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befestigt sind und durch einen Steg gestützt werden. Die Rabab wird mit einem ebenfalls mit Rosshaar bespannten Bogen gestrichen.

Die in Abessinien gebräuchliche Rabab unterscheidet sich von der ägyptischen dadurch, dass der Resonanzkasten die Gestalt eines Rhombus hat, der vom Saitenträger in der Diagonale durchbohrt wird. Sie hat ausserdem keine Wirbel, sondern die Saite ist an einem Lederring befestigt (Abb. 8).

Ein der Rabab ähnliches Instrument, das gleichfalls mit einem Bogen

Abb. 8. Rabab aus Abessinien (III Ab 1010). gespielt wird, ist

% d. w. Gr.

die ägyptische

Kemengeh, die einen Resonanzkasten aus einer mit

Abb. 9. Saiteninstrument
aus Togo III C 4950).
a) Steg. b) Bogen.
16 d. w. Gr.

Fischhaut über

spannten halbirten Kokosnuss hat; die zwei Saiten sind oben an Wirbeln befestigt; ein doppeltes Lederband umschliesst unterhalb der Wirbel Saitenträger und Saiten. Der Saitenträger setzt sich unterhalb des Resonators als langer eiserner Fuss fort, mittels dessen das Instrument auf den Boden gestützt wird.1)

Das in Abbildung 9 dargestellte, aus dem

Abb. 10. Saiteninstrument der Papel (III C 2439). % d. w. Gr

nördlichen Togo stammende Instrument, Vertreter eines im Sudan weit verbreiteten Typus, hat einen mit Haut bespannten Resonanzkürbis und

') Abbildung bei Lane II, 63,

einen leicht gebogenen Saitenträger, der den Kürbis durchbohrt. Die Saite besteht aus einem Bündel Pferdehaar; sie geht über den Resonanzboden hinweg und ist mit einer Schlinge über das Ende des Saitenträgers gehakt. Ein dreieckiger Steg (Abb. 9a) unterstützt die Saite. Abb. 9 b zeigt den zugehörigen Bogen mit Ross haarsehne.

Abb. 10 endlich stellt ein ziemlich rohes Instrument der Papel dar, das ich wegen seiner allgemeinen Aehnlichkeit mit den Instrumenten

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dieser Gruppe hier wiedergebe, obwohl ich nicht weiss, ob es auch mit einem Bogen gespielt wird. Der Resonanzkasten ist ein oben mit Haut bespannter, unten offener Kürbis, der Saitenträger ein halbirter Bambus. Die vier jetzt fehlenden Saiten waren an Wirbeln und am andern Ende an kleinen Holzstiften, die in der Wand der Kalebasse stecken, befestigt.

Die Instrumente der dritten Untergruppe (Gruppe III c) haben den beiden ersten gegenüber das Gemeinsame, dass der Saitenträger nicht in der Wand des Resonanzbodens selbst, sondern nur unter der Haut steckt und unter einem Loch derselben in der Nähe des unteren Endes des Resonators endigt. Hier sind die Saiten an ihm befestigt, und er läuft zur Erleichterung der Befestigung meistens in zwei oder drei Spitzen aus, entsprechend der Anzahl der Saiten. Oben sind die Saiten gewöhnlich an Lederriemen, die um den Saitenträger gewickelt sind, angebunden, nur Instrumente aus Marokko haben Wirbel. Zuweilen (bei Instrumenten aus Togo und Dahome) ist der Saitenträger zweimal durch das Fell des Resonators gesteckt, offenbar der festeren Lage wegen; hin und wieder liegt unter dem Fell auch noch ein Querstab. Der Resonanzboden selbst besteht entweder aus Flaschenkürbis oder aus Holz, ist halbkugelig oder trogförmig, oder er hat die ovale Form einer Mandoline. Das Fell, mit dem er bespannt ist, ist entweder angepflöckt oder mit Riemen auf der Rückseite zusammengezogen. Die Saiten bestehen meistens aus gedrehten Lederstreifen oder aus Thiersehne; nur einige Instrumente aus Adamaua haben Rosshaarsaiten (Abb. 11); letztere werden vielleicht mit einem Bogen gespielt; alle übrigen mit einem Plektron. Die verschiedenen Typen der Instrumente dieser Untergruppe veranschaulichen die Abbildungen 11

bis 14.

an

An diese Gruppe lassen sich am ehesten einige, hauptsächlich nordafrikanische Instrumente gliedern, die freilich einem viel fortgeschritteneren Stadium des Instrumentenbaues angehören, als die eben beschriebenen, die aber durch ihre Gestalt noch verrathen, dass auch sie aus solchen, aus einem Kürbis und einem Stock zusammengesetzten Instrumenten hervorgegangen sind.

Dazu gehört die ägyptische Laute (»ûd«) mit ovalem Resonanzboden, einem Griffbrett, das im Winkel von ca. 50° geknickt ist, und 14 Darmsaiten. Ein Stückchen Federspule dient als Plektron.1)

aus Marokko (III B 61) 16 d. w. Gr.

Ein ähnliches Instrument giebt es in Marokko, wo es den Namen Rabab führt (Abb. 15), obgleich Abb. 15. Rabab mit Bogen es mit der wirklichen Rabab keine Aehnlichkeit hat. Dasselbe hat einen länglichen Resonanzboden mit einwärts geschweiften Saiten, ein ebenfalls geknicktes Griffbrett, nur zwei Saiten

1) Abbildungen bei Lane II, 70, 71 und bei Fétis, Histoire générale de la Musique. Paris 1869. II 109.

und wird mit einem Bogen gespielt. Darin allein gleicht es der ägyptischen Rabab, während es in der Form ganz mit der Laute übereinkommt. Derartige Instrumente finden sich endlich auch in Sansibar und überhaupt in ganz Ostafrika, soweit Araber vorgedrungen sind und ihre Kultur verbreitet haben.

Vierte Gruppe. Der Resonanzkasten besteht aus Kürbis oder Holz und ist im letzteren Falle entweder aus einem Stück gearbeitet oder besitzt einen Boden aus einem besonderen

OF

Abb. 16. Saiteninstrument (,,sanku")

1 d. w. Gr.

Abb. 17. Steg eines Saiteninstrumentes aus Tschautscho (III C 5923). 3 d. w. Gr.

Brett, das vorn und hinten beträchtlich vorspringt (Abb. 16). Durch diesen Kasten, der oben mit Fell oder Eidechsenhaut bespannt ist, geht der Länge nach ein mehr oder weniger aufwärts gebogener Stab, in seinem aus Banjau (Togo) (III C 4877). freien Theil von verschiebbaren Bastringen umgeben, an denen die Saiten befestigt sind. Diese laufen von hier über einen Steg, ein längliches Brettchen, das in schräger Richtung auf dem Fell des Resonanzbodens steht und an beiden Längskanten Einkerbungen zur Aufnahme der Saiten hat. Hinter dem Steg vereinigen sich die Saiten gewöhnlich zu einem Strange und endigen an dem hinteren Ende des Saitenträgers oder an einer von demselben zur Spitze des Steges gezogenen Schnur. Die Saiten, deren Zahl meist 6-8 ist, sind also in zwei parallelen Reihen angeordnet. Bei einem Stück des Berliner Museums, zugleich dem einzigen, bei dem der Resonanzboden aus einem Stück besteht, gehen die Saiten nicht durch Kerben der Stegränder, sondern durch zwei Reihen Löcher in demselben und sind hier durch Holzstifte festgeklemmt (Abb. 17).

Ein Rieseninstrument dieser Art ist das in Abb. 18 abgebildete mit 22 Saiten. Die Ringe am Saitenträger sind aus Leder geflochten; die Saiten endigen nicht am Hinterende des Saitenträgers direkt, sondern an einer in demselben steckenden mächtigen eisernen Oese; der Steg ruht auf einem Kissen; unter das Fell sind zu seiner Unterstützung zwei mit dem Saitenträger parallele und ein zu ihm senkrechter Stock gesteckt; im Kürbis oben neben dem Eintritt des Saitenträgers befindet sich eine viereckige Schallöffnung.

Uebereinstimmend mit der dritten Gruppe ist also bei diesen Instrumenten die Befestigung der Saiten an den beiden. Enden des Saitenträgers, abweichend aber die Anordnung derselben in zwei parallelen Reihen, die durch die Einschaltung des treppenförmigen Steges ermöglicht wird.

G

b

Fünfte Gruppe. Gemeinsame Kennzeichen der Instrumente dieser Gruppe, die als Harfen bezeichnet werden können, sind: eine mit Haut bespannte Trommel aus Holz oder Flaschenkürbis als Resonator, ein durch denselben hindurchgesteckter oder sonstwie an ihm befestigter Stock als Saitenträger und die Anordnung der Saiten in einer zur oberen Fläche des Resonanzbodens senkrechten Ebene, endlich die Befestigung der Saiten einerseits an Wirbeln, andererseits an einem besonderen, dicht unter dem Resonanzfell liegenden Holzstabe, zu welchem jede Saite durch ein besonderes Loch gelangt. Die bei aller Gemeinsamkeit der Grundzüge beträchtlichen Verschiedenheiten im einzelnen nöthigen aber zu einer Theilung in Unterabtheilungen.

Abb. 18. Saiteninstrument von den Bissagos-Inseln (III C 9884) 1 d. w. Gr. a) Befestigung der Saiten. b) Steg. d. w. Gr.

Gruppe Va. Die Waganda-Harfe (nanga«) (Abb. 19). Als Resonanzboden dient eine ovale Holzschale, deren Oeffnung mit Haut (meist von einer grossen Eidechse) überzogen ist; letztere wird durch Schnüre, die von ihrem Rande radial zusammenlaufen und an einem die

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