neu patriae validas in viscera vertite vires; ille triumphata Capitolia ad alta Corintho 835 eruet ille Argos Agamemnoniasque Mycenas ipsumque Aeaciden, genus armipotentis Achilli, ultus avos Troiae, templa et temerata Minervae. quis te, magne Cato, tacitum aut te, Cosse, relinquat? quis Gracchi genus aut geminos, duo fulmina belli, Scipiadas, cladem Libyae, parvoque potentem Fabricium vel te sulco, Serrane, serentem? = 833. Man beachte die Allitt. 835. sangu. meus, parallel mit qui.. Olympo du, der du mein Blut, mein Spröfsling bist; vgl. zu I 664. Bei Hor. Carm. saec. 50 heifst Augustus clarus Anchisae Venerisque sanguis. 836/46. Diese dritte Reihe von Helden umfafst wieder republikanische Feldherrn und Staatsmänner in meist knapper Aufzählung ohne historische Folge. Die ersten sind nicht mit Namen genannt. 836. ille, L. Mummius i. J. 146. triumph. Cor., vgl. G. III 33. Hor. Il 3, 43: triumphatis Medis. Tacit. Ann. XII 19: ne (Mithridates) triumpharetur und zu 793. 838. eruet, stürzen wird. — ille, L. Aemilius Paulus, der 168 bei Pydna siegte und 167 den achäischen Bund auflöste, dessen Häupter nach Rom abgeführt wurden. Ob darauf Argos und Myc. (= ganz Griechenland, vgl. I 284 f.) anspielen soll, bleibt freilich unklar: die alten achäischen Königstädte selber waren schon lange vor der römischen Invasion gefallen. 839. Aeaciden. So nennt den Perseus auch Sil. I 627. Vgl. Prop. IV 11, 39: Persen proavi simulantem pectus Achillis. Die macedonischen Könige leiteten ihr Geschlecht von Achilles, dem Enkel des Aeacus, ab. 840 840. avos Troiae, vgl. IV 35 f. : mariti Libyae. temer., von Ajax; s. II 403 f. 841. M. Porcius Cato Censorius, gestorben i. J. 149. tacitum ist Particip. A. Cornelius Cossus erschlug 428 als Kriegstribun oder Consul den Vejenter Lar Tolumnius; s. Liv. IV 19 f. 842. Grachi genus, wohl Tib. Sempronius Gracchus, der Consul von 215 und 213, und sein gleichnamiger Enkel, des älteren Africanus Schwiegersohn. Dessen Söhne jedoch, die bekannten Volkstribunen, gehören schwerlich unter die Mehrer des Reiches. fulm. belli, Bezeichnung der unwiderstehlichen Kraft im Kriege; vgl. G. IV 561 und Hom. N 242: βῆ δ ̓ ἴμεν (Ιδομενεὶς) ἀστεροπῇ ἐναλίγκιος. Nächstes Vorbild ist Lucr. III 1034: Scipiadas, belli fulmen, Carthaginis horror. 843. cladem aktiv = qui cladi fuerunt. P. Cornelius Scipio Africanus der Ältere beendete den zweiten, der Jüngere den dritten punischen Krieg. C. 843 f. parvo pot. Fabric. Fabricius Luscinus blieb trotz seiner Armut den glänzenden Versprechungen des Pyrrhus gegenüber unbestechlich. 844. Vom C. Atilius Serranus, der sich (257 u. 250) besonders als Consul auszeichnete, berichtet quo fessum rapitis, Fabii? tu Maximus ille es, credo equidem, vivos ducent de marmore voltus, Sic pater Anchises atque haec mirantibus addit: 'aspice, ut insignis spoliis Marcellus opimis 849. orab. caus. mel. Allerdings konnten die Römer den Griechen den Vorrang in der Beredsamkeit streitig machen, aber der Dichter gesteht hier den Griechen alle Vorzüge, die sie nur für sich in Anspruch nehmen mögen, willig zu (credo equidem), weil der weltgeschichtliche Beruf der Römer nicht in der Pflege der Künste und Wissenschaften besteht, sondern im Herrschen, Kriegen und Siegen. caeli meatus, Bahnen am Himmel, näml. der Gestirne. 850. radius, das Mefsstäbchen, mit dem die Mathematiker ihre Figuren auf einem mit feinem Staub bestreuten Tische aufzeichnen. 852. pac. imp. mor., aufzulegen 845 850 855 die Gesittung des Friedens. Die Römer werden die unterworfenen Völker zwingen, die Waffen ruhen zu lassen und die Segnungen des Friedens würdigen zu lernen. 853. Vgl. Hor. Carm. saec. 51 f.: bellante prior, iacentem lenis in hostem. 854-887. Form und Inhalt kennzeichnen diese Verse als einen Zusatz, der eingelegt ist, um dem Hause des Augustus eine Huldigung darzubringen. Nach Vell. Pat. II 93, Prop. IV 17 u. a. starb im J. 23 zu Baiae als Aedil, kaum 19 J. alt, M. Claudius Marcellus, der Schwestersohn, Eidam und berufene Nachfolger des Augustus, der durch geistige und sittliche Vorzüge zu den schönsten Hoffnungen berechtigte. Dieser Nachruf des Dichters rührte den Augustus und dessen Schwester Octavia bei der Vorlesung des 6. Buches aufs tiefste. 854. mirantibus addit. Ähnlich Goethe, Hermann und Dor. VII 15: er sprach zu seiner Verwunderten also. Der Plur. mir. fällt etwas auf, da Anchises sonst nur den Aen. anredet. Doch vgl. 897. 855 f. Geschickt stellt der Dichter dem jungen Marcellus seinen gleichnamigen Ahnen zur Seite, das Schwert Roms, den Verteidiger von Nola (s. Liv. XXIII 16, 16), der 208 in seinem 5. Consulate fiel. Während seines 1. Consulats be ingreditur victorque viros supereminet omnis! Tum pater Anchises lacrimis ingressus obortis: o gnate, ingentem luctum ne quaere tuorum; ostendent terris hunc tantum fata neque ultra esse sinent. nimium vobis Romana propago visa potens, superi, propria haec si dona fuissent. quantos ille virum magnam Mavortis ad urbem campus aget gemitus! vel quae, Tiberine, videbis funera, cum tumulum praeterlabere recentem! nec puer Iliaca quisquam de gente Latinos in tantum spe tollet avos, nec Romula quondam siegte er 222 bei Clastidium die insubrischen Gallier und erbeutete im Zweikampfe die Rüstung von deren Häuptling Viridomarus; vgl. Prop. IV 10, 39 f. So hängte er die dritten spolia opima (Liv. IV 20, 6: quae dux duci detraxit) neben den ersten des Romulus (s. Liv. I 10, 6) und den zweiten des Cossus (s. zu V 841) im Tempel des Juppiter Feretrius auf, bei dessen Bildsäule nach Liv. IV 20, 11 auch eine von Romulus gestanden zu haben scheint; daher vermutlich hier patri Quirino 859. 860 865 870 875 ullo se tantum tellus iactabit alumno. Quae postquam Anchises natum per singula duxit 882. si rumpas, Ausdruck des Wunsches; vgl. 187. - fata rump., vgl. Valer. Fl. IV 458 f.: nec rumpere fata morte licet. Liv. I 42, 2: nec rupit fati necessitatem. 883. tu Marc. eris. Der Name Marcellus vertritt überraschend, aber vielsagend die Stelle jedes weiteren Prädikats. date, s. z. IV 683. 884. purpureos spargam flores, vgl. V 79. 886 f. sic. . lustrant vermittelt den Zusammenhang zwischen der Marcellus - Episode und dem ursprünglichen Schlusse nicht ohne Widerspruch, da Anchises mit Aen. nicht die ganze Unterwelt (zu omnia vgl. 565) durchwandert, sondern auf einem Hügel stehend (754) das Elysium überschaut. 887. aëris, des Nebels, vgl. zu 128. Eigentlich bez. aer die untere Luftschicht im Gegensatz zum aether, der oberen Luftschicht. 890. deinde, künftig; s. IV 561. 892 III 459. Die Mitteilungen 880 885 $90 890/2 ergänzen sachlich den Bericht der Sibylla, der 97 abbricht. Bei Ovid Met. XIV 118 f.: (Aeneas) didicit quoque iura locorum quaeque novis essent adeunda pericula bellis bleibt unausgesprochen, wer die Aufschlüsse giebt. 893 899. Rückkehr des Aeneas zu den Seinigen. 893-896. Die Vorstellung von den zwei Thoren, durch welche die Träume auf die Oberwelt gelangen, entlehnte Verg. dem Hom. Dieser berichtet & 562-567: Sorai γάρ τε πύλαι ἀμενήνων εἰσὶν ὀνείρων· αἱ μὲν γὰρ κεράεσσι τετεύχαται,, αἱ δ ̓ ἐλέφαντι· τῶν οἱ μὲν κ ̓ ἔλθωσι διὰ πριστοῦ ἐλέφαντος, οἱ δ ̓ ἐλεφαίρονται οἳ δὲ διὰ ξεστῶν κεράων ἔλθωσι θύραζε, οἵ ῥ ̓ ἔτυμα κραίνουσι. Der kühle Wortwitz ist von V. unverstanden oder unausgedrückt geblieben. 894. veris umbris, d. h. den Seelen der Abgeschiedenen, welche den Menschen im Traume erscheinen; vgl. IV 386. altera candenti perfecta nitens elephanto, Tum se ad Caietae recto fert litore portum. ancora de prora iacitur; stant litore puppes. 896. falsa insomnia wie X 642. 897. his dictis verweist auf die Hauptsache, die 892 (oder 853 ?) abgeschlossenen Gespräche, und zwar über den nach epischer Weise eingeschalteten Zwischensatz 893/6 hinweg, welcher das Verständnis der porta eburna vorbereitet, während Hor. III 27, 41 die Sache als bekannt und ohne weiteres verständlich anzusehen scheint. 899. viam secat, vgl. XII 368. 895 900 |