Musikalisches Wochenblatt, Bind 5

Forsideomslag
Oscar Paul, Ernst Wilhelm Fritzsch, Williald Fritzsch, Carl Kipke, Ludwig Frankenstein
E.W. Fritzsch, 1874
Organ für Musiker und Musikfreunde.
 

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Populære passager

Side 342 - Es lebt in einem beständigen Taumel von Erwerben und Verzehren, und das, was wir Stimmung nennen, läßt sich weder hervorbringen noch mitteilen; alle Vergnügungen, selbst das Theater, sollen nur zerstreuen, und die große Neigung des lesenden Publikums zu Journalen und Romanen entsteht eben daher, weil jene immer und diese meist Zerstreuung in die Zerstreuung bringen.
Side 95 - Ach, wer heilet die Schmerzen Des, dem Balsam zu Gift ward? Der sich Menschenhaß Aus der Fülle der Liebe trank? Erst verachtet, nun ein Verächter, Zehrt er heimlich auf Seinen eignen Wert In ungnügender Selbstsucht.
Side 307 - Es mag das Erstaunlichste geschehen, immer ist die Schar der historisch Neutralen auf dem Platze, bereit, den Autor schon aus weiter Ferne zu überschauen. Augenblicklich erschallt das Echo: aber immer als "Kritik"; während kurz vorher der Kritiker von der Möglichkeit des Geschehenden sich nichts träumen ließ. Nirgends kommt es zu einer Wirkung, sondern immer nur wieder zu einer "Kritik"; und die Kritik selbst macht wieder keine Wirkung, sondern erfährt nur wieder Kritik.
Side 162 - Poesie zu betrachten; und die höchste Gattung der Poesie ist die, welche die willkürlichen Zeichen gänzlich zu natürlichen Zeichen macht. Das ist aber die dramatische; denn in dieser hören die Worte auf, willkürliche Zeichen zu sein, und werden natürliche Zeichen willkürlicher Dinge.
Side 403 - Urteil als solches steht unter dem Genie; dies erfinde oder stelle dar, es entdecke oder bereite Entdeckung vor. Wer nicht beleben kann, soll auch nicht töten. Eben den liberalsten, den genieähnlichsten Kritiker zeiget es an, wenn er das Neue, das Schöne und Gute auszeichnend ins Licht stellt und, wenn er kann, vervollkommt; die Tadelsucht dagegen, die bloß an Fehlern hängt und Federn ablieset, sie verrät eine kleinliche Seele.
Side 307 - Kritiker erlaubt gar nicht mehr, dass es zu einer Wirkung im eigentlichen Verstande, nämlich zu einer Wirkung auf Leben und Handeln komme: auf die schwärzeste Schrift drücken sie sogleich ihr Löschpapier, auf die anmuthigste Zeichnung schmieren sie ihre dicken Pinselstriche, die als Correcturen angesehn werden sollen: da war's wieder einmal vorbei.
Side 42 - Leid sind mir die Berge, Nicht lange war ich dort, Nur neun Nächte. Der Wölfe Heulen Deuchte mich widrig Gegen der Schwäne Singen. Aber Skadi sang: Nicht schlafen könnt ich Am Ufer der See Vor der Vögel Lärm; Da weckte mich Vom Wasser kommend Jeden Morgen die Möwe.
Side 30 - Haus kamen, erzählten sie ihrem Vater, der ein Priester war, was sich zugetragen hatte. Der Vater sagte: Ihr habt euch an dem Neck versündigt, geht zurück, tröstet ihn und sagt ihm die Erlösung zu.
Side 147 - Und hat einen Namen geschrieben auf seinem Kleide, und auf seiner Hüfte also: * Ein König aller Könige, und ein Herr aller Herren.
Side 130 - Wer Sittlichkeit zum alleinigen Zwecke des Menschen macht, kommt mir vor wie einer, der die Bestimmung einer Uhr darin fände, da» sie nicht falsch gehe. Das erste bei der Uhr aber ist: daß sie gehe; das Nicht-Falschgehen kommt dann erst als regulative Bestimmung hinzu. Wenn das Nicht-Fehlen das Höchste bei Uhren wäre, so möchten die unaufgezogenen die besten sein.

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