unius ob noxam et furias Aiacis Oilei? 41. furias. Wer durch heftige Leidenschaften zu Frevelthaten gedrängt wird, dessen Verstand ist nach der Vorstellung der Alten nicht frei, sondern umstrickt von den Furien. — Oilei ist Genet. der Angehörigkeit wie III 319. VI 36. G. 1138. Ov. Met. XII 617 sagt Oileos Aiax. Die Endsilben von Oilei sind zu einer verschleift. Solche Synizesis des kurzen e mit langem a, i, o zeigt die Aeneis in der 2., 3. und 4 Arsis sowie in der Thesis des 1. und 6. Fufses. Ausnahmen sind dehinc, das zuweilen in der Thesis des 3. und 4. Fufses, und deinde,das immer verkürzt erscheint. 42. Iovis ignem, sie hatte also den Blitz vom Juppiter nur gleichsam geliehen. So giebt Zeus auch bei Hom. O 229 dem Apollo die Ägis, und E738 waffnet sich Athene mit ihr. 44. exspir. flammas. So sagt Stat. Theb. XI 2 vom Capaneus: exspiravitque receptum fulmen. 45. infixit, so dafs ihm also auch kein ehrliches Begräbnis zu teil wurde. 46 f. Iovisque et soror et coni., vgl. Hom. I 432: κασιγνήτην ἄλοχόν τε. Genaueres 4 59 f. Zur Häufung der ehrfurchtgebietenden Eigenschaften vgl. Walther v. d. 45 50 Vogelweide 19, 5 f. L.: Ez gienc ze Megdeburc der künec Philippes schône.. eins keisers bruoder und eins keisers kint in einer wât. 47. una cum gente. Pallas liefs mit einem Schlage die ganze Flotte der aus mehreren Völkerschaften bestehenden Griechen die Schuld des einen Ajax büfsen, Juno aber mufs jahrelang mit einem ihr verhafsten Stamme Krieg führen. 48 f. Antwort auf Junos ängstliche Frage folgt erst XII 840. ge 52. Aeoliam, eine der liparischen Inseln nordöstlich von Sicilien. vasto antro. Die Dichter brauchen bei Ortsbestimmungen im weitesten Umfange den blofsen Abl., wo die gute Prosa eine Präposition hinzufügt; vgl. zu 2. 54. imp. premit, die Herrschaft ist den Winden lästig, vgl. 285. X 54. 55/7. Diese 3 Verse führen den Gegensatz zwischen den ohnmächtig brausenden Winden in dunkler Tiefe und ihrem gelassen thronenden Gebieter auf stolzer Höhe weiter aus, ohne sachlich etwas Neues zu bringen; vgl. zu 21.- mollit et temperat premit et frenat 54, also durch Aufrechterhaltung der Sperre, nicht durch wiederholte Beschwichtigung der einzelnen Winde. = illi indignantes magno cum murmure montis 55 60 Aeole, namque tibi divom pater atque hominum rex 65 et mulcere dedit fluctus et tollere vento, gens inimica mihi Tyrrhenum navigat aequor 55. montis ist wohl mit murmure zu verbinden, vgl. unten 245. Lucan. X 321: multo murmure montis spumeus invictis canescit fluctibus amnis. Das magn. murm. m. malt allitterierend die indignatio der Winde; cum bez. die begleitenden Umstände auch 245. II 466. III 577. 599. 56. claustra, die Bergwände (vgl. Tac. Hist. III 2, 13: claustra montium), welche die geräumige Windhöhle umschliessen. 57. sceptra ten. =rex 52. Der Plur. zur Bez. der Majestät. Vgl. VII 173. IX 9. 58. ni faciat, nicht irreal, sondern potential, so dafs die Folge (ferant..) von seinem Willen abhängig erscheint. Ähnlich II 599. VI 292. XI 912. XII 733. Vgl. auch zu IV 401 und VIII 568. caelum prof. auch B. 4, 51: G. IV 222 neben Land und Meer: der Luftraum. 70 Gesetz, vgl. IV 520. G. 160. IV 158. 63. laxas steht proleptisch. iussus auf Befehl'. Für das premere habenas bedurfte es keines besondern Befehls. 64. supplex. Ebenso wendet sich Venus 666 an ihren Sohn. 65. Der Satz mit namque giebt den Grund an, weshalb Juno sich gerade an Aeolus wendet; vgl. 731. VII 195. Ebenso schon Hom. α 337: Φήμιε, πολλὰ γὰρ . . οἶδας. 66. et mulc. dedit, vgl. Hom. x 21 f.: κεῖνον γὰρ ταμίην ἀνέμων ποίησε Κρονίων,, ἦμεν παυέμεναι ἠδ ̓ ὀρνύμεν, ὅν κ ̓ ἐθέλῃσιν. Dare mit Dat. und folgendem Infin. auch 522. V 538. 689. IX 115. 362. X 61. Anders III 77. 67. aequor. Zur Bedeutung s. zu 124, zur Konstr. 524. 69. incut. stärker als addere II 452. submersasque obrue, überschütte und versenke die Schiffe; vgl. VIII 238. IX 13. Das Part. steht proleptisch, also ist gemeint: so dafs sie versenkt werden. 70. disice. Die Alten schrieben für ji nur i. quarum quae forma pulcherrima, Deiopea, conubio iungam stabili propriamque dicabo, omnis ut tecum meritis pro talibus annos exigat et pulchra faciat te prole parentem.' Aeolus haec contra: 'tuus, o regina, quid optes, explorare labor; mihi iussa capessere fas est. tu mihi quodcumque hoc regni, tu sceptra lovemque concilias, tu das epulis accumbere divom nimborumque facis tempestatumque potentem.' Haec ubi dicta, cavum conversa cuspide montem impulit in latus: ac venti velut agmine facto, qua data porta, ruunt et terras turbine perflant. incubuere mari totumque a sedibus imis una Eurusque Notusque ruunt creberque procellis Africus et vastos volvunt ad litora fluctus. insequitur clamorque virum stridorque rudentum. eripiunt subito nubes caelumque diemque 73. conubio dreisilbig. Vergil verschleift in der zweiten Arsis auch das kurze i mit der folgenden Länge, S. z. 41. proprius steht hier von dem ausschliefslichen, III 85 und VI 871 von dem dauernden Besitze. Ein Geschenk verspricht Juno, weil sie den Aeolus zu einer Überschreitung seiner Befugnis verleiten will. Passender noch Hera bei Hom. 267 f. dem Schlafgott, insofern dieser sich erst sträubt, ihr zu gehorchen. 75. prole parent., nicht wesentlich verschieden von prolis par. 76 f. Überhöflich wie Tisiphone bei Ov. Met. IV 475 f., sagt Aeolus: geruhe nur (wörtlich: deine Sorge ist nur, s. IV 115) dir (man erwartete sonst: mir) klar zu machen, was du begehrst. 78 f. tu concilias etc. begründet, weshalb er sich verpflichtet fühlt. Juno wendet ihm seine Macht nicht direkt zu (s. 62 f.); aber wenn er ihre Gunst verscherzte, so würde sie Juppiter beeinflussen, ihm sein bifschen Herrlichkeit hier (quodcumque verkleinernd, s. IX 287. Catull. 1, 8: quidquid hoc libelli) wieder abzunehmen. lovem gratiam Iovis. 75 80 85 = 81 f._montem impulit, wie bei Hom. 506 f. Poseidon Toiαivav ἑλὼν χερσὶ στιβαρῇσιν ἤλασε Γυραίην πέτρην. in latus seitlings wie XII 507: excipit in l. Vgl. Stat. Theb. I 119 f.: dubiamque iugo fragor impulit Oeten in latus. Das Thor entsteht nicht durch Öffnung des gewöhnlichen Eingangs, sondern durch Verschiebung des aufgelagerten Gebirgsstockes 61 f. 82. Man beachte den Bau des Verses: die starke Interpunktion vor der Cäsur veranschaulicht den harten Stofs, ähnlich 116; etwas anders II 467. V 643 u. ö. 84. Mit der folgenden Beschreibung des Sturmes vgl. Hom. ɛ 291 -312. Zu beachten ist die Malerei in Wortwahl und Rhythmus, besonders in V. 87 und 90. 86. vastos volvunt. Hier, wie an vielen anderen Stellen, ist die Allitteration sehr wirksam zur Tonmalerei angewendet; s. z. II 412. 87. virum. Die Prosa bildet diesen Gen. pl. nur in Zusammensetzungen wie decemvirum. Teucrorum ex oculis; ponto nox incubat atra. intonuere poli et crebris micat ignibus aether praesentemque viris intentant omnia mortem. Extemplo Aeneae solvuntur frigore membra; non potuisse tuaque animam hanc effundere dextra, dat latus, insequitur cumulo praeruptus aquae mons. 89. ponto nox i. a., vgl. III 195. Hom. 293 f.: vεpéɛσσi náhvyev γαῖαν ὁμοῦ καὶ πόντον· ὀρώρει δ ̓ οὐρανόθεν νύξ. 92. frigore, ihn packt kalter Graus; vgl. III 175. XII 905. Hom. Ο 436: Αἴας δ ̓ ἐρρίγησε. ε 297. 94. talia v. refert = 208. terque quaterque beati, vgl. Hom. & 306 f.: τρισμάκαρες καὶ τέτρακις etc. 96. oppetere hier zuerst ohne mortem = sterben, dann auch bei Tacitus. 97. Tydide. Diomedes, der Sohn des Tydeus, drohte dem Aeneas den Tod, aber Venus rettete ihn; s. Hom. E 238-318. 99. saevus H., der schreckliche Hektor, der im Kriege nicht schont, vgl. XII 107. Achill, der Sohn des Peleus, heifst als Enkel des Aeacus Aeacides. telo scil. ictus. 100. Der lycische Fürst Sarpedon wurde von Patroclus getötet. ubi tot Sim., vgl. Hom. M 22 f.: 90 95 100 105 104. avertit intrans. wie 402. 105. cumulo, mit vollem Schwalle, Abl. modi, wie II 498. 106. hi.. his, die Leute in den auf und ab geschleuderten Schiffen. 107. fur. aestus har., vgl. G. III 241. A. III 557, auch VII 530. 109. Aras. Plin. nat. hist. V 7, 7: contra Carthaginis sinum duae Aegimoerae, Arae autem, scopuli verius quam insulae, inter Siciliam maxime et Sardiniam. Die Anlage des Satzes erklärt Charisius IV S. 275 (Keil): tris Notus abreptas in saxa torquet, quae dorsum immane mari summo), tris Eurus ab alto 110 115 torquet agens circum et rapidus vorat aequore vortex. apparent rari nantes in gurgite vasto, arma virum tabulaeque et Troïa gaza per undas. Interea magno misceri murmure pontum emissamque hiemem sensit Neptunus et imis. stagna refusa vadis graviter commotus, et alto prospiciens summa placidum caput extulit unda. saxa mediis fluctibus latentia Itali Aras vocant. Aber schon Quint. VIII 2, 14 tadelt an diesem Hyperbaton die 'mixtura verborum." 110. dorsum immane mari summo, ein gräfsliches Riff auf der Höhe der See. 111. brevia et syrtis, flache Sandbänke, vgl. molem et montis 61. brevia hier zuerst Untiefen, dann in der Prosa bei Tac. 114. ipsius, des Aeneas, s. 584.a vertice, xat axons, vgl. G. II 310. 115. excutitur, vgl. Hom. u 413 f. magister ist nach Servius der Steuermann Leucaspis, s. VI 334; noch einfacher vielleicht der Kapitän Orontes. 116. illam, tnv de, das Schiff im Gegensatz zum Führer; vgl. in umgekehrter Folge illum 44 und Hom. ε 319. 119. arma, Schilde und lederne Helme; tabulae, Gebälk (Schiffstrümmer). Troïa gaza, vgl. II 763 f. 120. Über die Synizesis s. z. 41. 122. vicit hiems (s. III 195), in 120 125 dem er sie versprengt hat, s. 128. 511. 538. Ilioneus ist 521 gerettet, Achates 174, Aletes IX 246. Unter ging nur das eine Schiff des Orontes; s. 584 u. VI 334. 123. imbrem, Flut, vgl. G. IV 115. 124. pontus die Tiefe, aequor die glatte Fläche, pelagus die weite Fläche, salum das unruhige Meer, altum die hohe See, Oceanus der die Erdscheibe umfassende Strom, mare 'die Sammlung der Wasser'. 125 f. Das sonst unbeweglich stehende Gewässer (stagna) ist durch den Sturm aus der Tiefe gehoben und nach der Oberfläche weggeströmt (refusa, vgl. VII 225). 126 f. alto prosp., um übers Meer hin auszuschauen; vgl. zu li 114. Der Dativ alto bestimmt das Ziel, auf welches Neptun hinblickt; vergl. unten 181 und Caesar B. c. 115,3: prospicere in urbem. Der Accusativ bezeichnet den Gegenstand der Betrachtung selbst, vgl. I 154. VI 357. VII 288. 127 G. IV 352. placidum caput malt die heitere Ruhe, die |