Wo jeder sich für einen Schelmen gibt, Und seines. Gleichen auch für Schelmen nimmt. Doch wir verkennen nur die andern höflich, Damit sie wieder uns verkennen sollen, Wie lang' verdeckte mir bein heilig Bild Die Buhlerinn, die kleine Künste treibt. Die Maske fällt, Armiden seh' ich nun Entblößt von allen Reißen ja, du bist's! Bon dir hat ahndungsvoll mein Lied gesun gen! Und die verschmißte kleine Mittlerinn! Wie tief erniedrigt seh' ich sie vor mir! Ich höre nun die leisen Tritte rauschen, Ich kenne nun den Kreis, um den sie schlich. Euch alle kenn' ich! Sey mir das genug! Und wenn das Elend alles mir geraubt, So preis ich's doch; die Wahrheit lehrt es Antonio. Ich höre, Tasso, dich mit Staunen an, Du lästerst, du erlaubst dir Wort auf Wort, O sprich mir nicht mit sanfter Lippe zu, men! Laß mir das dumpfe Glück, damit ich nicht Mich erst besinne, dann von Sinnen komme. Ich fühle mir das innerste Gebein Zerschmettert, und ich leb' um es zu fühlen. Verzweiflung faßt mit aller Wuth mich an, Und in der Höllenqual, die mich vernichtet, Wird Läßt'rung nur ein leiser Schmerzenss faut, 1 Ich will hinweg! Und wenn du redlich bist, So zeig' es mir, und laß mich gleich von hinz nen. Antonio. Ich werde dich in dieser Noth nicht lassen; Und wenn es dir an Fassung ganz gebricht, So soll mir's an Geduld gewiß nicht fehlen. Tasso. So muß ich mich dir denn gefangen geben? Ich widerstehe nicht, so ist mir wohl Und laß es dann mich schmerzlich wieders Hohlen, Wie schön es war, was ich mir selbst vers scherzte. Sie gehn hinweg - Gott! dort seh' ich schon Den Staub, der von den Wagen sich erhebt Die Reiter sind voraus Dort fahren sie, Dort gehn sie hin! Kam ich nicht auch das her? Sie sind hinweg, sie sind erzürnt auf mich. O daß ich nur noch Abschied nehmen. könnte ! Nur einmal noch zu sagen: O verzeiht! Nur noch zu hören: Geh', dir ist verziehu! Allein ich hör' es nicht, ich hör' es nie Ich will ja gehn! Laßt mich nur Abschieb nehmen, Nur Abschied nehmen! Gebt, a gebt mir nur Auf einen Augenblick die Gegenwart me Nicht mehr vernehmen, diesem Blicke nicht, 為 Antonio, Baß eines Mannes Stimme dich erinnern, Saffo. und bin ich denn so elend wie ich scheine? Bin ich so schwach, wie ich vor dir mich zeige? Ist alles denn verloren? Hat der Schmerz, Ift kein Talent mehr übrig, tausendfältig Ift alle Kraft verloschen, die sich sonst Nein, es ist alles da, und ich bin nichts; Ich bin mir selbst entwandt, sie ist es mir! |