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regumque matres barbarorum et

purpurei metuunt tyranni,

iniurioso ne pede proruas

stantem columnam, neu populus frequens

ad arma cessantis, ad arma
concitet imperiumque frangat.

te semper anteit saeva Necessitas
clavos trabalis et cuneos manu
gestans aena, nec severus

uncus abest liquidumque plumbum. te Spes et albo rara Fides colit velata panno nec comitem abnegat,

11. S. III 2, 7.

13. iniurioso pede wie iniuriosis ventis epod. XVII 34 aus dem Sinne der Tyrannen, als ob ihnen damit ein Unrecht geschehe. Zeichen des trotzigen Uebermuths ist die aufgerichtete Säule. Aehnlich vices superbae I 28, 32. Die folgenden Worte können nur auf Unruhen im Partherreiche gehen. Für cessantis hat Bentl. die an sich vortreffliche, aber überflüssige Conjectur cursantes, desgl. für frequens ebenso gut fremens.

17. saeva Necessitas wie dira III 24, 6. xoαtεon Hom. Od. 10, 273 oder den, während Cruquius aus den Bland. serva wenigstens empfiehlt. Die Fortuna ist gleichsam eine Baumeisterin menschlicher Geschicke; daher trägt die mit ihr verbundene Necessitas alle Instrumente, die den Baumeister bezeichnen. Die Balkennägel bezeichnen sprüchwörtlich die Festigkeit wie III 24, 7, daher sie dort adamantini heissen. So Cic. Verr. 5, 21, 53 ut beneficium, quemadmodum dicitur, clavo trabali figeret. Die cunei sind an sich verständlich, ebenso der uncus, mit dem die Mauersteine befestigt, und das geschmolzene Blei, mit dem sie umgossen werden, um ihnen grössere Haltbarkeit zu gewähren. Wenn aber der uncus severus genannt wird, so scheint damit nicht allein

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die Stärke bezeichnet zu sein; es mag auf den uncus der Henker angespielt sein, mit dem sie die Verbrecher zum Tode schleiften. Damit würde der Dichter allerdings aus dem begonnenen Bilde fallen, wenn nicht auch die sämmtlichen anderen Instrumente als Marterwerkzeuge gefasst werden könnten; so dass die Necessitas wohl absichtlich zugleich als Rächerin des Frevels gedacht ist. Wäre das Letzte nicht der Fall, so könnte sie auch kaum saeva genannt werden. lividum, welches V. 20 Bland. antiquiss. bietet, ist schon des Metrums wegen_unmöglich.

21. Der grausen Nothwendigkeit werden nun die tröstende Spes und Fides entgegengestellt, die unmittelbar nach V. 16 offenbar unvermittelt auftreten würden. S. darüber den krit. Anhang.

22. Die Fides (incorrupta I 24, 7) trägt das Kleid der Reinheit im Gegensatz zu dem volgus infidum und der meretrix periura V. 25 und wird aus demselben Grunde rara genannt. Nach Liv. I 21 u. Serv. Verg. Aen. I 292 opferte man ihr, indem man die Hand das Symbol der Treue mit einem weissen Tuche umwickelte. Diese Sitte ist auf das Bild der Göttin übertragen. Zu comitem abnegat kann nicht, wie Viele nach Gesner wollen, se ergänzt werden; die von

utcumque mutata potentis

veste domos inimica linquis.

at volgus infidum et meretrix retro
periura cedit, diffugiunt cadis
cum faece siccatis amici

ferre iugum pariter dolosi. serves iturum Caesarem in ultimos orbis Britannos et iuvenum recens examen Eois timendum

partibus Oceanoque rubro.

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Uebel; namentlich irrt Peerlkamp, wenn er für nec setzen will sed. Verführerischer ist Bentley's geistvolle Vermuthung V. 24 vertis st. linquis und 25 tum st. at. Die doppelte Natur der Fortuna hat er richtig erkannt; aber ihm ist die menschliche Deutung derselben entgangen. Zu utcumque vgl. I 17, 10.

30. recens examen: wie er am Schlusse ferrum diffingi wünscht, so bedurfte es einer neuen und frischen Generation von Jünglingen, um die Geschicke des Römischen Volkes zu erfüllen.

eheu cicatricum et sceleris pudet
fratrumque. quid nos dura refugimus
Orelli dafür angeführten Stellen,
denen man sonst noch Ov. fast. 5,
504 (dissimulant deos = se deos
esse, ihre Gottheit) hinzufügen
könnte, beweisen das nicht. Hier
wäre eine solche Ergänzung um so
unerklärlicher, als das Object te
ausdrücklich vorangeht. Es heisst,
wie Verg. Aen. IV 667 (comitem
sororem sprevisti), Fides (u. Spes)
te (Fortunam) comitem non ab-
negat: sie verleugnet nicht deine
Begleitung, d. h. die Unglücklichen
werden von Hoffnung und Treue
nicht verlassen. Denn wenn H. im
Folgenden sagt, die Fortuna ver-
lasse das Haus mutata veste, also
sordidata, so hat sie sich offenbar
aus dem Glück ins Unglück umge-
wandelt, welches in einem mäch-
tigen Hause nicht mehr wohnen
kann. So erklärt schon ganz sach-
gemäss Lambin. Wie also Fides
für die Getreuen, Spes für die Hoff-
nungsvollen, so ist Fortuna (ad-
versa) für die Unglücklichen selbst
gesetzt, welche, um das Bild voll-
ständig wiederzugeben, aus reichem
Hause in die Verbannung gehen.
Etwas anders Suhle „sie versagt
nicht einen Begleiter", nämlich
dem Unglücklichen; das hiesse: der
Unglückliche findet immer Jeman-
den, der Hoffnung und Treue zu
ihm nicht fahren lässt. Dabei wäre
nur die dativ. Ergänzung hart. Je-
denfalls sind alle Aenderungen vom

32. Oceanus ruber das ganze Indische Meer und speciell der jetzige Persische Meerbusen, die 'Eovoà Jáλaooa, zu welcher Aelius Gallus von Aegypten aus vordringen sollte. S. zu I 29. Aehnlich Tac. ann. II 61 quod nunc rubrum ad mare patescit.

33. cicatrices sind der Regel nach ehrenvoll; hier schämt er sich derselben, weil sie aus dem Bürgerkriege stammen. Zu scelus vgl. epod. VII 1. Bei fratrum kann man unmöglich caesorum ergänzen. Wie der Narben, so schämt der Dichter sich sogar der Brüder, deren man sich zu rühmen pflegt; natürlich, weil sie mit den schweren Sünden belastet sind, die er im Folgenden beklagt. Vgl. dazu II 1, 29 ff.

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aetas? quid intactum nefasti liquimus? unde manum iuventus metu deorum continuit? quibus pepercit aris? o utinam nova incude diffingas retusum in Massagetas Arabasque ferrum.

Et ture et fidibus iuvat

XXXVI.

placare et vituli sanguine debito custodes Numidae deos,

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qui nunc Hesperia sospes ab ultima caris multa sodalibus,

nulli plura tamen dividit oscula quam dulci Lamiae, memor

actae non alio rege puertiae

39. Statt diffingas haben, um andere offenbar falsche Lesarten zu übergehen, Bentley, Peerlkamp, Fea aus wenigen Hdschr. defingas. Da aber III 29, 47, um die zweifelhafte Stelle sat. II 1, 79 zu übergehen, diffingere offenbar dieselbe Bedeutung hat, so erklärt es Porphyrion richtig für refabricare, genauer „durch Trennung der Theile umbilden"; dagegen hat sat. I 10, 37 defingit (Rheni caput) unzweifelhaft den Nebenbegriff des Entstellens, worüber s. zu II 1, 35. Statt retusum (oder retunsum) oder, was andere Hdschr. bieten, recusum will Bentley recoctum; gewiss passend, aber nicht nothwendig. Ebenso richtig an sich, aber unnöthig ist Seyfferts (G. Z. 1862 p. 237) refusum. Der Dichter wollte unzweifelhaft sagen, dass das Eisen in den Bürgerkriegen stumpf geworden sei u. daher einer Umschmiedung bedürfe. Diese Umschmiedung erfolgt bildlich dadurch, dass es gegen die Massageten, d. h. Parther, und Araber gerichtet wird. recusum würde zu diffing as nichts wesentlich Neues hinzufügen, überdies zu incude einen Missklang geben.

I, 36. Plotius (bei Acron und

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Porph. Pomponius) Numida ist aus Spanien (V. 4), wo er sich wahrscheinlich mit Augustus am Kriege gegen die Asturer und Cantabrer betheiligt hatte, wohlbehalten zurückgekehrt, also wohl nach Beendigung des Krieges 25 oder erst 24 mit Augustus selber, nachdem dieser seine Krankheit in Tarraco überstanden hatte. Vgl. III 14. Horaz begrüsst ihn und ladet ihn zu einem Gastgelage ein, an dem sich vor Allen auch ihr gemeinsamer Freund Aelius Lamia (s. I 26 und III 17) betheiligen werde.

2. placare heisst hier, wie Acron bemerkt, nicht irata aut mitigare aut reconciliare numina, sondern grates referre aut vota persolvere (den Göttern durch Opfer u. a. religiöse Handlungen huldigen); propitii enim dei reduxerant Numidam sospitem. Vgl. II 14, 6. III 23, 3.

8. Die Syncope in puertia wie in lamna II 2, 2. Bezeichnet ist das bekannte Königsspiel βασιλέα oder βασιλίνδα παίζειν. S. epist. I 1, 59 und dazu die von Porphyr. angeführte nenia: rex erit, qui recte faciet, qui non faciet, non erit. Also sie haben ihre Knabenzeit gemeinsam verlebt.

mutataeque simul togae.

Cressa ne careat pulchra dies nota,

neu promptae modus amphorae,

neu morem in Salium sit requies pedum, neu multi Damalis meri

Bassum Threicia vincat amystide,

neu desint epulis rosae

neu vivax apium neu breve lilium. omnes in Damalin putris

deponent oculos, nec Damalis novo divelletur adultero

lascivis hederis ambitiosior.

9. Die Vertauschung der toga praetexta mit der toga virilis oder libera geschah an dem Feste der Liberalia (18. März).

10. Frohe Tage bezeichnete man mit weissen Kreidestrichen, unglückliche mit Kohle. S. sat. II 3, 246 satin creta an carbone notati? Catull 107, 6 o lucem candidiore nota. Fälschlich leiten Acron und Porph. Cressa nota davon ab, dass die Creter die oben bezeichnete Gewohnheit gehabt hätten.

12. Salium ist sicherer als Gen. zu nehmen, ebenso IV 1, 28. Das Adj. heisst sonst Saliaris, wie I 37, 2. Saliae virgines bei Fest. p. 255 und carminum Saliorum bei Varro 1. 1. 7, 2 ist zweifelhaft für Saliares, bez. Saliarium. Die Salier, die von Numa zur Behütung des vom Himmel gefallenen Ancile eingesetzt jährlich Anfang März einen feierlichen Festzug tanzend (daher a saliendo oder salitando nach Varro genannt) durch die Stadt hielten, erscheinen schon bei Verg. Aen. VIII 285, aber, wie auch in Tibur, als Priester des Hercules, nicht des Mars. Vgl. Liv. I 20. Varro 1. 1. 5, 85. Preller Röm. Mythologie an verschied. Stellen, bes. 313 ff.

Ueber V. 13 ff. s. d. krit. Anhang. 14. Anacr. 64 (62) B. Aye n φέρ ̓ ἡμίν, ὦ παῖ, κελέβην, ὅκως άμυστιν προπίω. Polluc. VI 97

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καὶ γὰρ τοῦτο (ἡ ἄμυστις οὐ μόνον τὴν ἀθρόαν πόσιν, ἀλλὰ καὶ ἐκπώματος σχῆμα δηλοῖ. Ders. VI 25 ἀμυστὶ πίνειν, ἀμυστίζειν, χανδὸν πίνειν. Θρακία πρόποσις, Σκυθικὴ πόσις. Von μύω abgeleitet heisst es also: ohne die Lippen zu schliessen in einem Zuge den Becher austrinken.

16. apium, oélivov, wegen des stets frischen Laubes vivax im Gegensatz zu breve lilium. S. II 3, 13, auch I, 25, 17.

17. putris vom feuchten Schimmer schmachtender Augen wie taκερὰ δέρκομαι, τακερὸν βλέπειν, τακεραῖς κόραις λεύσσειν.

20. ambitiosus von ambire im eigentlichen Sinne „fest anschmiegend". Vgl. epod. XV 5. Aehnlich, wenn auch wieder anders, ambitiosa colus Claudian IV. cons. Honor. 594.

I, 37. Im August 30 v. C. nahm Octavian Alexandria ein und starben Antonius und Cleopatra durch Selbstmord. Dio Cass. 51, 19. Die letzten Geschicke beider berichten besonders Plutarch und Dio Cassius. H. hat im Anfang des in der ersten Siegesfreude verfassten Gedichtes ein Alcaeisches Gedicht auf den Tod des Myrsilos nachgeahmt, fragm. 20 (4) Β. Νῦν χρὴ μεθύσθην και τινα πρὸς βίαν πώνην, ἐπειδὴ κάτ Jave Mugoilos. Zu vgl. epod. IX, unmittelbar nach dem Siege bei

XXXVII.

Nunc est bibendum, nunc pede libero
pulsanda tellus, nunc Saliaribus
ornare pulvinar deorum

tempus erat dapibus, sodales.
antehac nefas depromere Caecubum
cellis avitis, dum Capitolio
regina dementis ruinas

funus et imperio parabat contaminato cum grege turpium

Actium geschrieben; doch ist der Ton in dieser nach Einigen von allen zuerst veröffentlichten Ode viel milder gegen die Cleopatra, von der H. zuletzt sogar mit einer gewissen Bewunderung spricht. Dass des Antonius keine Erwähnung geschieht, ist wohl nicht Verachtung, sondern Schonung für die noch zahlreichen Freunde desselben. Dagegen erscheint epod. IX 27 ff. Antonius gewisser Massen als Feldherr in Diensten der Königin.

2. Ueber die Salier s. zu I 36, 12. Die Ueppigkeit ihrer Festmahlzeiten sprüchwörtlich wie die der pontifices II 14, 28. Die pulvinaria oder lecti der Götter wurden mit ihren Bildern auf den Strassen ausgebreitet und ihnen Speisen vorgesetzt; daher lectisternia, von den epulones veranstaltet. Liv. V 13 duumviri sacris faciundis lectisternio tunc primum in urbe Romana facto per dies octo Apollinem Latonamque et Dianam, Herculem, Mercurium atque Neptunum tribus, quam amplissime tum apparari poterat, stratis lectis placa

vere.

4. tempus erat, weil das Mahl schon zugerüstet war, als man zu trinken anfing; während durch nunc das Vergangene als in der Gegenwart noch fortwirkend dargestellt wird. sat. II 1, 7 peream, si non optimum erat, verum neque o dormire. carm. I 27, 19 laboraba s Charybdi. epist. Í 4, 6 non tu

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corpus eras sine pectore, wo Horkel's eris sehr matt wäre. Aehnlich mit Perf. Tac. Agr. 1 at nunc narraturo venia opus fuit: weil er an den Augenblick denkt, da er den Entschluss zu erzählen fasste, weshalb auch sofort petissem, nicht peterem. Uebrigens kann es hier unzweifelhaft auch condicional genommen werden wie Verg. bucol. I 1, 80 poteras requiescere, wo von einer Vergangenheit nicht die Rede sein kann, sondern nur auf die eben gesprochenen Worte des Melib. hingedeutet wird. So auch Ov. met. I 679 quisquis es, hoc poteras mecum considere saxo. Namentlich esse u. posse werden auch sonst von H. so gebraucht. S. epist. I 17, 45. sat. II 1, 16. a. p. 328. Die Lesart erit ist daher zu verwerfen, wie es auch der an sich geistreichen, aber gezwungenen Conj. Peerlkamp's ornate pulvinar deorum, tempus erat, dapibus" nicht bedarf.

5. Die Synaloephe in antehac wie Pompei II 7, 5; auch die Caesur ist gegen den sonstigen Gebrauch des Dichters. S. metr. Uebers. S. 31 A. 39. Als Grund für Unechtheit können dergleichen Freiheiten nicht angeführt werden, so wenig wie die Kürze in der Anakrusis V. 15 u. 22. Ueber den Caecuber Wein s. I 20, 9.

7. dementis ruinas durch Enallage des Adj. wegen der demens regina. So demens strepitus III 19, 23. 9.

Gemeint sind Eunuchen wie

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