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den im Schatten; izt flieht der Schatte, und läfst ihn im Sonnen-Glanz'; sieh, wie er durch's Thal hin über die blumichten Wiesen läuft,

Wie schimmert dort, Daphne! rief Damon, wie schimmert dort der Bogen der Iris, von einem glänzenden Hügel zum andern ausgespannt ! AmRüken das graue Gewölk, verkündigt die freundliche Göttin von ihrem Bogen der Gegend die Ruhe, und lächelt durch's unbeschädigte Thal hin.

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Daphne antwortete, mit zartem Arm' ihn umschlingend: Sieh, die Zephir' kommen zurük, und spielen froher mit den Bludie verjüngt mit den hell blizenden Regen-Tropfen prangen, und die bunten Schmetterlinge und die beflügelten Würmchen fliegen wieder froher im SonnenSchein', und der nahe Teich-wie die genezten Büsche und die Weyden zitternd um ihn her glänzen! sieh, er empfängt wieder ruhig das Bild des hellen Himmels und der Bäume umher.

DAMON.

Umarme mich, Daphne! umarme mich! O was für Freude durchströmt mich! wie herrlich ist alles um uns her! welche uner

schöpfliche Quelle von Entzüken! Von der belebenden Sonne bis zur kleinesten Pflanze sind alles Wunder! O wie reifst das Entzüken mich hin! Wenn ich vom hohen Hügel die weit ausgebreitete Gegend übersehe, oder, wenn ich, in's Gras hingestrekt, die manichfaltigen Blumen und Kräuter betrachte und ihre kleinen Bewohner; oder wenn ich in nächtlichen Stunden den ge. stirnten Himmel, wenn ich den Wechsel der Jahrs-Zeiten, oder den Wachsthum der unzählbaren Gewächse- wenn ich die Wunder betrachte, dann schwellt mir die Brust, Gedanken drängen sich dann auf; ich kann sie nicht entwikeln; dann wein' ich, und sinke hin, und stammle mein Erstaunen dem, der die Erde schuf. O Daphne! nichts gleicht dem Entzüken, es sey denn das Entzüken, von dir geliebt zu seyn.

DAPHNE.

Ach Damon! Auch mich, auch mich entzüken die Wunder! O lafs uns in zärtlicher Umarmung den kommenden Morgen, den Glanz des Abend-Roths und den sanften Schimmer des Mondes, lafs uns die Wunder betrachten, und an die bebende

Brust uns drüken, und unser Erstaunen stammeln! O welch unaussprechliche Freude, wenn diefs Entzüken zu dem Entzüken der zärtlichsten Liebe sich mischet!

DAMON, PHILLIS.

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DAMON.

Izr hab' ich sechzehn Frühlinge gesehen; doch liebste Phillis! noch keiner war so schön wie der; weissest du warum?

hüt' izt neben dir die Heerde.

PHILLIS.

- Ich

Und ich, ich hab'izt dreyzehn Frühlinge gesehn. Ach liebster Damon! keiner, nein, keiner war für mich so schön wie der; weissest du warum?--- Izt drükte sie ihn seufzend an die Brust.

DAMON..

Sieh, Phillis! wie der dichte Busch bey dieser Schleusse schattigt sich wölbt! höre, wie die Quelle rauschet! dort wollen wir in's hohe Gras uns legen, und

PHILLIS.

Ja, lieber Damon ! denn bey dir nur bin ich froh. Sieh her, mein Busen bebt voll Freude; denn - denk einmal, fünf lange Stunden hab' ich dich nicht gesehn.

DAMON.

Hier, liebe Phillis! hier seze dich im Klee. O könnt' ich immer dich lächeln sehn, und deine Augen! --- Nein, sieh mich nicht so an, sprach er, und drükte sanft des Mädchens Augen zu. Glaube, wenn dein Blik so lächelnd mir in's Auge sieht, ich weiss nicht, wie mir dann geschieht, ich zittere, ich seufze dann, und meine Worte stoken.

PHILLIS.

Nimm, Damon! nimm die Hand von meinen Augen; denn, wenn du meine Hand in die deine drükest, dann geht's mir eben so. Wie fährt's durch mich! ich weifs nicht, was es ist! Wie pochet dann mein Herz!

DAMON.

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...

Sieh, Phillis, sieh, was ist dort auf dem Baum'? Zwo Tauben.. Sieh - sieh, wie sie freundlich sich mit den Flügelns chlagen; höre, wie sie girren. Izt, izt - sie piken sich den bunten Hals, und izt den kleinen Kopf und um die kleinen Augen. Komm, Phillis! komm, wir wollen mit den Armen uns auch umschlagen, wie sie mit den Flügeln. Reiche deinen Hals mir her und deine Augen, dass ich dich schnäbeln kann...

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