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Die Herstellung und Verlegung eines grossen Unterseekabels sind Unternehmungen von beträchtlichem Belang. Die Anfertigung der Kabelseele, die meist nur eine aus mehreren Litzen zusammengedrehte Leitung enthält, die Umhüllung dieses Leitungsdrahtes mit isolirenden Körpern, die Ausrüstung des so gebildeten Guttaperchastrickes mit Schutzdrähten, die sich bei den für geringere Tiefen bestimmten Kabelenden zu einem dichten Geflecht aus schweren starken Eisenbändern oder Drähten verstärken, beschäftigen grossartige Fabriken, von denen hier nur die von Siemens Brothers. und die Werke der Telegraph Construction and Maintenance Company bei London genannt werden mögen. In der Kabelfabrik der Gebrüder Siemens zu Woolwich waren zur Zeit,

als das Kabel für die Direct United States Co. angefertigt wurde, 3000 Arbeiter in Thätigkeit. Ebenso werden durch die Verladung der Kabel, ihre Verschiffung an den Ort ihrer Bestimmung und ihre Versenkung in die Tiefen des Oceans dem Scharfsinn und der Energie der Ingenieure, Seeleute und Telegraphentechniker nicht geringe Aufgaben gestellt. Für die kolossalen Lasten der grossen Unterseekabel besitzt die Telegraphie glücklicher Weise in dem Great Eastern ein entsprechendes Transportschiff. Die Thätigkeit an Bord dieses Leviathans der Meere bei Verlegung des Atlantischen Kabels ist in dem bereits vorhin angeführten illustrirten Werke von W. H. Russell, die Expedition zur Verlegung des Kabels von Bombay nach Aden in Parkinson's The Ocean Telegraph to India (London 1870) anziehend und anschaulich geschildert worden. Bei dem letzteren Anlass wurde dem mächtigen Schiff, mit Rücksicht auf die tropischen Breitegrade, unter denen dasselbe thätig werden sollte, ein weisser Anstrich gegeben, und Parkinson versichert, dass diese Massregel eine sofortige Verringerung der Temperatur in den Kabelladeräumen um nicht weniger als 8 Grade herbeigeführt habe.

Die Zahl der im regelmässigen Dienste der unterseeischen Telegraphie aktiven Schiffe ist nicht unbedeutend. Nach einer Darstellung in dem Marseiller Le Sémaphore besitzen die sechs grossen englischen Gesellschaften, die sich mit der Anfertigung von Unterseekabeln beschäftigen, jede 2 bis 3 Dampfer; ebenso haben die Telegraphen-Gesellschaften mehrere Dampfer für die Ausbesserung und Unterhaltung ihrer Linien, die französische Regierung hat zwei, die italienische einen Kabeldampfer auf See. Diesen Schiffen liegt, namentlich wenn es sich um Versenkung grösserer oder um das Auffischen und Zusammenspleissen gebrochener Kabel handelt, eine Arbeit ob, die das Schiff, die Mannschaft und die Ladung den bedenklichsten Wechselfällen aussetzt. Abgesehen von den Launen der Witterung und des Meeres, denen die Kabel

dampfer durch ihre Belastung und die zur Versenkung der Kabel 'erforderlichen Vorrichtungen in erhöhtem Masse ausgesetzt sind, werden die Bewegungen dieser Schiffe durch ihre Arbeiten in einer Weise gehemmt, die es ihnen ausserordentlich erschwert, anderen Schiffen auszubiegen. Der Kabeldampfer ist zu Bewegungen gezwungen, die von den Regeln der gewöhnlichen Schifffahrt abweichen und in vielen Fällen für andere Schiffe unverständlich sind; gefesselt an ein Tau von beträchtlichstem Werthe, riesiger Länge und ungeheurer Schwere, ist er genöthigt, seinen Kurs nach der wechselnden Tiefe des Abgrundes zu regeln, welchem dieser Schatz mit der grössten Schonung und Sorgfalt anvertraut werden muss.

Da die Arbeiten der Kabeldampfer regelmässig auf den belebtesten Hochstrassen des Oceans auszuführen sind und ihrer Natur nach bei Nacht nicht unterbrochen werden dürfen, so ist die Gefahr eines Zusammenstosses mit anderen Fahrzeugen eine recht bedenkliche. In nicht seltenen Fällen hat das Kabel an unpassenden Stellen gelegt oder gar abgeschnitten und dem gänzlichen Verlust ausgesetzt werden müssen, um das Schiff zu retten. Vor etwa 6 Jahren ging der Dampfer Gomos bei Legung des Kabels von St. Vincent nach Pernambuco in Folge eines Zusammenstosses auf See zu Grunde. Aus gleicher Ursache wurde der Telegraphendampfer Robert Lowe in den Gewässern von Neufundland schwer beschädigt. Es ist deshalb dringend erwünscht, die Telegraphenschiffe durch eine internationale Vereinbarung vor den Zusammenstössen mit anderen Schiffen möglichst zu bewahren, was dadurch geschehen könnte, dass allgemein verständliche und verbindliche Signale für Kabelschiffe verabredet, und dass alle ihnen auf See, begegnenden Schiffe verpflichtet würden, sie als vor Anker liegend zu behandeln.

Wie die Kabelschiffe, so bedürfen auch die Kabel selbst eines gesetzlichen Schutzes gegen muthwillige oder böswillige Beschädigungen. Die Bestrebungen nach Herstellung völker

rechtlicher Garantien für diese kostbaren Anlagen sind vorzugsweise darauf gerichtet gewesen, sie vor der Zerstörung in Kriegsläuften zu bewahren. Die von der Regierung der Vereinigten Staaten ausgegangenen Versuche, die Unterseekabel durch Abschluss eines internationalen Vertrages für neutral erklären zu lassen, sind bis jetzt erfolglos geblieben. Indem wegen des Näheren auf meine kleine Schrift Die Telegraphie und das Völkerrecht (Leipzig 1876) verwiesen werden darf, sei noch hervorgehoben, dass man in Amerika den Schutz der unterseeischen Telegraphenanlagen neuerdings durch die Landesgesetzgebung zu erreichen gesucht hat, indem Mr. Monroe, Mitglied für Ohio, dem Kongress der Vereinigten Staaten in der Session von 1878 einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, wodurch fahrlässige und vorsätzliche Beschädigungen unterseeischer Kabel namentlich auch dann, wenn sie auf hoher See ausgeführt sind, mit Geldstrafe bis zu 10,000 Dollars oder entsprechender Freiheitsstrafe bedroht werden.

Dieser Gesetzesentwurf füllt die vorhin bezeichnete Lücke in der Gesetzgebung zum Schutze der unterseeischen Telegraphenanlagen, selbst so weit die Union allein dabei in Betracht kommt, zwar nicht vollständig aus, stellt aber einen jedenfalls bemerkenswerthen Fortschritt dar. Ob er inzwischen Gesetzeskraft erlangt hat ist mir nicht bekannt geworden.

6. Welttelegraphennetz.

Nach der von dem internationalen Telegraphenbureau zu Bern veröffentlichten Statistik (Journal télégraphique vol. IV No. 11 und 13) besassen die zum Allgemeinen TelegraphenVerein gehörigen Staaten Ende 1877 folgende TelegraphenAnlagen:

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Insgesammt 425,520 km 1,189,125 km

Für die dem Verein nicht angehörigen Verwaltungen liegen nicht durchweg amtliche Angaben vor. Da jedoch die Vereinigten Staaten von Amerika, in denen die Western Union Co. Ende Juni 1877 allein 79,955 englische Meilen Linien und 194,323 Meilen Leitung besass, Canada mit 16,121 km Linien, 26,142 km Leitung, Brasilien, Argentinien, Aegypten und Japan mit ebenfalls nicht unbedeutenden Telegraphenanlagen, sowie die australischen Colonien mit zusammen 25,020 km Linien, 52,278 km Leitung zu diesen

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