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F. Toldy, Blumenlese aus ungarischen Dichtern u. s. w., mit einer einleitenden Geschichte der ungarischen Poesie begleitet. Pesth und Wien, 1828.

J. Bowrings, Poetry of the Magyars, London 1850. Gretsch, Handbuch der russischen Litteratur u. f. w. St. Petersburg 1821. —

J. Bowring Specimens of the Russian poets. Lond. 1821. C. F. v. d. Borg, Poetische Erzeugnisse der Russen. Dorpat und Riga 1820 u. 1823. —

F. Denis Résumé de l'histoire littéraire du Portugal. Paris 1826.

Quintana, Poesías selectas castellanas desde el tiempo

de Juan de Mena hasta nuestros dios. Madrid 1850. Maury, Espagne poétique. Paris 1826, 27.

Sismondi, Litteratur des südlichen Europa. Deutsch, mit Anmerkungen von L. Hain. Leipzig 1816.

Florilegio poetico moderno. Milano 1822.

Franz Horn, Poesie und Beredsamkeit der Deutschen. Berlin 1822.

Menzel's oben unter a) angeführtes Werk.
Bouterweck's oben unter a) angeführtes Werk.

Einzelne treffliche deutsche Abhandlungen und Aufsätze über Gegenstände der National-Litteraturen neuester Zeit finden sich besonders in dem Litteraturblatt zum Morgenblatt (Tübingen, bei Cotta) und in den Blåttern für litterarische Unterhaltung (Leipzig, bei Brockhaus).

Erste Vorlesung.

Frankreich.

Kurze Geschichte der Sprache.

Litteratur bis zu unserer Zeit.

Blick auf die Gestaltung der schönen

Die Romantiker.

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Victor Hugo.
Dessen Leben. Seine lyrischen Poesieen. Odes et Ballades.
Les Orientales.

Proben.

Die lateinische Sprache drang in Gallien ein mit den Römern, und gewann durch die Einführung des Christenthums größeren Halt daselbst. Als die Franken nach den Römern die Herrschaft errangen, nahmen sie in kurzer Zeit Sprache und Sitten. der Besiegten an. Auf diese Weise folgte dem Celtischen, das die Gallier sprachen, das Lateinische, das fast zu gleicher Zeit Idiom der Kirche, des Staates, der Gelehrten und des Volkes wurde. Mit ihm vermischten sich einige Trümmer des Frânkischen und Celtischen, und es entstand das Romanische daraus, die erste Quelle des jetzt herrschenden Französisch. Die frühesten Spuren desselben finden sich unter Karl dem Großen, das erste uns gebliebene authentische Denkmal ist der Vertrag und Eidschwur zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen, gegen die Mitte des neunten Jahrhunderts, ungefähr

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30 Jahre nach Karls des Großen Lode *). In den nördlichen Provinzen, dem Hauptsihe der fränkischen Macht, erlitt die Sprache noch mehr Veränderungen durch den Einfluß barbarischer Mundarten; man nannte sie das Romanisch - Wallonische, und unterschied dieselbe im zwölften Jahrhundert von der im südlichen Frankreich üblichen durch die Benennung langue d'oil, wogegen man die letztere langue d'oc nannte; bei Beiden gab das Wort, welches unser Ja ausdrückt, den Namen her. —

Die langue d'oil war noch durch keinen Dichter angebaut worden, als sich schon lange die Sprache von Dc durch die Troubadours dieser Gunst erfreut hatte. — Der beständige Aufenthalt des Hofes, an Orten wo man die erstere sprach, trug jedoch wesentlich zu ihrer Verbreitung bei, und sie wußte sich durch glückliche Umstände begünstigt auch bald Eingang in andere Länder Europa's zu bahnen. In England drang sie mit Wilhelm dem Eroberer, in Sicilien mit den normannischen Fürsten, welche dies schöne Eiland eroberten, in Constantinopel mit den Balduinen und Courtenays ein. Sie folgte den Kreuzzügen nach

*) Als ein Beyspiel der Veränderungen, welche eine Sprache im Laufe der Jahrhunderte erleidet, möge hier der Eidschwur im Original, mit einer wörtlichen Uebersehung in das jezt übliche Französisch folgen:

Pro Deo amur, et pro christian poplo et nostro commun salvament, dist di en avant, in quant Deus savir et podir me dunat, si salvara jeo cist meon fradre Karlo, et in adjudha, et in cadhuna si cum om per dreit son fradre salvar dist, in o quid il mi altre si fazet, et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol cist meon fradre Karle in damno sit.

cosa,

Pour l'amour de Dieu et pour le peuple chrétien et notre commun salut, de ce jour en avant, autant que Dieu m'en donne le savoir et le pouvoir, je défendrai mon frère Charles, ici présent et je l'aiderai en toute chose, ainsi qu'un homme, par droit et justice doit défendre son frère en tout ce qu'il ferait de la même manière pour moi; et je ne ferai jamais avec Lothaire aucun accord qui, par ma volonté, porterait dommage à mon frère Charles que voici.

dem Orient und wurde, gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts sogar in Athen bekannt. - Troß dem vervollkommnete sie sich aber nur langsam, denn sie mußte mit der Barbarei der Zeit einen harten Kampf bestehn. Der Adel schäßte nur das Waffenhandwerk und verachtete die Wissenschaften, ja die Herzoge und Barone erhielten oder schufen gar selbst das Patois ihrer Provinzen als Zeichen ihrer Unabhängigkeit, und die Sprache, aller Unterstüßung beraubt und nicht durch Gemeinsinn befördert, blieb ohne Gesetz und ohne Ansehn. Diese Unannehmlichkeit erzeugte noch eine andere; die Schwierigkeit, mit welcher die Bewohner der einzelnen Provinzen sich einander verständlich machten, zwang die Juristen und Legisten, sich bey ihren Acten des Lateinischen zu bedienen, und bald sezte sich die Mundart der alten Römer in den Besitz der Gerichtshöfe und Tribunåle, wie sie es schon in dem der Kirche und der Universität war. - Auf diese Weise wurde sie in kurzer Zeit unumschränkte Herrscherin, denn sie war das Organ der Theologie, damals der ersten fast einzigen Wissenschaft, und obwohl schon seit dem zwölften Jahrhundert, eine große Anzahl Dichter und Reimer sich des Romanischen bedient hatten, so blieb dies Lettere doch immer nur das Idiom des Volkes, und ohne alle Macht im Staate wie in der Wissenschaft. Erst durch Franz I. kam es wieder zu Ehren; er verbannte das Lateinische aus den Gerichtshöfen, und jet fingen auch die französischen Gelehrten an, sich um ihre Muttersprache zu bekümmern, und für die Bildung derselben Sorge zu tragen. Denn was früher in dieser Hinsicht seit Karl V. am Hofe der französischen Könige (von 1364 — 1515) dafür geschehen war, konnte nicht von großem Einfluße seyn, indem zu schwere Kriege das Land zerrütteten.

Um diese Zeit bereitete sich eine, für ganz Europa entscheidende Epoche vor. Die Entdeckung Amerika's, die Erfindung der Buchdruckerkunst, der Einfall der Türken in Constantinopel, Luther und die Reformation mit ihren ungeAus heueren Folgen, gaben Allem einen neuen Impuls.

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Italien theilte sich diese Bewegung dem Reiche der Franzosen mit. Der Feldzug Karts VIII. hatte schon höchst vortheilhaft auf seine Unterthanen gewirkt, welche von den Italienern noch als Barbaren betrachtet wurden. Die Sprache der Ersteren entlich vom Italienischen neue Wörter und Wendungen, wobei sie jedoch ihre directen Constructionen und die verschiedenen Endungen beibehielt. Unter Franz I. wurde die Verbindung mit Italien noch enger. Zur selben Zeit verbreitete sich die Reformation in Frankreich, und die Anhänger derselben bemühtên sich, um den Lehren des Calvin noch leichteren und zugleich festeren Eingang zu verschaffen, die Nationalsprache mit Gewandtheit zu reden, mit Grazie und Reinheit zu schrei ben. Das von Calvin 1536, Franz I. dedicirte Werk, L'Institution de la Religion Chrétienne, ist das erste bedeutende Denkmal französischer Prosa. Sprache und Styl waren damals noch sehr naiv, und Marot (ein bekannter französischer Dichter, Kammerdiener Franz I., gefeiert zu seiner Zeit, geb. zu Cahors 1495 † 1545) ist bei Weitem nicht der naivste Schriftsteller, obwohl er den Ruhm davon trägt. Er wußte die Sprache zu vervollkommnen und sie mit Leichtigkeit zu behandeln, doch fehlt es ihm an Adel und Kraft. Ronsard bemühte sich in seinen Poesien diese zu ersetzen, aber er entstellte sie, und seine Werke bedurften schon für seine Zeitgenossen eines Commentars. Weit mehr thaten Amyot durch seine Uebersetzungen der Alten, und Montaigne durch seine eigenen Arbeiten für dieselbe. Vorzüglich war es der Lettere, welcher, indem er sich strengen logischen und grammatischen Regeln unterwarf, doch dabei lebhafte und edle Wendungen, neue, wohlklingende und glückliche Ausdrücke und Wortbildungen einführte. - Nach ihm begann man das Bedürfniß fester Regeln lebhaft zu fühlen; die gewiegtesten Schriftsteller wandten ihren ganzen Fleiß darauf; vorzüglich waren es Malherbe für die Poesie, Balzac und Descartes für die Prosa, welche diesem Bestreben einen gewaltigen Schwung gaben. Die Umwälzung, welche sie in der Sprache veranstalteten, war

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