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die eisernen Zungen ruhen (Abb. 50). Der hintere Steg ist übrigens in diesem Falle nicht auf das Brett aufgelegt, sondern aus demselben herausgeschnitzt.

Gespielt wird die Sansa, indem man sie mit beiden Händen erfasst und die Tonstäbe mit den beiden Daumen hinabdrückt und dann wieder emporschnellen lässt.

Die Sansa wird häufig mit klappernden Anhängseln versehen; oft findet man in der spaltförmigen Schallöffnung einen Draht mit Eisenblechperlen etc. ausgespannt, oder es werden auch auf die Tonstäbe selbst Perlen gesteckt. Endlich wäre noch zu erwähnen, dass der Resonanzkasten oft mit eingeschnittenen oder eingebrannten Ornamenten verziert ist.

3. Die Blasinstrumente.

Die afrikanischen Blasinstrumente sind durchweg von der Art, bei welcher die in dem Rohr eingeschlossene Luftsäule durch das Anblasen direkt in Schwingungen versetzt wird; nach dem Prinzip der Zungen

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pfeifen gebaute Instrumente kommen nicht vor. Man kann sie eintbeilen, einmal je nachdem das Blasloch an einem Ende des Rohres oder an der Seite angebracht ist, und zweitens nach dem Material, aus dem die Instrumente bestehen und das meistens auch bestimmend auf die Gestalt derselben einwirkt. Beides zusammen ergiebt die folgende Eintheilung.

a) Instrumente, die an einem Ende angeblasen werden.

Die Reihe eröffnen Instrumente mit nur einer einzigen Oeffnung, die also ebenso angeblasen werden, wie man bei uns etwa auf einem Schlüssel pfeift, und die nur einen einzigen Ton geben. Sie bestehen meistens aus Holz oder aus kleinen Antilopenhörnern. Der Rand der Blasöffnung ist entweder gerade abgeschnitten oder mit einem Ausschnitt versehen, wie wir ihn noch vielfach antreffen werden (Abb. 57 und 58). Die Betschuanen haben derartige Pfeifen aus Rohr (»lichaka«), die vermittelst eines im unteren Ende steckenden verschiebbaren Pflockes auf die gewünschte Tonhöhe gestimmt werden können. 1)

Es folgen Instrumente, die ausser der Blasöffnung noch ein zweites oder mehrere Löcher besitzen und dementsprechend mehrere Töne haben. Das zweite Loch befindet sich entweder am unteren Ende, dem Blasloch

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gerade gegenüber, sodass die Pfeife also der Länge nach durchbohrt ist, oder an der Seite. Eine Pfeife der ersten Art zeigt Abbildung 59, solche der zweiten Art die Abbildungen 60-69, die ohne weitere Erläuterung verständlich sind. Diese Abbildungen geben nur die wesentlichsten und häufigsten Typen aus der überaus reichen Mannigfaltigkeit der Formen

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zeigt eine ähnliche Flöte, aber mit drei Seitenlöchern, die also bereits vier Töne giebt. Das Material aller dieser Flöten ist wieder überwiegend Holz, daneben aber auch Elfenbein und Horn.

An diese Pfeifen schliessen sich die Rohrflöten an, die sich nur durch das Material von ihnen unterscheiden. Sie bestehen aus einem Abschnitt eines Rohr- oder Hirsehalms, sind in den allermeisten Fällen an beiden Enden offen und haben ausserdem eine Reihe seitlicher Löcher, deren Zahl von 2-4 schwankt (4 scheint am häufigsten zu sein). Dieselben sind meist nur an einer Seite (senkrecht unter der Einkerbung der Blasöffnung) angebracht, nur zuweilen finden sich auch einige Löcher an der entgegengesetzten Seite (Abb. 73). Das Mundende ist entweder gerade abgeschnitten (Abb. 71) oder, was weit öfter der Fall ist, mit dem charakteristischen halbkreisförmigen Ausschnitt versehen (Abb. 72, 73).

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Ausser diesen einfachen Rohrflöten giebt es auch aus zwei Rohren zusammengesetzte, wie die in Abbildung 74 dargestellte Doppelflöte der Yaunde oder die ägyptischen Summarah und Arghul mit ausziehbaren Rohren (Abbildungen bei Lane II 79). Auch wahre Pauflöten kommen vor, wenn auch anscheinend selten. Das Museum besitzt von solchen eine aus Ussoga (mit 12 Rohren) und sechs aus dem Kongo-Gebiet. Von letzteren stammen zwei aus Russuna (südwestlich von Nyangwe, zwischen Kongo und Lomami) mit 9 und 10 Rohren, die übrigen sind ohne genaue Herkunftsangabe (4, 6, 7, 12 Rohre).

Eine besondere Gruppe bilden die in den Abbildungen 75-82 dargestellten Pfeifen mit kreuzweiser Durchbohrung. Senkrecht zu der vom Blasloch ausgehenden Röhre ist nämlich ein zweiter Kanal quer durch die Pfeife gebohrt, der den ersten kreuzt. Die äusseren Oeffnungen des

Abb. 74. Doppelflöte der Yaunde (III C 5103.) Mit Längsschnitt eines Rohres. 3 u. 1 d. w. Gr.

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Querkanals sind gewöhnlich von mehr oder weniger erhöhten Rändern umgeben, die bisweilen so anwachsen können, dass das ganze Instrument Kreuzform annimmt (Abb. 77 und 78). Die Längsdurchbohrung endigt

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entweder blind (Abb. 75-78) oder sie wird in selteneren Fällen bis zum unteren Ende der Pfeife durchgeführt (Abb. 79 und 80). Bei einigen Pfeifen der Bali (Abb. 75 a) scheint das Holz zunächst der Länge nach durchbohrt und dann die Röhre nahe dem unteren Ende wieder zugestopft zu sein. An Stelle der Durchführung der Längsbohrung bis unten kommt es auch vor, dass von dem blinden Ende derselben aus ein zweiter Querkanal nach aussen führt, der sowohl zur Längsröhre als zum ersten

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