Nec frustra signorum obitus speculamur et ortus, Vomeris obtunsi dentem, cavat arbore lintres, 265 Atque Amerina parant lentae retinacula viti. Vilibus aut onerat pomis, lapidemque revertens 257. Vergil empfiehlt dem Landmanne nicht Beobachtung der Sterne selbst, sondern Benutzung der Sterntafeln des Eudoxus (s. E. 3, 40) und Anderer, worin der Auf- und Untergang der Sterne nebst den eintreffenden Witterungen verzeichnet war, oder wenigstens Benutzung der aus diesen Sterntafeln gezogenen Hauskalender. 258. parem, sofern es in 4 glei- 3. Geschäfte, wenn es regnet, 260. properare, mit Hast, Ma- 261. procudit, er schärft durch Hämmern, vgl. Lucret. V, 1264— 65: quamvis in acuta ac tenuia posse Mucronum duci fastigia procudendo. 262. lintres, hölzerne Geräthe, wie Mulden, Tröge. 263. signum, s. G. III, 158. numeros inpr. ac., er versieht die abgesonderten Getreidehaufen auf dem Kornboden mit Täfelchen, auf denen die Zahl der Maasse angege ben ist. v. 49. inpressit, s. oben zu 264. alii vallos. Die Winzer spitzen Pfähle und Gaffeln, die Reben zu stützen, s. G. II, 359. 265. Bei Ameria, einer Stadt in Umbrien, wuchsen Weiden mit schwanken und röthlichen Ruthen. 267. Das Getreide dörrte man, um es leichter auf der Mühle zu zermalmen, s. A. I, 179. 4. Geschäfte an Festtagen, v. 268-75. 268-75. Nur alle Beschäftigungen, die des reinen Gewinnes wegen_nnternommen wurden, waren an Festtagen verboten. Die näheren Bestimmungen darüber enthielten die libri pontificum. 272. salubri. Die Schafe durfte man auch an Festtagen schwemmen, aber nicht zur Reinigung der Wolle, sondern blos aus Rücksicht auf ihre Gesundheit, um Räude zu verhüten, s. G. III, 440s. 274. lapidem Inc., den geschärften Stein für die Handmühle. Incusum aut atrae massam picis urbe reportat. Scilicet, atque Ossae frondosum involvere Olympum; Ter pater exstructos disiecit fulmine montis. Multa adeo gelida melius se nocte dedere, 275. massam p., Pech zum Verpichen der Gefässe und den gährenden Most zu würzen, s. G. II, 438. 5. Geschäfte an bestimmten Tagen des Monats, v. 276-86. 276-86. Nach altem Aberglauben, dem aber selbst noch Octavian anhing, (s. Suet. Oct. 92), eigneten sich einige Tage jedes Monats für besondere Geschäfte, andere galten überhaupt für Unglückstage. 276. Warum steht der Gleichförmigkeit wegen nicht dies alias? 277. Felicis operum, zur Verrichtung der Feldarbeit. So steht opera auch G. II, 472, felix c. gen. auch A. VII, 725. 279. Die Titanen Coeus u. Iapetus waren Söhne des Himmels und der Erde, das Ungeheuer Typhoeus mit 100 Drachenköpfen ein Sohn der Erde und des Tartarus. Was sollen die vielen Spondeen in diesem und der doppelte Hiatus im folgenden Verse ausdrücken? 280. Ueber die Aloiden s. Hom. Od. XI, 305-320. Ovid. Met. I, 151-160. 282. Scilicet spricht, häufig mit ironischer Färbung, Verwunderung über das Gesagte aus: ei sieh doch! o Wunder! vgl. G. I, 493. II, 245. 534. 284. felix mit folg. Infin. s. zu E. 5, 1. 285. prensos, s. G. III, 207. domitare, s. G. III, 163–176. 286. nona. Der neunte begünstigt, da der Mond schon leuchtet, den auf Flucht bedachten Sklaven. 6. Geschäfte zur Nachtzeit, 287-96. Manches wird vortheilhafter bei Nacht gethan, sowol im Sommer, v. 290-291, als im Winter, v. 292-296. dedere, s. oben zu v. 49. Eous, der Morgenstern. 289. Die Stoppeln, stipulae, und die Wiesen, die man nicht wässern kann, werden am besten des Nachts gemäht, weil dann der Thau die Stoppel und das Gras geschmeidig und biegsam macht, so dass sie nicht durch Sprödigkeit der Sense ausweichen. 290. lentus wird die Feuchtigkeit genannt, weil sie alle mit ihr behafteten Gegenstände schwank 275 280 285 290 Et quidam seros hiberni ad luminis ignis und biegsam macht, vgl. unten zu 291. Der Kienfackeln bediente 293. solata, s. zu v. 206. 295. Volcano, Feuer, vgl. A. II, Den überzähligen Vers (versus hy- 296. foliis. Zum Abschäumen des 7. Geschäfte bei Tage, 297. Das Korn ward unter der Aehre abgeschnitten, dass die hohe Stoppel zum Nachmähen (s. v. 289) oder zum Anzünden (v. 298) zurückblieb. 302. genialis, den Genien willkommen; im Winter nach vollendeter Jahresarbeit, that jeder seinem Genius oder Geburtsgott, vorzüglich an den Saturnalien (17. December), etwas zu Gute. 304. coronas. Die heimkehrenden Schiffe (pressae, befrachtet) waren am Steuerende mit Kränzen geschmückt. 305. quernae. Es gab auch iligneae und cerreae glandes. 306. Mit Lorbeern und rothen, im Winter gepflückten Beeren der wilden Myrte würzte man Wein und Oel. 307. Der Kranich ward für eine leckere Speise gehalten. Plin. hist. nat. X, 30: Cornelius Nepos cum scriberet, turdos paulo ante coeptos saginari, addidit, ciconias magis placere quam grues, cum haec nunc ales inter primas expetatur, illam nemo velit attigisse. 309. Die Bewohner der baleari Cum nix alta iacet, glaciem cum flumina trudunt. schen Inseln waren treffliche Schleuderer. 310. gl. c. fl. trud., Bezeichnung des Eisgangs. 312. mollior aestas, der Spätsommer, wo die aestas nicht mehr ignea ist. V. Ungewitter und Sicher- 1. Beschreibung der Ungewitter, 314. inhorruit. horrere mit seinen compositis von allen Dingen, die eine rauhe oder spitze Aussenseite haben, das griech. poíoσɛɩv, so hier von dem reifen Aehrenfelde, vgl. auch oben v. 151. 319. ab radicibus, vgl. v. 20. 320. expulsam, proleptisch als Folge des eruere, also expellerent. Dieser proleptische = : eruendo Gebrauch der Partic. kommt bei Dichtern fast ebenso häufig vor, wie der der Adj.: vgl. G. I, 400. IV, 546. A. I, 69. II, 736. In sublimem liegt eine für uns adverbiale Bestimmung des expulsam, vgl. A. I, 352. III, 70. V, 764. 321. Der Satz ita turbine 322. caelo venit, zieht am Himmel 323. foedum glom. temp., bal- 324. Collectae ex alto nubes. 310 315 320 325 Cum sonitu fervetque fretis spirantibus aequor. ihr Bett nicht ausfüllen, vgl. G. IV, 327. fervet,,, es braust in schäu- 328. corusca dextra. Dieselbe Verbindung bei Senec. Hippol. 155: vibrans corusca fulmen Aetnaeum manu. 331. humilis. Die Furcht wird nach ihrer Wirkung selbst humilis genannt. 332. Der Athos in Macedonien, 334. plangunt plangorem 2. Sicherheitsmittel gegen die Ungewitter, v. 335 — 350. 335-37. Von den Planeten werden nur Saturn und Merkur genannt: jener hat die grösste, dieser die kleinste Bahn zu durchlaufen. Der Saturn bringt im Steinbock Platz regen, im Skorpion Hagel. Der Merkur heisst ignis Cyll. mit Beziehung theils auf sein glänzend weisses Licht, theils auf seinen Geburtsort, den Berg Cyllene in Arkadien, s. A. VII, 138-139. 339. operatus, s. zu v. 206. Das Ambarvalienfest (s. zu E. 3, 78) war kein öffentliches Fest, daher bing die Zeit seiner Feier von der Bestimmung jedes Landmannes ab; nur musste es im Frühlinge gefeiert werden. Man verehrte dabei alle Götter, besonders aber die ländlichen; die feiernde Landjugend führte das heilbringende (felix) Sühnopfer, hostia, (Reiche nahmen dazu ein Kalb, Lamm und ein Ferkel, Aermere eins von diesen) dreimal um die jungen Feldfrüchte, indem sie jubelnd und hüpfend die Feldgötter um das Gedeihen der Feldfrüchte anflehte und in ihre Wohnungen einlud, und brachte an dem errichteten Feldaltar ein Trankopfer von Milch, Honig und Wein. 341. Ueber den Hiatus in agni et s. Einl. p. 11. |