Billeder på siden
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Aus seinem Dienst in einen andern geht, Daß ein Papier aus seinen Händen kommt, Gleich sieht er Absicht, sieht Verrätherey Und Tücke die sein Schicksal untergräbt.

Prinzessinn.

Laß uns, geliebter Bruder, nicht vergessen Daß von sich selbst der Mensch nicht scheiden fann.

Und wenn ein Freund, der mit uns wandeln. follte,

Sich einen Fuß beschädigte, wir würden
Doch lieber langsam gehn und unsre Hand
Ihm gern und willig leihen?

Alphons.

Besser wär's,

Wenn wir ihn heilen könnten, lieber gleich
Auf treuen Rath des Arztes eine Cur
Versuchten, dann mit dem Geheilten froh

Den neuen Weg des frischen Lebens gingen.

Doch hoff' tch, meine Lieben, daß ich nie

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Die Schuld des raahen Arztes auf mich lade.

Ich thue was ich kann um Sicherheit

Und Zutraun seinem Busen einzuprägen.
Ich geb' ihm oft in Gegenwart von Vielen
Entschiedne Zeichen meiner Gunst. Beklagt
Er sich bey mir, so laß' ich's untersuchen;
Wie ich es that, als er sein Zimmer neulich
Erbrochen glaubte. Läßt sich nichts ent
decken,

So zeig' ich ihm gelassen wie ich's sehe;
Und da man alles üben muß, so üb' ich,
Weil er's verdient, an Tasso die Geduld:
Und ihr, ich weiß es, steht mir willig bey.
Ich hab' euch nun auf's Land gebracht und
gehe

Heut' Abend nach der Stadt zurück. Ihr

werdet

`Auf einen Augenblick Antonio sehen,

Er kommt von Rom und hohlt mich ab. Wir haben

Biel auszureden, abzuthun. Entschlüsse Sind nun zu fassen, Briefe viel zu schreiben, Das alles nöthigt mich zur Stadt zurück.

Prinzessinn.

Erlaubst du uns daß wir dich hinbegleiten?

Alphons.

Bleibt nur in Belriguardo, geht zusammen
Hinüber nach Consandoli! Genießt
Der schönen Tage ganz nach freyer Luft.

Prinzessinn.

Du kannst nicht bey uns bleiben? die Ges schäfte

Nicht hier so gut als in der Stadt verrichten?

Leonore.

Du führst uns gleich Antonio hinweg,

Der uns von Rom so viel erzählen sollte?

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Es geht nicht an, ihr Kinder; doch ich komme

Mit ihm so bald als möglich ist, zurück:
Dann soll er euch erzählen und ihr solle
Mir ihn belohnen helfen, der so viel
In meinem Dienst auf's neue fich bemüht.

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Und haben wir uns wieder ausgesprochen,

So mag der Schwarm dann kommen, daß es lustig

In unsern Gärten werde, daß auch mir,
Wie billig, eine Schönheit in dem Kühlen
Wenn ich sie suche gern begegnen mag.

Leonore.

Wir wollen freundlich durch die Finger sehen.

Alphons.

Dagegen wißt ihr daß ich schonen kann.

Prinzessinn

nach der Scene gekehrt.

Schon lange seh' ich Tasso kommen. Langsam Bewegt er seine Schritte, steht bisweilen Auf einmal still, wie unentschlossen, geht

Dann wieder schneller auf uns los, und weilt

Schon wieder.

Alphons.,

Stört ihn, wenn er denkt und dichtet, In seinen Träumen nicht, und laßt ihn wandeln.

Leonore,

Nein, er hat uns gesehn, er kommt hierher.

Dritter Auftritt.

Die Vorigen. Tasso.

Taffo

mit einem Buche in Pergament geheftet.

Ich komme langsam dir ein Werk zu bringen, Und zaudre noch es dir zu überreichen.

Ich weiß zu wohl, noch bleibt es unvollendet,
Wenn es auch gleich geendigt scheinen möchte.
Allein, war ich besorgt es unvollkommen

Dir hinzugeben, so bezwingt mich nun
Die neue Sorge: Möcht' ich doch nicht gern
Zu ängstlich, möcht' ich nicht undankbar scheinen.

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