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Pallåste sanken da in Schutt zusammen;
Es wurden Sklaven, die von Fürsten stammen;
An Deinen Tempeln zehrten gier'ge Flammen,
Dich sah man in des Schicksals Wolken wallen.

Dein Bogen, Herr! wird Juda wieder strahlen.
Es hebt ihr Haupt die kronenlose Stadt;
Dir werden Lieder wiederum erschallen,
Wo Grabesstille dumpf gebrütet hat.

Auf Salems Zinnen wird Dein Sonnstrahl blicken,
An Carmels Fuß die Jungfrau Blüthen pflücken,
Im Abendwehn den Brauthain sich zu schmücken;
Und Engelsfuß durch Zion wieder wallen.

Es gab Dein Zorn uns in des Fremdlings Hand,
Und Sklaven mußten wir die Heimath meiden,
In Fesseln ließen wir das holde Land;
Die Våter will in stiller Gruft beneiden,
Wer unter Thrånen fremdes Brod genießt;
Dem nicht das trübe Auge matt sich schließt;
In stiller Mitternacht die Zähre fließt,
Bo Euphrat's Fluth umschatten bleiche Weiden..

Der Schmerzempfang'ne wird in Lust geboren,
Ind Deine Gnade, Herr, wird heim uns leiten;
Ber als ein zartes Kind entfloh, verloren,
Bird, eh' er stirbt, durch Salems Straßen schreiten.
anaans Traube wird uns wieder blinken;

Bir Hermons Bienen süßen Honig trinken,

Bir werden dort andächtig niedersinken,

Bo, Herr! um Deinen Cherubsthron sich Strahlen breiten.

Dieser geistlichen Richtung ist auch James Montgo " gefolgt, obgleich er sich seiner ihm ursprünglich aufge= genen Bestimmung zum herrnhutischen Prediger ausdrückwidersetzte, bis es ihm endlich gelang, sich derselben ganz mtziehen. Zu Irvine in Ayrshire am 4. November 1771 en, hatte er das Unglück, schon früh seine beiden Eltern, Is Missionaire nach Westindien gegangen waren, und ihre

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drei unmündigen Kinder der Obhut fremder Menschen überlassen hatten, zu verlieren. Der Dichter erwähnt dieses Mißgeschick in folgenden Versen seiner Departed days:

The loud Atlantic Ocean

On Scotlands rugged breast
Rocks with harmonious motion
His weary waves to rest;

And gleaming round her emerald isles,
In all the pomp of sunset smiles:
On that romantic shore

My parents hailed their first born boy:
A mother's pangs my mother bore,

My father felt a fathers joy:

My father mother parents

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Beneath the Lion- star they sleep
Beyond the western deep:

are no more!

And when the Sun's noon glory crests the waves,
He shines without a shadow on their graves. *)

Er ward in einer Herrnhuter Anstalt zu Fulneck in Yorkshire erzogen, und von den Vorstehern derselben zum Geistlichen bestimmt, da er sich aber ausdrücklich gegen diesen Beruf erklärte, und seine Gesundheit vor Gram darüber litt, so gaben seine Vorgesetzten endlich nach, und brachten ihn als Lehrling in einem Laden unter. Er verließ jedoch diese Stelle, und machte sich ohne Hülfsmittel auf den Weg nach London. Mangel an Unterhalt zwang ihn aber, unter

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*) Der laute Atlantische Ocean wiegt an Schottlands rauher Bruft mit harmonischer Bewegung seine müden Wellen zur Ruhe, und schimmernd um die Smaragdinseln, lächelt er in aller Pracht des Connenuntergangs. An jenem romantischen Ufer begrüßten meine. Eltern ihren Erstgebornen, litt meine Mutter einer Mutter Schmerzen, fühlte mein Vater eines Vaters Freuden. Mein Vater, Mutter, meine Eltern sind nicht mehr; sie schlummern unter dem Löwengestirn (dem Hundestern) jenseits der westlichen Tiefe, und wenn der Sonne Mittagsglorie die Wogenhäupter färbt, so scheint sie ohne Schatten auf ihre Gräber.

'ges für's Erste dies Vorhaben aufzugeben und eine Stelle zunehmen. Endlich gelang es ihm, Commis bei einem Lonner Buchhändler und später Theilnehmer an einem Journal Sheffield zu werden. Hier mußte er, seiner Gesinnungen gen, wiederholt Verfolgungen erleiden, und sogar zweima= Gefängnißstrafe, angeblich wegen Pasquille, erdulden. ontgomery's Unschuld ward jedoch später anerkannt, und Unglück vergrößerte die Achtung, welche seine Landsleute ihm hegten.- Seine poetischen Werke wurden mit Enten aufgenommen und fanden, bei der in England vorherrnden streng orthodoren Richtung, großen Beifall.

Als die vorzüglichsten poetischen Erzeugnisse Montgomery's den The West-Indies, The Wanderer of Switzerland, eenland, und The world before the flood genannt. ersteren sind mehr didactisch - descriptive Poesieen, das Letz, von Allen das größte, ist eine Art von biblischem Epos. Unter seinen kleineren Gedichten haben sich besonders die ophen auf das Bild einer Unbekannten einer höchst lobenAnerkennung zu erfreuen gehabt; sie werden noch fortwäh= Omit Vergnügen von den Engländern gelesen.

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Montgomery's dichterische. Arbeiten zeichnen sich durch me des Gefühls, tiefe Frömmigkeit, Reichthum der An=" ungen und elegante Diction vortheilhaft aus; aber des ters melancholische Stimmung, wohl die Frucht der Käm seines Lebens, drängt sich zu häufig und zu sehr auf, seine Neigung zu moralisirender Reflexion stört den Einund ermüdet durch zu öftere Wiederkehr. Anderer thut seine große Ruhe und die echte, aus göttlichem I geschöpfte, Begeisterung des würdigen Sängers wieder Gemüthe außerordentlich wohl, und macht die Seele des 3 des tiefen Friedens theilhaftig, welcher den Dichter auf seinen Pfaden begleitet.

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Folgende Bruchstücke aus Montgomery's Werken mögen Bestätigung des eben Gesagten dienen.

*) Ich liebe, Dåmm'rung! dich; in deinen Schatten
Beschleicht des Abends Ruhe meine Seele,
Erhaben zärtlich, heiter feierlich

Still wie die Zeit, erhaben wie die Gegend.
Ich liebe dich, o Dämmerung, dein Licht
Uebt seinen theuren Einfluß auf mein Herz,
Wenn deines Windes Hauch der Seele Klänge
Auf der Gedanken Harfe schmeichelnd weckt
Und Lust und Schmerz, wie nur der Geist entbrennt,
Und Hoffnung und Erinnerung im Wechsel,
Vorüberziehend, seine Saiten schwingen;
Indeß Beschauung auf den Seraphsflügeln
Sich mit der Opferflamm' erhebt und singt.

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Ich liebe, Damm'rung, dich. - laß dein Dunkel
Sich mehren, bis ein jegliches Gefühl,

Bis jeder Pulsschlag selbst zum Frieden wird;
Am Himmel schwindet sanft des Tages Licht,
Doch heller strahlt des Ruhmes Dämmerung

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I love thee, Twilight! as thy shadows roll,
The calm of evening steals upon my soul
Sublimely tender, solemnly serene,

Still as the hour, enchanting as the scene.

I love thee, Twilight! for thy gleams impart
Their dear, their dying influence to my heart,
When o'er the harp of thought thy passing wind
Awakens of all the music of the mind,

And joy and sorrow, as the spirit burns,
And hope and memory sweep the chords by turns;
While Contemplation, and seraphic wings,
Mount with the flame of sacrifice, and sings,
Twilight! I love thee; let thy glooms increase
Till every feeling, every pulse is peace;
Slow from the sky the light of day declines,
Clearer within the dawn of glory shines,
Revealing, in the hour of Nature's rest,
A world of wonders in the Poet's breast.

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Im Innern, bei der Ruhe der Natur,
Auf eine Wunderwelt der Dichterbrust.

Die Welt vor der Sündfluth.

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Ja, ein lebend'ger Geist webt in der Lyra,
Ein Hauch der Tonkunst, eine Flammenseele;
Die Welt kennt nicht die Sprache, die sie redet,
Denn diese spricht sie zu dem Sånger nur. -
Benn Symphonieenklang sein Ohr entzückt,
Sört er in jedem Ton des Geistes Stimme;
Sein ist die Pflicht, den Zauberspruch zu deuten,
n Liedes Gluth Orakel hinzuströmen,
Der Helden That auf Jahre zu verlängern,
nd denen, die in der Natur gestorben,
n dem Gesange Leben zu verleihn,

Felsen auch des Kriegers That verkünden,
Berge, zu Gestalten ausgehauen.
leich seinen Namen tragen, ob auch immer
1 Demantschreinen lieget sein Gebein,
edeckt von Pyramiden, himmelhoch:
as Hånde modelten, es wird zerfallen,

D

There is a living spirit in the Lyre,
breath of Music, and a soul of fire;
speaks a language, to the world unknown;
speaks that language to the Bard alone;
hile warbled symphonies entrance his ears
hat Spirit's voice in every tone he hears;
is his the mystic meaning to rehearse,
Outter oracles in glowing verse,
eroic themes from age to age prolong,
nd make the dead in nature live in song.

ough graven rocks the Warrior's deeds proclaim,
nd mountains, hewn to statues, wear his name;
ough, shrined in adamant, his relics lie
neath a pyramid, that scales the sky;

I that the hand hath fashion'd shall decay;

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