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Taffo.

Wenn du mein Glück vor deinen Augen siehst;

So wünscht' ich, daß du mein beschämt Ges

müth

Mit eben diesem Blicke schauen könntest.

Antonio.

Mir war es lang' bekannt, daß im Belohnen Alphons unmäßig ist, und du erfährst

Was jeder von den Seinen schon erfuhr.

Prinzessinn.

Wenn du erst siehst was er geleistet hat,
So wirst du uns gerecht und mäßig finden.
Wir sind nur hier die ersten stillen Zeugen
Des Beyfalls, den die Welt ihm nicht versagt,
Und den ihm zehnfach künft’ge Jahre gönnen.

Antonio.

Er ist durch euch schon seines Ruhins gewiß.
Wer dürfte zweifeln, wo Ihr preisen köunt?
Doch sage mir, wer druckte diesen Kranz
Auf Ariostens Stirne?

Leonore.

Diese Hand.

Antonio.

Und sie hat wohl gethan! Er ziert ihn schön,
Als ihn der Lorber selbst nicht zieren würde.
Wie die Natur die innig reiche Brust
Mit einem grünen, bunten Kleide deckt,
So hüllt er alles was den Menschen nur
Ehrwürdig, liebenswürdig machen kann,
In's blühende Gewand der Fabel ein.
Zufriedenheit, Erfahrung und Verstand
Und Geisteskraft, Geschmack und reiner Sinn
Für's wahre Gute, geistig scheinen sie
In seinen Liedern und persönlich doch
Wie unter Blüthen: Bäumen auszuruhn,
Bedeckt vom Schnee der leicht getragnen Blü:.
then,

Umkränzt von Rosen, wunderlich umgaukelt
Vom losen Zauberspiel der Amoretten.
Der Quell des ́ Ueberflusses rauscht darneben,
Und läßt uns bunte Wunderfische sehn.

Von seltenem Geflügel ist die Luft,

Von fremden Herden Wies und Busch er:

füllt,***

Die Schalkheit lauscht im Grünen halb vers

steckt,

Die Weisheit läßt von einer goldnen Wolke
Von Zeit zu Zeit erhabne Sprüche tönen,
Indeß auf wohl gestimmter Laute wild
Der Wahnsinn hin und her zu wühlen scheint
Und doch im schönsten Tact sich mäßig hält.
Wer neben diesem Mann sich wagen darf,
Berdient für seine Kühnheit schon den Kranz.
Vergebt, wenn ich mich selbst begeistert fühle,
Wie ein Verzückter weder Zeit noch Ort,
Noch was ich sage wohl bedenken kann;
Denn alle diese Dichter, diese Kränze,
Das seltne festliche Gewand der Schönen
Bersetzt mich aus mir selbst in fremdes Land.

Prinzessinn.

Wer Ein Verdienst so wohl zu schäßen weiß, Der wird das andre nicht verkennen.

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Du

Sollst uns dereinst in Tasso's Liedern zeigen Was wir gefühlt und was nur du erkennst. :

Alphons.

Komm mit, Antonio! manches hab' ich noch, Worauf ich sehr begierig bin, zu fragen. Dann sollst du bis zum Untergang der Sonne Den Frauen angehören. Komm! Lebt wohl.

Dem Fürsten folgt Antonio, den Damen Tasso,

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Unsicher folgen meine Schritte dir,

O Fürstinn, und Gedanken ohne Maß
Und Ordnung regen sich in meiner Seele.
Mir scheint die Einsamkeit zu winken, mich
Gefällig anzulispeln: komm, ich löse

Die neu erregten Zweifel deiner Brust.
Doch werf ich einen Blick auf dich, vernimmt
Mein horchend Ohr ein Wort von deiner Lippe,

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