekleidungsgegenständen, Waffen, geflochtenen Kürassen von Tenimber wie der Führer angiebt, jedoch wohl richtiger von Aaru (siehe dieses Archiv Bd. VI pg. 59) und ledernen Schilden von Wetter, sind bemalte, aus Rindenstoff verfertigte Kopfmasken von der Insel Leti (Vergl. C. M. PLEYTE: Ethn. Atlas van de Zuid-wester en Zuidooster-eilanden, pl. 11 fig. 21 & Globus Bd. 61 pg.344) besonders bemerkenswerth. Aus Kupferblech geschnittene Wayangfiguren (ist die Provenienz sicher?) zeigen dass auch hier schon die ursprüngliche Kultur im Aussterben begriffen ist. Die Holztafeln mit Bilder. schrift dürften sicher Brautschatzrechnungen sein (Siehe PLEYTE, Op. cit. pl. XVII fig. 2 & 3).

Hier schliesst sich zunächst Neu Guinea an, von wo cca. 2000 Gegenstände, zum grösseren Theile

aus dem Niederländischen, zum kleineren aus dem Britischen Besitz stammend, vorhanden sind. Waffen, zumal Bogen und Pfeil, treten in überwiegender Menge auf, ihnen schliessen sich zunächst, was die Zahl betrifft, die so mannigfaltigen Schmucksachen der Papuas an. Beachtenswerth ist ein Aderlassgeräth aus Deutsch Neu Guinea in Gestalt eines kleinen Bogens mit Pfeil (Siehe Mitth. der Anthrop. Gesellsch. Wien 1893. Sitzber. pg. 85), worüber wir uns vorbehalten an anderer Stelle zu sprechen; der Führer erwähnt zweier Steinbeile aus Nephrit und bemerkt dazu „erste Constatirung dieses Materials aus Neu Guinea". Wir möchten uns dem gegenüber gestatten darauf aufmerksam zu machen dass die Bezeichnung „Nephrit", so lange nicht eine Analyse die betr. Steinart als dies Mineral festgestellt, uns zu Zweifeln Veranlassung giebt. Das Vorkommen von Chloromelanit-Beilen in Neu Guinea (Humboldtbai) wurde schon von A. B. MEYER (Jadeit und Nephrit Objecte, B. Asien, Oceanien und Afrika) in einer Reihe von Fällen festgestellt, gleichzeitig aber durch ihn darauf hingewiesen, (Op. cit. pg. 51a) wie das specifische Gewicht des genannten Minerals, jenem des Nephrit fast gleich kommt und dass nur durch eine Analyse die Frage ob Nephrit oder Chloromelanit das Material bilde, entschieden werden könne. Dass jedoch Nephrit in Neu Guinea nicht gänz lich fehlt ist ebenfalls bereits bewiesen; schon 1883 wurde uns im British Museum zu Londen eine Keule mit scheibenförmigem Stein, der als Nephrit bezeichnet wurde, aus dem heutigen Britisch Neu Guinea gezeigt, und seitdem hat herr MEYER ein Nephritbeil aus Collingwood-bay, S. O. Neu Guinea beschrieben (Journ. Anthrop. Inst. G. B. & I., Vol. XXII pg. 398). Hierauf, sowie dass Herr M. in oben erwähnter Publication, sowie in Abh. & Ber. d. k. Zool. & Anthrop.-Ethn. Mus. zu Dresden 1890-91 No. 1 pg. 39 ff., mehrfach das Vorkommen von Jadeit und Chloromelanit in Neu Guinea constatierte, wird auch von der Redaction des Globus, welche ursprünglich die vermeintliche Neuentdeckung reproducirte, auf dem Umschlage einer der neuesten Lieferungen hingewiesen.

Wir wenden uns den Inseln des Stillen Oceans zu. Von Melanesischen Gruppen wurden besucht: Neu Caledonien und die Salomon Inseln (die Inseln Sanct Anna und Ugi), von beiden liegen zahlreiche Gegenstände vor. Wir erwähnen besonders Tanzmasken (siehe ANDREE: Ethnogra phische Parallelen II. pag. 147), verschiedene Beile, sowie zwei Perlencolliers aus Nephrit, etc. etc., von Neu Caledonien, ferner grosse, mit Einlege

arbeit aus Muschelstücken verzierte Holztröge von den Salomon-Inseln. Der Führer weist (p. 27) darauf hin, dass Nephrit bisher nur von Neu Seeland bekannt gewesen sei; wir bemerken daher dass das Vorkommen dieses Gesteins auf Neu Caledonien, schon längst durch A. B. MEYER (Op. cit.) u. A. festgestellt ist. Die Objekte von den übrigen Inseln des Stillen Oceans gehören, wie manches Andere, nicht zu der Reiseausbeute. Vom Festlande Asiens, das nun wieder berührt wurde, sind schliesslich noch zahlreiche Gegenstände von China und Japan vorhanden. Aus ersterem Reiche erscheinen uns eine Anzahl Ladenschilder in verschiedener Ausführung, eine Sammlung Schnupftabaksfläschen, Ceremonialwaffen und kunstvoller Schmucksachen erwähnenswerth. Wie den Söhnen des himmlischen Reichs so manche Nachahmung natürlicher Stoffe in täuschendster Weise gelingt, so auch die des Jadeit, wovon auch die Ausstellung Beispiele bietet. Eine schöne Reihe verschiedener Gegenstände von Porzellan darf hier nicht übergangen werden. Japan ist ebenfalls durch Porzellane, wundervolle Lackarbeiten, Bronzen der verschiedensten Art, und gottesdienstliche Geräthe repräsentiert. Es würde zu weit führen wollten wir auf diesen Theil näher eingehen. Für die mannigfache Verwendung des Bambus im Haushalt und der Industrie der Japaner finden wir auch hier lehrreiche Beispiele.

Zum Schluss bietet die Ausstellung eine Anzahl Gegenstände von den Indianern Nord-Amerika's, meist Arbeiten neueren Datums die mit denen älterer Zeit einen, für den Ethnologen traurigen Contrast bilden.

XV. Bambus Sammlung aus Japan in Zürich. Im Mai 1893 fand die Ausstellung der vorgenannten vom Kaufmann SPÖRRY, einem geborenen Züricher, in Japan zusammengebrachten Sammlung statt. Wie wir einem von Prof. C. SCHRÖTER in der Neuen Züricher Zeitung 1893 No. 137, 139 & 145, darüber veröffentlichten Bericht entnehmen beabsichtigte die Ethnographische Gesellschaft die Mittel herbeizuschaffen um die Sammlung für das Züricher Museum zu erwerben. Wir freuen uns dass dies inzwischen gelungen, umsomehr als kaum ein anderes Museum sich des Besitzes einer Sammlung rühmen dürfte die, mehr denn 800 Gegenstände umfassend, die ausserordentlich vielfache Verwendung des Bambus im Leben des Japaners in gleich erschöpfender Weise demonstrirt, ganz abgesehen davon dass uns der Preis (frcs 4000) ein ganz ungewöhnlich billiger zu sein scheint.

J. D. E. SCHMELTZ.

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