Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Thoren. Da ich ein Kind war, Nicht wußte wo aus noch ein, Sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half mir Wider der Titanen Übermuth? Wer rettete vom Tode mich Von Sklaverey? Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz? und glühtest jung und gut, Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben? Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Thränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine? Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben haffen, Blüthenträume reiften? Hier sit' ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sey, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu frezen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich! Goethe's W. 8. V. Ganymed. Wie im Morgenglanze Du rings mich anglühst, Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herz drängt Deiner ewigen Wärme Heilig Gefühl, 1 Unendliche Schöne! Daß ich dich fassen möcht' In diesen Arm! Ich an deinem Busen Lieg ich, schmachte, und deine Blumen, dein Gras Drängen sich an mein Herz. Du kühlst den brennenden Durst meines Busens, Lieblicher Morgenwind, Ruft drein die Nachtigall Liebend nach mir aus dem Nebelthal. Ich komm'! Ich komme! Wohin? Ach, wohin? Hinauf! Hinauf strebt's. Es schweben die Wolken Neigen sich der sehnenden Liebe. Mir! Mir! In euerm Schooße Aufwärts! Umfangend umfangen! Aufwärts an deinen Buser, Alliebender Vater! Gränzen der Menschheit. Wenn der uralte, Heilige Bater Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blize über die Erde sä't, Küß' ich den leßten Saum seines Kleides, Kindliche Schauer Treu in der Brust. Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgend ein Mensch. Hebt er sich aufwärts, Und berührt Mit dem Scheitel die Sterne, |