780 Et pater ipse suo superum iam signat honore? honore gemeint, denn superi steht hier von der Oberwelt, vgl. oben v. 481. 680. II, 91. Vellej. II, 48, 2: quam apud superos habuerat magnitudinem (Pompejus), illibatam detulisset ad inferos, und s. oben zu v. 128. Der Sinn ist also: Siehst du, wie auf dem Scheitel der zwiefache Helmbusch steht und der Vater selbst (Mars, s. v. 777.) ihn schon jetzt mit dem ihm auf der Oberwelt eigenen Schmucke bezeichnet, d. h. der Kriegsgott selbst ihn schon im Schattenreiche zum künftigen Helden weiht? 781. huius auspicis, unter seiner Leitung, s. zu A. IV, 103. Romulus sorgte auch nach seinem Tode als Schutzgott der von ihm gegründeten Stadt für Rom's Wohl und Grösse. Wie nun in der Kaiserzeit alle Eroberungen auspiciis Imperatorum gemacht wurden, wenn auch die Kaiser sich nicht persönlich an den Kriegen betheiligten (vgl. Suet. Aug. 21: domuit autem partim ductu, partim auspiciis suis Cantabriam, Aquitaniam, Pannoniam, Dalmatiam), so erlangt hier Rom seine Weltherrschaft auspiciis Romuli. In welcher vierfachen Beziehung wird Rom verherrlicht? 783. Septemque una, vgl. G. II, 535. 784. Berecyntia mat., d. i. Cybele oder Rhea, die Mutter der Götter, welche in Phrygien (Berecyntus war ein Berg in Phrygien) als einheimische Gottheit verehrt wurde. Auf Abbildungen trägt sie eine Mauerkrone (turrita). 792. Divi gen. Als Adoptivsohn des unter die Götter versetzten Julius Caesar hiess Octav. Divi filius. 793. regnata per arva, freiere Apposition zu Latio. Ueber die Sache vgl. A. VIII, 319-325. 794. Garam., s. zu A. IV, 198. 795. iacet extra sid. tellus, es liegt das Land (nämlich das jenseit der Garamanten und Inder vom Aug. zu erobernde) jenseit des Thierkreises (sidera sind die 12 Sternbilder, welche den Zodiakus bilden), dort wo in der Nähe des Atlas die Sterne heller leuchten, also dem Südpole zu. Der ganze Satz ist nur poetische Ausschmückung des Gedankens, dass Aug. die Herrschaft Roms über die Gren Axem humero torquet stellis ardentihus aptum. zen der den Römern bekannten Welt im Osten, Süden und Westen ausdehnen werde. 797. findet sich auch A. IV, 482. 798. Huius in adv., d. h. in gespannter Erwartung der ihnen prophezeiheten Ankunft des Aug. erbebt schon jetzt das Morgenland. 799. Maeot. tell., das Land um die Maeotis palus (das Asowsche Meer). 800. turb. Das Activum steht hier in derselben Bedeutung wie das Passiv E. 1, 12. 8017. Drittens wird Aug. gelobt, weil er Heereszüge und Reisen in die entlegensten Theile seines Reiches unternahm, um 1) flüchtige Feinde zu verfolgen (Fix. aer. c. l.), 2) Empörungen in den Provinzen zu unterdrücken (Erym. Pac. nem.) und alle Neigung dazu im Keime zu ersticken (Lernam trem. arc.), endlich 3) in allen Theilen des Reiches, dem Bacchus gleich, Ordnung und Gesetzlichkeit herzustellen und die Cultur zu befördern. 802. aerip. cervam, die ihrer Schnelligkeit wegen berühmte, und darum χαλκόπους, aeripes genannte cerynitische Hirschkuh, die Herkules lebendig nach Mycenae bringen sollte. Er verfolgte sie bis ins Land der Hyperboreer und fing sie hier, 803. Lerna war eine Gegend in 805. Nysa war eine Stadt und ein Berg in Indien, wo Bacchus erzogen wurde. Von hier aus unternahm er auf einem von Tigern gezogenen Wagen seine Züge durch den Erdkreis. 806. dubitamus. Warum sagt 808. ram. ol., s. zu A. V, 774. 810. primam, vgl. A. V, 375. VII, 800 805 810 Fundabit, Curibus parvis et, paupere terra 815. iac. Anc. Ein alter Erklärer des Verg., Pomponius Sabinus, bemerkt hierzu: Ancus Marcius vivente Tullo aegre ferebat, quum e stirpe regia se iactaret (er war nämlich ein Enkel des Numa), praelatum sibi Tullum. Itaque statuerat favore populari Tullum regem cum tota familia occidere. 817. an. sup., den hohen Sinn. 824. Die Drusi erwähnt Verg. wol hauptsächlich, weil die Gemahlin des Augustus, Livia Drusilla, dieser Familie angehörte. Unter ihnen zeichnete sich M. Livius Salinator als Feldherr im zweiten punischen Kriege am meisten aus. 825. saev. sec. Asp. Torq., S. Liv. VIII, 7. — ref. signa Cam., S. Liv. V, 49. 826. Illae animae, Caesar (der Schwiegervater, v. 830) und Pom pejus (der Schwiegersohn, v. 831.) - fulgere, s. Einl. p. VII. 827. nocte. Ist von der Unterwelt im Gegensatze zur Oberwelt die Rede, so wird sie als finster bezeichnet, mag auch das Elysium seine eigene Sonne haben. 828. lum. vitae, das Licht des Lebens, im Gegensatz zu der Finsterniss des Orcus, vgl. oben v. 721. 830. Agg. Alp., insofern die Alpen eine natürliche Schutzwehr bilden. Als nähere Bestimmung hierzu wird arce Mon. (ein Vorgebirge in Ligurien mit einem Tempel des Hercules Monoecus) hinzugefügt. 831. adv. Eois. Pompejus sammelte sein Heer im Osten des römischen Reiches. 832. Ne, p., vgl. Hom. II. VII, 279. -animis ads. bella, eine ungewöhnliche Construction: gewöhnet eurem Geiste Kriege an. Neu patriae validas in viscera vertite viris; Ille triumphata Capitolia ad alta Corintho Quis te, magne Cato, tacitum, aut te, Cosse, relinquat? Credo equidem, vivos ducent de marmore voltus, 835. sang. m., du, der du mein Blut, mein Sprössling bist, vgl. zu A. I, 664. 836. Ille, L. Mummius.-- triumph. Cor., vgl. G. III, 33. Hor. Od. III, 3, 43: triumphatis Medis. Tacit. ann. XII, 19: ne (Mithridates) triumpharetur. 838. Eruet ille. Gemeint ist wahrscheinlich L. Aemilius Paullus. Mit Arg. Agam. Myc. bezeichnet Anchises auf eine dem Aeneas verständliche Weise ganz Griechenland. 839. Aeaciden, den Perseus. Die macedonischen Könige leiteten ihr Geschlecht von Achilles, dem Enkel des Aeacus, ab. 840. temer. Min., s. z. A. I, 41. 841. Ueber den Aulus Cornelius Cossus s. Liv. IV, 19—20. 842. fulm. belli, Bezeichnung der unwiderstehlichen Kraft im Kriege, vgl. G. IV, 561. 843. par. pot., " reich in der Armuth, Bezeichnung des Genüg samen. 844. Vom C. Attilius Serranus, der sich als Feldherr im ersten punischen Kriege auszeichnete, berichtet Plin. hist. nat. XVIII, 3, 4: Serentem invenerunt lati honores (die Gesandten, welche ihm die Wahl zum Consul mittheilten) Serranum, unde cognomen. 846. Unus qui nob., ein berühmter, auch von Cic. de sen. 4, 10 angeführter Vers des Ennius. 847. spir. aera, das athmende Erz, d. i. lebensvolle Statuen, vgl. G. III, 34. mollius, in weicherem Gusse. 849. Orab. c. mel. Allerdings konnten die Römer den Griechen den Vorrang in der Beredtsamkeit streitig machen, aber der Dichter gesteht hier den Griechen alle Vorzüge, die sie nur für sich in Anspruch nehmen mögen, willig zu (credo equidem), weil der weltgeschichtliche Beruf der Römer nicht in der Pflege der Künste und Wissenschaften besteht, sondern im Herrschen, Kriegen und Siegen. 850. radius hiess das Messstäbchen, mit dem die Mathematiker 835 840 845 850 Tu regere imperio populos, Romane, memento; Sic pater Anchises atque haec mirantibus addit: Egregium forma iuvenem et fulgentibus armis, ihre Figuren auf einem mit feinem 852. pac. inp. mor., aufzulegen Idie Werke des Friedens. Die Römer werden die unterworfenen Völker zwingen, die Waffen ruhen zu lassen und die Segnungen des Friedens würdigen zu lernen. 855. sp. op. M. Claudius Marcellus tödtete den Anführer der insubrischen Gallier, Viridomarus, im Zweikampfe und nahm ihm die Waffenrüstung (die spolia opima) ab. Derselbe Marcellus focht von allen römischen Feldherrn zuerst glücklich gegen den Hannibal. 859. Tert. arm. Die ersten spolia opima gewann Romulus und weihte sie dem Jupiter Feretrius ; die zweiten der v. 841 erwähnte Cossus, der sie dem Mars darbrachte; die dritten und letzten Marcellus, der sie im Tempel des nach seiner Vergötterung Quirinus genannten Romulus aufhing. 865. quant. instar. Nach einer Art Attraction werden im Lateinischen die Pronom. demonstr. und rel., die im Verhältniss der Abhängigkeit im Genet. stehen sollten, in attributiver Form mit dem Substantiv verbunden, vgl. A. II, 171. III, 505. IV, 237. So steht hier in freierer Weise quantum instar für quantae rei instar, welcher Erhabenheit Abglanz. 866. nox atra. Die dunkle Nacht, die sein Haupt umschwebt, ist als Bild und üble Vorbedeutung des frühen Todes zu betrachten. Gemeint ist nämlich M. Claudius Marcellus, der Schwestersohn des Aug., der durch seine geistigen und sittlichen Vorzüge zu den schönsten Hoffnungen berechtigte und von Augustus zu seinem Nachfolger bestimmt war, aber in der Blüthe seiner Jahre, kaum 19 Jahre alt, zu Bajae unerwartet starb. 867. ingressus, vgl. A. IV, 107. |