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chinesisch »Sandfluss<, thai » Feste«), Por-Thai, ein Kupfer-Bergwerk (thungthshang) und Hwa-no-hwei-Thai über den Tekes nach dem Tekes-Thai in einem grossen nach Osten gerichteten Bogen, aber doch durch das Gebirge. Nach dem I-thung-yü-thu liegt Batu-Mönge-Thai wohl nur scheinbar mehr am Wege nach dem Tsharin-Thale, am Wege nach dem Muzart findet sich sonst ebenfalls Xainuk-Thai angegeben, worauf (statt des obigen Sha-ho-Thai) So-kuo'r-Thai und dann wieder Por-Thai folgen. Von letzterem führt ein Seitenweg nach obigem Kupfer-Bergwerk, und der Muzart-Weg führt, statt der südwestlichen, in einer beinah südlichen Richtung nach Xonoghai-Thai weiter, um von da über acht Zuflüsse des Tekes und über diesen nach Tekes-Thai zu führen. Die Namen Kainak und Chanachai des von Regel 1878 eingeschlagenen Weges (s. Petermann's Mittheilungen 1879, Tafel 20) scheinen mit Xainuk und Xonoghai zu stimmen.

Nach einem Wege von über 50 li (von Ghaktshaghar?) betet man nach unserem Verfasser an dem Mazar der Türken, worauf man die Eistreppe hinuntersteigt. Hierzu ist eine Anmerkung gefügt, der zufolge 1760 (im 4. Monat des 25. Jahres Khyen-Lung) ein kaiserlicher Erlass auf eine Eingabe des Shu-Ho-Tö verfügt wurde. Letztere besagte, dass sich unterhalb des Mussur-Ling am Abhange ein Thal Namens Sai-sai-khe Aigaryal befinde, das etwa auf einer Entfernung von über 40 li gefährlich sei; bei Wind und Schnee sei schwer durchzukommen und müsse man besseres Wetter abwarten. Früher hätten die Dsungaron an dem dortigen Baumwimpel gebetet, ja sogar geopfert; jetzt, wo zu Anfang des vierten Monats Truppen zu Dienstleistungen abgeschickt würden und gelegentlich Soldaten erfrören, halte der Berichterstatter für angemessen, wenn an dem nahen Orte Kos (Kes) ein Haus gebaut werde, zum Zwecke der Zuflucht. Auf diesen Bericht wurde verfügt, dass, da der Mussur-Ling ein wichtiger Verkehrsweg, die Bergströme der Zeit gefährlich, bei Sturm und Schnee aber Menschenhülfe schwer zu verschaffen sei, nach mongolischem Gebrauche aber Gebete gesprochen, ja Opfer dargebracht würden, der Berichterstatter Shu-Ho-Tö Türken (oder Muslims), die sich etwa auf Gebete verstünden, veranlassen möchte, den Gottesdienst mit Eifer zu verrichten, oder wenn es solche nicht gebe, Ölut (West-Mongolen) hinzuschicken, um dort zu opfern.

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Nach verrichtetem Gebete gehe es die Eistreppe hinab, welche zwei chinesische Fuss breit sei. Bei längerem Thauwetter sei die Treppe nicht deutlich und sie nehme also bald zu, bald ab. Nach einer Anmerkung heissen die 'Arbeiter, welche die Treppe aushauen, dabatshi (augenscheinlich von daba = dabaghan, daban); es seien ihrer 70. Im

fünften Monat des genannten Jahres 1760 war wieder ein kaiserlicher Erlass auf desselben Shu-Ho-Tö Eingabe herabgelangt, die sich auf den Pass bezog. Ueber 40 li des Weges seien mit vielem Eis und durch einander liegenden Steinen bedeckt, 2 li davon aber bestünden ganz aus Eis, so dass man vor Glätte nicht darauf gehen könne; deshalb würden täglich 10 Mann abgeschickt, damit sie Stufen aushieben. Darauf kam der Bescheid, es sollten mehr Türken abgeschickt werden, deren einzige Beschäftigung diese Wegarbeit sein sollte.

In weiteren über 40 li bewirkt man den Abstieg vom Passe von Anfang bis zu Ende. Dies ist die Stelle, wo im Jahre 1760 die Opfer des Frühlings und des Herbstes dargebracht wurden, und zwar sagt die Anmerkung, dass am 25. des 9. Monats dieses Jahres Shu-Ho-To (nach seiner Eingabe vom 10. Monat) dem Mussur-Ling geopfert habe. An den ersten drei Tagen sei heiteres Wetter gewesen, zuerst aber Wind und Nebel, der die Sonne ganz verhüllt und ihr eine glänzende Farbe verliehen habe. Die kaiserlichen Soldaten und die Türken seien ganz erstaunt und erfreut gewesen. Der Berichterstatter hätte darauf die Gestaltung des Mussur-Ling untersucht und gefunden, dass man von der Südseite bei Arbat-Aman in eine auf beiden Seiten von hohen Gipfeln umgebene Schlucht eintrete, wo ein grosser Fluss zusammenströme. Vom Abhange gehe man 180 li bis zur Feste Tamga-Tash (bei Humboldt von Tamga-Tash bis Arbad 90 Werst), welches der Fuss des Berg-Joches (shan-ling) sei. Am Eingange in die Schlucht des Joches winde man

sich 20 li weit durch eine durch einander mit Eis und Steinen bedeckte Strecke. Da dehnte ein Berg sich quer (vor dem Wege) aus, der ganz aus festem Eise bestand. Der Berichterstatter bestimmte sogleich, dass von den zur Wegarbeit bestimmten 120 Türken je 20 täglich abwechselnd hämmern und meisseln sollten. Auf diese Strecke folgten wieder 60 bis 70 li bis zur Feste Ghaktshagharzai, wo wieder Eis und Steine durch einander gemengt waren. Auf der Nordseite lag der Schnee in Haufen, und Brennholz war spärlich.

Unter dem Joche fliesst es brausend und stürzt mit gurgelndem Schalle oder wie rollender Donner hervor von der Farbe des Saftes von gekochtem Reise. Man nennt es Pai-Lung-K'ou » Weisser Drachen-Mund< (kou »Mund« oder »Schlucht«). Ueber ein li weiter westlich ist die Feste Tamga-Tash.') Hinter dem letzteren werden die Berge noch unzugänglicher, und der Weg führt rechts von der Feste vorüber; über 50 li

1) Der Karte nach liegt die Feste zwischen beiden Quellen und nahe ihrer Vereinigung. Der Name tamga-tash würde „Stempel-" oder „Zeichen-Stein" bedeuten, vielleicht ein Denkmal?

westlich von dieser sprudelt ein Quell wie Tinte hervor. Der Ort heisst Hei-Lung-K'ou »Schwarzer Drachen-Mund<<. Die beiden Gewässer vereinigen sich südlich von der Feste und bilden den Musur-Fluss (die Karte nennt ihn Mutsa-la-thö-ho, d. h. Muzart-Fluss). Derselbe kommt in den Kriegs-Berichten des Jahres 1756 vor, und zwar in einem Berichte des Unterfeldherrn (fu-tsiang-kün) des rechten Flügels der Grenze, Herzogs Tshao-Huoei, dem zufolge der Unter-Feldmarschall (fu-tu-thung) A-Min-Tao am 5. Tage des 9. und Schaltmonates auf einer nach der Stadt Kutshe ausgedehnten, in Begleitung seiner Obersten vorgenommenen Erkennung erfahren hatte, dass Abu Saitar von Aksu mit 1000 Mann nach dem Musur-Flusse vorrücke. Der letztere ist nach unserem Verfasser der westliche Quellfluss des Weikan-Flusses, und zwar sollen die Quellen (yüan als Mehrzahl oder Einzahl) sich auf 42° 20′ N. B. und 36° 20′ W. L. befinden und bis 36° 50' bis zu den beiden Bergen vom schwarzen und vom weissen Drachen (Pai-lung-shan und Hei-lung-shan s. o., Pai-lung-k'ou u. s. w.) in gleicher Weise fortströmen. Die südliche Felswand sei ganz bedeckt mit feinen gewundenen Streifen. Es sei dort weder Kraut noch Baum; langarmige Affen liebten sich anzukrallen, wo sie nicht hinaufklettern könnten. Beide Berge seien einige hundert Fuss von einander entfernt, das Wasser fliesse zwischen ihnen und fülle das ganze Thal aus, so dass der Reisende den ganzen Tag von einem Ufer zum andern gehen müsse. Im Ganzen fliesse das Gewässer in südwestlicher Richtung 80 li, bis es an der Feste Xustu-Toxoi1) auf deren Ostseite vorbeikomme. Von da fliesst der Fluss 50 li weiter nach Süden und östlich von der Feste Tubalat, worauf er nach Südosten umbiegt und nach über 100 li an der Nordseite der Stein-Wüste Ti-shui-yai vorbeifliesst (ti »tröpfeln, < shui » Wasser,<< yai »Gestade«), um dann nach einigen 10 li an der Südseite des Landgutes Noi-ghut durchzufliessen, welches 350 li östlich von Aksu und ein wenig nach Norden liegt (tung-p'ien-pei). Dort soll der Fluss nördlich von der Feste Tshar-tshik fliessen und den Namen Muzart-Fluss annehmen. Die Noighut seien ein Stamm der Buruten. Im Jahre 1758 (23. Jahr Khien - Lung) erhielt hier der Burute Gadaitshartsanei wiederum Weideland. Bimaimat-Ili, welcher den 4. Rang bekleidete, war nach unserem Verfasser der Name seines damals lebenden Urenkels. Unter ihm standen 85 Haus- oder Zeltgenossenschaften (hu chinesisch, eigentlich »Thür«, im Gegensatz zu k'ou »Mund«, als der Bezeichnung der Einzelwesen). Das Gut ist über 10 li vom nördlichen Ufer des Flusses entfernt.

1) Xus ein Paar, -tu Endung des Eigenschaftswortes, toxoi Ellbogen, s. Schmidt's mongolisches Wörterbuch. Es scheint sich um eine oder zwei Flusskrümmungen zu handeln; zu vergleichen ist Ellbogen an der Eger.

Nach weiteren 80 li nach Osten gerichteten Laufes fliesst der Fluss an der Nordseite der Feste Ois-tagtshik1) vorbei, um dann für einige li sich südlich zu wenden und westlich von dem Gute Yargan herzufliessen, welches über 400 li östlich von Aksu lag, und von dem der Fluss auch den Namen Yargan-Fluss führte. Hinter dem Gute wandte sich derselbe östlich, worauf er den Xabsalang-Fluss von Norden her aufnahm. Letzterer soll seinen Namen von dem eines Türken haben, der an seinem Ufer wohnte; der Klang des Wortes ist aber so echt mongolisch wegen der Endung lang, dass ich dem Verfasser kaum Recht geben möchte (yabsaghai »Klippe« mag damit wohl verwandt sein). Der Xabsalang-Fluss also entspringt in den nordwestlich von Bai belegenen Bergen (Bai liegt nach der beigefügten Anmerkung 60 li östlich von der Feste Ois-tagtshik), fliesst dann südwärts und teilt sich in 3 Arme, von denen die beiden westlichen nach Süden fliessen und nach 80 li in den Muzart-Fluss münden, während der östliche nach einigen li sich nochmals teilt, indem der westliche Teil nach Süden geleitet ist und sich mit den erstgenannten beiden Armen vereinigt, der östliche nach Südosten geleitet wurde, mit dem Xara-Ussu vereint an der Ostseite von Bai vorüber und unter dem Namen Mudzhât-Fluss nach Süden in den Muzart-Fluss fliesst (die Karte weist uns zwei solcher südlichen Abflüsse auf). Der Xara-Ussu entspringt in den nordöstlich von Bai gelegenen Bergen, 100 li östlich von der Quelle des Xabsalang-Flusses, fliesst über 10 li in südlicher Richtung und teilt sich in zwei Arme, von denen der westliche in südwestlicher Richtung dem Xabsalang-Flusse zuströmt, während der östliche nach Südosten fliesst und auf der Ostseite von Sairam zum Stehen kommt. Diese Stadt liegt der Anmerkung zufolge 100 li östlich von Bai; früher wurde der Name, der im Türkischen »widerfahrendes Heil« bezeichnen soll, Sai-li-mu statt Sai-la-mu umschrieben kurz, es ist wohl kaum ein Zweifel, dass hier das bekannte arabische salâm gemeint ist, und der Aehnliches bedeutende Name Salim, Selîm könnte der alten Schreibweise zu Grunde liegen. Indessen scheint auch Kuropatkin die Aussprache Sairam gehört zu haben); dass bai, wie die Anmerkung sagt, »reich< bedeutet, wird durch Shaw's Wörterbuch bestätigt. Beide Städte gehörten zum Gebiete von Aksu. 70 li östlich von der Mündung des Mudzhât, nachdem der Muzart-Fluss, oder Yargan-Fluss, wie ihn der Verfasser nach obigem Orte nennt, südlich an Sairam vorübergeflossen ist, mündet das Süd-See-Wasser (Nan-hu-shui), von Nordwesten kommend, in denselben.

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2) Ein anderes Sairam liegt bei Tshemkend und findet sich schon erwähnt in dem russischen „Grossen Grundriss" des 16. Jahrhunderts. (Bolshoi tshertëzh, s. Zapiski......... po otd. etnogr. VI. 1880).

Als Xodzhidzhan Kutshe entsetzen wollte, nahm er aus Sairam 100 Mann mit und liess die zur Uebersiedelung nach Aksu Bestimmten, welche nicht Folge leisten wollten, unter der Bewachung Ali's zurück. Als aber die von Sairam geschlagen waren, tödteten Akwas Bakai und die Seinigen den Ali bei Nacht, worauf die Stadt sich ergab und ein Oberst-Lieutenant (yu-tshi oder yu-ki?) mit Truppen vom grünen Banner, sowie ein Hâkim vom 3. Range eingesetzt wurden, welcher letztere die 1049 muslimischen Häuser von Sairam unter sich hatte, während ein Hâkim vom 4. Range über den 593 Häusern von Bai stand.

Nachdem der Fluss über 20 li weiter nach Osten geflossen ist, vereinigt er sich mit dem Ho-sö-lö-Fluss (Kyzyl-sai?). Letzterer ist nach unserem Verfasser der östliche Quellfluss des Weikan-Ho. (Uigan wäre jedenfalls ein mögliches türkisches Wort, vergl. jedoch üken »sammelnd <?) Die Lage der 3 Quellen soll 42° N. B., 34° 30′ — 35° 10′ W. L. sein. Dieselben sollen gleichmässig (auf gleicher Breite?) entspringen, und zwar die westliche Quelle auf dem Altan-Xusu-Gebirge, die beiden östlichen auf dem Eshik-Bashé. Beide Namen finden sich in den hinzugefügten Anmerkungen erläutert; im Dsungarischen soll zusu Birke (chinesisch hwa-shu) sein, und im Herbste sollen die vielen an dem betreffenden Gebirge wachsenden Birken Blätter von tiefer, dem Golde gleichender Farbe tragen. In der That lässt sich zusu aus den mongolischen Wörterbüchern belegen; das als nebenbei üblich angeführte zusutan muss ich dahingestellt sein lassen; altan ist das gewöhnliche mongolische Wort für Gold. Zweifelhafter ist mir die Bedeutung von eshik: kleine Ziege< (siao-shanyang eigentlich »kleines Bergschaf<«), da eshek ein gewöhnliches türkisches Wort für Esel ist; eshek-bashi ist >Eselkopf. Dieser Eshek (Eshik?) Bashi ist nun nach unserem Verfasser der sogenannte Pai-Shan oder >weisse Berg, der in den Geschichten der Sui und der Thang die Namen A-kie, A-kie-t'ien führte (türkisch ak >weiss<? tien etwa chinesische Abkürzung für tengri ?)1). Auch in den während der Kriege der Xodzha's eingesandten Berichten kommt der Altan-Xusu-Berg vor; denn als der Oberfeldherr Tshao-Hwei von Kutshe nach Aksu rückte, berichtete

1) Uspenski nach der heutigen nordchinesischen Aussprache: A-tszie (besser A-tshie); die Zeit der Thang kann wohl nur die ältere Aussprache gekannt haben. Da kie hier augenscheinlich nur einen fremden Laut wiedergeben soll, ist die Uebersetzung durch „Hammel" wohl überflüssig; in Sanskrit-Wörtern giebt das Zeichen übrigens den Laut ka wieder. Es scheint, dass Humboldt in dem Namen das Sanskrit-Wort Agni „Feuer" suchte, während St. Julien letzteres durch den Namen des Landes O-ki-ni (A-ki-ni) wiedergegeben sein lässt, welches 700 li östlich von Kütshi lag. (Vgl. Humboldt, Asie Centrale, II, S. 30 ff.; St Julien, Mémoires sur les contrées occidentales, II, S. 1.)

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