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Abb. 95. Signalhorn aus Antilopenhorn und Holz. Bangombe.
(0 s. Br., 200 ö. L.). (III C 3085.), d. w. Gr.

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Holztheil; das dritte Instrument hat statt dessen einen Ueberzug von weisshaarigem Fell). Ferner Horn und Holz (Abb. 95); Horn und Kürbis; Antilopenhorn und Kuhhorn; ') Holz und Kürbis; Holz und Leder (Abb. 96); Rohr und Kürbis (Abb. 97); Rohr und Horn (Abb. 98; das Rohr ist ganz mit Bast umwickelt, die Verbindungsstelle zwischen Rohr und Horn mit Fell überzogen). Nachtigal erwähnt aus Bornu eine Rohrpfeife, die eine Reihe von Luftlöchern, ein metallenes, weit offenes Mundstück und am unteren Ende ein leicht gekrümmtes Horn hatte. 2) Die Bari haben ein Horn mit einer Verlängerung aus Leder, dessen Schallöffnung durch ein irdenes Gefäss gebildet wird. 3) Aus Abessinien werden Holztrompeten, die in einen mit Kauris verzierten Kürbis endigen, beschrieben.")

Zum Schluss sind noch einige eigenthümliche Blasinstrumente anzuführen, die sich in keine der obigen Rubriken recht einfügen lassen. Zunächst Flöten aus mehr oder weniger kugelförmigen Fruchtschalen (Abb. 99ab); die beiden abgebildeten Kugelflöten haben ausser dem Blasloch noch je drei Löcher zum Modifiziren des Tons; eine andere aus Loango hat deren nur zwei. Das Berliner Museum besitzt nur vier solcher Flöten; ausser den beiden abgebildeten die schon erwähnte aus Loango und noch eine mit der in Abb. 99b dargestellten völlig

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identische. Flöten aus Kürbiskugeln erwähnt auch Cameron bei den Warua. 5)

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Eine Kombination einer gewöhnlichen, seitlich angeblasenen Rohrflöte mit zwei Kugelflöten stellt das merkwürdige Instrument dar, welches Abb. 100 zeigt. Die Blasöffnung befindet sich ziemlich an dem einen Ende des Rohres, in der Nähe des andern ist aus der Rohrwandung eine 3 cm lange und 3 mm breite Zunge herausgeschnitten, die beim Blasen

Abb. 99. a) Kriegspfeife aus einer Frucht- Abb. 100. Flöte schale. Kabure. (III C 7922.) 3 d. w. Gr. mit zwei Hohlb) Kugelflöte aus einem kleinen Kürbis. kugeln. KratUnyamwanga. (III E 7818 a,) schi. (III C4878.) 1/4 d. w. Gr.

1/2 d. w. Gr.

1) Abbildung bei Kollmann, Der Nordwesten unserer Ostafrikanischen Kolonie. Berlin 1898. Fig. 130 (S. 68).

2) Nachtigal, Sahara und Sudan. II 507.

*) Kaufmann, Schilderungen aus Centralafrika. Brixen 1862. S. 175.

4) Th. Bent, The sacred city of the Ethiopians. London 1893. S. 27. 5) Quer durch Afrika. II 80.

vibrirt.) Auf den beiden Enden stecken zwei hohle, jede mit 3 Löchern versehene, kugelige Fruchtschalen. Das Instrument ist in Kratschi in Togo erworben. Es ist jedenfalls dasselbe Instrument, das Binger bei den Bambara unter dem Namen »fabresoro < beschreibt. 2)

Die Flöte Abb. 101 ist nur an einem Ende offen, das andere ist mit einer dünnen, weissen Membran, ähnlich der Hant, die die Löcher an den Resonanzkürbissen der Marimba bedeckt, also wahrscheinlich Spinngewebe, überzogen. Ausserdem hat die Flöte eine seitliche Oeffnung; ob sie aber hier oder am offenen Ende angeblasen wird, kann ich nicht sagen. Das Museum besitzt ausser der abgebildeten und einer zweiten mit Spinnweb- ebensolchen, die aus Mangu stammen, noch fünf ganz gleiche Haut.Mangu. Flöten: 2 von den Bassa in Kamerun, 2 aus Urundi und 1/3 d. w. Gr. 1 aus Unyika südlich vom Rikwa-See. Die fünf letztgenannten sind als Kinderflöten bezeichnet.

Abb. 101. Flöte

(III C 11922.)

Ein ähnliches, aber etwas abweichend konstruirtes Instrument aus Süd-Kamerun zeigt Abb. 102. Dieses besteht aus zwei senkrecht zu einander stehenden Rohren, von denen das längere und dickere an einem Ende das Mundloch hat, während das aufgeklebte zweite Rohr mit der Spinnweben-Membran verschlossen ist (vgl. den Längsschnitt Abb. 102). Nach der Angabe des Sammlers (G. Zenker) wird hineingesprochen; »es klingt wie Kamm und Seidenpapier«, also wie ein bei unseren Kindern beliebtes Instrument. Man darf wohl annehmen, dass es sich auch hier um ein Kinderinstrument handelt.

Abb. 102. Flöte mit Spinnweb-Haut. Süd-Kamerun. (III C 10660.) Mit Längsschnitt. 1, u. d. w. Gr.

Ein wenn wir von Madagaskar und den Comoren absehen — in Afrika äusserst seltenes Blasinstrument ist die in anderen Weltgegenden, wie in Oceanien, so gebräuchliche Muscheltrompete. Das Berliner Museum besitzt nur eine solche von der Goldküste, ausserdem zwei kleine, ca. 6 bis 8 cm lange Blasinstrumente aus Schneckenschalen. von den Tengelen (nördlich des Benue).

1) Das kommt auch anderweitig vor. Hildebrandt beschreibt eine Flöte der Wateita, bei der dicht über dem unteren Ende ein Einschnitt gemacht ist, ,,der ein schmales zungenförmiges Stück der Wandung theilweise ablöst. Beim Blasen vibrirt dasselbe“ (Z. f. E. X. 1878, S. 391.)

2) Du Niger au Golfe de Guinée I 77.

Endlich schliesse ich hier mangels einer geeigneteren Stelle ein maultrommelartiges kleines Kinderinstrument aus Usambara an, das einzige der Art, welches das Museum besitzt (Abb. 103). Es ist aus einem mark

haltigen Stengel geschnitten und hat nahe dem einen Ende ein seitliches Loch, das bis in den Mark

Abb. 103. Maultrommel für Kinder. Waschambá. (III E 2937.) Mit Querschnitt. 1/3 d. w. Gr.

kanal geht. Unter demselben ist von der Rinde eine Zunge abge

spalten, die noch 4 cm über das Ende des Stengels hinausragt. Man bläst in das Loch hinein und schlägt zugleich die Zunge mit einem kleinen Stäbchen.

4. Die Schlaginstrumente.

A. Die Trommeln.

Die Trommeln zerfallen in zwei grosse natürliche Abtheilungen; die eine umfasst die Trommeln im engeren Sinne, bei denen der Ton durch die Schwingungen einer über einen ausgehöhlten Holzklotz gespannten thierischen Membran erzeugt wird, während zu der zweiten Abtheilung jene merkwürdigen Instrumente gehören, bei denen der ausgehöhlte und mit einer spaltförmigen Oeffnung versehene Baumstamm selbst mit Schlägeln bearbeitet wird.

a) Die Felltrommeln.

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Zur weiteren Eintheilung dieser Abtheilung kann man einmal die Art und Weise der Befestigung des Trommelfells an dem Holzkörper der Trommel und zweitens die Gestalt des letzteren benutzen. Was die Gestalt betrifft, so kann man zunächst die Trommeln, welche nur eine einzige Oeffnung nämlich die mit der Membran überspannte besitzen, die also die Form eines wie immer gestalteten Gefässes haben, als Gefässtrommeln trennen von denjenigen, welche oben und unten offen sind, den Röhrentrommeln, und ihnen als Uebergangsgruppe die Instrumente zugesellen, die zwar den Gefässtrommeln äusserlich gleichen, aber unten oder seitlich ein Loch haben, um den Schall herauszulassen. Dazu kämen noch als letzte Gruppe Trommeln, die an beiden Enden offen, aber beiderseits mit Trommelfellen versehen sind, Doppeltrommeln.

Innerhalb dieser Gruppen variiren nun aber die Formen ausserordentlich, wie ein Blick auf die beigegebenen Abbildungen zeigt, die wohl sämmtliche Haupttypen der afrikanischen Trommeln, soweit dieselben wenigstens im Berliner Museum vertreten sind, wiedergeben. Da dieselben. sicherlich besser das Charakteristische der verschiedenen Formen zeigen, als es die ausführlichste Beschreibung thun könnte, und da anderseits

bei Besprechung der geographischen Verbreitung und der Entwickelung der Trommelformen noch näher auf letztere eingegangen werden muss, so verzichte ich, um Wiederholungen zu vermeiden, an dieser Stelle auf jede eingehendere Schilderung.

Geeigneter als Grundlage der Klassificirung der Trommeln erscheint die Befestigungsart des Trommelfells, vor allem deswegen, weil dann,

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