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örterung, dass von der einfachsten Wortfügung an bis zur complieirtesten Architektonik des mehrfachen Satzes es keinen Redetheil und kein syntaktisches Gebilde giebt, welches nicht als Form von Metaphern Anwendung findet. Die Metapher tritt in den verschiedensten Wandlungen auf: als Substantiv, Adjectiv, Verbum, Präposition und Adverbum in den verschiedenen grammatischen Formen des Genitiv, als Apposition und Anrede, als Subject und Object, endlich als Relativ-, Conjunctional- und Comparativ-Satz.

Aber die Gestaltungskraft der Metapher ist nicht auf die einzelnen syntaktischen Gliederungen beschränkt; über dieselben hinaus erhebt sie sich in die Region der epischen Poesie selbst und tritt als Bildnerin auf dem Gebiet derjenigen epischen Dichtungsarten auf, welche als Trager bestimmter didaktischer Gedanken entstanden sind: der Fabel, Paramythie und Parabel.

Wenn es stets als die Aufgabe aller Kunst, so auch der Poesie betrachtet ist, das Wirkliche in ein Bild zu verwandeln, so sind es gerade die Metaphern, welche in der Dichtung diese Mission erfüllen.

Ein Hauptreiz der Poesie liegt gerade in treffenden Vergleichen und glücklichen Beiwörtern, die mit wenigen hingeworfenen Pinselstrichen den ganzen Gegenstand malen und anschaulich vergegenwärtigen.

Die Fabel, Paramythie und Parabel stimmen darin überein, dass allen Dreien eine lehrhafte Absicht zu Grunde liegt; die erstere hüllt eine praktische Lebensregel in die aus der Thiersage entstandene Thiererzählung; die beiden letzteren bilden das Gewand für höhere Wahrheiten des religiösen und sittlichen Lebens.

Die Parabel entnimmt ihren Bildercyklus aus der Welt der menschlichen Thätigkeit, während in der von Herder neu geschaffenen Paramythie mythische oder Göttergestalten auftreten.

Keine lehrhafte Absicht hat endlich die dritte, oben erwähnte typische Gestaltung der Allegorie. Dieselbe malt Zustände und giebt aus bildlichen Ausdrücken bestehende Beschreibungen. Sie tritt namentlich als Personendichtung auf, indem sie nicht nur sinnlich wahrnehmbare Dinge und Naturerscheinungen, sondern auch abstracte Begriffe personificirt und redend wie handelnd einführt.

Indem wir uns vorbehalten auf Einzelheiten der von dem Autor gefundenen Resultate seiner Metapherstudien später einzugehen, schliessen wir dies Referat mit einer Uebersicht der in den Zeitungen darüber veröffentlichten Besprechungen.

Es liegen uns in dieser Beziehung die betreffenden Artikel aus der Kölnischen, Vossischen, Frankfurter und Norddeutschen Zeitung, sowie der Hamburger Reform, der Allg. lit. Correspondenz und dem Literarischen Centralblatt, der Deutschen Rundschau, der Rivista Europea und The Academy vor.

Alle diese Stimmen der Presse stimmen in der Wichtigkeit und Verdienstlichkeit des von dem Autor begonnenen sprachwissenschaftlichen Unternehmens überein und wünschen demselben einen gesicherten Fortgang, durchschlagenden Erfolg und allgemeine Verbreitung. Die Referate constatiren durch die Wärme ihrer Abfassung und die eingehende und ausführ liche Darstellung des Inhalts das sachliche Interesse, welches die Referenten dem Werke zugewandt haben.

Wir gestatten uns in dieser Beziehung aus der Anzeige eines ausländischen Blattes, der „Rivista Europea" 1878, S. 781-782, die folgende Stelle

anzuführen:

"

Dieses Buch, die Frucht eines umfangreichen und langen, ermüdenden Studiums, bildet den ersten Theil eines weitläufigen Werkes, welches wir gern fortgesetzt und bis zum Schluss geführt sehen würden, da es bestimmt ist, eine bedeutende Stellung in der Sprachliteratur unseres Jahrhun

derts einzunehmen und unserer Schule einen Weg für die vergleichende Philosophie zu eröffnen. Schon seit langer Zeit klagen die Philologen, dass jener Theil, welcher von der Bedeutungslehre handelt, in unserer Graminatik und in unseren Wörterbüchern fehlt. Solche Klagen hörten wir wiederholt von Freund, Fuchs, Förstemann u. v. A. Der Professor Brinkmann nahm sich vor, solche Lücke auszufüllen, beobachtend, welch ein wichtiger Theil die Veränderungen der Bedeutungslehre sind. Er unternahm eine rationelle Darstellung der Metapher oder wie er sich anderswo ausdrückt, eine Philosophie der Metapher. Das Unternehmen ist in Wahrheit grossartig. Das Buch von Brinkmann ist nicht nur von höchster Wichtigkeit, sondern unerlässlich für jeden Philologen; auch jeder gebildete Leser, der nicht Philologe ist, wird darin Belehrung und Unterhaltung finden."

Wenn das Mass der Anerkennung und Würdigung, welches diese Zeitschrift dem vorliegenden Werke des Autors entgegenbringt, sich aus der Thatsache hinlänglich ergiebt, dass dieselbe die einzelnen Abschnitte desselben nach und nach veröffentlicht hat, so können wir uns in dieser Beziehung jeder weiteren Empfehlung enthalten. Um so mehr aber erachten wir es für unsere Pflicht die Fachblätter auf dies bahnbrechende und für die theoretische Erkenntniss wie die praktische Anwendung der modernen Sprachen gleich bedeutungsvolle Werk noch besonders aufmerksam zu machen und sie zu ersuchen, in dem gemeinsamen Interesse, dasselbe einer eingehenden Besprechung zu unterziehen und auf diesem Wege zu seiner Verbreitung und Kenntniss innerhalb der Kreise der Fachgenossen und berufenen Vertreter der modernen Philologie beizutragen. Denn nur durch eine derartige Mitwirkung wird es dem Autor möglich gemacht, das grosse Unternehmen, welchem er die Studien seines Lebens gewidmet hat, fortzuführen und zu Ende zu bringen. Aus diesem Grunde können wir auch nicht umhin, den mit der Pflege der modernen Sprachen betrauten höheren Verwaltungsbehörden gegenüber die Bitte auszusprechen, das vorliegende Werk auch Ihrerseits einer besonderen sachlichen Prüfung durch competente Autoritäten unterziehen zu lassen und nach deren Ausfall dem Verfasser die zur Vollendung desselben nöthige Förderung zu gewähren. Č. Z.

Abriss der mittelhochdeutschen Laut- und Flexionslehre zum Schulgebrauche. Von E. Bernhardt, Professor am Gymnasium zu Erfurt. Halle a. S., Buchhandlung des Waisenhauses, 1879. VI u. 30 Seiten kl. 8°.

Mit diesem Werkchen wird dem Lehrer wie dem Schüler ein Leitfaden von 49 Paragraphen in die Hand gegeben, welcher einen gedrängten Auszug aus Weinhold's mittelhochdeutscher Grammatik und aus Schleicher's Abhandlung über die deutsche Sprache enthält. Der durch seine UlfilasForschungen bekannte Herausgeber (vgl. Wissenschaftl. Monatsblatt VI, p. 79) ist sich der Mängel der bereits vorhandenen ähnlichen Uebersichten wohl bewusst. Das Büchlein bietet insofern einen Fortschritt gegen seine Vorgänger, als es auf der Höhe der gegenwärtigen Forschung steht und praktischer, übersichtlicher und knapper gehalten ist als Koberstein-Schade's 1878 in vierter Auflage erschienene Laut- und Flexionslehre der mittelhochdeutschen und neuhochdeutschen Sprache. Ausser der Laut- und Flexionslehre wird von B. noch als werthvolle Beigabe im Anhange Seite 27-30 eine kurze Lebre vom mittelhochdeutschen Versbau und der Nibelungenstrophe gegeben. Kurz, der Abriss ist für praktische Schulzwecke sehr brauchbar und jedem Lehrer des Deutschen zu empfehlen.

R.

Adolf Gaspary, Die sicilianische Dichterschule des dreizehnten Jahrhunderts. Berlin 1878. IV u. 232 S.

Den Stoff seiner Untersuchungen hat der Verf. in folgende vier Abschnitte getheilt: Entstehung und Charakter der ältesten italienischen Lyrik, Einfluss der provenzalischen Poesie, Befreiung vom provenzalischen Einfluss, die Sprache. Sicilianische Dichtung heisst jene alte vor Dante's Zeit entstandene italienische, wie Dante de vulg. el. I, 12 sagt, nicht anders sind seine Worte zu verstehen, und eben dieser sogenannten sicilianischen Dichtung wird von ihm purg. XXIV, 55 der stil nuovo als die seiner Zeit entgegen gesetzt. Nach dieser richtigen Umgrenzung seines Feldes, welches also keinesweges nur sicilische Dichter umfasst, zeigt der Verf. kurz, wie wenig Sicheres wir von den hierher gehörigen Verfassern wissen, um dann schon hier im ersten Abschnitte dem eigentlichen Gegenstande des zweiten, zum Theil auch dritten, sich zuzuwenden, nämlich von der grossen Abhängigkeit und Unselbständigkeit dieser Dichter den Provenzalen gegenüber und damit von ihrem geringen dichterischen Werthe zu reden. Mir sind solche Prüfungen und Zersetzungen mit fortwährender fleissigster Heranziehung von Stellen aus provenzalischen Dichtern als ein treffliches Mittel zum Verständniss der einzelnen Falle wie der ganzen Zeit und Dichtungsart etwas äusserst Angenehmes und eine nicht unwürdige Fortsetzung von Nannucci's Betrachtungsweise, von dem wir heute noch viel zu lernen haben und über welchen geringschätzig zu reden, wo wir einmal über ihn hinausdringen, keinem wohl ansteht. Dass es aber sehr schwer ist bei einem solchen Unternehmen einer Dichtung gerecht zu werden, sie nicht ungerechter Weise als schwach und werthlos aufzufassen, das haben ähnliche Arbeiten wie z. B. auch an Vergil schon oft gezeigt, und mag ich in die hier sich findenden Tadel auf die von Anfang an greisenhafte klägliche Poesie durchaus nicht einstimmen. Dass gewisse Fälle von Uebereinstimmung durch die allgemeine damalige Bildung und Gelehrsamkeit sich erklären, ist dem Verf. selbst nicht ganz entgangen, und so bin ich gewiss, dass noch vieles als aus gemeinsamer Quelle stammend nachweisbar ist. Auch fuge ich hinzu, dass, wenn ich einen solchen Beweis nicht antrete und wenn die Abhängigkeit wirklich überall richtig wäre, dann die Erbärmlichkeit des Ganzen durchaus noch nicht feststünde, da Dichtung, zumal Kunstdichtung, in wesentlichen Stücken auf Nachahmung und Studium hinauskommt und weiterdringende Forschung selbst für einen Dante immer neue Quellen entdeckt. In der guten Verwebung zum Ganzen liegt mehr als im Einzelnen der Werth einer Dichtung sowie in Handhabung der Sprach- und Satzform und des Versbaues. Auch in der Prüfung der sprachlichen Fragen ist dem Verf. treffliche Sachkenntniss, sorgfaltigste Heranziehung und Beleuchtung anderer Ansichten nachzurühmen, so dass manches bei ihm zu lernen ist. Dagegen fehlt meines Erachtens zum Theil abschliessendes Urtheil. So wird die Frage, ob wir hier sicilische oder toscanische oder gemachte Literarsprache haben, nicht deutlich gelöst, welche, denke ich, zu Gunsten Dante's zu entscheiden war. Der Grund, würde ich sagen, ist die sicilische, süditalische Sprache; sieht manches wie toscanisch aus, so kommt dies daher, dass die Dichter zur Veredelung derselben das Latein als Richtschnur anlegten und so Toscanisches herstellten. Daher, meine ich, die Seltenheit von cchiù, ciumi, daher die Zurückdrängung der auslautenden i und u, da namentlich letzteres im classischen Latein selten ist. Für die Schätzung der schwierigen Formen und Reime wiederum, sieht man noch zu wenig, wird durch Heranziehung des Classischen nicht immer viel geleistet. So ist die Frage nach Länge und Kürze der Silben oft von zweifelhaftem Werthe, wie die Abweichungen in alterthümlichen und mittelalterlichen Versen zeigen. Unerwartetes Diphthongiren mit i wie in aigua mei tei (= me te) ist, wie ich öfter gezeigt, mit denselben Erscheinungen des Alterthums zusammenzubrin

gen als Saeturnus für Saturnus, coiro coero für curo, oino oenus für unus, mehe oder mehi für me. Perfecta auf vi hält der Verf. mit Recht für sicilisch, will nur Dante's audivi inf, XXVI, 78 für Latinismus erklären, was aber gewiss auch auf Sicilien und Unteritalien zurückzuführen ist, so gut wie este für è lat. est bei ihm sicilisch oder vielleicht toscanisch ist. War der Verf. zu geneigt im Gedanken Abhängigkeit der Dichter von den Provenzalen anzunehmen, so ist ihm auf sprachlichem Gebiete dieser Vorwurf nicht zu machen. Mit Recht trägt er Bedenken, ob manto für molto französisch-provenzalischer Herkunft sei, wie Diez sagt (Et. Wb. II, 366), theils weil Guittone mehrfach tamanto für tanto und Ristoro d'Arezzo auch camanto für quanto hat, theils weil manto auch neutral und adverbial steht. Dass Nannucci mit seinem Haupterklärungsmittel von den Uebergängen der Verba in andere Conjugationsclassen (essere sere sire sare) manchmal zu viel macht, glaube ich wohl, doch möchte ich deshalb nicht geringschätzig von diesem Mittel gesprochen wissen. Es war dies vielmehr ein grosser Fortschritt über frühere, zum Theil noch heutige, wunderliche Annahmen von Vocalwechsel hinaus. So mag ich auch dies Mittelchen nicht gegen unseres Verfs. Erklärung vertauschen, dass man über Imperfecta in ia statt ea wie avia hinauskomme durch Vergleichung von Dio mio mia statt lat. Deus meus mea. Denn mius 'mein' ist auch lateinisch und schon recht alt, wie in jener Scipioneninschrift mieis moribus accumulavi, und Dio hat lat. divus divinus inschriftliches dinus hinter sich. Und sollte dieser Einwurf nicht gelten, wo bleiben denn die vom Verf. übergangenen credavate sapavamcelo (s. m. Besprechung von Bozzo's Decamerone in der Jen. Litt. Z.)? Uebrigens dürfte es für die hier vom Verf. geführte Untersuchung wichtig gewesen sein, wenn er nicht immer nur von sicilianischer Mundart, sondern auch von sicilianischen Mundarten gesprochen und danach geschieden noch hätte. So ist (S. 148) zu ricevimo sic. ricivemu aber in den Chroniken des 14. Jahrh. ricivimu auf Avolio's Nachricht über die Mundart von Noto (Canti pop. di Noto p. 20) zu verweisen, nach welcher heute es heisst virimo facimo im Gebiete von Noto, nicht in Noto selbst, im 16. Jahrhundert aber wahrscheinlich noch in Noto selbst, da Pugliesi solche Formen hat. H. Michaelis, Dizionario completo italiano-tedesco e tedescoitaliano, parte prima: italiano-tedesco. Vollständiges Wörterbuch der italienischen und deutschen Sprache, erster Theil: Italienisch-Deutsch. Leipzig 1879. X u. 640 S.

Das italienisch-deutsche Wörterbuch von H. Michaelis ist das reiche Ergebniss von einem fleissigen Zusammentragen aus vielen und trefflichen Quellen. Die besten bisher vorliegenden Wörterbücher und lexicalischen Arbeiten sind frei und selbständig benutzt und eine reiche Sammlung aus eigener Forschung in Schriften der verschiedensten Art, als unter anderen auch Reisehandbüchern, Anweisungen für Färber, Bäcker u. s. w., Zeitungen, Parlamentsverhandlungen (diese letztere durch eine besondere Beihülfe von C. Goldbeck) machen das Werk zu einem gelungenen, zu dem was es sein soll und will. Der Zweck des Buches ist nämlich nicht sowohl dem Sprachforscher hülfreich zur Hand zu gehen durch Alterthümliches, durch Etymologisches, durch Untersuchungen von Untersuchungen der Gelehrten, sondern dem dringenden Nothstande einmal ernstlich Abhülfe zu schaffen, welchen jeder empfindet, der des Italienischen viel oder wenig kundig beim Lesen von in dieser reichen unerschöpflichen im vollsten Sinne des Wortes lebenden Sprache verfassten Schriften in die Lage kommt, ein Wörterbuch, Wörterbücher, eins nach dem anderen, zu Rathe zu ziehen, um schliesslich immer wieder zu gestehen, dass man auf manches, auf vieles, bis zu günstigeren Augenblicken verzichten muss. Wer also Dante und die älteste Literatur Italiens studiren will, etwa über Dante's s'inluia, über abbento bei den

Alten Belehrung wünscht, für den ist dies Buch nicht gemacht, er würde z. B. die eben genannten Sachen hier vergebens suchen. Der eigentliche Zweck desselben ist vielmehr in der neuen und neuesten Literatur und im

jetzigen Leben bei jeder Gelegenheit, wenn es möglich wäre, zu helfen, recht selten oder nie den Sucher in einem solchen Falle fortgehen zu lassen mit einem das Wort steht gar nicht drin'. Und dieser Zweck ist sehr schön erreicht: ich habe die Freude vieles, was ich erst seit wenigen Jahren kenne, hier zum ersten Male in einem ordentlichen Wörterbuche zu finden, manches auch, was ich noch gar nicht kannte. Den Anstrengungen, welche die Florentiner und Toscaner und die bei ihnen Lernenden in unserer Zeit gemacht haben, der Schriftsprache aus ihrer Quelle neuen Reichthum zuzuführen, ist gebührend Rechnung getragen: über die beceri und ciane u. dgl. findet man hier Aufschluss, freilich ohne Erinnerung an die Quelle oder Heimath. Gewundert habe ich mich daher, dass der hier zu Tage tretenden Emsigkeit das von mir in diesem Archiv LXI, S. 328 (1879) empfohlene Dizionario del vernacolo fiorentino von Pirro Giacchi, freilich ist es von 1878, entgangen ist, und führe zum Beweise, wie nutzbar das Büchelchen für eine zweite Auflage dieses Wörterbuches sein könnte, hier nur aus A an, dass Giacchi aggeggio betont haben will, dass er neben accordellato ein accordellinato kennt, ferner albino und albanese für trunken, alzare für stehlen, puticchia für Aerger, fare ammiccino für sachte essen, ao für ja gewiss, appalucinato für halbschlafend, dämmernd, in dem ich Anderes, Unwichtigeres aus diesem Buchstaben und das ganze übrige Alphabet der Kürze halber übergehe. Nach den Erinnerungen meiner Reisen ferner und nach meinen Reisehandbüchern fehlt mir sehr corsa für eine bestimmte Fahrstrecke der Droschken und Omnibus; manches auch aus Fornari, Piccolo Carena, als corsello Raum zwischen Bett und Wand, coda und codino die Riemen ähnlichen Stückchen hinten an der Hose des Mannes, welche durch eine Schnalle verbunden werden. Auch G. B. Giuliani's lett. sul viv. linguaggio della Tosc. sollten benutzt sein. In Bezug auf Benutzung der in dem Buche selbst genannten Quellen ist mir als mangelhaft aufgefallen: 'sgherro Schläger Raufer Grosssprecher Eisenfresser', fertig. Ja so etwas steht auch nur bei dem trefflichen Gherardini, bei Jagemann und den kleinen, welche ich zur Hand habe. Nun lese man aber nur diese Stellen von Pellico's Prigioni: E da sorte sì gioconda balzare tra sgherri, passare di carcere in carcere (50); parliamoci a dispetto degli sgherri (62); queste chiavi

non possono d'un onesto caporale qual siete fare un malvagio sgherro (68). Wer merkt nicht, dass der Scherge, der schändliche Diener der Tyrannei gemeint ist und dass uns nur Rigutini Fanfani helfen können, welche sich ganz anders aussprechen: propr. satellite, ma oggi ha senso più ingiurioso gli sgherri della tirannide del Duca di Modena. Auch berichten sie noch von einer anderen Verwendung desselben Wortes, auf welche ich hier nur als auch bemerkenswerth hingewiesen haben will. Macht man überhaupt mit diesem Wörterbuche in einzelnen Schriftstellern Versuche, so findet man auch noch hier und da Mangel. Ich nehme etwa Machiavelli's istorie fior, so vermisse ich pubblicare confisciren II, 10, capere insieme sich vertragen, ruhig bei einander bleiben II, 12, publica camera Staatsschatz (jetzt depositeria, tesoro) III, 10, circostanze Gegenden VI, 5, porre Halt machen, von einem Heere, VI, 37. Ja es ist eine undankbare schwere Arbeit, ein italienisches Wörterbuch zu machen; zur Vollständigkeit kommt man wohl nie. Doch vergesse ich über solchen Mängeln, wie schon gesagt, den Werth und Reichthum des Buches nicht, empfehle dasselbe vielmehr bestens und erkenne seine Trefflichkeit auch für den an, welcher gerade im älteren Italien sich umsieht, da ja das Neueste und Alte sich recht oft, viel mehr als man glaubt, berührt. Ich brauche nur an das Beiwort rubesto zu erinnern, welches in Giuliani's lettere eine Mutter ihrem kleinen wilden Jungen, Dante dem Gebirgsflusse und dem Erdbeben giebt. Die Anordnung

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