Erinnerungen aus meinem Leben in biographischen Denksteinen und andern Mittheilungen, Bind 1

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F.A. Brockhaus, 1836 - 315 sider

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Side 306 - Er ist der Glückliche. Er hat vollendet. Für ihn ist keine Zukunft mehr, ihm spinnt Das Schicksal keine Tücke mehr — sein Leben Liegt faltenlos und leuchtend ausgebreitet, Kein dunkler Flecken blieb darin zurück, Und unglückbringend pocht ihm keine Stunde.
Side 172 - Doch fühl' ich's wohl, was ich in ihm verlor. Die Blume ist hinweg aus meinem Leben, Und kalt und farblos seh' ich's vor mir liegen. Denn er stand neben mir, wie meine Jugend, Er machte mir das Wirkliche zum Traum, Um die gemeine Deutlichkeit der Dinge Den goldnen Duft der Morgenröte webend — Im Feuer seines liebenden Gefühls Erhoben sich, mir selber zum Erstaunen, Des Lebens flach alltägliche Gestalten.
Side 172 - ... ich's vor mir liegen. Denn er stand neben mir, wie meine Jugend, er machte mir das Wirkliche zum Traum, um die gemeine Deutlichkeit der Dinge den goldnen Duft der Morgenröte webend - Im Feuer seines liebenden Gefühls erhoben sich, mir selber zum Erstaunen, des Lebens flach alltägliche Gestalten. - Was ich mir ferner auch erstreben mag, das Schöne ist doch weg, das kommt nicht wieder, denn über alles Glück geht doch der Freund, der's fühlend erst erschafft, der's teilend mehrt.
Side 94 - Es ist entschieden, nun ist's gut — und schnell Bin ich geheilt von allen Zweifelsqualen, Die Brust ist wieder frei, der Geist ist hell, Nacht muß es sein, wo Friedlands Sterne strahlen. Mit zögerndem Entschluß, mit wankendem Gemüt Zog ich das Schwert, ich tat's mit Widerstreben, Da es in meine Wahl noch war gegeben! Notwendigkeit ist da, der Zweifel flieht, Jetzt fecht ich für mein Haupt und für mein Leben.
Side 103 - Das sechste Alter Macht den besockten hagern Pantalon, Brill auf der Nase, Beutel an der Seite; Die jugendliche Hose, wohl geschont, 'ne Welt zu weit für die verschrumpften Lenden; Die tiefe Männerstimme, umgewandelt Zum kindischen Diskante, pfeift und quäkt In seinem Ton. Der letzte Akt, mit dem Die seltsam wechselnde Geschichte schließt, Ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen, Ohn Augen, ohne Zahn, Geschmack und alles.
Side 151 - In keiner als in dieser düstern verhängnisvollen Zeit, wo man seine Existenz von Tage zu Tage fristet und ihrer froh wird, hat mich das Schreiben so angesprochen es ist, als schlösse ich mir ein wunderbares Reich auf, das aus mein(em) Innern hervorgehend und sich gestaltend mich dem Drange des Äußern entrückte - Mich beschäftigt die Fortsetzung ungemein, vorzüglich ein Märchen das beinahe einen Band einnehmen wird - Denken Sie dabei nicht, Bester!
Side 151 - Garten sonnen, wo alle Kaffee- und Biergäste vorübergehen - aber der Jüngling, der im Festtagsrock seine Buttersemmel im Schatten des Busches verzehren wollte, ans morgende Kollegium denkend, wird in unendliche wahnsinnige Liebe verstrickt für eine der Grünen; - er wird aufgeboten - getraut - bekommt zur Mitgift einen goldenen Nachttopf mit Juwelen besetzt; - als er das erstemal hinein..., verwandelt er sich in einen Meerkater usw. - Sie bemerken, Freund! daß Gozzi und Faffner spuken!
Side 125 - ... dem Wechsel seiner Laune duldend und nachgiebig; in geistiger Beziehung aber mit ihm durchaus nicht in Rapport stehend, was zu seinem häuslichen Glücke übrigens auch nichts hätte beitragen können, da er gelehrte Frauen haßte.
Side 48 - ... komisch war es zu hören, wenn hie und da ein Fremder zur Jagdparthie trat, der von dem großen Evenement, das ihm begegnet, noch nichts wußte, welche Mühe er sich da gab, durch künstliche Wortsetzung den Mann mit der Nase auf die Frage zu stoßen, wer wohl das Reh geschossen habe? worauf denn Hoffmann ganz gleichgültig scheinend und ruhig darauf erwiederte: >ich<, während aber aus den glänzenden Augen sich der Triumph der That aussprach.
Side 122 - Stübchen parterre wird von diesem bewohnt, ein dito über demselben von dessen Familie, und endlich über diesem hauste unser Freund mit seiner Gattin. Ein Dachfenster zeigt sich noch den Blicken des Fremden. Das war Hoffmanns Schlafzimmer. In dieser obwohl beschränkten Behausung befand er sich doch recht bequem und behaglich und lebte mit seinen Hausleuten in stetem Frieden und gutem Einverständnisse. Noch in mehreren seiner Briefe an mich gedenkt er derselben mit Achtung und Liebe.

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