Die Freuden. Es flattert um die Quelle Die wechselnde Libelle, Mich freut sie lange schon; Wie der Cameleon, Bald roth, bald blau, Bald blau, bald grün; daß ich in der Nähe Doch ihre Farben sähe! Sie schwirrt und schwebet, rastet nie! Und nun betracht' ich sie genau, Und seh' ein traurig: dunkles Blau So geht es dir, Zergliedrer deiner Freuden! Wechsel. Auf Kieseln im Bache da lieg' ich, wie helle! Verbreite die Arme der kommenden Welle, Und buhlerisch drückt sie die sehnende Brust, Dann führt sie der Leichtsinn im Strome das nieder; Es naht sich die zweyte, sie streichelt mich wieder: So fühl ich die Freuden der wechselnden Lust. Und doch und so traurig verschleifst du ver: Die köstlichen Stunden des eilenden Lebens, Beherzigung. Ach was soll der Mensch verlangen? Ist es besser ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser sich zu treiben? Soll er sich ein Häuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Soll er auf die Felsen trauen? Selbst die festen Felsen beben. Eines schickt sich nicht für alle. Sehe jeder wie er's treibe, Sehe jeder wo er bleibe, Und wer steht, daß er nicht falle. Erinnerung. Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Neue Liebe neues Leben. Herz, mein Herz, was soll das geben? Was bedränget dich so sehr? Welch ein fremdes, neues Leben? Fesselt dich die Jugendblüthe, Diese liebliche Gestalt, Dieser Blick voll Treu' und Güte, Mit unendlicher Gewalt? 1 Will ich rasch mich ihr entziehen, |