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untergebenen Mahmud Tordai nach Turfan. Alles dieses ist dem Berichte des Oberfeldherrn von Ning-Yuan, Yo-Tshung-Ki, vom 9. Jahre YungTshing (1731) eingefügt, der besagt, der türkische Ueberläufer aus dem Lager der Aufständischen (tsei » Diebe«) Lan-Shing-Tshi habe mitgeteilt, dass Leute aus dem Hause des Galdan Dzeren und aus dem von ihm befehligten Stamme nach Xarashar geschickt seien, dort zu wohnen, welches also selbstredend zum Dsungaren-Gebiete gehöre. Im 10. Monat des 22. Jahres Khien-Lung (1757), als der Unterstaatssecretär (shi-lang) des Schatzamtes (hu-pu), Herzog A-li-khun, die Shara und die Maghus ausrottete, entwichen die Aufständischen nach Kutshe zu, fällten Bäume, zündeten Feuer an und versperrten die Wege durch das Gebirge. Als darauf der mittlere Weg genommen und die Berge durchsucht wurden, gelangte man auf einem Seitenwege nach Tabun-Shong/or-namgha (Tha-pön-shun-ho'r-na-mu-ka, mongolisch »Fünf-Falken-Sumpf«?), wo man ihrer eine Anzahl von mehr als 200 Mann gefangen nahm. Im Jahre 1759 wurde ein Landesverweser (pan-shi) angestellt neben einer Besatzung von 295 Reitern und 302 anzusiedelnden (thun-thien) Soldaten vom grünen Banner von Shàn-Si und Kan-Su. Als deren West-Grenze wurde das nördlich von Kutshe (!!) belegene Xan-Tengri-Gebirge bestimmt. Ueber 100 li östlich vom Gebirge (also dem kurz vorhergegangenen Xan-Tengrishan, da auf dieses shan gleich folgt shan tung »vom Gebirge östlich«) ist nach unserem Verfasser eine Gegend Namens Alar, wo über hundert lebendige Quellen sich vereinigen und, ostwärts fliessend, den grossen Yulduz-Fluss bilden. Alar ist eine so genaue Wiedergabe des mongolischen aral » Insel, wie man es von chinesischen Büchern über Erdkunde nur erwarten kann; dass yulduz »Stern« bedeutet, ist bekannt, das westtürkische Wort ist ildiz, yildiz, osttürkisch ist nach Zenker yoldyz, nach Shaw yüldüz. »Aral« mag sich wohl auf die von fast allen Seiten von Wasser umgebene Lage beziehen (die chinesischen Karten lassen den grossen Yüldüz ein gewaltiges Werder von über 400 li Länge bilden); den Vergleich mit »>Sternen<< sah Przewalski, der den kleinen Yulduz bereiste, in der hohen Lage und den vorzüglichen Weiden, unser Verfasser in den Quellen (wobei er augenscheinlich an den ganzen Sternenhimmel und die grosse Anzahl der Quellen dachte, deren Wasser von allen Seiten hervorleuchtet). Die Lage der Quelle des grossen Yüldüz-Flusses soll sein: 42° 45′ N. B., 34° 30' W. L. von Peking. Die Gegend war der Weideplatz des Dzhoriktu 1) Xan der Turghuten. Eine Anmerkung belehrt

1) dzhorik, zorik „Vorsatz, Wille, Mut," zoriktu „mutig“. Ueber das neuere Schicksal der turghutischen Bevölkerung des Yüldüz sagt Przewalski, dass die vor 11 Jahren dort ungefähr 10 000 „Kibitken“ zählenden Turguten, von den Dunganen ausgeplündert, teils in die Umgegend von Xarashar, teils an den Ili gezogen seien.

uns, dass diese den dritten Stamm unter den vier Wei-la-thö (Oirat, Kalmücken, Ölet) bilden. [Letztere waren die Xoshot, die Dsungaren (dseün-ghar linke Hand, was bald den Norden, bald den Osten bedeutet), die Dürbet (Turbot, Durbot; auch, nach Uspenski, Dshoros genannt) und die Turghut.] Nach Uspenski's »Strana Kuke-Nor ili Tsing-Xai s pribawleniem kratkoi istorii Oiratow i Mongolow<< (Zapiski

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po otdjeleniju etnografii, St. Petersburg 1880), wurden die Turghuten zur Zeit ihrer Auswanderung nach Russland in der Aufzählung der »vier Oirat< durch die Xoit ersetzt. Letztere gehörten erst zu den Turboten (als deren Stammesangehörige sie noch auf der Karte des I-thung-yü-thu nördlich von Kobdo erwähnt sind, während ihr südliches Banner südöstlich vom Küke-Nur selbständig erscheint). Im 36. Jahre Khien-Lung (1771, im Jahre der Unterwerfung der Dsungaren) kehrte nach unserem Verfasser Ubashi, der Fürst (Xan) der »alten« Turghut mit dem Taidschi der neuen Turghut Sheleng von dem auf russischem Gebiete belegenen Edzil-Flusse zurück (Edzil = Etil = Wolga, wie der Irtisch auch im Mongolischen Ertshish heisst). Der Name des ersten mit der Würde eines Xan's der »alten« Turghut belehnten Fürsten war Unaun Sudzhuktu. Die verbundenen Stämme bilden 10 dzhasak oder »Verwaltungen<< in 4 lu (chinesisch Weg«), die ihren Namen nach den Himmelsgegenden führen. Zu dem hier in Betracht kommenden Nan-lu oder südlichen Kreise gehören die 4 Banner des Dzhoriktu Xan, des beisze Bayartu, des Herzogs (kung) von Fu-Kwo (»Reiches-Hülfe), und das eines taiddhi ersten Ranges, welche alle ihre Weideplätze im grossen Yüldüz hatten. Die 3 Banner des Pei-lu oder nördlichen Kreises: nämlich das des Prinzen ersten Ranges (thsin-wang, eigentlich » Prinzen der Verwandtschaft, d. h. Kaiser's Brüder«) Buyantu, das eines taidshi erster Stufe mit dem Range eines Herzogs und das des Fu-Kwo-kung (s. oben), haben ihre Weideplätze am Xobok(-Flusse) und Sali (Sary-Gebirge) im Lande Tarbaghatai (nach dem I-thung-yü-thu Quelle des Xobok am Sa-li-shan etwa 47° 10' N. B., 30° 33' 20" W. L., die drei Banner der Turghut des Pei-Lu etwa 163 li südöstlich von da nach der Karte gemessen, etwa 100 li nördlich von einem Weideplatze der Kasaken oder sogenannten Kirgisen). Die 2 Banner des Tung-lu oder östlichen Kreises: nämlich das des kün-wang oder Prinzen zweiten Ranges (eigentlich: Sohnes eines thsin-wang) Bishighultu und das des beisze Itegel, haben ihren Weideplatz am Dzirghalang-Flusse, westlich von Kurkara-Ussu. Das eine Banner des Si-lu oder westlichen Kreises stand unter dem Beile von Dzirghalang und weidete am Tsing-ho oder >>Krystall-Flusse< (einem Zuflusse des See's Boro-Tala). Der Stifter des Stammes der >neuen<< Turghuten war der »schwarze « Setkiltü. Der Stamm besteht

aus den 2 Bannern des kün-wang Biliktu vom linken und des beisze Utshalaltu vom rechten Flügel und weidet am Altai-Gebirge in der Landschaft Kobdo (nach dem I-thung-yü-thu genauer in der südlichsten Krümmung des Wu-lung-pu-ho oder Uljungur, eines Zuflusses des KyzylBash-Sees, ungefähr auf dem 46° N. B.).

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Der Verfasser verfolgt nun den Lauf des grossen Yüldüz-Flusses und sagt, dass der Fluss nach Osten fliesse, und dass der Törme-XadaBulak von Süden her in ihn münde. Nach der Anmerkung bedeutet törme (terme) im Dsungarischen das von den Mongolen von allen Seiten eingehüllte Holzgestell, welches auf Mongolisch zana heisst (xada ist >Felsen, bulak >>Quelle«); zana bedeutet nach Schmidt's Wörterbuch : › Wand, Umzäunung, die Gatterwand einer Filzhütte«, das I-thung-yü-thu hat Thö-li-mu-ya-ta-shui. Weiter östlich mündet der Bulan-Bulak (warme Quelle im Dsungarischen nach der Anmerkung, vielleicht bülen, da es sonst büliyen im Ostmongolischen ist, wie auch das I-thungyü-thu Pu-lien pu-la-kho Büliyen-Bulak hat) von Süden. Weiter östlich vereinigt sich der Fluss mit dem kleinen Yüldüz-Flusse. Letzterer entspringt nach unserem Verfasser nördlich von Altaninkesün1) auf 43° 10′ N. B. und 31° 30′ W. L., gegen die Petermann'sche Karte zu Przewalskis Reise über 26 Minuten zu weit nördlich und etwa 1° 17′ zu weit westlich, während das I-thung-yü-thu beinah genau die richtige Lage hat. Die Gegend, wo die Quelle sich befindet, war nach dem Si-yü-shui-tao-ki der Weideplatz der Xoshot, während das I-thung-yü-thu etwa 50-60 li geraden Abstandes stromabwärts von der Quelle erst die vier Banner der Turghut des Nan-Lu und von diesen wieder beinahe 70 li weiter stromabwärts nach Westen erst die drei Banner der Xoshot anzeigt. Die letzteren sind nach der Anmerkung die vierte Abteilung der vier Oirat (Wei-la-thö s. o.). Der Urahn war Ak-Sakaltai Noyan, ein Nachkomme eines Bordzhigit, welcher nach der Zeit der MongolenHerrschaft (über China) lebte, und von Ak-Sakaltai's Geschlecht weidete ein Teil an der Wolga, kehrte aber mit den Turghuten zurück. der Herrschaft über den Stamm belehnt wurde Batu Setkiltä, und der verbündeten dzhasak waren vier, nämlich der des Tusietu Beile, der des Amurlingghoi Beisze, und die zwei eines taidshi ersten Ranges. Von diesen vier Bannern waren aber nur drei geblieben, seit im Jahre 1797 (Kia-khing, 2. Jahr) mit dem Beile Tengteke dessen Geschlecht ausstarb.

Mit

Der Kleine Yüldüz-Fluss fliesst nach dem Si-yü-shui-tao-ki aus zehn hervorsickernden Quellen als dünner Streifen nördlich am Olan-Passe vorbei und nimmt vier Zuflüsse von Norden auf. Weder die Karte des

1) Altan ingesün ula könnte etwa „Gebirge der goldenen Kamelstuten" sein.

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Si-yü-shui-tao-ki (die achte und letzte der je zwei Seiten umfassenden Karten am Schlusse des zweiten Heftes, welche sich alle auf das LobNoor-Becken beziehn), noch die des I-thung-yü-thu geben dem Kleinen Yüldüz-Flusse südliche Zuflüsse, obwohl Przewalski deren eine ziemliche Anzahl überschritt; der Grund wird sein, dass das Gebirge ziemlich nahe ist und die Zuflüsse einen nur kurzen Lauf haben. Auf der Petermann'schen Karte zu Przewalski's Reise folgen einander in der das grosse vom Kleinen Yüldüz-Thal trennenden Kette von Westen nach Osten die vier Joche (daban) Tshulule, Sermin, Yamatu und Gurban (mongolisch »drei<?), und von den südlichen Zuflüssen trägt einer den Namen des Gebirges Yamatu. Auf der Karte des I-thung-yü-thu findet sich ungefähr an der entsprechenden Stelle ein Yamatu- Xabtshil- Wasser (ha-pu-thshi-r zabtshil >>Schlucht«, yaman Steinbock', yamatu das Eigenschaftswort davon), welches sich nach Süden in den nördlichen Arm des Grossen YüldüzFlusses ergiesst, darauf folgt weiter östlich ein Wu-lan-ling-shui (= Ulan dabanu ussu »Wasser des roten Joches «), dessen Quelle neben der Andeutung von Bergen ganz nahe am Laufe des Kleinen Yüldüz-Flusses angemerkt ist; ein Ulan-daban befindet sich auch nach dem I-thung-yüthu westlich vom Narat-Joche, und da das Si-yü-shui-tao-ki das Wort ulan sonst wie das I-thung-yü-thu durch Wu-lan wiederzugeben pflegt, könnte man auf Seiten des letzteren eine Verwechselung vermuten, und vielleicht ist olan »viel gemeint. Andererseits ist wohl zu bezweifeln, ob das Si-yü-shui-tao-ki, welches das Elbek-Gebirge-und das Olan-Joch in einer ununterbrochenen Kette das Thal des Kleinen Yüldüz südlich einsäumen lässt, mit Recht die Quellen der nördlichen Zuflüsse des Grossen Yüldüz alle an eine zweite südlichere Kette versetzt, wogegen der Yamatu-daban und der gleichnamige Zufluss bei Przewalski, sowie der Yamatu-Xabtshil-Fluss des I-thung-yü-thu, das Wu-lan-ling-shui, das Ghurban-aokek-Wasser des letzteren (ghurban nukur des Si-yü-shui-tao-ki) und der Gurban-daban bei Przewalski zu sprechen scheinen. Die vier von Norden (bis zum Elbek-Gebirge) in den Kleinen Yüldüz-Fluss mündenden Zuflüsse sind von unserem Verfasser nicht namhaft gemacht, von den im I-thung-yü-thu angeführten Namen Ying-pu-la-tu shui (= mongolisch Eng bulatu ussu?), Pa-ha-pu-la-tu shui (bagha bulatu ussu), Tsha-ha-su-thai shui (Dzhaghasutai ussu), Ghurban kelte shui (Ghurbau kelteke ussu »Drei-KarauschenWasser<<?) findet sich bei Przewalski wieder der Name Sagasutai gol, sein Bagha Burghasutai oder »kleiner Weidenfluss << lässt auf einen Yeke Burghasutai oder »grossen Weidenfluss« schliessen und scheint eben. obiger Bagha Bulatu (bulaktu »Quellfluss«?) zu sein.

Weiter nach Westen fliesst der Kleine Yüldüz-Fluss nördlich vom Elbek-Gebirge oder -Berge (shan) vorüber, welcher Name, wie auch die

Anmerkung ihn aus dem Dsungarischen erklärt, »reichlich, überflüssig< im Mongolischen bedeutet, sich also wohl auf die fruchtbare Gegend bezieht. Dort mündet von Norden der Uliyasutai oder » Weidenfluss«. Weiter nach Südwesten vereinigt sich der kleine mit dem Grossen YüldüzFlusse. (Nach dem I-thung-yü-thu folgt auf den Ghurban-Kelte-Fluss noch ein Komunaktu-ling shui.) An der Stelle der Mündung münden nach unserem Verfasser zwei Gewässer von Westen her, die an der Ostseite des Wu-shi-kiak-Gebirges herfliessen (nach der Karte vereinigen sich dieselben schon weit oberhalb der Mündung in den Yüldüz-Fluss, I-thung-yü-thu fehlt dieser Zufluss).

im

Die Gegend der Mündung gilt dem Verfasser als genaue Mitte zwischen den Grenzen des Si-yü im Osten und Westen (?); nach Osten könne man nach dem A-la-kuei oder Arzui-Gebirge kommen (dessen Name nach der Anmerkung »gefährlich« im Dsungarischen bedeute), im Westen grenze daran die Quelle des Kunges in Ili (der seinen türkischen Namen vom Schall eines Trittes haben soll).

«

Vor Beilegung der Unruhen der Dsungaren ging man nach unserem Verfasser immer über den Yüldüz, um sich von Hami nach Ili zu begeben. Nach dem Si-thshui-ki-lio »Abriss einer Geschichte der Westmarken << heisst es im Tagebuche der Reise eines unter der Herrschaft Yung-Tshöng (1723-36) zu den Dsungaren geschickten Gesandten (s. u.), er sei von Tsagan-Obotu1) 90 li weit nach dem Kleinen Yüldüz gegangen, wo er ebenen Weg und gutes Wasser und Gras gefunden habe, vom Kleinen Yüldüz nach dem grossen 80 li weit auch bei ebenem Weg und vortrefflichem Wasser und Grase. In beiden Yüldüz ist es nach unserem Verfasser im Winter und im Sommer angenehm; nur im Frühjahr fliegt noch Schnee und Regen und ballt sich, wenn kein Wind weht, zusammen. Zwei Wege sollen aus dem Yüldüz-Thale führen, ein Richteweg vom Grossen Yüldüz nach 60 li nach der Schlucht des Otun-Khur-Gebirges und von da nach 50 li über den Otun-Khur-Ling, der ebene Weg aber vom Grossen Yüldüz nach Süd-Westen (lies: Nord-Osten) über das Joch des Unaghan-daghan oder die Quelle des Kunges-Flusses. Die Anmerkung zu Otun-Khur besagt, dass otun (= odon) auf mongolisch »Stern<2), khur auf Dsungarisch »Schneehaufen« bedeute (odon »Stern<, küre >> Haufen<< bei Schmidt, mongol. Wörterbuch?). Unaghan bedeutet » Füllen«, dagha ein >>zweijähriges Füllen«, das n der Endung wird oft im Mongolischen willkürlich weggelassen; Unaghan-daghanu Daban wäre also ein Füllen-Joch«, welches übrigens nicht zu verwechseln ist mit dem weiter westlich gelegenen Unughut-Daban. Nach dem 4. Hefte (S. 8b) des 1) tsaghan,,weiss", obo „Steinhaufen“ nach der Anmerkung.

2) Vgl. Yüldüz.

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