Antonio. Verwöhnt ihn nur und immer mehr und mehr, Laßt seine Selbstigkeit für Liebe gelten, Beleidigt alle Freunde, die sich euch Mit treuer Seele widmen, gebt dem Stolzen ́ Freywilligen Tribut, zerstöret ganz Den schönen Kreis geselligen Vertrauns! Leonore. Wir sind nicht so parteyisch wie du glaubst, Antonio. Doch lobt ihr vieles, was zu tadeln wäre. Ich kenn' ihn lang', er ist so leicht zu kennen, Und ist zu stolz sich zu verbergen. Bald Bersinkt er in sich selbst, als wäre ganz Die Welt in seinem Busen, er sich ganz In seiner Welt genug, und alles rings Leonore. Er schadet andern nicht, er schadet sich. Antonio Und doch verlegt er andre nur zu sehr. Leonore..... Ich sollte denken, wenn er sich von hier Es wohl für ihn und andre nüßlich seyn. Antonio.. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Doch eben jest Ist nicht daran zu denken. Denn ich will Den Fehler nicht auf meine Schultern ́laden z Es könnte scheinen, daß ich ihn vertreibe, Und ich vertreib' ihn nicht. ``Um meinetwillen 1 Kann er an unserm Hofe ruhig bleiben ; Und wenn er sich mit mir versöhnen will, Leonore. Nun hoffst du selbst auf ein Gemüth zu wirs ten, Das dir vor kurzem noch verloren schien,' Antonio. Wir hoffen iminer, und in allen Dingen bleiben. Er muß uns Und bilden wir dann auch umsonst an ihm, Leonore. So ohne Leidenschaft, so unparteyisch Glaubt' ich dich nicht. Du hast dich schnell bekehrt. Antonie. Das Alter muß doch Einen Vorzug haben, Daß, wenn es auch dem Irrthum nicht ent geht, Es doch sich auf der Stelle faffen kann. nen, Zuerst bemüht. Nun bitt' ich es von dir. Thu' was du kannst, daß dieser Mann sich finde, Und alles wieder bald in Gleichen sey. So bald du glaubst, daß meine Gegenwart |