Ueber Göthe's Charakter: ein Versuch. Ankündigungsschrift zu den Mittwochs und Donnerstags den 30. und 31. März auf dem Königl. Friedrich Wilhelms-Gymnasuim zu haltenden SchulfeierlichkeitenGedruckt bei G. Reimer, 1831 - 26 sider |
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abermals angedeutet Anschauung Antonio aufsen gesammelten Baukunst Beschauers bewufst Bewufstseyn Bild Bildung Bildungsstufe charakterloses dafs der Dichter dargestellt Daseyns daſs Dissonanz eben edler Empfindung erkannt erkennen Erkenntnifs Erscheinung erst erzeugt Faust festen Boden Freund fühlt Ganzen Gedichte Gefahr Gefühl Gegenstand Geistes Geistiges Gesetze Gestalten gleichsam Göthe Göthischen Dichtungen Göthischen Poesie Gottheit Götz von Berlichingen grofsen harmonische Heimath heit hervorgehende Harmonie Herz höhern Humanität Ideal des Mannes indem Innern innersten Natur Iphigenie Irrthum Jüngling könnte Kräfte Kunstwerk läfst lassen Laune des Verliebten Leben Leidenschaft Leonore Leser Liebe Loos Menschen Menschheit menschlichen Seele Mephistopheles Mignons mufs Neigung Persönlichkeit Platonischen poetische Priesterinn Prolog Proteus Raup Resultat schaut scheint Schiller Schriften sehen Sehnsucht seyn sichtbar sieht Sinnlichkeit sofern Sophiste Standpunct des Dichters Stanford University Strafsburg Stre Streben strebenden Sündenfall Tasso Tendenz der Göthischen Thätigkeit Theil unserer Urtheil Vernunft Verstand Versuch wahre Welt Werke Werther Wesen wieder Wilhelm Meister Wirklichkeit Wissenschaft wohl Wort Zweck
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Side 8 - Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält in derber Liebeslust Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust Zu den Gefilden hoher Ahnen.
Side 1 - Und so begann diejenige Richtung, von der ich mein ganzes Leben über nicht abweichen konnte, nämlich dasjenige, was mich erfreute oder quälte, oder sonst beschäftigte, in ein Bild, ein Gedicht zu verwandeln und darüber mit mir selbst abzuschließen, um sowohl meine Begriffe von den äußeren Dingen zu berichtigen, als mich im Innern deshalb zu beruhigen.
Side 15 - Worten nachzujagen? Ja, Eure Reden, die so blinkend sind, In denen Ihr der Menschheit Schnitzel kräuselt, Sind unerquicklich wie der Nebelwind, Der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!
Side 7 - Teilung und Trennung zu einem Ganzen strebten, wo Ihre Natur gleichsam mit sich selbst zerfallen war und sich durch Kunst und Wissenschaft wieder herzustellen suchte.
Side 14 - Verachte nur Vernunft und Wissenschaft, Des Menschen allerhöchste Kraft ... So hab
Side 24 - Ein edler Mensch kann einem engen Kreise Nicht seine Bildung danken. Vaterland Und Welt muß auf ihn wirken. Ruhm und Tadel Muß er ertragen lernen. Sich und andre Wird er gezwungen recht zu kennen. Ihn Wiegt nicht die Einsamkeit mehr schmeichelnd ein. Es will der Feind — es darf der Freund nicht schonen; Dann übt der Jüngling streitend seine Kräfte, Fühlt, was er ist, und fühlt sich bald ein Mann.
Side 18 - Und steh' beschämt, wenn du bekennen mußt : Ein guter Mensch in seinem dunkeln Drange Ist sich des rechten Weges wohl bewußt.
Side 16 - Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen, Er liebt sich bald die unbedingte Ruh'; Drum geb' ich gern ihm den Gesellen zu, Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.
Side 10 - Kannst du sagen: Das ist! da alles vorübergeht? da alles mit der Wetterschnelle vorüberrollt, so selten die ganze Kraft seines Daseins ausdauert, ach! in den Strom fortgerissen, untergetaucht und an Felsen zerschmettert wird?
Side 7 - Gestaltsverhältnis zusammenstimmen; denn eine Empfindung schuf sie zum charakteristischen Ganzen. Diese charakteristische Kunst ist nun die einzige wahre. Wenn sie aus inniger, einiger, eigner, selbständiger Empfindung um sich wirkt, unbekümmert, ja unwissend alles Fremden, da mag sie aus rauher Wildheit oder aus gebildeter Empfindsamkeit geboren werden, sie ist ganz und lebendig.