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er, dass er im Verein mit Yarzashan'), von zwei Seiten vorrückend und angreifend, bis zum Joche des Altan-Xusu gelangt sei. Dort sei Schnee im Ueberflusse, der Weg gefährlich gewesen, so dass er und die kaiserlichen Truppen die Pferde hätten ziehen und 48 Stunden zu Fusse gehen müssen. Daher kenne er, der Feldherr, die Gestaltung des Joches genugsam.

Das Gewässer fliesst nach der Vereinigung der drei Quellen 80 li südwärts, worauf das Wasser vom Shi-ho-tan-ör-Berge (Shigho-tar?) von Nordosten, das Shartalang-Wasser von Osten her mündet. Darauf fliesst es über 70 li in südwestlicher Richtung und westlich von der Feste Xo-sö-lö (sonst kyzyl »rot« (s. auch Sven Hedin: kisil), das I-thungyü-thu hat A-sö-r, aber vielleicht vermöge einer geringen Abweichung in der Schreibung für Ho-sö-r) vorüber, wo der Fluss den Namen Xosölö (Kyzyl) erhält. Das Gebirge bildet mit seinen Schlangen windungen die Grenze zwischen Kutshe, Ili und Xarashar. Jeden Frühling wurden zwei Wachen dort ausgestellt, welche im Herbste wieder eingezogen wurden und Nitsar (Nisâr?)-Ata (pers. nizâr »fein«? türk. ata »Vater«?) und Artung-Hwoshi (Altun-Xoshi vom türkischen altun »Gold<< und dem persischen xoshi >>Schönheit «?) hiessen. Die Lage der ersteren wird als 130 li nordöstlich von der Feste Kyzyl in den Bergen angegeben, die der letzteren als 30 li nordöstlich von Nisâr-Ata; beide lagen auf dem westlichen Ufer (I-thung-yü-thu: etwas seitwärts). Nach über 30 li südlichen Laufes fliesst der Fluss an der Westseite der Höhle der 1000 Buddha's vorbei (Thsien-Fu-tung); am grünen Berge (westlich von dieser Höhle) sollten noch Gold und Serpentin von Buddha bildern (fa-siang) und an der Wand eine Inschrift mit dem Namen · eines Mönches Hwei-lö-kai vorhanden sein. Unter den Felsen hindurch fliesst nun der Kyzyl-Fluss dem Yargan-Flusse zu, der nun den Namen Weikan-Fluss erhält. Auf seinem Westufer ist eine alte zerfallene Stadt von über 2 li Umfang. Die Mündung liegt nach unserem Verfasser 41° 25′ N. B. und 35° 10′ W. L.

1) shan, nicht han oder yan, ist hier die letzte Silbe. Ritter's Jarkha-Khan beruht auf einem Irrtum (vgl. Ritter, Asien, 5. Band, S. 512; Grigorieff's russische Uebersetzung, Anmerkung zu S. 258, wo die sich schon auf Jakinth und Klaproth stützende Berichtigung zu lesen).

2) Dieses chinesische Hohlmass = 1/10 hu = 10 shöng, welches zu verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Zwecken von sehr verschiedenem Umfang gewesen ist, hat von Alters her viel zu Vergleichen dienen müssen. Ein tou ist unter den 28 Mondhäusern (das nan-tou oder „südliche Mass", teilweise unserem Schützen entsprechend), das pei-tou oder „nördliche Mass" ist der grosse Bär, der Gegenstand besonderer göttlicher Verehrung. Die Deichsel ist hier eine Handhabe zum Tragen des Gefässes. Von bekannteren Bergen wird der Thshöng-shan, das Schantung-Vorgebirge. mit einem tou verglichen.

Darauf fliesst der Weikan-Fluss erst östlich, dann nach Süden, zusammen über 40 li weit und westlich am Ting-Ku-Shan (chinesisch >Nagel-Thal-Berg) vorüber. Die Gestalt des Berges ist die eines tou2) das heisst wohl hier eines umgekehrten Troges, oder vielmehr einer abgestumpften Pyramide. Ueber dem Abhange waren fünf steinerne Häuser, über 10 Fuss hoch, über 20 Fuss tief, einige Mal zehn Buddhabilder längs der Wand in den Felsen gehauen, vor denen Kostbarkeiten und wohlriechende Blumen in bunter Mannigfaltigkeit lagen. Nach der Mitte der Höhle zu, südwestlich vom Eingange, befinden sich drei steinerne viereckige Pfeiler von einem Fuss Durchmesser, in welche rund herum Schriftzeichen in (chinesischer) Li - Schrift und Sanskrit eingehauen, aber schon so verwittert sind, dass man nur die Schriftzeichen kien-tshung-ör-nien, »im zweiten Jahre kien-tshung<< (781 n. Chr.) erkennen kann; eine andere Inschrift enthält den Namen eines Mönches. Auf beiden Ufern sind hier die Trümmer alter Städte. Nach dem Shui-King-Tshu, dem Lehrbuche der Gewässer mit Erläuterungen« (wohl der im Swei-Shu dem Kwo-P'o zugewiesenen Ausgabe in drei Teilen), welches das Ši-ši-si-yü-ki anführt, befand sich 40 li nördlich vom Lande Kwei-Tzě in den Bergen ein BuddhaKloster Namens Tsio-Li-Ta-Thsing-Tsing (die letzten drei Silben sind chinesisch und bedeuten: das grosse reine, t'sio-li »Pfau entfernt sich<< ist vielleicht, wie unten tshao-hu-li, Umschreibung desselben Sanskrit-Wortes, welches auch St. Julien nicht zu deuten wagte). Eine Anmerkung besagt hier, dass nach dem Lo-Yang Kia-lan-ki (den »Denkwürdigkeiten der Klöster, aufgezeichnet zu Lo-Yang<< aus dem 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung) 7 li südöstlich von der Stadt Gandhara die Tsio-Li-Pagode stand, welche Kanishka, der König des Landes, habe erbauen lassen; da nun dieses die erste Pagode (fu-thu) der Westlande (Si-yü) sei, und dieses Kloster von Kwei-Tzě mit einem Turm (tha stûpa) gebaut sei, so wurde es danach benannt. (Es scheint demnach, dass t'sio-li, tshao-huli unvollkommene Umschreibungen von chatri sind, einem indischen Ausdruck, der, von éhatra »Schirm«, »Schirmdach< stammend, derartige Gebäude bezeichnet zu haben scheint, zumal da nach Shakespeare's hindustanischem Wörterbuche verzierte Grabdenkmäler damit bezeichnet werden; gegen das sonst gewöhnliche éaitya scheint das liri zu sprechen.)

Auch Kao-Thsi schrieb, dieser Tempel sei in einem blühenden Hain gebaut; es sei ein Beweis der Weisheit des durch einen fallenden Pfirsichast zu Tode geschleppten Prinzen Schao (?). Auch die »Denkwürdigkeiten << (ki, nämlich Si-yü-ki, die »Denkwürdigkeiten der Westlande«, »Mémoires sur les Contrées occidentales« nach St. Julien) des Pien-Ki, des Heraus

gebers des von St. Julien übersetzten Si-yü-ki des Wallfahrers HüanTshuang1), sagen, »dicht an den Bergen und durch das Wasser eines Flusses getrennt, befänden sich über 40 li nördlich von der Stadt des Landes K'ü-tshi zwei Klöster, die beide Tshao-hu-li hiessen und je nach ihrer Lage das östliche und das westliche genannt würden. Der Schmuck der Heiligenbilder gehe beinah über menschliche Kunst hinaus. Mönche und Zöglinge seien sittenstreng und meinten es ernst mit ihrem Fleisse und Eifer.<< Wenn man die Spuren aufsucht, so findet man das eine oder andere noch erhalten, wie unser Verfasser hinzufügt.

Nachdem der Weikan-Fluss vor der Höhle vorbeigeflossen ist, fliesst er 8 li weit nach Süden, worauf er die Berge verlässt und sich in fünf Wasserläufe teilt. Von den zwei östlichen heisst der nördlichere der von Feizabad und bewässert noch Südosten zu das gleichnamige Gut, um dann stehen zu bleiben. Das Gut lag 40 li westlich von Kutshe. Der südliche Arm war der Weikan-Graben und floss südöstlich und an der Nordseite der Güter Humutu'llah, (Humdu'llâh?) Besh-Kelem und Langar2) vorüber, welche 60 li von Kutshe in westlicher Richtung mit kleiner Abweichung nach Norden lagen. Von dort lief er weiter südöstlich und an der Nordseite des Gutes Ibar Bag vorbei (55 li westlich von Kutshe), dann an der Ostseite des Gutes Xotullah (60 li westlich von Kutshe) und an der Westseite des Gutes Karasu (55 li westlich von Kutshe), dann nördlich vom Gute Yengik-Ailyk (55 li westlich von Kutshe mit Abweichung nach Süden), weiter östlich fliessend an der Nordseite des Gutes Tetertshi (70 li südwestlich von Kutshe), dann nördlich vom Gute Kiang-ke (65 li südwestlich von Kutshe), dann nördlich vom Gute Hornas (60 li südwestlich von Kutshe), dann nördlich am Gute Ying-ke-tu-la (50 li südwestlich von Kutshe), dann nach südöstlichem Laufe westlich vom Gute Besh-Bagh («5 Gärten » ?) (30 li SW. von Kutshe), dann südlich vom Gute Tokuz-Toman («Neun Tiefen > ?) (60 li südlich von Kutshe), dann nach dem Gute Langar (100 li südlich von Kutshe), wo die Leitung aufhört.

Der westlichen Leitungen waren drei, und zwar hiess die nördlichste der Graben von Yulduz-Bagi (»Sternen-Garten«), indem sie nach südwestlichem Laufe das gleichnamige Gut bewässerte und dann stehen blieb. Die nächste hiess Graben von Tashlik, floss südwärts, bewässerte das

1) In der Geschichte der Thang werden hintereinander aufgeführt: Hüan-Tshuang Ta-Thang Si-yü-ki 12 küan und Pien-Ki Si-yü-ki 12 küan (Hefte).

2) Die Karte des Si-yü-shui-tao-ki wie die des I-thung-yü-thu weisen diese künstlichen Ableitungen nicht auf, der Haupt-Arm des Weikan-Ho fliesst, wie wir sehen werden, westlich von diesem Humutu'llah, welches letztere Karte übrigens südwestlich vom Kutshe zeigt; ein anderes Gut Langar lag südlich von Kutshe, wie weiter unten zu erwähnen.

genannte Gut (80 li W. von Kutshe) und kam zum Stehen. Die südlichste Leitung hiess der Toksu-Graben, floss südwärts, an der Westseite des Gutes Dzhai (75 li W. von Kutshe) vorüber, dann in südwestlicher Richtung an der Nordseite des Gutes Iki-Ailik (80 li W. von Kutshe mit Abweichung nach Süden), worauf sie in südlicher Richtung bis nach dem Gute Toksu fliesst und stehen bleibt (100 li südwestlich von Kutshe).

Der Verfasser kehrt nun zum eigentlichen Hauptarme des WeikanFlusses zurück. Nach einem südlichen Laufe floss er westlich von dem Gute Hu-mu-shang-la und weiterhin an der Ostseite des Gutes Dzhai und der Westseite des Gutes Xodzha-Tulase (Turasy?) (60 li W. von Kutshe) vorüber. Dort ist nach unserem Verfasser die »Fähre des weissen Rosses<< (Pai-ma-tu) der Geschichte der Thang; nach dieser trat man westlich von An-Si aus dem Passe Shi-Küe-Kuan, setzte über den >> Fluss des weissen Rosses« (tu Pai-Ma-ho) und kam 180 li westlich in die Steinwüste (tsi) von Kü-Pi-Lo, ging an dem «Bitterbrunnen» (k'u tsing) vorüber und erreichte nach 120 li die Stadt Kü-Pi-Lo, nach weiteren 60 li kam man nach der Stadt A-si-yen. Die Steinwüste von Kü-Pi-Lo, ist nach unserem Verfasser die Kyzyl-Wüste (Ho-sö-lö shatso = Kyzyl kum?), die Stadt Kü-Pi-Lo die jetzige Stadt Sairam 1), A-si-yen aber das jetzige Bai.

An der Stelle des Si-yü-ki, der zufolge man von dem fünfjährigen Versammlungsorte, welcher vor dem Westthore von Kü-tshi lag, nach Nordwesten gehn und einen Fluss überschreiten musste, um nach dem Kloster A-shö-li-ni (Açvâlinî?) zu kommen, soll auch nach unserem Verfasser ebenfalls die obengenannte Fähre gemeint sein. Das Kloster war übrigens nach dem Si-yü-ki sehr berühmt, wovon die vorliegenden vom Verfasser daraus angeführten Worte keinen rechten Begriff geben.

Von der angegebenen Stelle floss der Fluss in südlicher Richtung und an der Ostseite des Gutes Tigen vorüber, welches 110 li südwestlich von Kutshe lag. Darauf wandte er sich nach Südosten und floss an der Südseite des Gutes Karashar2) vorbei, welches 80 li südwestlich von Kutshe

1) Nach einer Anmerkung ist der Name A-shö-li-ni Kialan (oder Kialan allein?) im Yüan tshu Thang yen („Erläuterung von Ausdrücken aus der Zeit der Thang mon Yüan“) durch khi-thö „einzig, absonderlich" wiedergegeben. St. Julien konnte kein entsprechendes Sanskrit-Wort finden (umschreibt aber Äçâlinî); ausserdem schien ihm die weibliche Endung î nicht mit kialan (= [söng-] kia-lan = [san]gârâm[a]) „Kloster“ zu stimmen, im Verzeichnisse setzte er daher dharma-çâlâ („Herberge des Glaubens") an die Stelle. Khi-thö könnte übrigens an das mongolische kiit „Kloster“ erinnern, bei açvâlinî schwebt mir açva und das „weisse Ross" vor. (Vergleiche auch weiter unten Khi tha-thö, Kitat.) 2) Karashar, eigentlich Kara-shehr, schwarze Stadt" von dem türkischen kara „schwarz und dem persischen shehr „Stadt“. Die Stadt Xarashar (nördlich vom Bagratsch-See) hat die Umwandlung des Anlautes in einen Hauchlaut wohl nur dem

lag. Nach weiterem südöstlichen Laufe floss der Fluss an der Südseite des Gutes Kitat vorbei, welches 80 li südwestlich von Kutshe lag. Dieses Kitat gab dem Verfasser eine Gelegenheit, wieder einen Bericht aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts anzuführen, dem zufolge der schon öfter genannte Shu-Ho-Tö die Frage aufgeworfen hatte, ob man auf dem Shayar-Flusse, der mit Yarkand und Kashgar in Verbindung stünde, Schiffe bauen und versuchsweise damit die Zufuhr bewerkstelligen dürfe, sowie das Getreide an einem geeigneten Orte aufstapeln; es war von dem Berichterstatter hinzugefügt, dass seiner Ansicht nach Kitat am Wei-Lin (oder Weikan-Flusse) ein dazu passender Ort wäre, welches mitten zwischen den über 140 li (damals 180 li nach der Anmerkung) von einander entfernten Ortschaften Kutshe und Shayar läge2). Zu dieser angeblichen Entfernung fügt der Verfasser hinzu, dass die derzeitige Entfernung 180 li betrage (welcher Unterschied wohl auf der verschiedenen Grösse der li beruhen mag, von denen bald 200, bald 250 auf den Breitengrad gehen). Der Name Kitat könnte die mongolische Umbildung Kitan sein, welche wahrscheinlich, wie schon Schott (»Kitai und Karakitai«, s. Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 1879, S. 9 des Abdruckes) bemerkte, als ursprüngliche Mehrzahlbildung die Einzahl Kitan im Mongolischen ganz verdrängte; bei den späteren Mongolen ist durch Uebertragung Kitat der Name der Chinesen geworden, welche Bedeutung auch das russische Kitai und das türkische Xatai haben. In diesem Falle handelt es sich wohl um eine Niederlassung der Karakitaier aus dem zwölften oder dreizehnten Jahrhundert. Da die Schicksale dieses Volkes noch mehr oder weniger in Dunkel gehüllt sind, ist ein jeder Ort, der solchen Namen trägt, noch besonders erwähnenswert. (Ein Ort Kara-Katai liegt nach Ritter zwischen Marghinan und Kokand und soll von muhammedanischen Kara-Kataiern bewohnt sein. >> Ob Chinesen?« fragt Ritter (Bd. V, S. 485). Es ist bemerkenswert, dass auch die noch immer rätselhaften Dunganen auch chinesisch sprechen und Muhammedaner sind. Dahingegen rechnen sich die Kytai des Zerafshan-Thales nach Radloff1) zu den Usbeken und bilden mit den dortigen Kyptshak eine Völkerschaft, so dass sie auf die Frage nach ihrer Stammesangehörigkeit zur Antwort geben: »Kytai-Kyptshak myn«, >>ich bin ein Kytai-Kyptshak«. Allein dieses beweist an und für sich Einflusse des Mongolischen zu verdanken, in welcher Sprache das betreffende Wort yara lautet. Bei dem Namen des Landgutes ist der Ausdruck „Stadt" selbstverständlich nicht wörtlich zu nehmen.

2) Shayâr

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shiâr persisch bestelltes Feld", s. Zenker, türk. Wörterbuch. Die Bedeutung stimmt zu Tarim; s. jedoch die obige Ableitung von $âh-yar.

1) Zapiski po otdjeleniju etnografii, VI. 1880, Otdjel I: Srednjaja Zerafšanskaja dolina. W. W. Radlowa, S. 60 f.

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