Billeder på siden
PDF
ePub

Entfließet deinen Lippen; ja, du machst
Mich ganz dir eigen. Nichts gehöret mir
Bon meinem ganzen Ich mir künftig an.
Es trübt mein Auge sich in Glück und Licht,
Es schwankt mein Sinn. Mich hält der Fuß
nicht mehr.

Unwiderstehlich ziehst du mich zu dir,
Und unaufhaltsam dringt mein Herz dir zu.
Du hast mich ganz auf ewig dir gewonnen,
So nimm denn auch mein ganzes Wesen hin.

Er fält ihr in die Arme und drückt sle fest an sich.

Prinzessinn

ihn von sich stoßend und hinweg eilend,

Hinweg!

Leonore

die fich schon eine Weile im Grunde sehen lassen, her

bey eifend.

Was ist geschehen? Tasso! Tasso!

Sie geht der Prinzessinn nach.

Gott!

Lasso

im Begriff ihnen zu folgen.

Alphons

ver sich schøtt eine Zeit lang mit Antonio genähert, Er kommt von Sinnen, halt ihn feft.

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

stünde jest, so wie du immer glaubst

Daß du von Feinden rings umgeben bist,
Ein Feind bey dir, wie würd' er triumphiren?
Unglücklicher, noch kaum erhohl' ich mich !
Wenn ganz was unerwartetes begegnet,
Wenn unser Blick was ungeheures sieht,

2

Steht unser Geist auf eine Weile still,

Wir haben nichts, womit wir das vergleichen.

Tasso

nach einer langen Pause.

Bollende nur dein Amt, ich seh' du bist's!
Ja du verdienst das fürstliche Vertraun;
Vollende nur dein Amt, und martre mich,
Da mir der Stab gebrochen ist, noch langsam
Zu Tode! Ziehe! Zieh' am Pfeile nur,
Daß ich den Widerhaken grimmig fühle,
Der mich zerfleischt!

Du bist ein theures Werkzeug des Tyrans

nen,

Sey Kerketmeister, sey der Marterknecht,
Wie wohl! wie eigen steht dir beydes an!
Gegen die Scene.

Ja, gehe nur, Tyrann! Du konntest dich
Nicht bis zuleht verstellen, triumphire!
Du hast den Sclaven wohl gekettet, hast

[ocr errors]

Ihn wohl gespart zu ausgedachten Qualen: Geh' nur, ich hasse dich, ich fühle ganz

Den Abscheu, den die Übermacht erregt,
Die frevelhaft und ungerecht ergreift.

Nach einer Pause.

So seh' ich mich am Ende denn verbannt,
Verstoßen und verbannt als Bettler hier?
So hat man mich bekränzt, um mich ges
schmückt

Als Opferthier vor den Altar zu führen!
So lockte man mir noch am leßten Tage
Mein einzig Eigenthum, mir mein Gedicht
Mit glatten Worten ab, und hielt es fest!
Mein einzig Gut ist nun in euren Händen,
Das mich an jedem Ort empfohlen hätte:
Das mir noch blieb vom Hunger mich zu rets
ten!

Jeht seh' ich wohl, warum ich feyern soll.
Es ist Verschwörung, und du bist das Haupt.
Damit mein Lied nur nicht vollkommner werde,
Daß nur mein Name sich nicht mehr ver:

Breite,

Daß meine Neider tausend Schwächen finden,

Daß man am Ende meiner gar vergeffe; Drum soll ich mich zum Müßiggang gewöh

nen,

Drum soll ich mich und meine Sinne scho

nen.

O werthe Freundschaft, theure Sorglichkeit! Abscheulich dacht' ich die Verschwörung mir, Die unsichtbar und raftlos mich umspann, Allein abscheulicher ist es geworden.

Und du, Sirene! die du mich so zart, So himmlisch angelockt, ich sehe nun Dich auf einmal! O Gott, warum so spät!

Allein wir selbst betrügen uns fo gern, Und ehren die Verworfnen, die uns ehren, Die Menschen kennen sich einander nicht; Nur die Galerensclaven kennen sich, Die eng' an Eine Bank geschmiedet keuchenz Wo keiner was zu fordern hat und keiner Was zu verlieren hat, die kennen sich!

« ForrigeFortsæt »