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kleinsten Verzierung, wie schön! Die reinesten Freuden misset der, der nachlässig deine Schönheiten vorüber geht, dessen Gemüth, durch tobende Leidenschaften und falscheFreuden verderbt,der reinesten Freuden unfähig ist. Selig ist der, dessen Seele, durch keine trübe Gedanken verfinstert, durch keine Vorwürfe verfolgt, jeden Eindruk deiner Schönheiten empfindt; wo andere mit ekler Unempfindlichkeit vorübergehn, da lächeln manichfaltige Freuden um ihn her; ihm schmükt sich die ganze schöne Natur; alle seine Sinnen finden immer unendliche Quellen von Freude, auf jedem Fufs-Steig, wo er wandelt, in dem Schatten, in dem er ruhet; sanfte Entzükungen sprudeln aus jeder Quelle, düften aus jeder Blume ihm zu, ertönen und lispeln ihm aus jedem Gebüsche. Kein Ekel verderbt ihm die immer neuen Freuden, die die Schönheiten der Natur in End-loser Manichfaltigkeit ihm anbieten, auch in der kleinsten Verzierung unendlich manichfaltig und schön, jedes zum besten End-Zwek in allen seinen Verhältnissen schön und gut. Selig! o selig, wer aus diesen unerschöpflichen Quellen seine unschuldigen

Vergnügen schöpft! heiter ist sein Gemü the, der schönste Frühlings-Tag, sanft und rein jede seiner Empfindungen, wie die Zephir', die mit Blumen-Gerüchen ihn umschweben.

DER WUNSCH.

DÜRFT' ich vom Schiksal die Erfüllung meines einigen Wunsches hoffen; denn sonst sind meine Wünsche Träume, ich wache auf, und weifs nicht, dafs ich geträumt habe, es sey denn ein Wunsch für andre Glük; dürft' ich vom Schiksal dieses hotfen, dann wünscht' ich mir nicht Überflufs, auch nicht über Brüder zu herrschen, nicht dafs entfernte Länder meinen Namen nennen. O könnt' ich unbekannt und still, vom Getümmel der Stadt, wo dem Redlichen unausweichliche Fall-Strike gewebt sind, wo Sitten und Verhältnisse tausend Thorheiten adeln, könnt' ich in einsamer Gegend mein Leben ruhig wandeln, im kleinen Land-Haus, beym ländlichen Garten, unbeneidet, unbemerkt!

fern

Im grünen Schatten wölbender NufsBäume stühnde dann mein einsames Haus, vor dessen Fenstern kühle Winde und Schatten, und sanfte Ruhe unter dem grünen Gewölbe der Bäume wohnen; vor dem

friedlichen Eingang einen kleinen Plaz eingezäunt, in dem eine kühle Brunn-Quelle unter dem Trauben-Geländer rauschet, an deren abfliessendem Wasser die Ente mit ihren Jungen spielte, oder die sanften Tauben vom beschatteten Dach herunter flögen. und nikend imGrase wandelten, indefs dass der majestätische Hahn seine gluchzenden Hennen im Hof umher führt; sie würden dann auf mein bekanntes Loken vorbey flattern ans Fenster, und mit schmeichelndem Gewimmel Speise von ihrem Herrn fodern.

Auf den nahen Schatten-reichen Bäumen würden die Vögel in ungestörter Freyheit wohnen, und von einem Baum zum andern nachbarlich sich zurufen und singen. In der einen Eke des kleinen Hofes sollen dann die geflochtenen Hütten der Bienen stehn; denn ihr nüzlicher Staat ist ein liebliches Schauspiel. Gerne würden sie in meinem Anger wohnen, wenn wahr ist, was der Land-Mann sagt, dass sie nur da wohnen, wo Fried' und Ruhe in der Wirthschaft herrschet. Hinten am Hause geraumer Garten, wo einfältige Kunst den angenehmen Phantasien der Natur mit gehorsamer

sey mein

Hülfe beysteht, nicht aufrührisch sie zum dienstbaren Stoff sich machet, in groteske Bilder sie zu schaffen. Wände von NufsStrauch umzäunen ihn, und in jeder Eke steht eine grüne Hütte von wilden Rosinen; dahin würd' ich oft den Stralen der Sonn' entweichen, oder sehen, wie der braune Gärtner die Beeten umgräbt, um schmakhafte Garten-Gewächse zu säen; oft würd ich die Schaufel aus der Hand ihm nehmen, durch seinen Fleiss zur Arbeit gelokt, um selbst umzugraben, indefs dass er neben mir stühnde, der wenigern Kräfte lächelnd; oder ich hülf' ihm die flatternden Gewächse an Stäben aufbinden, oder der RosenStauden warten, und der zerstreuten Nelken und Lilien.

Aussen am Garten müfst' ein klarer Bach meine Gras-reiche Wiese durchschlängeln; er schlängelte sich dann durch den schattichten Hain fruchtbarer Bäume, von jungen zarten Stämmen durchmischet, die mein sorgsamer Fleifs selbst bewachete. Ich würd' ihn in der Mitte zu einem kleinen Teich sich sammeln lassen, und in des Teiches Mitte baut' ich eine Laube auf eine kleine aufgeworfene Insel; zöge sich dann

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