120) Und dass ich falsch nicht schwor die tausend heft'gen, Gewalt'gen Seufzer, die sich jagen schon, Was thust du meinen Augen, Liebe, blinde, Dass sie wohl schau'n, doch was sie sehn nicht sehn? Und lassen Schönstes doch für Schlechtes gehn. 121) Am Wahrsten hat sich Aug' und Herz verschuldet, (Shakesp. Son. 141.) Fürwahr, nicht meine Augen sind's, die schmachten, Da sie an dir wohl tausend Fehler schau'n; u. s. w. Wo sind die Augen meines Kopfs geblieben, Und thun sie's nicht, ist mein Verstand vertrieben, O schlaue Lieb'! mit Thränen mich zu blenden, 125) 126) 127) 128) 129) 130) 131) 132) Dass ich so ergeben diene Deiner Schönheit, die Jeder Biermamsell gehört. er schwört (Shakesp. Son. 137.) Warum, wenn Augen, toll durch traute Blicke, Warum vermeint mein Herz, ihm sei zu eigen, (Pembroke.) Dann sprach er von deinen Augen, Sagend, dass aus diesen Augen (Shakesp. Son. 139.) mein Lieb erkannte Dass seine schönen Blicke mich bedrängt. (Shakesp. Son. 142.) Recht sei's, dass ich dich liebe, wie du Jene, Da doch mein Bestes opfert deinen Schwächen Mir selbst hat mich dein grausam Aug' entzogen. (Shakesp. Son. 134.) Habgier treibet dich. (Shakesp. Son. 144.) Mein Dämon Weib, mich für die Höll' zu werben, Lockt sie voll Sünden stolz den Reinen hin. (Shakesp. Son. 41.) Du bist so schön, drum wirst bestürmt du leicht, 133) 134) 135) 136) 137) (Shakesp. Son. 121.) Was haben andre Augen anzusprechen Mit pflichtvergessnem Wink mein rasches Blut? (Shakesp. Son. 130.) Der Liebsten Augen nicht wie Sonnen brennen, Ihr Mund hat nicht Korallenroth geraubt; Wenn weiss der Schnee, ist grau ihr Hals zu nennen, Und doch bei Gott! scheint mir mein Lieb so selten, (Shakesp. König Johann III. 4.) Knüpft eure Flechten auf. O welche Lieb' erkenn ich In dieser schönen Fülle ihrer Haare! Wo nur ein Silbertropfen sie benetzt, Da kleben tausend fadendünne (wiry) Freunde Sich an den Tropfen in gesell'gem Gram. (Uebersetzt von Gildemeister.) (Shakesp. Lucretia) wörtlich: Ihre Haare spielten wie goldene Fäden mit ihrem Athem. 138) 139) (Sidney.) Ihr Haar Goldfäden licht und fein. (Sir Gawayne.) Ihr Haar war gelb wie goldner Draht. (Romanze von Launfal.) Ihr Haar leuchtete wie goldner Draht. 143) 144) Dieser goldne Draht Indem sie die gelben Locken wie goldnen Draht zerriss Ihre gelben Locken, kraus wie goldner Draht Statt gelber Locken trug sie goldnen Draht (Shakesp. Son. 144.) Der schlechtre Geist ein Weib von üblem Schein. (Shakesp. Son. 150.) Wo hast du's her, dass dich das Schlechte schmücket. (Shakesp. Son. 40.) Leichtfert'ger Liebreiz, den auch Schlimmes kleidet. (Sidney, Astrophel und Stella, 5. Gesang.) 1. Als Gunst mich hoffen liess, der Hoffnung Glück entsprang, Dem Glücke die Idee und der Idee Gesang: So wurden Wort und Schrift Verkünder deines Ruhmes. 7. Ich sagte, du seist schön, und das bist du fürwahr, Ich sagte, du seist süss, o süsse Herzgefahr! Ich sagte, ich sei dein (o hätt' ich da gelogen!) Dein Auge nannt' ich Stern, Milchstrasse deine Brust, Und wie ich das gesagt, fand Niemand es verwogen. 13. Doch jetzt, da Hoffnung floh, löscht Härte aus das Glück, Die Federn rupf' ich jetzt, womit du flogst so hehr: 23. Gewölk des Vorwurfs schwärzt den Himmel deiner Ehr; Wer fiel durch eigne Schuld, steigt schwer zur Höhe wieder. 25. Und du, o Muse 28. Da sie, verschmähend mich, in mir muss dich verschmähn, Gestatt' ihr Freude nicht, wo wir in Trauer stehn. 31. Ich Armer, dein Client, sei Stella's Spielball so? O Muse, räche dich! 34. Erhört ist mein Gesuch, hoch hebt sich meine Brust, Jetzt, Kind, ein neues Lied du buchstabiren musst: Süss Püppchen Puppen hab', bös Mädchen hab die Ruthe! 37. Nichts mehr von Perlen jetzt, die in Rubinen stehn, Von Lilien schamerglüht und warmen duft'gen Schnee'n, Nichts mehr vom goldnen Meer mit lock'gem Wellenschlage: Von deiner Seele nur, die so des Undanks voll, Dass längst das Herz, dem du nicht hilfst, von Kummer schwoll: Vorwurf des Undanks ist der schlimmste, den man trage. 43. Doch schlimmer noch als schlimm, ich sag' du seist ein Dieb. Die weder Zeit ersetzt, noch Fleiss mir bringt herein: Wenn Raub ist schlimm am Feind, wie schlimm an treuen Herzen! 49. Doch wenn der britt'sche Dieb nur raubt und tödtet nicht, Bist, britt'scher Mörder, Dieb! auf Herzen du erpicht. 56. So geb ich denn dir Schuld grausamste Tyrannei, 61. Und sieh'. Das macht dich stolz, denn knie'n heischt der Tyrann. 68. Dein Weiss beschmutz ich jetzt mit Vagabunden-Schmach 73. Was, ist nicht das genug? Nein, Schlimmres kommt hier noch: Ich heisse Hexe dich, obgleich so schön du doch; |