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O säh' ich die Heroen, die Poeten

Der alten Zeit um diesen Quell versammelt! säh' ich hier sie immer unzertrennlich,

Wie sie im Leben fest verbunden waren!
So bindet der Magnet durch seine Kraft
Das Eisen mit dem Eisen fest zusammen,
Wie gleiches Streben Held und Dichter bins
det.

Homer vergaß sich selbst, sein ganzes Leben
War der Betrachtung zweyer Männer heilig,
Und Alexander in Elysium

Eilt den Achill und den Homer zu suchen.
O daß ich gegenwärtig wäre, sie

Die größten Seelen nun vereint zu sehen!

Leonore.

Erwach! Erwache! Laß uns nicht empfinden Daß du das Gegenwärt'ge ganz verkennst.

Tasso.

Es ist die Gegenwart die mich erhöht,
Abwesend schein' ich nur, ich bin entzückt.

Prinzessinn.

Ich freue mich, wenn du mit Geistern redest, Daß du so menschlich sprichst und hör' es gern.

Ein Page tritt zu dèm Fürsten und richtet leise etwas aus.

Alphons.

Er ist gekommen! recht zur guten Stunde.,

Antonio! Bring ihn her

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schon!

Da kommt er

Bierker Auftritt.

Die Vorigen.

Alphons.

Antonio.

Willkommen! der du uns zugleich dich selbst

Und gute Bothschaft bringst.

Prinzessinn.

Sey uns gegrüßt!

Antonio.

Kaum wag' ich es zu sagen welch Vergnügen
In eurer Gegenwart mich neu belebt.
Vor euren Augen find' ich alles wieder
Was ich so lang' entbehrt. Ihr scheint zus
frieden

Mit dem was ich gethan, was ich vollbracht,
Und so bin ich belohnt für jede Sorge,
Für manchen bald mit Ungeduld durchharrten,
Bald absichtsvoll verlornen Tag. Wir haben
Run was wir wünschen, und kein Streit ist
mehr.

Leonore.

Auch ich begrüße dich, wenn ich schon zürne. Du kommst nur eben da ich reisen muß.

Antonio.

Damit mein Glück nicht ganz vollkommen

werde,

Nimmst du mir gleich den schönen Theil hins

weg.

Tasso.

Auch meinen Gruß! Ich hoffe mich der Nähe Des vielerfahrnen Mannes auch zu freun.

Antonio.

Du wirst mich wahrhaft finden, wenn du je Aus deiner Welt in meine schauen magst.

Alphons.

Wenn du mir gleich in Briefen schon gemeldet
Was du gethan und wie es dir ergangen;
So hab' ich doch noch manches auszufragen
Durch welche Mittel das Geschäft gelang?
Auf jenem wunderbaren Boden will der
Schritt

Wohl abgemessen seyn, wenn er zulet
An deinen eignen Zweck dich führen soll.
Wer seines Herren Vortheil rein bedenkt,
Der hat in Rom gar einen schweren Stand:
Denn Rom will Alles nehmen, geben Nichts;
Und kommt man hin um etwas zu erhalten,
Erhält man nichts, man bringe denn was hin,
Und glücklich, wenn man da noch 'was erhält.

Antonio.

Es ist nicht mein Betragen, meine Kunst,
Durch die ich deinen Willen, Herr, vollbracht.
Denn welcher Kluge fänd' im Vatican
Nicht seinen Meister? Vieles traf zusammen
Das ich zu unserm Vortheil nußen konnte.
Dich ehrt Gregor und grüßt und segnet dich.
Der Greis, der würdigste dem eine Krone
Das Haupt belastet, denkt der Zeit mit Freu
den,

Da er in seinen Arm dich schloß. Der Mann
Der Männer unterscheidet, kennt und rühmt
Dich hoch! Um deinetwillen that er viel.

Alphons.

Ich freué seiner guten Meinung mich,
So fern sie redlich ist. Doch weißt du wohl,
Vom Vatican herab sieht man die Reiche
Schon klein genug zu seinen Füßen liegen,
Geschweige denn die Fürsten und die Men:
schen.

Gestehe nur was dir am meisten half!

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