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Magus.

Willst du dich einem Wohls

meinenden vertrauen; so sage, wie fühlst du Dich?

Lila. Wohl, aber traurig; und vor dem Gedanken, daß ich fröhlich werden könnte, fürchte ich mich wie vor dem größten Übel.

Magus. Du sollst nicht fröhlich seyn, nur Fröhliche machen.

Lila. Kann das ein Unglücklicher?

Magus. Das ist sein schönster Trost. Vermeide niemand, der. dir begegnet. Du fin dest leicht einen, dem du hilfft, einen, der dir Helfen kann.

Lila. Mein Gemüth neigt sich der Stille, der Öde zu.

Magus. Ist es wohl gethan jeder Meis gung zu folgen?

Lila. Was soll ich thun?.

Magus. Gütige Geister umgeben dich, und möchten dir beystehn. Sie werden dir sogleich erscheinen, wenn sie dein Herz ruft.

Lila. So nah' sind sie?

Magus.

So nah' die Belehrung, so

nah' die Hülfe. Sie wissen viel, denn sie sind ohne Beschäftigung; sie lehren gut, denn sie sind ohne Leidenschaft.

Lila. Führe mich zu ihnen.

Magus. Sie kommen. Du wirst glau ben bekannte Gestalten zu sehen, und du irrßt nicht.

Lila. O diese gefährlichste List kenne ich, wenn uns falsche Geister mit Gestalten der Liebe locken, & Re

Magus. Berbanne für ewig dieses

Mißtrauen und diese Sorgen. Nein, meine Mißtrauen und

Freundinn! die Geister haben keine Gestal

ten; jeder sieht sie mit den Augen seiner Seele in bekannte Formen gekleidet.

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Lila. Wie wunderbar!

Magus. Hüte dich

sie zu berühren,

denn sie zerfließen in Luft.

Die Augen trü:

gen. Aber folge ihrem Rath. Was du dann fassest, was du in deinen Armen hältst, das ist wahr, das ist wirklich. Wandle deinen Pfad fort. Du wirst die Deinigen wieder finden, wirst den Deinigen wieder gegeben werden.

Lila. Ich wandre! Und sollt' ich zum stillen Flusse des Todes gelangen, ruhig tret' ich in den Kahn

Magus. Nimm dieses Fläschchen, und wenn du Erquickung bedarfst, salbe deine Schläfe damit. Es ist eine Seele in diesen Tropfen, die mit der unsrigen nahe verwandt ist, freundlich sich zu ihr gesellt, und schwester: lich ihr in den Augenblicken aufhilft, wo sie schaffen und wirken soll und eben ermangeln . will.

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Lila. Ich traue und danke.

Magus. Verachte keine Erquickung, die Sterblichen so nöthig ist. Es herrschen die holden Feen über das zarteste, was der Mensch zu seinem Genuß nur sich auswählen möchte. Sie werden dir Speise vorsehen. Verschmähe sie nicht.

Lila. Mir ekelt vor jeder Kost.

Magus. Diese wird dich reißen. Sie Sist so edel als schmackhaft, und so schmackhaft als gefund.

Lila.

Einer Büßenden ziemt es nicht

sich an herrlicher Tafel zu weiden.

Magus.

Glaubst du dir zu fruchten

und den Göttern zu dienen, wenn du dich

dessen enthältst, was der Natur gemäß ist?

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Freundinn! dich hat die Erfahrung gelehrt, daß du dich selbst nicht retten kannst. Wer Hülse begehrt, muß nicht auf seinem Sinne bleiben.

Lila.

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Deine Stimme gibt mir Muth.

Kehr ich aber in mein Herz zurück, so er: schrecke ich über den ängstlichen Ton, der dar

in wiederhallt.

Magus.

alles gelingen.

Ermanne dich und es wirk

Lila. Was vermag ich?

Magus. Wenig! Doch erniedrige nicht

beinen Willen unter dein Vermögen.

Feiger Gedanken

Bängliches Schwanken,

Weibisches Zagen,

Ängstliches Klagen

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