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Inhaltsverzeichniss.

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Himly, Karl. Ein chinesisches Werk über das westliche Inner-Asien
Lehmann, Walter. Die Bezeichnung des Krieges im Mexikanischen mit sprachlichen
Erläuterungen.

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Hahl, Dr. Kaiserlicher Vicegouverneur. Feste und Tänze der Eingeborenen von
Ponape.

Hösemann, Dr. Stabsarzt. Ethnographische Tagebuchnotizen von der Expedition
gegen die Esum und vom Marsch Jāunde-Watarë-Ngilla-Ngútte zum
Mbam. (19. Februar bis 28. April 1901.)

Bücherschau

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Ein chinesisches Werk über das westliche

Inner-Asien.')

Von Karl Himly.

Zu einer Zeit, wo eine nicht unbedeutende Anzahl Reiseberichte, Höhenmessungen und namentlich an den Grenzen in einander greifende Aufnahmen über die nördlich und südlich von Thien-Schan belegenen Gebiete vorliegen und Russland nicht nur einen beständigen Handelsverkehr mit denselben besitzt, sondern auch ständige Konsulate dort unterhält, könnte Manchem die Berücksichtigung älterer chinesischer Werke über den Gegenstand überflüssig scheinen, aber mit Unrecht. Ganz abgesehn nämlich von dem doch auch nicht gering zu schätzenden geschichtlichen Werte, den solche Werke besitzen, handelt es sich besonders für Ost-Turkistan - um Länderstrecken, die vor nicht langer Zeit wegen der Aufstände in beständigen Umwälzungen begriffen waren und es wegen der Beschaffenheit des Bodens theilweise noch sind. Ein solches chinesisches Werk hatte schon zu Ritters Zeiten in Europa genügende Beachtung gefunden, nämlich das von Hyakinth Bitschurin bearbeitete Si-yü-wön-kien-lu »Verzeichniss des von den Westlanden Gesehenen und Gehörten«. Ganz anderer Art ist das noch immer nicht genügend gewürdigte Si-yü-shui-tao-ki (»Aufzeichnungen über die Wasserläufe der Westmarken«), von dem Uspenski in der Petersburger Zeitschrift für Erdkunde (Abtheilung für Völkerkunde, 1868, Zapiski J. Geogr. Obszczestwa po otdjeleniju etnografiï, VI) einem Auszug herausgegeben hat. Zunächst ohne Kenntniss des letzteren hatte ich Ende der siebenziger Jahre eine Bearbeitung desselben Werkes begonnen, welche von 1880 an, mit vielen Anmerkungen und Zusätzen versehn, in der Berliner Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde erschien (15. Bd. 1880 S. 182 ff., S. 287 ff., 17. Bd., 1882, S. 401 ff.). Der Abdruck geriet damals ins Stocken, ehe ich auch nur das vorläufige Ziel erreicht hatte, welches

1) Diese Abhandlung ist sowohl durch ihre ausführlichen geographischen Angaben und Untersuchungen, als durch die Hinweise auf die Altertümer des beschriebenen Gebiets in hohem Masse geeignet, die Zwecke unserer im Interesse des Königlichen Museums für Völkerkunde zu Berlin demnächst zu unternehmenden Reise nach Ostturkestan in wissenschaftlicher wie in praktischer Beziehung zu fördern. Wir können es daher nicht unterlassen, Herrn Karl Himly für die freundliche Ueberlassung seiner Arbeit auch an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank auszusprechen.

Albert Grünwedel.
Georg Huth.

dem Tarim-Gebiete galt und auch den Auszügen Uspenski's vorgesteckt war. Seitdem hat mir die Freigebigkeit der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft wiederholt die Benutzung des ihr schon seit etwa dreissig Jahren angehörigen Werkes gestattet, und so ist es mir möglich, nicht allein im Folgenden die einmal begonnene Arbeit fortzusetzen, sondern, so Gott will, auch über weitere Theile des Werkes kurzen Bericht zu erstatten.

Der Verfasser Sü Sung Sing Po, welcher sich 1817 selber in Jli aufgehalten hatte, wurde dadurch veranlasst, 1824 das vorliegende Werk herauszugeben. Unähnlich den meisten Beschreibungen der Kreise, Bezirke und Statthalterschaften des eigentlichen China's, geht dasselbe von den Flüssen aus und beschreibt im Anschluss daran die an ihnen gelegenen Ortschaften, nebenbei aber auch die weitere Umgebung unter Rücksichtnahme auf die frühere Geschichte des Landes. Von den fünf Heften umfassen die ersten beiden das Gebiet des Lop-Nur und des TarimFlusses, also Ost-Turkistan, das dritte diejenigen des Khara-Nur, des Barkul-Nur, des Ayar-Nur und des Boro-Tala-Nur, das vierte das Gebiet des Balkasch-Sees, das fünfte die Gebiete des Sairam-Nur, des TemürtüNur oder Issik-Kul, des Alak-Tughul-Nur, des Kisil-Basch- und des Dsaissang-Sees. Zu jeder Abteilung gehört eine Karte. Die vorkommenden Namen sind oft von einer Erläuterung ihrer Bedeutung mittels des Mongolischen, Türkischen u. s. w. begleitet, was sehr zum Verständnisse ihrer Verkleidung im chinesischen Gewande beiträgt. Nach einer Einleitung, welche sich auf die zwischen den heiligen Seen Tibets und dem Thien-Schan befindlichen Gebirge und das Verschwinden des Huang-ho bezieht, als dessen oberer Lauf bekanntlich der Tarim-Fluss früher betrachtet wurde, wird zunächst der Lauf des Kaschgar-Flusses, sowie seiner beiden Quellflüsse, des Ulan-Ussu oder Kysyl-Su im Norden und des Yaman-Yart-Flusses im Süden, verfolgt. Das Werk giebt dem vereinigten Flusse den Namen Thsung-Ling-Pei-ho (,,nördlicher Thsung-Ling-Fluss") nach dem chinesisch Thsung-Ling genannten Kysyl-Yart-Gebirge. Dann folgen der Yarkand-Fluss und der Tisnâf, deren Vereinigung hier den Namen Thsung-Ling-Nan-ho («südlicher T.») führt, sowie der Yü-Tien-ho (Khoten-derya). Die Karte lässt die drei Flüsse mit dem von Norden kommenden Ak-Su ein Kabak-Agzý genanntes Werder bilden. Mit der Beschreibung des Ak-Su beginnt das zweite Heft des Si-yü-shui-tao-ki; dieselbe reicht bis zur S. 10 oder Blatt 5 b, wo der in der Zeitschrift der Berliner Gesellschaft für Erdkunde veröffentlichte Teil meiner Bearbeitung S. 442 des 17. Jahrganges abbricht. Auch die grösste Karte des chinesischen Reiches, das Ta-Thsing-I-Thung-Yü-Thu, hat das Werder, ohne einen Namen dafür zu geben, aber etwa auf 40° 20′ N. B. und

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