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himmlischem Gewande, von einer Klarheit umflossent, ruht auf einer Wolfe. Sie hat die Züge von Clärs chen, und neigt sich gegen den schlafenden Helden. Sie drückt eine bedauernde Empfindung aus, sie scheint ihn zu beklagen. Bald faßt sie sich, und mit aufmunternder Gebehrde zeigt fle ihm das Bündel Pfeile, dann den Stab mit dem Hute. Sie heißt ihn froh seyn, und indem sie ihm andeutet, daß sein Tod den Provinzen Die Freyheit verschaffen werde, erkennt sie ihn als Sies ger und reicht ihm einen Lorbeerfranz. Wie sie sich mit dem Kranze dem Haupte nahet, macht Egmont eine Bewegung, wie einer der sich im Schlafe regt, derges ftalt, daß er mit dem Gesicht aufwärts gegen fle lieget. Sie hält den Kranz über seinem Haupte schwebend : man hört ganz von weitem eine kriegerische Musik von Trommeln und Pfeifen: bey dem leisesten Laut dersels ben verschwindet die Erscheinung. Der Schall wird stärker. Egmont erwacht; das Gefängniß wird vom Morgen mäßig erhellt. Seine erste Bewegung ist nach dem Haupte zu greifen; er steht auf und steht sich um, indem er die Hand auf dem Haupte behält.

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Verschwunden ist der Kranz! Du schönes Bild, das Licht des Tages hat dich verscheuchet! Ja sie waren's, fie waren vereint, die beyden füßesten Freuden meines Herzens. Die gött,

fiche Freyheit, von meiner Geliebten borgte sie die Gestalt; das reißende Mädchen kleidete sich In der Freundinn himmlisches Gewand. In einem ernsten Augenblick erscheinen fie vereinigt, ernster als lieblich. Mit blutbefleckten Sohlen trat sie vor mir auf, die wehenden Falten des Caumes mit Blut befleckt. Es war mein Blut und vieler Edeln Blut. Nein, es ward nicht umsonst vergossen. Schreitet durch! Braves Volk! Die Siegesgöttinn führt dich an! Und wie das Meer durch eure Dämine bricht, so brecht, so reißt den Wall der Tyranney zusam men, und schwämmt ersäufend sie von ihrem Grunde, den sie sich anmaßt, weg..

Trommeln näher.

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Horch! Horch! Wie oft rief mich dieser Schall zum freyen Schritt nach dem Felde des Streits und des Siegs! Wie munter tråten die Gefährten auf der gefährlichen rühmlichen Bahn! Auch ich schreite einem ehrenvollen Tode aus diesem Kerker entgegen; ich sterbe für die Freyhelt, für die ich lebte und focht, und der ich mich jeßt leidend opfre.

Der Hintergrund wird mit einer Reihe Spanischer'

Soldaten besekt, welche Heulebarten tragen.

Ja, führt sie nur zusammen! Reihen, ihr schreckt mich nicht.

Schließt eure

Ich bin ge wohnt, vor Speeren gegen Speere zu stehen, und rings umgeben von dem drohenden Tod' `das muthige Leben nur doppelt rasch zu fühlen. Trommeln.

Dich schließt der Feind von allen Seiten ein! Es blinken Schwerter; Freunde, höh'ren Muth! Im Rücken habt ihr Eltern, Weiber, Kinder! Auf die Wache zeigend.

Und diese treibt ein hohles Wort des Herrs schers, nicht ihr Gemüth. Schüßt eure Güter! Und cuer Liebstes zu erretten, fallt freudig, wie ich euch ein Beyspiel gebe.

Trommeln.

Wie er auf die Wache los und auf die Hinterthür zu geht, fält der Vorhang: die Musk fällt ein und schließt mit einer Siegessymphonie das

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Personen.

Alonzo, Herr von Villa Bella.

Claudine, Leine Tochter.

Lucinde, feine Nichte.

Pedro von Castellveccchio, unter dem Nahmen Pedro von Rovero.

Carlos von Castellveccchio, unter dem Nahmés Rugantino.

Basco, ein Abenteurer,

Landvolk.

Vagabunden.

Bediente Alonzo's.

Bediente Pedro's.

Garden des Fürsten von Rocca Bruna.

Der Schauplah ist in Sicilien.

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