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DRITTES BUC H.

Inhalt des dritten Buches.

Lob des Epikurus, v. 1-29. Inhalt dieses Gesanges. Die Natur des denkenden und empfindenden Prinzips. Zweck der Untersuchung: Vertreibung der Furcht vor dem Tode, v. 30-39. Todesfurcht ist allgemeine Plage der Menschen; so wenig sie cs selbst gestchen, v. 40-57. Sie ist die Quelle aller Laster and Schandthaten, v. 58-92. Die Seele ist ein Theil des Menschen, wie Hand und Fuls, u. s. f. v. 93-104. Bcsteht nicht in der Harmonie aller Theile, welches bewiesen wird: 1) aus der oftmaligen Gesundheit und Heiterkeit der Scele hei körperlichen Leiden; 2) aus der fortdauernden Wirksamkeit der Seele im Schlafe, v. 105-115. Gründe des Dichters

für seine Behauptung. 1) Das Prinzip des Lebens ist noch bey verstümmelten Gliedern. 2) Der Mensch stirbt, wann ihm Wärme und Athem entgeht, v. 116-128.

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Unterschied des Geistes (der Denkkraft) und der Seele (des lebenden Wesens.) Beide sind innigst verbunden. Der Geist wohnet in der Brust; die Seele ist im ganzen Körper vertheilt, und wird vom Geiste regiert. Seele und Körper sind gefühllos, v. 129-175. den und sehr feinen Stoffen, 176-180.

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Der Geist allein denkt und empfindet; Beide sind matericl; bestehen aus runDieses wird bewiesen: 1) aus der Schnel

ligkeit der Gedanken, v. 181-205. 2) aus der Erfahrung, dass eiu todter Körper an Gewicht nichts verliert, v. 206–275. Die Feinheit des Stoffes berechtigt noch nicht, sie für einfach zu halten. Das Materielle der Seele ist Wärme, Luft, Wind, und eine vierte namenlose Substanz. Dieser namenlose Theil ist das Prinzip der Empfindung, v. 226-252. Nähere Bestimmung, v. 253-282. Erklärung der Temperamente und des Naturels bei Menschen und Thieren, v. 283-317. Genaue Verbindung der Seele und des Körpers, v. 318 - 352. Die Augen sind nicht Fenster der Seele, v. 353-363. Demokritus Meinung von der harmonischen Anzahl der Körper und Seelenstoffe wird widerlegt, v. 364-388. Der Geist herrscht über die Secle, v. 589409. Geist und Seele sind sterblich, entstehen und vergehen, v. 410-417. Eine Anzahl von Beweisen, v. 418-434. Resultat aller dieser Gründe. Mit dem Tode ist

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alles aus, v. 435-846.

Weitere Ausführung dieser Gründe. 1) Fortdauer der Seele

würde uns bei veränderter Persönlichkeit nichts helfen, v. 847-874. 2) Klage über den Tod ist Folge der Unwissenheit und verkehrter Begriffe, v. 875-890. Es ist ein eingebildeter Verlust, den wir durch den Tod leiden. Der Tod selbst ist kein Uebel v. 891-935. Bestätigung dieser Sätze durch den Mund der Natur. Die Vorstellungen vou den Strafen in der Unterwelt sind aus diesem Leben entlehnt, v. 936-982. Erklärung der Fabel vom Tantalus. Vom Tityos. Vom Sisyphus. Von den Danaiden. Vom Cerberus, v. 983-1029. Trost gegen den Tod aus der Geschichte, die da lehrt, dass alles vergänglich sey, v. 1030–1051. Mangel richtiger Vorstellungen vom Tode ist die Quelle vieles Elendes und vieler Unruhe im Leben, v. 1052-1082. Webertriebene Begierde zum Leben ist thöricht, weil wir es 1) doch einmal verlieren müssen. 2) weil ein längeres Leben keine neue Freuden gewährt. 3) weil unsere Wünsche bei dem längsten Leben nie befriediget werden. 4) die Zeit des ewigen Todes doch dadurch nicht verkürzet wird, v. 1083-1101.

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O! Tenebris tantis tam clarum extollere lumen
Qui primus potuisti, inlustrans conmoda vitae,

Te sequor, o Graiae gentis decus! inque tuis nunc
Ficta pedum pono pressis vestigia signis;

5 Non ita certandi cupidus, quam propter amorem,
Quod te imitare aveo. Quid enim contendat hirondo.
Cycnis? aut quid nam tremulis facere artubus haedei
Consimile in cursu possint, et fortis equi vis?

Tu, Pater! es rerum inventor; tu patria nobis 10 Subpeditas praecepta: tuis ex, inclute, chartis, Floriferis ut apes in saltibus omnia limant, Omnia nos itidem depascimur aurea dicta; Aurea, perpetua semper dignissima vita.

Nam, simul ac ratio tua coepit vociferari

15 Naturam rerum, divina mente coortam,
Diffugiunt animi terrores; moenia mundi
Discedunt, totum video per inane geri res:
Adparet divôm numen, sedesque quietae;

Quas neque concutiunt ventei, nec nubila nimbis

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L

Der du zuerst aus Dunkel und Nacht die leuchtende Fackel
Konntest erheben, damit aufhellend des Lebens Geschenke;
Dir nur folg' ich, o Zierde der Grajen! und setze den Fusstritt
Ein in die Spuren, die du mit deinem Fufse bezeichnet.
Nicht wetteifernd mit dir, nein, nur aus Liebe, dich suchend
Nachzuahmen. Wie soll mit dem Schwan wettstreiten die Schwalbe?
Oder das Böckchen mit schwankendem Knie im Lauf mit dem Rennpferd?
Du, o Vater, du bist Erfinder der Dinge; du reichst uns
Deine Lehren als Kindern: Aus deinen Schriften, du Edler,
Saugen wir, wie die Bienen, die jegliche Blüte bekosten

Auf der beblümeten Au', die goldenen Sprüche der Wahrheit;
Goldene Sprüche, werth der unvergänglichen Dauer.

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Denn sobald dein erhabener Geist der Dinge Natur uns
Laut zu verkünden begann in Worten göttlicher Weisheit,
Flohen dahin die Schrecken der Seele; die Schranken des Weltbau's
Weichen zurück; ich seh' im Leeren entstehen die Dinge:

Mir erscheinet der Götter Hoheit, die ruhigen Sitze,

Die nicht erschüttert der Wind, und die feuchten Wolken mit Regen

Lucret. I.

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