Stets unerreichbar bleibt, was weder Gold,
Noch Schwert, noch Klugheit, noch Beharr: lichkeit
Erzwingen kann, das wird er nie verzeihn. Er gönnt es mir? Er, der mit steifem Sinn Die Gunst der Musen zu ertroßen glaubt? Der, wenn er, die Gedanken mancher Dichter Zusammenreiht, sich selbst ein Dichter scheint? Weit eher gönnt er mir des Fürsten Gunst, Die er doch gern auf sich beschränken möchte, Als das Talent, das jene Himmlischen
Dem armen, dem verwaisten Jüngling gaben.
O sähest du so klar, wie ich es sehe! Du irrst dich über ihn, so ist er nicht.
Und irr' ich mich an ihm, so irr' ich gern! Ich denk' ihn mir als meinen ärgsten Feind, Und wär' untröstlich, wenn ich mir ihn nun Gelinder denken müßte. Thöricht ist's In allen Stücken billig seyn; es heißt
Sein eigen Selbst zerstören. Sind die. Mens
Denn gegen uns so billig? Nein, o nein! Der Mensch bedarf in seinem engen, Wesen Der doppelten Empfindung, Lieb' und Haß. Bedarf er nicht der Nacht als wie des Tag's? Des Schlafens wie des Wachens? Nein, ich muß
Von nun an diesen Mann als Gegenstand, Von meinem tiefsten Haß behalten; nichts Kann mir die Lust entreißen schlimm und
Willst du, theurer Freund,
Bon deinem Sinn nicht lassen, seh' ich kaum, Wie du am Hofe länger bleiben willst. Du weißt, wie viel er gilt und gelten muß.
Wie sehr ich lang', o schöne Freundinn, hier` Schon überflüssig bin, das weiß ich wohl.
Das bist du nicht, das kannst du nimmer werden!
Du weißt vielmehr, wie gern der Fürst mit
Wie gern die Fürstinn mit dir lebt; und tommt
Die Schwester von Urbino, kommt sie fast So sehr um dein't: als der Geschwister willen. Sie denken alle gut und gleich von dir, Und jegliches vertraut dir unbedingt,
O Leonore, welch Vertraun ist das? Hat er von seinem Staate je ein Wort, Ein ernstes Wort mit mir gesprochen? Kam Ein eigner Fall, worüber er sogar In meiner Gegenwart mit seiner Schwester, Mit andern sich berieth, mich fragt' er nie.. Da hieß es immer nur: Antonio kommt! Man muß Antonio schreiben! fragt Antonio!
Du tlagst anstatt zu danken.
In unbedingter Freyheit lassen mag,
So ehrt er dich, wie er dich ehren kann.
Er läßt mich ruhn, weil er mich unnüß glaubt.
Du bist nicht unnüß, eben weil du ruhst. So lange hegst du schon Verdruß und Sorge, Wie ein geliebtes Kind, an deiner Brust. Ich hab' es oft bedacht, und mag's bedenken Wie ich es will, auf diesem schönen Boden, Wohin das Glück dich zu verpflanzen schien, Gedeihst du nicht. O Tasso!
Sprech' ich es aus? Du solltest dich ents
Verschone nicht den Kranken, lieber Arzt!
Reich ihm das Mittel, denke nicht daran,
Das überlege wohl, o kluge, gute Freundinn! Ich seh' es alles selbst, es ist vorbey ́! .. Ich kann ihm wohl verzeihen, er nicht mir; Und sein bedarf man, leider! meiner nicht. Und er ist klug, und leider! bin ich's nicht. Er wirkt zu meinem Schaden, und ich kann, Ich mag nicht gegenwirken. Meine Freunde Sie lassen's gehn, sie sehen's anders an, Sie widerstreben kaum, und sollten kämpfen. Du glaubst, ich soll hinweg, ich glaub' es Selbst
So lebt denn wohl! ich werd' auch das ers
Ach in der Ferne zeigt sich alles reiner, Was in der Gegenwart uns nur verwirrt.
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