voll Ehr-Furcht küssen. Da belohnt' ich den Dorn-Busch: ich berührt' ihn mit meinem Stab, und hiefs Blumen wachsen, so lieblich roth als des Mädchens Wangen, da es sich schämte; da wuchsen die Rosen. : Pan lehnt sich auf das moosichte Polster, und legt aufmerksam sein Haupt, mitTannReisern bekränzt, auf den unterstüzenden Arm. Du warst glüklicher, Bacchus! als ich da ich die Sirinx verfolgte, da hast du mich heftig verwundet, so sagt er zum Amor, der izt des Streiches noch lachet; sie ward in Rohre verwandelt; dann sieht er traurig nach der siebenröhrichten Pfeife, dann nach dem Becher, und trinket den Gram weit von sich. Auch Amor erzehlt seine Siege, und wie er die Spröden gebändigt. Ach! wie entzükt werde ich seyn, braunes Mädchen! wenn er einst von dir ein SiegesLied singt! AN DEN WASSER-FALL. Ist das der Ort, wo sonst Entzüken Im sanften Schatten auf mich kam? Bist du es, Fels! wo aus den Sträuchen Die Quelle hoch herunter stürzt? Da wo sonst deine klare Quelle Auf Schaum und Moos sich stäubend stürzt, Da blinkt von Eis izt eine Säule Wie öd, wie nakt sind die Gesträuche, Dafs schnell-verschwundne Sonnen-Stralen Auf Wellen, Schaum und weichem Moos, Wie Lichter, durch den Schatten blizten; Wie öd, wie nakt hängt ihr herab! Doch bald, bald kömmt derFrühling wieder, O dann nimm mich in deine Schatten, Dann kömmt vom Thal und von den Hügeln, Und könnt' ich Könige beneiden, Und wenn in deinem kühlen Schatten Das noch mit Unschuld-voller Freude Was blendt mein zweifelnd Aug'? Welch zitterndes, welch helles Licht Ein weils- und rother Feder-Busch Dein braunes Haar fliefst aus dem Helm, Ein Harn'sch dekt deinen schlanken Leib O böser Harn'sch! izt seh' ich nicht, * Als Kaiser Albrecht Zürich belagerte, haben die Weiber und Töchter dieser Stadt Harni sche angezogen, und ganz bewaffnet sich unter die Männer gemischet; der Kaiser erschrak über dieZahl-reiche Armee, und zog von der Stadt ab. Doch froh ! ich seh' dein rundes Knie, Den sonst dem Aug' ein langes Kleid Dem Engel, der das Paradies Vordem bewachet hat, Dem gleichest du, mein schönstes Kind! In dieser blanken Tracht. Er drohte nur dem bösen Feind, Des frechen Feindes scharfer Pfeil Zisch' über dir vorbey; Dich treffe nur der sanfte Pfeil Vom kleinen Liebes-Gott. |