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120)

Und dass ich falsch nicht schwor

die tausend heft'gen,

Gewalt'gen Seufzer, die sich jagen schon,
Wenn ich nur denk an dein Gesicht, bekräft'gen,
Dass deinem Schwarz ich geb der Schönheit Kron'.
In nichts bist schwarz du als in deinem Führen,
Und daher wird wohl die Verleumdung rühren.
(Shakesp. Son. 137.)

Was thust du meinen Augen, Liebe, blinde,

Dass sie wohl schau'n, doch was sie sehn nicht sehn?
Sie kennen Schönheit, finden sie geschwinde

Und lassen Schönstes doch für Schlechtes gehn.
Warum, wenn Augen, toll durch traute Blicke,
Verankern in der Bucht, wo Jeder drängt,
Drehst aus der Augen Falsch du Angelstricke,
Worin des Herzens Urtheil sich verfängt?
Warum vermeint mein Herz, ihm sei zu eigen,
Was es doch kennt als Tummelplatz der Welt?
Will wohl mein Aug', dies sehend, dies verschweigen,
Damit so falsches Bild als wahr gefällt?

121)

Am Wahrsten hat sich Aug' und Herz verschuldet,
Nun wird von ihnen diese Pest erduldet.

(Shakesp. Son. 141.)

Fürwahr, nicht meine Augen sind's, die schmachten, Da sie an dir wohl tausend Fehler schau'n; u. s. w.

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Wo sind die Augen meines Kopfs geblieben,
O Liebe, dass sie alles falsch verstehn?

Und thun sie's nicht, ist mein Verstand vertrieben,
Ist schön das, was entzückt mein schlechtes Auge,
Warum dann sagt die Welt, es sei nicht wahr?
Ist's nicht, dann zeigt die Liebe, dass nichts tauge
Der Liebe Aug' und Menschenaug' nur klar.
Wie wäre, ach! dem Aug' der Lieb' zu trauen
Das schwer von Thränen ist und müd' sich wacht?
Kein Wunder, dass ich irre mich im Schauen:
Die Sonne selbst sieht nicht durch Wolkennacht.

O schlaue Lieb'! mit Thränen mich zu blenden,
Da helle Augen deine Fehler fänden!

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Dass ich so ergeben diene

Deiner Schönheit, die

Jeder Biermamsell gehört.

er schwört

(Shakesp. Son. 137.)

Warum, wenn Augen, toll durch traute Blicke,
Verankern in der Bucht, wo Jeder drängt,

Warum vermeint mein Herz, ihm sei zu eigen,
Was es doch kennt als Tummelplatz der Welt?

(Pembroke.)

Dann sprach er von deinen Augen,
Die des Herzens Aufruhr fodern,

Sagend, dass aus diesen Augen
Solche üpp'ge Blicke lodern

(Shakesp. Son. 139.)

mein Lieb erkannte

Dass seine schönen Blicke mich bedrängt.

(Shakesp. Son. 142.)

Recht sei's, dass ich dich liebe, wie du Jene,
Die lockt dein Aug', wie meins dir folget frei.
(Shakesp. Son. 149.)

Da doch mein Bestes opfert deinen Schwächen
Und thut was deiner Augen Wink gebeut.
(Shakesp. Son. 133.)

Mir selbst hat mich dein grausam Aug' entzogen.

(Shakesp. Son. 134.)

Habgier treibet dich.

(Shakesp. Son. 144.)

Mein Dämon Weib, mich für die Höll' zu werben,
Möcht' meinen bessern Engel mir entziehn;
Zum Teufel meinen Heil'gen zu verderben,

Lockt sie voll Sünden stolz den Reinen hin.

(Shakesp. Son. 41.)

Du bist so schön, drum wirst bestürmt du leicht,
Und wirbt ein Weib

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(Shakesp. Son. 121.)

Was haben andre Augen anzusprechen

Mit pflichtvergessnem Wink mein rasches Blut?

(Shakesp. Son. 130.)

Der Liebsten Augen nicht wie Sonnen brennen,

Ihr Mund hat nicht Korallenroth geraubt;

Wenn weiss der Schnee, ist grau ihr Hals zu nennen,
Wenn Haare Draht, trägt schwarzen Draht ihr Haupt.
Ich sah auf Rosen Weiss und Roth verwoben,
Doch zeigt die Rosen ihre Wange nicht,
Und Düfte kenne ich, die mehr zu loben
Als meiner Liebsten Athem, wenn sie spricht.
Ich höre gern sie, doch ich muss gestehen,
Nicht wie Musik tönt ihrer Stimme Klang;
Ich sah zwar nie noch eine Göttin gehen,
Doch auf den Boden tritt der Liebsten Gang:

Und doch bei Gott! scheint mir mein Lieb so selten,
Wie irgend eins, dem Bilderlügen gelten.

(Shakesp. König Johann III. 4.)

Knüpft eure Flechten auf. O welche Lieb' erkenn ich

In dieser schönen Fülle ihrer Haare!

Wo nur ein Silbertropfen sie benetzt,

Da kleben tausend fadendünne (wiry) Freunde

Sich an den Tropfen in gesell'gem Gram.

(Uebersetzt von Gildemeister.)

(Shakesp. Lucretia) wörtlich:

Ihre Haare spielten wie goldene Fäden mit ihrem Athem.

138)

139)

(Sidney.)

Ihr Haar Goldfäden licht und fein.

(Sir Gawayne.)

Ihr Haar war gelb wie goldner Draht.

(Romanze von Launfal.)

Ihr Haar leuchtete wie goldner Draht.

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143)

144)

Dieser goldne Draht

Indem sie die gelben Locken wie goldnen

Draht zerriss

Ihre gelben Locken, kraus wie goldner Draht

Statt gelber Locken trug sie goldnen Draht
Auf ihrem Haupte.

(Shakesp. Son. 144.)

Der schlechtre Geist ein Weib von üblem Schein.

(Shakesp. Son. 150.)

Wo hast du's her, dass dich das Schlechte schmücket.

(Shakesp. Son. 40.)

Leichtfert'ger Liebreiz, den auch Schlimmes kleidet.

(Sidney, Astrophel und Stella, 5. Gesang.)

1. Als Gunst mich hoffen liess, der Hoffnung Glück entsprang, Dem Glücke die Idee und der Idee Gesang:

So wurden Wort und Schrift Verkünder deines Ruhmes.

7. Ich sagte, du seist schön, und das bist du fürwahr, Ich sagte, du seist süss, o süsse Herzgefahr!

Ich sagte, ich sei dein (o hätt' ich da gelogen!)

Dein Auge nannt' ich Stern, Milchstrasse deine Brust,
Die Finger Amors Pfeil, die Stimme Engelslust,

Und wie ich das gesagt, fand Niemand es verwogen.

13. Doch jetzt, da Hoffnung floh, löscht Härte aus das Glück,
Doch lebt Idee und Wort, nur fremd in jedem Stück;
Denn Zorn zerrt jetzt am Zaum, den Freud' und Lusst ihm liessen:
Der Fehler denk ich jetzt, der nur dein Lob bedacht,
Zum Tadel wird das Wort, das Ehre dir gebracht:
Der Schlüssel öffnet auch, der kann den Schatz verschliessen.
19. Du, die der Himmel Gunst zu einem Himmel schuf,
Probstein der Schönheit du, Erbin von Ehr' und Ruf,
Wohnsitz der Seligkeit, Göttin verliebter Lieder

Die Federn rupf' ich jetzt, womit du flogst so hehr:

23. Gewölk des Vorwurfs schwärzt den Himmel deiner Ehr; Wer fiel durch eigne Schuld, steigt schwer zur Höhe wieder.

25. Und du, o Muse

28. Da sie, verschmähend mich, in mir muss dich verschmähn, Gestatt' ihr Freude nicht, wo wir in Trauer stehn.

31. Ich Armer, dein Client, sei Stella's Spielball so? O Muse, räche dich!

34. Erhört ist mein Gesuch, hoch hebt sich meine Brust, Jetzt, Kind, ein neues Lied du buchstabiren musst:

Süss Püppchen Puppen hab', bös Mädchen hab die Ruthe! 37. Nichts mehr von Perlen jetzt, die in Rubinen stehn, Von Lilien schamerglüht und warmen duft'gen Schnee'n, Nichts mehr vom goldnen Meer mit lock'gem Wellenschlage: Von deiner Seele nur, die so des Undanks voll,

Dass längst das Herz, dem du nicht hilfst, von Kummer schwoll: Vorwurf des Undanks ist der schlimmste, den man trage.

43. Doch schlimmer noch als schlimm, ich sag' du seist ein Dieb.
Nun Gott verhüt, ein Dieb? der allerärgste Dieb!
Der Dieb stiehlt nur aus Noth, nur was man kann verschmerzen ;
Doch du, so freudenreich, raubst alle Freuden mein,

Die weder Zeit ersetzt, noch Fleiss mir bringt herein:

Wenn Raub ist schlimm am Feind, wie schlimm an treuen Herzen! 49. Doch wenn der britt'sche Dieb nur raubt und tödtet nicht, Bist, britt'scher Mörder, Dieb! auf Herzen du erpicht.

56. So geb ich denn dir Schuld grausamste Tyrannei,
Wenn Willkür ohne Schutz ist Herrschen des Tyrannen;
Denn du regierst mein Herz, der ich doch nicht dein Knecht,
Und schaffst mir ohne Schuld viel Qual und das ist schlecht.

61. Und sieh'. Das macht dich stolz, denn knie'n heischt der Tyrann.

68. Dein Weiss beschmutz ich jetzt mit Vagabunden-Schmach

73. Was, ist nicht das genug? Nein, Schlimmres kommt hier noch: Ich heisse Hexe dich, obgleich so schön du doch;

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