ZWEITE IDYLLE. X I S. A LE X Korydon brannte, der Hirt, um den jugendlich schönen Alexis, Den sein Herr sich erkor; und nichts bot einige Hofnung. Nur, wo dicht aufstreckte die schattigen Wipfel der Buchhain, Pflegt' er häufig zu kommen; und dies ungeordnete rief er Einsam Bergen umher und Waldungen nichtiges Eifers: O grausamer Alexis, so nichts ist unser Gesang dir?. Nichts erbarmst du dich mein? Zum Tode noch zwingst du mich endlich! Jezo ruhn auch die Schaf', um schattige Kühle zu athmen; Quendel und Knoblauch jezt, wohlriechende Kräuter, zerstampfet. Amphion Dircaeus in Actaeo Aracyntho! Nec sum adeo informis: nuper me in litore vidi, Quum placidum ventis staret mare. Non ego Daphnin, O tantum libeat mecum tibi, sordida rura, cervos, Haedorumque gregem viridi compellere hibisco! 25 30 Haec eadem ut sciret, quid non faciebat Amyntas ? 85 1 Est mihi disparibus septem compacta cicutis Et dixit moriens: Te nunc habet ista secundum! Dixit Damoétas; invidit stultus Amyntas. Praeterea duo, nec tuta mihi valle reperti, 40 45 Tum casia atque aliis intexens suavibus herbis, 50 Ipse ego cana legam tenera lanugine mala, Castaneasque nuces, mea quas Amaryllis ainabat; Ïolas. 55 Sang der Dircäer Amfion auf Attika's Berg' Aracynthus! Auch nicht bin ich so schlecht von Gestalt; mich sah ich am Ufer Jüngst, da des Meers Windstille mir spiegelte. Dafnisja darf ich, Oder der Böcklein Heerd' in grünenden Ibisch zu treiben! 1 Legionen indefs werden von jenem fabelhaften Erdwinkel unter dem Volke wol lieber die alten Wunder, als neue Berichtigungen, verbreitet haben. Dafs unter den Enden des Erdkreises Meliböus, wie einfältig er sein mag, die mitten darin liegende Insel Kreta genannt, und diese durch ein ruhmloses Flüfschen, dessen Dasein sogar zweifelhaft ist, bezeichnet habe: wer wird dieses nach dem gesagten noch wahrscheinlich finden? Weil Europa, Asia und Afrika als eine länglich geründete Weltinsel innerhalb unseres gemäfsigten Erdgürtels betrachtet ward; so schienen die Inseln des Oceans, selbst Gades schon, aufser dem Erdkreise zu liegen. Gröfsere, wie Britannien im Westen, und Taprobane oder Ceylon im Osten, galten einigen für besondere Weltinseln, diesseits welcher die Sonne sich umdrehe: daher die Moriner, die Britannien gegenüber im belgischen Gallien wohnten, Än. VIII, 727 die äufsersten Menschen heifsen. Seit der Zerstörung des phönicischen und karthagischen Handels war Britannien so in Vergessenheit gerathen, dafs viele es für ein Fabelland hielten, bis Julius Cäsar 698, um durch den Ruhm, das römische Reich aufserhalb des Erdkreises auszubreiten, sich dem Volke zu empfehlen, den berühmten Zug unternahm. 67 73. Ach werde ich jemals, auch nur nach langer Zeit künftig, die Grenzen des Geburtsdorfes, und das Rasendach der ärmlichen Hütte, werde ich künftig die wenigen Ähren, mein sonst blühendes Reich, sehn und erstaunen? Das ist, werde ich je die Verwilderung meines schönen Gebiets mit Befremden wiedersehn? Die Zerrüttung der Rede zeigt die Heftigkeit seiner Sehnsucht. Dafs en unquam nicht blofs fragend, für unquamne, sondern mit Wunsch, wie VIII, 7, manchmal mit Unwillen, gebraucht werde: beweist Gronov. Liv. XXX, 21. Den Sinn dieser gemisdeuteten Stelle entwickelte, nach den Zweifeln des Germanus, zuerst Cerda, durch die Bemerkung, dafs v. 69 post, aus v. 67 wiederholt, für künftig stehe, wie Lb. III, 476. Völlig entscheidend ist die ähnliche Fügung mit ante Lb. II, 259 261: wo, nach multo ante und folgendem et, jenes --- ་ ante im dritten Vers wiederholt wird. Die ländliche Hütte des Meliböus (casa im Allgemeinen genannt) war eigentlich ein tugurium oder Schoppen, dessen Dach von Stroh, Rohr, Gesträuch oder Rasen, ohne eine Wand, auf die Erde reichte, Isidor nennt so die kleinen Rohrhütten für die Hüter der Weinberge, und in den Digesten VIII, 3, 6 ist tugurium ein Schoppen im Felde, worunter der Hirt gegen Unwetter sich schüzt. Die Alten, sagt Vitruv. II, 1, deckten mit Rohr und Sprossen, dann mit abhängigen Dächern, von Leim überzogen: so findet man noch Gebäude bei Auswärtigen, wie in Gallien, Hispanien, Lusitanien, Aquitanien, mit eichenen Schindeln oder Stroh. Mein Reich, so blühend und einträglich Lb. III, 476; und bald, durch die Nachlässigkeit des rohen Besizers, eine Wildnis mit wenigen Ähren! Bei solcher Vorstellung, die auch dem Cäsar wol Nachdenken erregen konnte, empört sich das Herz des fleifsigen Anbauers. Diese, ruft er, nach seinen Feldern von der Höhe hinweisend, diese so wohl eingerichteten Brachen, d. i. ausruhende und beweidete, oder nach der Ruhe aufgebrochene Äcker, und, noch rührender, diese schon bestellten Saatfelder, soll der freche Soldat, der barbarische Ausländer besizen? Nach der Herbstgleiche (24 Sept.) begann die Saatzeit mit Gerste, Lein und Mohn Lb. I, 208. Während Tityrus sich in Rom aufhielt, waren schon Baumfrüchte gereift v. 37; und jezt hatte er reife Kastanien v. 81. Die Flucht gegen den Winter war desto bejammernswürdiger. Barbar, aus dem jenseitigen Gallien, oder sonst ein Ausländer von Cäsars Legionen. Für produxit lesen perduxit zwei Kopenhagner Handschriften A. C und die Lengnichische: aber dies bezeichnet blofs das Wohin, jenes zugleich das Woher, die Schranken der Bürgertugend. Für wen haben wir gesäet und gepflanzt? Beides umfafst serere. Er meint die gereiheten Weinbäume, nebst den Oliven- und Obstpflanzungen auf den Kornfeldern. Jezt (mit Unmut zu sich selbst), jezt pfropfe dir Obst auf wilde Stämme Lb. II, 78: eine Gattung für alle nennend. Inserere IX, 50. Jezt reihe dir Weinstöcke. Sowohl die freistehenden, vineae, als die an Bäumen aufrankenden, arbusta, |