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>> breit und eben« bedeuten soll (yayilmak »breit sein< bei Zenker). Noch 80 li weiter östlich komme man nach Yel-arik (yel »Wind<, arik >Graben<), dessen Name durch das windschnelle Fliessen des Grabenwassers erklärt wird (also yel Arikí?). Siebenzig li von da nordöstlich komme man nach der Stadt Schay ar1). »Weiter östlich fliesst er südlich von Schayar vorbei, letzteres sei eine zu Kutshe gehörige Stadt, Kutshe) selber sei das nördliche Gebiet des Landes Kuei-Tszi3) der Han. Hier, sagt der Verfasser, sei der Heerd des Aufruhrs des Xodzhidzhan gewesen, wie der Ort auch das Ziel des ersten Angriffes des Hauptheeres gewesen sei. Im 5. Monate des 23. Jahres K'ien-Lung (1758) habe man das Gebiet von Kutshe betreten, am 16. Tage des 5. Monats habe man sich der Stadt genähert, der Oberfeldherr Yaryashan (shan, nicht khan, wie bei Ritter, der diesen Teil des Namens abtrennt, um einen »Fürsten<< daraus zu machen) liess den Anführer Ailunga von Süden, den Unterfeldherrn Shun-To-Na vorsichtig von Westen angreifen, so dass der Feind geschlagen und bis an den Öken-Fluss (Weikan) verfolgt wurde. Xodzhidzhan habe darauf, indem er aus der linken Schulter den Pfeil gezogen, seine Fahne durch einen Angriff gerettet, mit 3000 Mann den Fluss wieder überschritten und sei durch das Westthor in die Stadt gedrungen, die er 23 Tage lang vertheidigt habe, worauf er um Mitternacht wieder mit 400 Mann aus dem Westthore gekommen sei und den Öken-Fluss überschritten habe. Am 5. Tage des 8. Monats wären die Aufständischen, welche sich noch in der Stadt befunden, auch entflohen, und der alte Beg A-tsi (Hâdzhi?) und Andere hätten die Stadt übergeben; auch der Beg Mahmud von Shayar habe seinen Sohn Asan (Hasan) Xodzha gesandt, um die Stadt zu übergeben.

Der Umfang der Stadtmauer von Kutshe betrug nach unserm Verfasser 466/100 li und hatte vier Thore; der Umfang der Stadt Shayar betrug über 2 li und die Höhe der Mauer 14 chinesische Fuss, die Stadt hatte ein Nord- und ein Südthor.

Nach der Bewältigung des Aufstandes im Jahre 1759 wurde in Kutshe ein Landesverwalter eingesetzt und über 300 Mann vom grünen Banner von Shàn-Si und Kan-Su hineingelegt.

Shayar lag nach dem Si-yü-shui-tao-ki 180 li südlich von Kutshe, zwischen beiden Städten lag Langer (im Türkischen bedeutet der Name

1) sa soll auf Türkisch einen „,Häuptling", yar ,,bemitleiden" bedeuten. Vor Alters soll ein Beg seinen Stamm (chines. pu) bemitleidet haben, woher der Name. Das deutet auf pers. sâh „König“ und yar „Freund".

2) Im Persischen soll ku,,hier" bedeuten, éhö einen Ort mit leerem Brunnen (vgl. ku,,wo?" und dah ,,Brunnen").

3) Zur Zeit der Thang Kü-tshi nach dem Si-yü-ki,

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Rasthaus 1), und zwar 100 li von Kutshe, von Langer waren es noch 70 li bis zum Weikan-Flusse. Was nördlich von Langer liege, gehöre zum Gebiete des Begs von Kutshe, was südlich, zu dem des Begs von Shayar. Die Steuern von Shayar betrügen an Korn 872 tan 6 tou, an rotem Kupfer 358 kin 10 liang 5 thsien, an Pulver 300 kin, an Schwefel 100 kin, an Salpeter 100 kin. Die Lage Shayar's ist angegeben zu 40° 55′ N. B., 34° 15′ W. L. von Peking, die Länge des Schattens um Mittag zur Zeit der Sommersonnenwende 3 thshi 1 thsun 7 fön, der Wintersonnenwende 21 thshi 2 fön, der beiden Tagundnachtgleichen 8 thshi 7 thsun 2 fön 2). Von Shayar nach Osten komme man 325 li weit nach Serlik-Mesdzhidi, wo eine zerstörte Moschee sei (mesdzhid -li-pai-szě, weshalb ich für Mě-si-ti unbedenklich Mesdzhidi setze), Langyali sei 300 li südöstlich von Shayar, die Wache Sai-lalik über 60 li westlich (nach dem I-thung-yü-thu etwa südsüdwestlich). Dreihundertundzwanzig li westlich von dieser Wache heisse die Gegend Tashkenkoli (Tashkenkur nach dem I-thung-yü-thu, tashkyn würde »überströmend << bedeuten). Zweihundertundvierzig li südwestlich von der genannten Wache heisse die Gegend Baschikyak. Alle diese Oertlichkeiten wären in Verbindung mit dem Gute Karatal im Gebiete von Aksu; es sei ein Nebenweg nach Kashgar und Yarkand, der von Serlik-Mesdzhidi ausgehe; weiter südlich aber sei bei Tashkin-Kur wegen der Moräste nicht durchzukommen, das sei das Nordufer des Ergeu-Flusses. Das I-thung-yü-thu giebt ebenfalls den Weg wenigstens von Shayar bis Karatal an mit den Namen SailalikWache, Yekurd, Sha-shan (»Sandberg«), Tashkynkur, Sortetsishi, Germen, Karatal.

Nordöstlich von Shayar befindet sich nach unserem Verfasser 200 li weit entfernt eine Oertlichkeit Ulu-Kum, deren Namen (»grosser Sand<< von ulu >gross«, kum «Sand») auf den Saum der Wüste deutet. Zweihundertundvierzig li nordwestlich von Shayar liege Yangtakshar. Das seien alles die Grenzen nach Kutshe zu. In Yangtakshar seien die Trümmer einer alten Stadt; es grenze an das über 90 li südwestliche von Kutsche belegene Yolduz bag (»Sterngarten von yolduz »Stern< und bag >> Garten<< unverkennbar). Im Jahre 1814 habe man die Erlaubnis erteilt, einen Graben aus dem Weikan-Flusse nach dem westlich von demselben be

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1) Die Bedeutung wird durch Shaw's Vocabulary" bestätigt; übrigens ist lenger ein persisches Wort, welches Anker, Speiseanstalt für Arme u. s. w. bedeutet.

2) Dem Morokoshino nakatshi dzue, einem zu Anfang des 19. Jahrhunderts erschienenen japanischen Werke über China, entnehme ich, dass unter der gegenwärtigen MandschuHerrschaft die ursprüngliche Länge des Sonnenzeigers von 8 auf 10 thshi verlängert worden ist. Ebenda finde ich im 3. Bande S. 28a folgende Angaben der Länge des Sonnenschattens für Peking: Sommersonnenwende: 2.948 thshi, Wintersonnenwende: 19.94 thshi. 1 thshi ist: = 14,8" englisch.

legenen Gute zu leiten, um das Land urbar zu machen, und beim Graben seien drei Kupferbarren aufgefunden, unter ihnen zwei mit der Aufschrift Thien-hia-thai-phing »Frieden der ganzen Welt«. Dieselben wurden als Glück bedeutend in der dortigen Schatzkammer aufbewahrt. Einen Schluss auf die Bebauung der dortigen Kupferwerke für die chinesische Regierung in einem der Thai-phing » Frieden << genannten Zeiträume hat der Verfasser wohl nicht zu ziehen gewagt, da der Ausdruck Thien-hia in den betreffenden Jahresnamen fehlt, so gewöhnlich er sonst in dieser Verbindung ist. (Thai-phing 556 unter den Liang, also hier nicht in Betracht kommend, Thai-phing tshön-kün 440-452 unter den nördlichen Wei, Thaiphing hing-kwo 976-984 unter den Sung, Thai-phing 1020-1031 unter den Liao.) Der Ergou-Fluss fliesse über 100 li südlich von der Stadt und sei der grosse Fluss « (Ta-Ho), welcher nach der Geschichte der Wei 300 li südlich vom Lande Kwei-Tzě nach Osten fliesse und Ki-shu-Wasser genannt werde.) Nach der Geschichte der Thang heisse es Ki-shu (mit anderem Zeichen für shu), und sei dieses der Ort, wo der Tukishi-Häuptling So-Ko die Grenze verletzt habe. Die Hauptstadt des Landes KweiTzě, nach welcher der Gesandte der Thang, Föng-Kia-Pin, gekommen, habe an der Mündung des Ki-shu-Flusses, 170 li südlich vom >> weissen Gebirge« oder » weissen Berge« (Pai-Shan)1) gelegen; jetzt seien es 200 li vom besagten Pai-Shan bis zum Weikan-Flusse, von dem Shayar 10 li weiter südlich liege, während es wieder über 100 li von letzterem nach Süden bis zum Ergou-Flusse seien. Demnach zu urtheilen, müsse (damals) der Fluss (der Weikan-Fluss?) einen nördlichen Abfluss gehabt haben.2) Die zu unserem Werke gehörige Karte giebt mit schwarzer Farbe mehrere ausgetrocknete Arme sowohl des Weikan-Flusses, wie des von Kutshe kommenden an, die aber genau genommen auch nicht zur Erklärung dienen, wenn man die Mündung dicht bei der alten Hauptstadt annimmt. Unähnlich dem I-thung-yü-thu, welches im Ganzen dem Weikan-Flusse einen südöstlichen Lauf giebt, lässt unsere Karte denselben bis zu seinem etwa 100 li westlich von Shayar befindlichen Knie etwa

1) Der Pai-Shan ist nach der Auffassung des Ta Ming I Thung Tshi der berühmte „Feuerberg" Huo-yen-Shan, s. San-Sai-Tsu-ye, 61. Teil, S. 34a.

2) Obgleich es sich hier wohl schwerlich um den Tarim-Fluss (Ergou-Fluss) handelt, ist es doch am Platze, hier an den Namen zu erinnern, den er im Si-yü-ki führt. Während nämlich dieser Name (Si-to) aus dem Sanskrit-Worte Çîta „kalt“ in buddhistischen Büchern erklärt wird, haben die beiden Schriftzeichen si ,,sich versetzen, den Lauf verändern und to „viel“ nebenbei eine zu sachgemässe Bedeutung, um darin nicht wenigstens eine Anspielung zu suchen. Die Anwendung, die an obiger Stelle von demselben si gemacht ist, hat mich zu dieser Bemerkung bewogen. Dass Klaproth und Stan. Julien mit Recht den Tarim-Fluss unter Sito verstanden haben, davon überzeuge man sich S. 216 der Julien'schen Uebersetzung im 2. Bande, wo vom Nierensteine die Rede ist.

von Norden nach Süden und dann beinah ganz östlich fliessen. Bei diesem Knie ist der schwarz angedeutete Wasserlauf, der die alte Richtung des Flusses fortsetzt, um dann eine mehr und mehr südöstliche Richtung bis zum Tarim-Flusse einzuschlagen. Zwischen dem Knie und Shayar folgt dann ein etwa gleichlaufender, ebenfalls schwarz bezeichneter Abfluss bis zum Tarim-Flusse, und zur Erklärung steht neben dem ersten eine Stelle des Shui-king-tshu, der zufolge sich der Fluss in drei Arme teile, von denen die beiden rechten südöstlich dem Pei-Ho («Nordfluss, d. h. TsungLing-Pei-ho oder Tarim-Flusse) zuflössen. Das Shui-king oder «Lehrbuch der Gewässer» ist nach Wylie (Notes on Chinese Literature S. 43) zu Anfang unserer Zeitrechnung geschrieben, da der Geschichtschreiber der älteren Han es anführt; es soll aber guter Grund vorhanden sein, das später so genannte Buch dem Zeitraume der drei Reiche (221-265) zuzuweisen, und die ursprüngliche Erklärung (tshu <erklären», daher Shui-king-tshu) ist nach Wylie die von Li-Tar-Yüan aus der Zeit der nördlichen Wei (386-535). Die Geschichte der Swei erwähnt indess eine erklärte Ausgabe von Kwo Po, womit doch wohl Niemand anders als der berühmte Schriftsteller gemeint ist, welcher nach Mayers (Chinese Reader's Manual S. 96) 276-324 lebte. Wylie fügt indess hinzu, dass einige Gelehrte aus der Zeit des jetzigen Herrscherhauses sich nachdrücklich an die Erläuterung dieser ehrwürdigen Urkunde gemacht und für die alten Namen die jetzigen Oertlichkeiten nachgewiesen hätten, sodass infolge ihrer Arbeiten das Werk hoch geachtet sei als eine Beschreibung der Gewässer des Reiches in früheren Zeiten. Noch neuerdings ist eine Nankinger Ausgabe mit Karten erschienen (Shui-king-thu-tshu). Das Shui-king nennt den Weikan-Fluss (wie auch abwechselnd das I-thungyü-thu) Si-thshuan-shui «West-Strom-Wasser« und den Fluss von Kutshe Tung-thshuan-shui «Ost-Strom-Wasser». Nach einer neben dem letzteren stehenden Erklärung ging rechts ein Arm ab, der nach Südwesten zu in die Stadt Kwei-tzě trat. Demgemäss deutet auch die Karte des Si-yüshui-tao-ki mit der schon erwähnten schwarzen Bezeichnung diesen Arm an, den sie aber vor Eintritt in die östliche Stadtmauer der in grossem Umfange dargestellten «alten Stadt Kwei-tze» sich teilen lässt. Auf diesen Arm bezieht der Verfasser die beigesetzte Bemerkung des Shuiking-tshu, dass derselbe sich rechts mit einem Arme des Si-thshuan-shui vereinige, um dann in das Tung-thshuan-shui zu fallen. Dem letzteren giebt sodann die Karte eine Mündung, die oberhalb der des sonst weiss bezeichneten Weikan-Flusses belegen ist, begleitet mit der Bemerkung, aus dem Shui-king-tshu, dass das Ost-Strom-Wasser sich in den grossen Fluss ergiesse. - Während aber die Karte des Si-yü-shui-tao-ki keine gegenwärtige Verbindung zwischen beiden Thshuan-shui anzuerkennen

scheint, lässt das I-thung-yü-thu beide sich etwa nördlich von der Wache Tarim vereinigen und schon oberhalb Kutshe einen östlichen Arm abgehen, der sich wieder in zwei nachher Schilfseen bildende Arme teilt. Durch die südöstliche Richtung des Wei-kan-Flusses erscheint auch auf letzterer Karte die <alte Stadt Kwei-tzě» östlich von Shayar und zwischen beiden sich immer mehr nähernden Flüssen.

Auf dem Südufer des Ergou- oder Tarim- Flusses ist nach unserem Verfasser die grosse Steinwüste« (ta-tsi); aber mitten in ihr, heisst es weiter, sei ein Gewirre von Gebirgen. Der grossen Ketten seien im Ganzen drei:

1. die Kette des Shadutu Daban') sei über 1400 li gerade südlich von Xarashar, habe erst über 400 li weit eine nördliche Richtung, wende sich aber von da an nach Nordwesten und zwar über 1200 li weit, bis sie südlich von Bugus Kungorgu ihr Ende erreiche.

2. Die weiter nach Osten zu folgende Kette sei die des NaushadarUlan-Dabusun-Gebirges, welches 1000 li südlich von der Mitte des LobNoor liege 2). Nach dem Verfasser heisst der Salmiak (nao-sha) auf Türkisch naushitar, und Salz ta-pu-sun; genauer wären das persische naushader und das mongolische dabusun. Zwischen dem indisch-persischen Ausdruck naushadur, naushadar, nausadar und dem chinesischen nao-sha scheint ein noch nicht aufgeklärter Zusammenhang zu sein. Vullers in seinem persischen Wörterbuche giebt als arabischen Ausdruck für den Begriff milh' butiyye, also » Bod-Salz, tibetisches Salz«, an und enthält eine persische Stelle des Burhâni Qâti'u, der zufolge es in einem Berge bei Samarkand und bei Demendân (>Hölle<) in Kermân vorkomme; unter Demendân erwähnt das vorzügliche Wörterbuch auch, dass dort ein Gold-, Silber- und Kupferbergwerk und dann die Höhle sei, in welcher ein immerwährendes Wasserrauschen vernehmbar sei und die Ausdünstungen sich am Rande als Salmiak niederschlügen. Vullers las das betreffende Wort naushadur und scheint mit dem im Wörterbuche gleich folgenden noshâdher >>Trinkefeuer« (nosh »trinke«, adher »Feuer«), dem Namen des zweiten Himmels, keinen Zusammenhang angenommen zu haben. Von dem chinesischen nao-sha bedeutet das letzte Wort (sha) »Sand«, könnte also bildlich manchen äusserlich ein wenig ähnlichen Stoff bezeichnen; das Zeichen für nao wird mit dem Begriffszeichen für »Stein« und einem Lautzeichen geschrieben, welches an das » Hirn« bedeutende nao von tshang

') 1-thung-yü-thu: etwa 35° 21′ N. B., 29° 53′ W. L. von Peking, Xarashar 42° 7′ 30" N. B., 28° 47′ W. L. von Peking, alte Stadt Xarashar 41° 6' N. B., 29° W. L.

2) I-thung-yü-thu: Mitte des Lob Noor etwa 40° 45′ N. B., 27° 30′ W. L. von Peking, Lö-k'or Ulan Dabusun Shan 35° 30′ N. B., 27° W. L. und weiter nördlich derselbe Name 36° 22′ N. B., 27° 21′ W. L.

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