" ,,Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön: Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn, „Und wiegen und tanzen und singen dich ein.' Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genauz Es scheinen die alten Weiden so grâu. — ,,Ich liebe dich, mich reißt deine schöne Ges stalt; Und bist du nicht willig, so brauch' ich Ges walt! Mein Vater, mein Vater, jest faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids gethan! Dem Vater grauset's, er reitet geschwind, Er hält in Armen das ächzende Kind, Erreicht den Hof mit Mühe und Noth; In seinen Armen das Kind war todt. Einschränkung. Ich weiß nicht was mir hier gefällt, O wäre doch das rechte Maß getroffen ! Bon holder Lebenskraft erfüllt, In stiller Gegenwart die Zukunft zu erhoffen! Hoffnung. Schaff, das Tagwerk meiner Hände, Hohes Glück, daß ich's vollende! Laß, o laß mich nicht ermatten! Nein es sind nicht leere Träume; Jeht nur Stangen, diese Bäume Geben einst noch Frucht und Schatten. Sorge. Kehre nicht in diesem Kreise Neu und immer neu zurück! Laß, o laß mir meine Weise, Willst du mich nicht glücklich lassen, Muth. Sorglos über die Fläche weg, Wo vom kühnsten Wager die Bahn Dir nicht vorgegraben du siehst, Mache dir selber Bahn! Stille, Liebchen, mein Herz! Kracht's gleich, bricht's doch nicht! Bricht's gleich, bricht's nicht mit dir! Goethe's W. 8. B. Liebebedürfniß. Ser vernimmt mich? ach! wem soll ich's Wer's vernähme, würd' er mich bedauern? Und nun soll mir Saft der edeln Traube, Mit dem Saft der Bienen, bey dem Feuer Meines Herds vereinigt, Lind'rung schaffen. Ach was will das helfen, mischt die Liebe Nicht ein Tröpfchen ihres Balsams drunter? |