Billeder på siden
PDF
ePub

Friedrich. Soll ich dir's sagen? Soll ich deine Trauer vermehren? Ich bin, wir sind in diesem Zustande, durch deine Schuld.

Lila. Durch meine?

Friedrich.

Erinnerst du dich? Es ist

furze Zeit, als ich dir nicht weit von dieser

Stelle begegnete.

Lila.

Deinen Schatten glaubte ich zw

sehen, nicht dich.

Friedrich. Eben das war mein Unglück! Ich reichte dir die Hand, ich reichte dir sie flehend. Du eiltest nur schneller vorüber. Ach és war eben der Augenblick, da mich der Dämon durch seinen grausamen Oger verfol gen ließ. Hättest du mir deine Hand gereicht, er hätte keine Gewalt über mich gehabt, wir wären frey, und hätten zur Freyheit deines Gemahls zusammen wirken können.

Lila. Weh mir!

Friedrich.

Siehst du hier diese? Du

kennst sie alle. Den frohen Carl, den schel: mischen Heinrich, den treuen Franz, den diensts fertigen Ludwig, diese gute Nachbarn hier, du erkennst sie. Küßt ihr die Hand! Freut euch ihrer Gegenwart !

Einige der Gefangen treten zu ihr, geven panty: mimisch ihre Freude zu erkennen, und füssen ihr die Hände.

Lila. Ihr seyd's! Shr seyd mir alle wills kommen! In Ketten, find' ich euch wieder! Gute Freunde! Hab ich euch doch wieder! Sind wir doch wenigstens zusammen! Wie lang' is's, daß wir uns nicht gesehen haben? Wie kann ich euch retten? Sie sieht sle vol Verwundrung an, schweigt und sieht sie immer starrer und starrer an. Endlich wendet sie sich ängstlich hinweg. Wehe mir Ich kann nicht bleiben, ich muß euch verlassen.

Friedrich. Wie? Warum? Statt mit uns zu rathschlagen, wie wir dem gemeinsas men Übel entgegen gehen können, willst du fliehn?

Lila. Ach es ist nicht Feigheit, aber ein unbeschreiblich Gefühl. Eure Gegenwart ängstigt mich, eure Liebe! Nicht die Furcht vor dem Ungeheuer. Stünde er da, ihr soll: tet sehn, daß Lila nicht zittert. Eure Liebe, die ich mir nicht zueignen kann, treibt mich von hinnen! Eure Stimme, euer Mitleiden Was kann ich sa

mehr als eure Noth.

gen?

Last mich

Laßt mich!

Friedrich.

Bleib' und erwirb den Frieden,
Bleibe, du wirst uns befreyen:
Freundliche Götter verleihen
Den schönsten Augenblick.

Lila.

Ach, mir ist nicht beschieden
Der Erde mich zu freuen,
Feindliche Götter streuen
Mir Elend auf mein Glück!

- Friedrich.

Laß dich die Liebe laben!

Lila.

Ach sie ist mir entflohn !

Friedrich.

Mit allen Himmelsgaben
Sollst du ihn wieder haben,
Ist er so nahe schon.

Lila.

Uch alle Himmelsgaben

Sollt' ich im Traume haben?

Sandre zum Grabe schon!

Lila geht ab, Friedrich und die übrigen fehen ihr

berlegen na,

Magus.

Folgt ihr nicht! Haltet fie

nicht auf. Ich habe euch und sie wohl beob

[ocr errors]

achtet. Ich zweifle nicht an einem günstigen Ausgange. Ich werde ihr folgen, ihr Muth einsprechen, sie hieher zurück bringen. Es ist die Zeit, da der Oger von der Jagd zurück tehrt. Da sie der Liebe wenig Gehör gibt, laßt uns sehen, ob Gewalt und Unrecht se nicht aus dem Traume wecken. Magus ab.

Der Oger kommt von der Jagd zurüŒ und freut sich seiner Beute. Er läßt sich von den Gefangs nen bedienen, fle formiren einen Tanz, der Oger tritt in die Höhle.

Lila, welche eine Zeit lang von der Seite zugez sehn, tritt hervor. Nun erst erkenn' ich mich wieder, da mein Herz an diesen fürchterlichen Plak sehnsuchtsvoll herfliegt. Ja, ich will's, ich kann's, ich bin's ihnen schuldig. Meine Freunde!

Friedrich. Was bringst du uns, Gel liebte?

« ForrigeFortsæt »